Serie | Krisentagebuch: Anna Tauschke (38) geht raus in die Natur

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Das erzählen sie im Krisentagebuch der PNN. Heute berichtet Anna Tauschke (38), Künstlerin, die auf Hermannswerder wohnt.

30.04.2020, 06:23 Uhr

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Wie kommen sie im neuen Alltag zurecht? Was bewegt sie – und was macht ihnen Freude? Wir führen ein Krisentagebuch und fragen nach, wie es den Menschen in unserer Stadt geht.

Wie sieht Ihr neuer Alltag aus?

Ich habe drei kleine Kinder, die drei, sechs und elf Jahre alt sind. Die sind nun alle zu Hause. Der Großteil des Tages besteht für mich nun aus Kinderbetreuung. Mein Atelier ArtTime Studio in der Hegelallee 15 ist geschlossen, daher komme ich derzeit nicht zum Malen. Ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert.

Was fällt Ihnen in der momentanen Situation am schwersten?

Mir fehlt es zu malen, Kunstkurse zu geben und andere Menschen zu treffen. Wenn man die ganze Zeit zu Hause mit den Kindern ist, ist das nicht einfach. Zum Beispiel auch, wenn der Große statt Hausaufgaben zu machen lieber mit den anderen Kindern spielen möchte. Außerdem finde ich es sehr schade, dass mich meine Familie, die in der Ukraine wohnt, jetzt nicht besuchen kann.

Was ärgert Sie am meisten?

Mich ärgert, dass zu viel in den Medien über die Coronakrise berichtet wird. Im Fernsehen und im Radio ist das das einzige Thema. Das nervt mich. Außerdem stören mich die starken Einschränkungen. Zum Beispiel auch, dass jeder eine Maske tragen muss. Das finde ich übertrieben.

Worüber haben Sie sich in den letzten Tagen gefreut?

Ich habe mich über die Sonne gefreut. Das Wetter war sehr schön. Wir haben ein Grundstück mit Garten und können raus in die Natur. Ich stelle es mir schlimm für diejenigen vor, die in einer Wohnung eingeschlossen sind. Schön ist auch, dass die Läden wieder geöffnet haben.

Ihr persönlicher Tipp zum Umgang mit der Krise?

Es ist wichtig positiv zu bleiben. Angst und negatives Denken machen krank.

Alle Teile unserer Serie zum Nachlesen

Teil 1: Christian Neusser (42) über kleine Freuden im Corona-Alltag

Teil 2: Bei Eszter Kalmár (44) ist bisher alles entspannt

Teil 3: Jann Jakobs (66) über nervige Ignoranten und Panikmacher

Teil 4: Jihan Alam (44) nutzt die Zeit mit ihren Töchtern

Teil 5: Ute Parthum (54) freut sich über Kulturangebote im Internet

Teil 6: Wolfgang Bivour (70) ärgert sich über Hamsterkäufer

Teil 7: Uta Gerlant (54) freut sich über Menschen mit Improvisationstalent

Teil 8: Susanne Halke (41) tut der Dank der Kunden gut

Teil 9: Julien Norman Melke (26) meistert den harten Alltag

Teil 10: Jenny Gartemann (32) hat endlich Zeit zum Planen