East Pride Demo zum CSD: „Queere DDR-Geschichte, die erzählt werden muss"
Zu der in Berlin geplanten CSD-Stern-Demo im Juni gehört auch der East Pride. Ein Gespräch mit den Organisator*innen über queeren Widerstand in der DDR und warum mit einer eigenen Demo daran erinnert werden soll.
Kürzlich haben wir mit Christian Pulz, Anette Detering und Wolfgang Beyer über den geplanten East Pride Berlin am 26. Juni gesprochen, der im Rahmen der Stern-Demonstration stattfinden soll. Zu den Organisator*innen gehörte auch der überraschend verstorbene Christian Pulz. Im Einverständnis mit seinem Lebensgefährten, Detering und Beyer veröffentlichen wir das Gespräch posthum.
Schon im letzten Jahr hatten Sie eine Demo im Ostteil der Stadt angekündigt. Wie weit sind Ihre Planungen?
Wolfgang Beyer: Im letzten Jahr hatten wir für den ersten „CSD Pride Berlin“ im Organisationsteam durchgesetzt, dass die damalige Route nicht am Brandenburger Tor endet, sondern auch durch Ost-Berlin läuft und am Alexanderplatz endet. Der Alex ist ein wichtiger Ort der deutschen Demokratiegeschichte. Dort fand am 4. November 1989 die erste nicht-staatliche, größte und freie Demonstration in der DDR statt. An diese Tradition der Selbstbestimmung und des freien Sprechens wollen wir auch in diesem Jahr anknüpfen.
Anette Detering, die mit Christian Pulz für Bündnis 90/Die Grünen von 1991 bis 1995 im Berliner Abgeordnetenhaus saß, hat die diesjährige Demonstration durch den Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Mitte bereits mit 3000 Personen angemeldet. Wir gehören mit zur CSD Berlin Pride 2021 Stern-Demo, wir legen aber großen Wert darauf, dass wir auf unserer Route eigene Themen und Botschaften setzen. Und wir wünschen uns, dass die anderen Demo-Anmelder*innen auch ihre jeweiligen Themen in die Öffentlichkeit tragen.
Welche Themen möchten Sie denn setzen, und wie ist East Pride konkret zu verstehen?
Anette Detering: Wir starten an der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg und laufen durch den Ostteil der Stadt zum Alex. East Pride Berlin ist zum einen auf die lesbisch-schwule Widerstandsgeschichte in Ostdeutschland bezogen, zum anderen möchten wir auf die Anfeindungen und Diskriminierungen in Osteuropa aufmerksam machen und uns mit den queeren Menschen dort solidarisieren. Ob Russland und insbesondere Tschetschenien, Polen oder Ungarn – die Menschen dort haben eine weitaus schwierigere Lebenssituation als wir hier. In ihrem Kampf für Menschenrechte möchten wir sie unterstützen. Als GayChurch Berlin waren wir im vergangenen Jahr mit unserer Regenbogen-Madonna auch bei der Słubice-Frankfurt-Pride.
Am 26. Juni werden wir wiederum eine deutsch/polnische Delegation begrüßen können. Und im September werden wir aller Voraussicht nach auch wieder in Słubice und Frankfurt teilnehmen. Außerdem stehen wir im Austausch mit der Marzahn-Pride-Demo, die von russischsprachigen Aktivist*innen organisiert wird. Der Marzahn-Pride im letzten Jahr war für uns auch eine Inspiration und Bestärkung eine Demo zu planen, die unsere Erfahrungen als LGBTI in autoritären und postkommunistischen Gesellschaften thematisiert. Ich denke, dass uns das über Grenzen hinweg verbinden kann und zu einem gesamt-europäischen Selbstbewusstsein gehört.
Vor der Demo wird es in der Gethsemanekirche einen Gottesdienst geben. Warum der starke Fokus auf die Kirche? Das mag manche irritieren.
Christian Pulz: Irritation ist immer gut. Aber zur Erklärung: Die evangelische Kirche hat in der Geschichte der Homosexuellenbewegung in der DDR eine wichtige Rolle gespielt und damit auch für ganz Deutschland. Die Gethsemanekirche hatte als erste kirchliche Gemeinde in der DDR der emanzipatorischen Gruppe „Lesben in der Kirche“ Räume zur Verfügung gestellt. Ich bin zum Beispiel als Theologiestudent in Leipzig Ende der 1960er Jahre wegen meiner Homosexualität noch aus dem Theologischen Seminar geflogen. Anfang der 1980er Jahre lernte ich Eduard Stapel kennen, der ebenfalls Theologie in Leipzig studierte. Er konnte damals schon offen schwul auftreten, ohne deswegen vom Studium ausgeschlossen zu werden. Zusammen haben wir in der DDR die Schwulenbewegung mit entwickelt.
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In der gesamten DDR hatten wir Pfarrerinnen und Pfarrer gefunden, die uns als Teil der Gemeinde Räume zur Verfügung gestellt hatten. So konnten Homosexuelle Gruppen bilden, die weitestgehend unabhängig vom Staat waren. Den ersten „Arbeitskreis Homosexualität“ haben wir 1982 bei der Evangelischen Studentengemeinde Leipzig (ESG) gegründet. Unter dem Dach der Kirche konnte der Staat nicht mehr offen gegen uns vorgehen. In Ost-Berlin hatte sich 1973 die nicht-kirchliche Homosexuelle Interessengemeinschaft Berlin (HIB) gegründet. Sie versuchte mehrere Jahre vergeblich, sich bei staatlichen Stellen als Bürgergemeinschaft registrieren zu lassen, wurde aber 1979 vom Staat gezwungen, ihre Aktivitäten einzustellen. Trotzdem haben Peter Rausch und Michael Eggert, die damals in den 70ern diese ersten Schritte gegangen sind, auf mich starken Eindruck gemacht.
Ich bin Ende 1982 nach der Gründung des Arbeitskreises bei der ESG-Leipzig nach Berlin gezogen. Ich ging damals mit dem Ziel, auch in Ost-Berlin schnell eine Gruppe zu gründen. Mein Wunsch war, bei der für ihren Friedenskreis bekannten Samaritergemeinde in Friedrichshain eine schwule Gruppe zu gründen.
Pfarrer Rainer Eppelmann war zunächst begeistert von der Idee. Allerdings stimmte der Gemeindekirchenrat dagegen. Im Nachhinein verdichtet sich für mich der Eindruck, dass dies gezielt durch die Staatssicherheit aber auch durch kirchliche Kräfte verhindert wurde. In den Stasiunterlagen dazu gibt es einen Bericht, der schildert, dass ein homosexueller Arzt von der Gemeinde zur Beratung herangezogen wurde. Er scheint wesentlich für die Entscheidung verantwortlich gewesen zu sein. Leider wurde uns der Name des Arztes von der BStU geschwärzt. Es wäre für die Aufarbeitung aber unabdingbar, diese Zusammenhänge genau aufzuklären.
Dennoch führte das Wirken in der Samaritergemeinde mit zum ersten „Untergrund-CSD“ in der DDR.
Christian Pulz: Anlässlich der CSD-Demonstration in West-Berlin wollten auch wir 1983 eine Art CSD veranstalten. Offiziell konnten wir unsere Aktion nicht so nennen. Die DDR-Staatsführung hatte den CSD, der ja auf Unruhen 1969 in New York zurückgeht, vehement abgelehnt.
In der Samaritergemeinde konnten wir zu einem Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen aufrufen. Dieser Aufruf muss aber von der Stasi registriert worden seien, denn auf dem Bahnhof Oranienburg wurden wir von Uniformierten erwartet, zunächst festgesetzt und befragt. Letztlich konnten sie unseren Besuch aber nicht verhindern, und so haben wir am 21. Mai 1983 in der KZ-Gedenkstätte zum ersten Mal als Gruppe von Lesben und Schwulen an die Homosexuellen und ihr Schicksal in der Nazidiktatur erinnert.
Der Rosa Winkel, mit dem homosexuelle Häftlinge in Konzentrationslagern gekennzeichnet wurden, war durch das fehlende Gedenken an die Verfolgung von Homosexuellen auch für uns wieder zu einem Zeichen des politischen Widerstandes geworden. Wir begannen, ihn als unser Zeichen zu tragen. Auf der Friedenswerkstatt im Sommer 1983 fingen wir auch an, diese Verfolgungsgeschichte zu thematisieren.
Ein Pfarrer sprach uns an, der eine kleine Kapelle in Berlin-Hohenschönhausen hatte. Das weiß ja heute fast niemand mehr: Fast am Rande der Stadt, in der Philippus-Kapelle, begann die Geschichte von „Schwule und Lesben in der Kirche“, die ab 1984 als selbstständige Gruppen an der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg und an der Bekenntniskirche in Berlin-Treptow Widerstandsgeschichte geschrieben haben.
Frau Detering, Sie waren in der DDR ebenfalls aktivistisch tätig.
Anfang der 80er war ich in Greifswald auch unter dem Dach der evangelischen Kirche in der Friedensbewegung aktiv. Das war ein Ort für Menschen, die sich engagieren und eine politische Perspektive entwickeln wollten. Die evangelische Kirche hat damals in der DDR diese Chance einer Opposition erkannt und wahrgenommen. Uns ist es wichtig, auch daran zu erinnern.
Aber: Uns ist es genauso wichtig, dass sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche die Verfolgungsgeschichte von sexuellen Minderheiten aufarbeiten muss. Nach unserer Erfahrung möchte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg das auch und es läuft bereits ein Prozess in der Landessynode. Man sollte an die negative wie positive Geschichte anknüpfen.
Auf einen Aspekt möchten wir mit unserem East Pride Berlin auch noch aufmerksam machen. Die Gründung des heutigen Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) geht maßgeblich mit auf die Initiative von Eduard Stapel, Christian Pulz und anderen aus dem Osten zurück. Im Februar 1990 hatten Aktivisten in Leipzig den "Schwulenverband in der DDR" (SVD) gegründet. 1999 erfolgte die Erweiterung zum "Lesben- und Schwulenverband" (LSVD). In Westdeutschland gab es von 1986 bis 1997 den Bundesverband Homosexualität (BVH). Das erste programmatische Papier des SVD hatte damals Christian Pulz verfasst mit der zentralen Formel:
Christian Pulz: Emanzipation, Partizipation und Integration. Um überhaupt irgendwo integriert werden zu können, war es für uns wichtig, dass sich Lesben und Schwule emanzipieren. Emanzipation ist die Voraussetzung, um sich von seinen geistigen Anleitern zu entfernen und um selbst zu bestimmen, welche Rolle man eigentlich in einer Gesellschaft spielen will. Wir stellten uns damals die Fragen, wer und was sind wir? Wie geht man mit Männer- und Frauenrollen um? Auch die DDR war eine patriarchale Gesellschaft und auch wir wollten dagegen kämpfen und uns davon befreien. Ich denke, wir haben damals schon vieles besprochen, was heute wieder in den Identitätsdebatten thematisiert wird.
Im letzten Jahr hatten Sie ja auch die systematische Aufarbeitung der homosexuellen Bewegung in der DDR gefordert. Ist diesbezüglich schon etwas passiert?
Das Schwule Museum hat die aktuelle Ausstellung „Rosarot in Ost-Berlin. Erkämpfte Räume im Umbruch“ konzipiert. Mehr ist uns bisher nicht bekannt.
Hat es geklappt, damalige Akteur*innen zusammenzutrommeln?
Christian Pulz: Wir suchen noch.
Wolfgang Beyer: Das ist eines der Probleme. Viele Ostdeutsche, die sich damals mit viel Mut und Engagement organisiert haben, sind heute müde. Nach unserem Eindruck wollen oder können sie nicht mehr die Kraft aufbringen, sich noch einmal neu in diese Konflikte hineinzubegeben. Was auch bedeutet, sich mit fertigen, bundesdeutschen Strukturen auseinandersetzen zu müssen.
Viele haben eine Scheu, sich in diese Strukturen hineinzubegeben. Ich glaube, dass viele Widerstandskämpfer*innen aus dem Osten eine massive Ausgrenzung erfahren. Das muss schon Mitte der 90er Jahre begonnen haben, als Bürgerrechtler*innen mit den Grünen aus dem Westen zusammengingen und heute praktisch keine Rolle mehr in der politischen Landschaft spielen.
Was meinen Sie genau?
Wolfgang Beyer: Es gibt oft so gut wie kein Bewusstsein dafür, was es bedeutete, in der DDR politisch widerständig gelebt zu haben – und schon gar keine soziale oder finanzielle Würdigung dieser Leben. Bei den politisch aktiven Lesben und Schwulen aus dem Osten kommt noch hinzu, dass sie auch innerhalb der Bürgerrechtsszene und deren Aufarbeitungstätigkeit in den letzten 25 Jahren kaum eingebunden wurden.
Ich kann mich an keine einzige Veranstaltung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnern, zu der beispielsweise Christian Pulz eingeladen wurde, um über die politische Bewegung von Lesben und Schwulen in der DDR zu sprechen – und das, obwohl ihm seine politische Tätigkeit eine Stasiakte beschert hat, die ihresgleichen sucht. Gleichzeitig wird auch vonseiten vieler queerer Medien diese Ostgeschichte meiner Erfahrung nach oft ausgeblendet. Die beruflichen Laufbahnen vieler damaliger Aktivist*innen wurden durch das politische Engagement in der DDR behindert und oft zerstört. Viele leben heute isoliert und es geht ihnen finanziell sehr schlecht.
Wenn sie am 26. Juni durch Ost-Berlin demonstrieren, was erhoffen Sie sich davon?
Christian Pulz: Die Jüngeren sollen sehen, dass es auch schon früher Widerstand gegen Diskriminierung und Ausgrenzung gab. Das es mitunter gefährlich war, Widerstand zu leisten. Aber dass es Menschen gab, die für ihre Rechte in die Öffentlichkeit gegangen sind und sich organisiert haben. Konkret soll ihnen der Rosa Winkel vermitteln, dass es eine Verfolgung und Vernichtung im KZ von homosexuellen Menschen gab.
Ich habe zum Beispiel gerade „Flamme sein!“ über Hans Scholl gelesen. Hans Scholl war schwul und das wurde lange in der Geschichtsschreibung überhaupt nicht thematisiert. Hans Scholl ist wegen des Paragrafen 175 angeklagt und nur wegen einer allgemeinen Amnestie nicht verurteilt worden. Das ist alles unsere Geschichte, die muss doch bekannt werden.
Warum muss es ausgerechnet in Corona-Zeiten so viele CSDs geben?
Wolfgang Beyer: Den East Pride Berlin soll es auch deshalb geben, weil es ihn bisher in Berlin als Demonstration schlicht nie gab. Zum ersten Mal wollen wir auch durch die Wohngebiete ziehen, wo in den letzten 30 Jahren eine fast komplette soziale Umwandlung der Bevölkerung stattgefunden hat. Die Demo führt an Orte, wo DDR-Widerstandsgeschichte im Prenzlauer Berg stattgefunden hat.
Christian Pulz: Wir gehen am „Burgfrieden“ vorbei. Dort war mehr als 20 Jahre eine Schwulen-Kneipe. Im Film „Coming-Out“ von Heiner Carow fand in dieser Kneipe eine hochpolitische Szene statt. Ein älterer Schwuler spricht im Film über seine Zeit als Rosa-Winkel-Häftling und sagt, dass seine Geschichte von den Kommunisten vergessen wurde. Weiter geht es zum „Likör“, dort kommen wir am jetzigen Sonntags-Club vorbei. Wir wollen auch an die damals mutige Uschi Sillge erinnern. Sie hatte darum gekämpft, einen staatlich anerkannten Treffpunkt für homosexuelle Menschen zu schaffen.
Die Route führt weiter in die Danziger Straße, wo in der Adventgemeinde der zweite kirchliche schwule Arbeitskreis in Ost-Berlin seine Räume hatte – der „Gesprächskreis Homosexualität“. Darüber hinaus wollen wir auch gerne die Geschichte von LGBTI aus anderen ehemals sozialistischen Gesellschaften einbinden. Und wie im vergangenen Jahr werden wir ein Hygienekonzept haben wir werden uns an die Auflagen halten.
Welche weiteren Forderungen stellen Sie im Rahmen der East Pride?
Wolfgang Beyer: Wir machen uns einen Satz in einer Rede von Bodow Ramelow zu eigen, die er in der Gedenkstätte Buchenwald im letzten Jahr hielt. Wir sagen, der East Pride Berlin soll im Geist des Gedenkens an den Rosa Winkel zu einem Zeichen des Triumphes über Demütigung, Diskriminierung und Tyrannei und zu einer befreienden Botschaft unseres Coming-outs werden.
Daher richten wir unsere zentrale Forderung an uns selbst, an alle Menschen, die sich in den herrschenden Normen nicht wiederfinden: Fangt an zu sprechen und Eure Geschichte öffentlich zu erzählen. Werdet sichtbar und macht so anderen Mut, auch sichtbar zu werden.
Und genau das macht der East Pride – wir werden sichtbar – allein schon durch die Route durch den Prenzlauer Berg, durch Friedrichshain und Mitte. Zudem gibt es Historiker*innen und LGBTIQ-Aktivisten, die schon seit Jahren fordern, dass es ein angemessenes Gedenken an die ermordeten Homosexuellen während der Nazidiktatur im Bundestag gibt. Dieser Forderung schließen wir uns an.
Christian Pulz: Wir schauen auch auf die aktuelle Coronasituation und ihre Folgen für LGBTIQ. Homosexuelle Infrastruktur wird gerade zerstört und wir haben keine Ahnung, wie viele Bars und Treffpunkte überleben werden. Alle Pandemiemaßnahmen betreffen uns direkt, aber wir werden kaum bedacht. Deshalb gehört die Verankerung des Schutzes der sexuellen und geschlechtlichen Identität im Grundgesetz natürlich auch zu unseren Forderungen.
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Anette Detering: Wir wollen eine politische Demonstration auf die Straße bringen, denn dort – wo ja auch häufig Diskriminierung erlebt wird – gehört sie hin. Das kann nicht alles online abgehalten werden. Eine unserer Forderungen ist auch: „Zeigt Euch! Stolz, Lesbisch, Sichtbar“ Ich kenne so viele Frauen, die immer noch Angst haben, sich zu zeigen. Mir fehlt einfach, dass man sein Lesbischsein selbstbewusst nach vorne stellt. Dass auch prominente Frauen sich trauen und mitlaufen. Wir wollen stolz und sichtbar durch Berlin gehen. Ich rufe auch Lesben und Schwule auf, die damals Kontakt hatten zu den „Lesben oder Schwule in der Kirche“, sich bei uns zu melden. [Kontakt zum East Pride per Mail: eastPRIDEberlin@gmail.com]
Wir sind sehr interessiert, mehr Menschen, die am schwul-lesbischen Widerstand in der DDR beteiligt waren, kennenzulernen und ihre Geschichte zu dokumentieren. Und wir freuen uns übrigens auch über heterosexuelle Unterstützer*innen. Der East Pride Berlin soll über alle Grenzen hinweg zu einer Demonstration homosexueller Liebe und der Kraft der Solidarität werden. Es wäre schön, wenn sich dort Menschen begegnen können, die sich lange nicht mehr versammelt haben, und daraus neue Beziehungen entstehen würden.
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