Serie | Krisentagebuch: Nadja von Saldern (53) übt sich in Selbstliebe

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Das erzählen sie im Krisentagebuch der PNN. Heute berichtet Nadja von Saldern, Paartherapeutin, Mediatorin und Juristin aus Klein Glienicke.

07.05.2020, 06:16 Uhr

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Wie kommen sie im neuen Alltag zurecht? Was bewegt sie – und was macht ihnen Freude? Wir führen ein Krisentagebuch und fragen nach, wie es den Menschen in unserer Stadt geht.

Wie sieht Ihr neuer Alltag aus?

Beruflich hat sich gar nicht mal so viel geändert. Wir haben etwas weniger Klienten und arbeiten viel über Zoom. Unsere Kinder sind wieder zu Hause, daher fühlt es sich fast wieder wie vor ein paar Jahren an, als sie noch nicht erwachsen und aus dem Haus waren. Wir sind enorm häuslich und misten Schränke aus.

Was fällt Ihnen in der momentanen Situation am schwersten?

Mir fehlen die schönen kleinen Momente auf den Straßen und in Restaurants. Dann wurde meine Meditationsreise nach Assisi gecancelt und ich würde gerne wieder in einem Café sitzen und an meinem neuen Buch schreiben.

Was ärgert Sie am meisten?

Ich ärgern mich so richtig darüber, dass so wenig über Prävention in den Medien gesprochen wird. Ich würde gerne über Immunsystem, Antirauchprogramme, Ernährung und Sauerstoff lesen. Unser Immunsystem ist der beste Schutz und wirklich etwas was wir gegen Corona tun können. Wenn wir jetzt nicht darüber reden, wann dann. Das gilt übrigens auch für die Arbeit an der Psyche.

Worüber haben Sie sich in den letzten Tagen gefreut?

Wenn ich mal die Freude über Regen außen vor lasse, dann waren es die Spielabende mit unseren Kindern. Und ich habe mich über einen Anruf eines Klienten gefreut. Ich hatte ihm und seiner Frau vor ein paar Monaten bei der Trennung geholfen. Gestern rief er mich an und erzählte mir, dass er wegen Corona nicht nach Bayern zum Arbeiten fahren konnte. Und deshalb wieder bei seiner Exfrau in Berlin eingezogen ist, um gemeinsam auf die Kinder aufpassen zu können. In diesem Zuge haben sie sich wieder neu in einander verliebt und sind überglücklich.

Ihr persönlicher Tipp zum Umgang mit der Krise?

Sich in Selbstliebe üben, indem man sich Zeit für sich nimmt, sich guttun, auf sich achtet, liebevolle Zeit mit der Familie verbringt und gesund kochen. Außerdem trinken wir täglich ein natürliches Bioaktivstoffkonzentrat, dadurch fühlen wir uns geschützt und gesund.

Alle Teile unserer Serie zum Nachlesen

Teil 1: Christian Neusser (42) über kleine Freuden im Corona-Alltag

Teil 2: Bei Eszter Kalmár (44) ist bisher alles entspannt

Teil 3: Jann Jakobs (66) über nervige Ignoranten und Panikmacher

Teil 4: Jihan Alam (44) nutzt die Zeit mit ihren Töchtern

Teil 5: Ute Parthum (54) freut sich über Kulturangebote im Internet

Teil 6: Wolfgang Bivour (70) ärgert sich über Hamsterkäufer

Teil 7: Uta Gerlant (54) freut sich über Menschen mit Improvisationstalent

Teil 8: Susanne Halke (41) tut der Dank der Kunden gut

Teil 9: Julien Norman Melke (26) meistert den harten Alltag

Teil 10: Jenny Gartemann (32) hat endlich Zeit zum Planen

Teil 11: Christine Anlauff (49) entdeckt Park Sanssouci neu