Serie | Krisentagebuch: Julia Ziemann (26) bringt die Tropenwelt ins Netz

Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Das erzählen sie im Krisentagebuch der PNN. Heute berichtet Julia Ziemann. Sie ist zuständig für Marketing und Social Media bei der Biosphäre und lebt in der Innenstadt.

08.06.2020, 08:30 Uhr

Potsdam - Wie erleben Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise? Wie kommen sie im neuen Alltag zurecht? Was bewegt sie – und was macht ihnen Freude? Wir führen ein Krisentagebuch und fragen nach, wie es den Menschen in unserer Stadt geht.

Wie sieht Ihr neuer Alltag aus?

Da die Tropenhalle momentan noch für Besucher geschlossen ist, sind hier hauptsächlich die Gärtner und Tierpfleger aktiv. Aber natürlich kann ich als Zuständige für Social Media gerade viel machen, um die Biosphäre Potsdam online zu präsentieren. Im Marketing-Team haben wir uns einiges überlegt und arbeiten auch ständig an neuen Ideen, wie wir den Dschungel etwas digitaler darstellen können.

Was fällt Ihnen in der momentanen Situation am schwersten?

Als Kultureinrichtung und vor allem außerschulischer Lernort fehlt es mir am meisten, die Besucher zu begeistern und Schulklassen den Schutz des Regenwaldes näher zu bringen. Das versuchen wir insbesondere durch Führungen und Ausstellungen zu realisieren. An so einer Ausstellung arbeiten viele verschiedene MitarbeiterInnen und die Ergebnisse würden wir gerne so bald wie möglich unseren Gästen zeigen.

Was ärgert Sie am meisten?

Ich gehe eigentlich recht gelassen mit der Situation um. Es ist schön zu sehen, wie eine Erlebniswelt wie die Biosphäre Potsdam ein zunehmend digitales Standbein aufbauen kann. Da ärgert einen am ehesten eine schlechte Internet-Verbindung im Homeoffice und es fehlt natürlich der direkte Austausch mit den Kollegen.

Worüber haben Sie sich in den letzten Tagen gefreut?

Unsere Social-Media-Kanäle wecken reges Interesse und viele BesucherInnen fragen interessiert nach, wie es bei uns weitergeht. Ich freue mich sehr, dass so viele Leute Anteil am Geschehen in der Tropenhalle, zum Beispiel über Instagram, nehmen und so unter anderem mitbekommen, wie es unseren Weißbüscheläffchen und allen anderen Tieren im Dschungel geht.

Ihr persönlicher Tipp zum Umgang mit der Krise?

Die neuen Möglichkeiten nutzen und wertschätzen wie viele Einrichtungen kreative Lösungen für die vorübergehende Schließung gefunden haben.

Alle Teile unserer Serie zum Nachlesen

Teil 1: Christian Neusser (42) über kleine Freuden im Corona-Alltag

Teil 2: Bei Eszter Kalmár (44) ist bisher alles entspannt

Teil 3: Jann Jakobs (66) über nervige Ignoranten und Panikmacher

Teil 4: Jihan Alam (44) nutzt die Zeit mit ihren Töchtern

Teil 5: Ute Parthum (54) freut sich über Kulturangebote im Internet

Teil 6: Wolfgang Bivour (70) ärgert sich über Hamsterkäufer

Teil 7: Uta Gerlant (54) freut sich über Menschen mit Improvisationstalent

Teil 8: Susanne Halke (41) tut der Dank der Kunden gut

Teil 9: Julien Norman Melke (26) meistert den harten Alltag

Teil 10: Jenny Gartemann (32) hat endlich Zeit zum Planen

Teil 11: Christine Anlauff (49) entdeckt Park Sanssouci neu