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Lesen und lesen lassen: Die Illustration zu unserer Comic-Kür stammt von dem kanadischen Zeichner Seth.
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Update

Leseraktion: Die besten Comics 2014 - was unsere Leser empfehlen

Welches waren für unsere Leserinnen und Leser die besten Comics der vergangenen zwölf Monate? Hier eine aktualisierte Liste der Einsendungen.

Angesichts des bevorstehenden Jahresendes haben wir unsere Leserinnen und Leser gefragt, welches für sie die besten Comics der vergangenen zwölf Monate waren. Parallel dazu ist wie bereits in den vergangenen Jahren wieder eine Fachjury gefragt worden. Sie besteht aus Anne Delseit (AnimaniA, Comix), Lutz Göllner (zitty), Volker Hamann (Reddition), Matthias Hofmann (Alfonz), Martin Jurgeit (Comix, Buchreport), Stefan Pannor (Blogger, Spiegel Online), Frauke Pfeiffer (Comicgate), Andreas Platthaus (FAZ) und Lars von Törne (Tagesspiegel). Im Folgenden lesen Sie, was die Favoriten unserer Leserinnen und Leser waren. Die Buchverlosung ist inzwischen beendet, die Gewinner werden per Post benachrichtigt.

Mein Favorit ist "Aspirine" von Joann Sfar. Placeboeffekt hin oder her: Geteilter Sarg, doppelte Freude! Vampir, Frauen- und Schallplattenliebhaber Ferdinand bleibt nicht der Einzige, der sich in diesem virtuosen Bilderbogen über die Empathieklaviatur in Leserleins Herzchen einloggt. Hach - immer dasselbe, aber immer wieder erfrischend anders! Ein Comic, der im Blut perlt und doch so verträumte Terzchen unter der guten alten Haut erzeugt, dass Zipperlein pubertieren und Melancholie daunenfederweiß darüber schwebt.  - Schmerznachlass garantiert!
Stefan Müser

Meine TOP 3 für das Jahr 2014:
Das Upgrade (Graufeld / Cross Cult): Diese knallbunte Geschichte von Comic-Urgestein Ulf S. Graupner und Zeichner-Supertalent Sascha Wüstefeld hat alles: Superhelden, Aliens, Zeitreisen, Sex, Drugs und Rock'n'Roll.
Hauptakteur der Reihe ist Ronny Knäusel, der einzigen Superheld der DDR. Dieser entdeckt erst nach der Wende, dass sein Schicksal mit kosmischen Geschehnissen verknüpft ist, von denen die Welt nichts ahnt. Die faszinierende Story, das hochwertige Artwork und die völlig banane Grundidee sind der Grund, warum das Upgrade als einer der Top-Titel 2014 geradezu prädestiniert ist.
Death Vigil (Image): Die zeitgenössische Fantasy-Abenteuerreihe "Death Vigil", aus der Feder des unerschöpflich kreativen Image-Starzeichners Stjepan Sejic. Hier stürzt der Leser sich an der Seite des Sensemans -in der Gestalt der oftmals launischen Bernadette- und ihrer ehemals sterblichen Gefährten in den ewigen Kampf gegen Nekromanten und außerweltliche Dämonen. Typisch für Sejics Arbeit, gehen in "Death Vigil" blutige Schlachten, flachwitzige Kalauer, sensible Momente und wunderschöne, dynamische Bilder eine einzigartige Synthese ein.
Rat Queens (Image): Autor Kurtis J. Wiebe und Zeichner Roc Upchurch schufen mit "Rat Queens" eine Heldengruppe sondergleichen. Angelegt als genretypische Söldnertrupp, saufen, raufen, und vögeln sich die kampferprobten und rotzfrechen Heldinnen, bestehend aus der Elfenmagierin Hannah, Zwergenkriegerin Violet, der atheistische Menschenklerikerin Dee und Gnomenschurkin Betty von einem fantastischen Abenteuer zum nächsten. Der Mix aus knallharter Action, einfühlsamer Charakterzeichnung und volltrunkenem Mädelsabend ergibt eine explosive Mischung, bei der kein Auge trocken bleibt.
Marc Schmitz

Mein Favorit 2014 ist Ed Piskors "Hip Hop Family Tree". Es ist lustig, spannend, gut gezeichnet und vor allem eine wirklich gut recherchierte und genaue Dokumentation über die Entstehung von Hip Hop im New York von 1979 bis 1983.
Gisbert Schwarze

Mein Comic des Jahres: Scott Snyders und Sean Murphys  „The Wake“ (DC/Vertigo) – Der erste Teil folgt der Marinebiologin Dr. Lee Archer in die Tiefe des Meeres, in der nie für möglich gehaltene Gefahren lauern und ein actionreiches Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mensch und Monster beginnt. In der zweiten Hälfte springt die Geschichte 200 Jahre in die Zukunft, in der große Teile der Welt überflutet sind. Die Abenteurerin Leeward versucht die Gründe der globalen Katastrophe zu entschlüsseln, deren Erklärung tief in der Vergangenheit der Menschheit verborgen ist. Der Comic mischt diverse Genres,  vom klassischen Abenteuercomic über (Tiefsee-) Horror bis zur Dystopie a la „Waterworld“, so dass eine ungemein spannende Geschichte entsteht, die zudem hervorragend durch Zeichner Sean Murphy visuell umgesetzt wurde.
Thies Albers

Dieses Jahr ist es besonders schwierig, die besten Comics unter den vielen Neuerscheinungen herauszukristallisieren. Thematisch und formal gehen die Comics und Graphic Novels immer mehr in die Breite, und teilweise lassen sich die Novitäten nicht miteinander vergleichen. Wie dem auch sei, kommen hier Titel, die für mich etwas Besonderes darstellen. Dass hier Tiere öfter mal eine Rolle spielen, ist übrigens rein zufällig. :)
1. Die Kinder des Kapitän Grant (Splitter): Dies ist eine Adaption des tragikomischen Abenteuerromans von Jules Verne. Das alleine ist schon mal gut. Noch besser bzw. interessanter ist, dass der Comickünstler Alexis Nesme sich zweier Darstellungsformen bedient, die einen Bezug zu der Zeit haben, in der die Geschichte spielt - nämlich zum 19. Jahrhundert. Zum einen ist der dreiteilige Comic komplett in einem Stil gezeichnet, der Anleihen an die Malerei der Romantik des 19. Jahrhunderts beinhaltet (Caspar David Friedrich lässt grüßen) - einschließlich. tiefer und metaphysischer Perspektiven. Zum anderen ist es ein anthropomorpher Comic, und die Darstellung der Protagonisten durch Tiere wurde nicht von Walt Disney erfunden, sondern hat seinen Ursprung ebenfalls im 19. Jahrhundert zum Beispiel bei J.J. Grandville, der bereits zu dieser Zeit 'comichaft' die Mensch-Tier-Hybriden gezeichnet hat. So hat hier jeder Charakter seine Tierentsprechung, und zugleich gelingt spielerisch die Gratwanderung zwischen Kunst und Kitsch. Der Anschlussband der dreiteiligen Serie ist kürzlich erschienen. Ein faszinierendes Comic-Kunst-Experiment, mit Bildern, in denen man sich verlieren kann.
2. Half Past Danger (Dani Books): Für unseren Blog habe ich über diesen Titel mal geschrieben: "Das ist der Comic, vor dem uns das Feuilleton immer gewarnt hat." "Half Past Danger" ist feinster Retro-Pulp in turbulenter Action mit Nazischurken, Femme Fatale, mörderischen Dinosauriern, und ich zitiere mich hier nochmal selber "... selbstverständlich ist - wann immer jemand ins Wasser fällt - sofort ein Hai zur Stelle". Fast wie ein zu Comic gewordener Spielberg-Film - nur ohne den Pathos. Das Liebhaberprojekt des irischen Zeichners Mooney ist die zeitgemäße und hemmungslose Essenz des Genres.
3. Guerillas (All-Verlag): Im Vietnam-Krieg wird das gesamte Platoon des Schützen Francis Clayton weg gemetzelt. Von nun an muss sich Clayton alleine durchschlagen. Die Lage scheint aussichtslos, bis er auf einen Zug bis an die Zähne bewaffneter Zigarren rauchender und militärisch ausgebildeter Schimpansen trifft. Ob das die Rettung oder der Untergang ist, soll hier nicht verraten werden. Autor und Zeichner Brahm Revel erzählt hier in schönen Schwarz-weiß-Bildern eine Geschichte, die irgendwo zwischen "Planet der Affen" und "Apokalypse Now" liegt. Die Zeichnungen wirken dabei wie aus einer anderen Zeit und fangen vor allem die Atmosphäre in Vietnam zwischen Natur und Kriegsgräuel ein. Erzählt wird auch auf mehreren Ebenen, so gibt es zum Beispiel im ersten Band eine längere Passage, in der im Text die Geschichte des Vaters erzählt und die Psychologie der Protagonisten glaubhaft untermauert wird, während in den Zeichnungen das Platoon durch den Dschungel wandert. "Guerillas" ist als intelligent geschriebener grafischer Unterhaltungsroman ein Kleinod. Band 2 der dreiteiligen Serie ist gerade erschienen.
Bonusrunde: Usagi Yojimbo. Außer der Reihe möchte ich Lutz Göllner folgend hier noch auf den Sammelband "Usagi Yojimbo Saga 1" hinweisen. Ich möchte den Band hier nicht lobend erwähnen, weil wir dieses Jahr 30 Jahr Usagi Yojimbo feiern, oder weil der Zeichner Stan Sakei zwei Familienmitglieder in kurzer Zeit begraben musste, oder weil die Krankheit seiner Frau uns nochmal das - Entschuldigung - beschissene amerikanische Gesundheitssystem vor Augen geführt hat (von dem wir hier wohl nicht mehr weit entfernt sind), aber auch die Solidarität vieler Zeichner von Mike Mignola bis David Petersen, die Zeichnungen mit Usagi Yojimbo erstellt und die Originale bei eBay versteigert haben, um mit dem Erlös die Behandlung der Krankheit von Sakeis Frau finanziell zu unterstützen (ein Sammelband mit Artworks erschien bei Dark Horse). Lobend erwähne möchte ich den Band, weil das 600 Seiten messende Buch einen großen Teil eines hervorragenden Comics enthält, weil Sakei ein tolles Repertoire an Geschichten drauf hat, die von Abenteur-Action-Samurei-Gemetzel, über poetische bis zu philosophischen Kurzgeschichten reichen, bei denen auch der Humor nicht zu kurz kommt. Kurz - es ist eine tolle Neuauflage eines großartigen Comics. Der Band ist leider nur auf englisch verfügbar.
Frank Wochatz, Comics & Graphics

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Lesen und lesen lassen: Die Illustration zu unserer Comic-Kür stammt von dem kanadischen Zeichner Seth.
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Für mich gehört Katharina Greve definitiv auf die Bestenliste. Und zwar ganz weit nach oben! Ihr Werk „Hotel Hades“ ist voll von Parodien auf unsere Gesellschaft, teils schrecklichschönem Witz und dabei in meinen Augen auch exzellent gezeichnet. Aber nicht nur "Hotel Hades" reicht für die Bestenliste: "Ein Mann geht an die Decke", "Patchwork - Frau Doktor Waldeck näht sich eine Familie" und ihre diversen Cartoons und „Die Dramatik der Dinge“ auf electrocomics.com finde ich einfach wunderbar würdigenswert.
Britta Petersen

Als besten Comic des Jahrgangs 2014 würde ich Marvin Cliffords Webserie "Schisslaweng" vorschlagen, die inzwischen auch schon in gedruckter Buchform, zuerst im Eigenverlag, und demnächst nun auch beim Panini Verlag erscheinen wird. Das meiner Meinung nach besondere an "Schisslaweng" ist nicht nur, dass Marvin Clifford in typisch deutscher Pünktlichkeit jeden Mittwoch einen neuen Comic auf seiner Webseite online stellt, sondern vor allem das hohe Niveau sowohl in graphischer als auch inhaltlicher Natur seiner Strips, die weit über dessen liegen was man normalerweise im Web-Online-Bereich gewohnt ist. Marvin schafft dabei den seltenen Spagat zwischen humorvoller Unterhaltung hin zu selbstironischen, nachdenklichen ja teils sogar philosophisch angehauchten Geschichten die nicht nur seinen Alltag als Comiczeichner widerspiegeln, sondern auch Themen wie Liebe, Herzschmerz, Trennung, Stress, Beruf, Karma, Timing und vieles mehr aufgreifen und das alles immer in neuen, nie sich wiederholenden Stilarten, die dabei den Inhalt auch in optischer Weise in einer fast schon perfekten Symbiose unterstreichen. Diese Vielfältigkeit in inhaltlicher und graphischer Natur, die mich jeden Mittwoch wieder erneut ins Staunen versetzt, ist für mich nicht nur das Beste was wir aktuell in der deutschen Web-Online-Szene geboten bekommen, sondern gehört für mich auf eine Ebene mit den großen Graphic-Novel-Meistern wie Will Eisner, Guy Delisle und Graig Thompson, auch wenn Cliffords Werke bisher noch nicht ganz deren meisterlichen Feinschliff erreicht haben. Dennoch gehört Marvin Clifford für mich zu den aktuell größten Hoffnungsträgern der deutschen Comicszene und ich bin mir sicher das wir noch Großes von ihm erwarten können.
Cornelius Wimmer

Hier meine Top-5-Comics in diesem Jahr:
1) Mawil: Kinderland. Wer "2014" und "Comic" sagt, wird nicht umhin können auch "Kinderland" zu sagen. Da geht es mir nicht anders. Mawils Wende-Graphic Novel war in diesem Jahr eines der großen Comics auf meinem Nachttisch - räumlich und inhaltlich. Und Tischtennis soweit das Auge reicht. Wunderbar.
2) Marine Blandin: Eine nautische Fabel. Der Mikrokosmos um die mitunter verschrobenen Charaktere eines Schwimmbades war be- und verzaubernd. Mit einer eigentümlichen Chronologie der Ereignisse und einem Ende, das kein Ende ist, muss dieses Buch in meine Top 5.
3) Stephen Collins: Der gigantische Bart, der böse war. Schlichte, Klare Linien, selbst in den Wirren des gigantischen Bartes, der böse war. Mit einem Touch Truman-Show-Ordnung und einem breiten Spektrum zwischen Schwarz und Weiß, selbst ohne Farben.
4) Patrick Wirbeleit und Uwe Heidschötter: Kiste - Fluchtmücken und Wetterzauber. Für meinen Sohn zum Vorlesen gekauft, ist es in seiner Bibliothek eines der Bücher, das ich ihm am liebsten vorlese. Witzig, spannend und unterhaltsam für Söhne und Väter. Der Vorläufer wird in wenigen Wochen unterm weihnachtsbaum liegen.
5) Tino Falke: Hannes - Der Comic! oder 5) Wilfrid Lupano und Jérémie Moreau: Der Affe von Hartlepool. Das eine ein Comic meines Bruders zum 30. Geburtstag. Gespickt mit Reminiszenzen meines Lebens, Fandoms und Comics, Comics, Comics. Das andere, nicht mehr aus diesem Jahr, jedoch erst seit 2014 in meinem Bücherregal. Grandios gezeichnete Legende mit zu vermutendem und am Ende bestätigtem Seitenhieb auf einen der Großen des 19.Jahrhunderts.
Hannes Falke

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Trotz starker Konkurrenz schlage ich „Keiner killt so schön wie Rocco“ als besten Comic 2014 vor. Dies nicht allein, weil Bela Sobottke wieder mal unterhaltsame Lektüre abgeliefert hat. Nach der Vielzahl an Comics mit treuem Bezug zu unserer Hauptstadt schlage ich den Autor auch aus Dank für seine aktive Teilhabe an orignal Berliner Kulturgut vor. Da ist große Liebe im Spiel möchte ich meinen. Unbedingt mal die sehr respektable Signierstunde in Kreuzberg besuchen, wo die Fiktion der Comics ein Stück weit ganz real wird. Im Comic selbst werden nicht gerade die ganz großen Themen behandelt. Wer Tiefgang sucht wird ihn eher im Landwehrkanal finden. Es ist ein munteres Werk, mit dem man in ein gewohnt detailgetreues, subdimensionales Berlin verduftet. Dort werden die Akteure in Stücke geschossen, sabbernde Mutanten und andere phantastische Wesen weiden sich an akzentbehafteten Ku-Klux-Klanern und eine Nonne weis nicht wohin mit ihrer ganzen Liebe. Alles begleitet von S.T.R. Angers liebevollem Mundwerk. Ein sehr kurzweiliges Stück zum durchfließen.
Ralph Brockhoff

Mein Favorit für 2014 war/ist die OZ-Serie von Panini. Eric Shanower und Skottie Young verstanden es auch mit den Bänden "Das zauberhafte Land OZ" und "Die Straße nach OZ" den wirklich zauberhaften Stoff in ansprechende Bilder und nachvollziehbaren dabei gleichzeitig schön geschriebenen Texten in einen fulminanten Comic zu gießen. Die Figuren sind bekannt und doch haben sie in dieser Form ihren ganz eigenen Reiz. Jeder einzelner Charakter ist einzigartig und eine wunderbare Eigenständigkeit. Mit diesen Comics kann man im besten Sinne des Wortes in eine andere Welt tauchen und sich dort wohlfühlen. Die gleichbleibende Qualität innerhalb der Serie ist erstaunlich und lässt einen immer wieder auf einen neuen Band warten, gleichzeitig aber immer wieder einen zu den vorliegenden Bänden greifen. Welche Serie kann das schon von sich behaupten?
Holger Wedeking

Lesen und lesen lassen: Die Illustration zu unserer Comic-Kür stammt von dem kanadischen Zeichner Seth.
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© Seth

Mein persönliches Highlight des Jahres ist "Half Past Danger - Damen. Draufgänger. Dinosaurier" (Autor und Zeichner: Stephen Mooney, Verlag: Dani Books). Half Past Danger ist ein ziemlich ungewöhnlicher Genre-Mix. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges trifft "Indiana Jones" auf "Jurassic Park". Die Story ist vielleicht nicht die anspruchsvollste, dafür aber spannend und sehr unterhaltsam. Zeichnungen und Farbgebung dazu empfinde ich als stimmig und passend. Am Schluss des Bandes findet sich dann noch ausführliches Zusatzmaterial.
Frank Wohne

'Miracleman' von Alan Moore. Ein schwer unterschätztes Frühwerk von Alan Moore, in dem er zum ersten Mal eine grandiose Neudefinition des Superheldenmythos vornimmt. Hier sind schon viele Elemente seiner umjubelten Watchmen angelegt. Nach 30 Jahren endlich auf Deutsch. Vor allem Band 3: 'Olympus' (kommt noch) ist ein apokalyptisches, episches Meisterwerk. Ein Klassiker, der für mich damals das Medium Comic vollkommen neu definierte.
Rolf Maidhof

Mein Favorit für den Comic des Jahres: Mawil, „Kinderland“. Keine originelle Wahl, aber unumgänglich. Dass Mawil gute, mitreißende Geschichten erzählen kann, ist bekannt. Jetzt beweist er es einmal mehr. Souverän setzt er die grafischen Möglichkeiten des Comics ein. Und nach den Tischtennis-Szenen wird sich wohl kein Zeichner jemals wieder an diese Sportart wagen. Grandios, alleine das wäre schon den Titel wert!
Peter Müller

Mein Favorit in diesem Jahr war "Seconds" von Bryan Lee O'Malley, weil er es schafft eine spannende und durchaus dramatische Geschichte zu erzählen, bei der man nie dieses wohlig warme Gefühl von melancholischer Niedlichkeit verliert. Abgedreht und wirklich schräg, aber immer mit dem Duft von Feuer im Kamin und etwas Brot für den Hausgeist auf dem Dachbalken.
Arne Eilermann

Der Manga "Kingdom" ist für mich der beste Comic 2014. Nach über 400 Kapiteln macht es immer noch ungemein Spaß weiterzulesen. Denn die Geschichte, die die militärische Vereinigung Chinas durch den ersten Kaiser erzählt, bietet neben einer selten gesehenen detailreichen Beschreibung und Zeichnung der immer herausfordernden Schlachten, herausragende Nebencharaktere an. Diesen lebendigen Figuren kann ein Attribut wie gut oder böse nur schwer zugeordnet werden. Wenn es ein Comic schafft, dass man mit scheinbar ziemlich fiesen Figuren mitfiebert, macht den Manga, besonders in den letzten Kapiteln, zum besten des Jahres 2014.
Benjamin Böss

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Meine drei Favoriten für den besten Comic 2014 sind:
"Kinderland" von Mawil – mit den besten Darstellungen von Tischtennisspielen die es je in einem Comic gegeben hat! Allein dafür sollte Mawil schon mal sofort die Ehrenmitgliedschaft im Deutschen Tischtennisbund verliehen werden. Dann kommt auch noch eine gekonnt umgesetzte Geschichte hinzu – einfach top! 
"Sandra und Woo", der von Oliver Knörzer geschriebene und von Powree zeichnerisch umgesetzte Webcomic über "Freundschaft, das Leben und die Kunst (keine) Eichhörnchen zu essen" gehört meiner Meinung nach schon seit Jahren zum Besten, was die Deutsche Webcomic-Landschaft zu bieten hat. 
"Dieses Buch sollte mir gestatten, den Konflikt in Nahost zu lösen, mein Diplom zu kriegen und eine Frau zu finden - Teil 2" von Sylvain Mazas, war genauso unterhaltsam und intelligent wie der erste Teil. Beide im kleinen Mückenschwein Verlag erschienenen Bände sollten noch von viel mehr Leuten entdeckt und gelesen werden, denn sie sind witzig, charmant, politisch, philosophisch – kurz: ein bisschen anders. 
Arne Schulenberg

Lesen und lesen lassen: Die Illustration zu unserer Comic-Kür stammt von dem kanadischen Zeichner Seth.
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Wenn ich so darauf zurückblicke, was ich diese Jahr so an Comics auf meinem Lesestapel hatte, wirklich nicht ganz einfach. Aber hier mal ein paar der Alben, die mir im Kopf geblieben sind:
Gung Ho (Cross Cult): Wunderschön gezeichneter Auftakt einer Survival-Geschichte, die noch ganz groß werden könnte. Schon der erste Band macht Lust darauf, vorallem weil es mal keine Zombies sind.
Saga (Cross Cult): Ja, ganz klar diese ganz eigene, spannenden und verrückte Mischung aus Fantasy und SciFi welche es immer mal wieder schafft den Leser mit tollen Ideen zu überraschen gehört diese Jahr zu einer DER Neuerscheinungen in Deutschland.
Waisen (Cross Cult): Sicher wird mir da nicht jeder zustimmen, aber ich finde es toll dass mal wieder eine Space Opera zu lesen die Thematisch "Ender's Game" und "Starship Troopers" miteinander vermischt.
Anders (Kwimbi): Schöne Horror-Anthologie der deutschen Webcomic-Zeichner.
Marcus Luft

Meine Favoriten:
Landfill Editions: Mould Map 3
Diese Anthologie war eine der Zukunft lächelnd zugewandte Leistungsschau des künstlerisch wagemutigen Comics, die heute bereits wieder Vergangenheit ist. Was bleibt, sind grelle Farben, schräges Layout nebst buchbinderischer Eigenwilligkeit, die für einen flüchtigen Moment Fanzine-Idealismus zur pornographischen Hochglanzideologie und seltsame japanische Magazine zum Artfreudenhaus erhoben. Bleiben werden Künstler wie Lando oder das in Auszügen vorgestellte Ice Cream Kisses von Blaise Larmee, welches mittlerweile weiter vor sich hin mutiert. Dessen inoffizielle Vorabausgabe von 2D Cloud im Herbst ist ebenfalls bereits wieder Geschichte, im nächsten Jahr soll dann eine endgültige Fassung des wie aus den Eindrücken einer wärmesuchenden Rakete umgesetzten Sexting-Dramas erscheinen. Bis dahin lesen wir Larmees ironisches Künstlerstatement Comets Comets und lächeln unverdrossen weiter.
Thierry Smolderen, Alexandre Clérisse: Das Imperium des Atoms
Der Originaltitel Souvenirs de l'empire de l'atome fängt das Thema des Comics besser ein, spielt er doch mit dem sich mittlerweile zur Landplage ausgewachsenem Zitatpop anhand einer Künstlerbiografie; ein Subgenre, welches von feschen Marketingprofis gerne als eine über die Zielgruppe hinausreichende Verkaufshilfe proklamiert wird. Da das Autorenpseudonym Cordwainer Smith aber selbst innerhalb der Science Fiction den wenigsten ein geläufiger Name ist, kann es nicht das intendierte Ziel der Verfasser gewesen sein, seine recht überschaubare Leserschaft zum Erwerb von Comics zu verführen. Und wenn man überdies Werke verarbeitet, die ihrerseits auf andere Werke Bezug nehmen, welche seit Jahrzehnten fast vergessen sind, dann ahnt man, dass der auch als Comictheoretiker tätige Thierry Smolderen vielleicht einfach nur eine gute Geschichte geschrieben hat, die auf einem wahrlich interessanten Leben basiert. Ganz zu schweigen von dem in Retrostilistik schwelgenden Zeichenstil der mit einer State of the Art-Koloration gebrochen wird, die ihresgleichen sucht. Diese Art der Darstellung veranschaulicht dann eben nochmal im Vorbeigehen die Zukunft, deren Wiege in der Vergangenheit liegt. Oder umgekehrt. Da ist es dann auch egal, ob man von A.E. van Vogt auf L. Ron Hubbards Dianetics und später Scientology oder von Captain Future-Erfinder Ed Hamilton auf Anthony Hopes Der Gefangene von Zenda schließen kann, oder ob man das André Franquin-Cameo zu entdecken vermag - das ganze funktioniert eben auch ohne all diese Querverweise und zeigt neue Wege im Herangehen an Biografien auf.
Anne Simon: Aglaé
Wenn Realität und Romantik unvermittelt aufeinander prallen, wird der aufrechte Landgang aus der Ursuppe zur Tortur. Agláe, Wassernymphe, nach unverhoffter Schwangerschaft vom über die Oceaniden herrschenden Vater verstoßen, lernt das Leben von der harten Seite kennen. Bittere Wahrheiten und historische Zitate, pointiert in Sprechblasen gebettet, weisen den Weg aus der patriachalen Tyrannei, von Äsop zu den Beatles und zurück, was hat man auch zu verlieren, außer Skrupel? Ein Entwicklungsroman, der Heinz Edelmann und Mr. Kite edukativ tätig werden lässt, und mittels Schraffur und knappem Strich karikierend Fabel- und Hybridwesen erschafft, die der immer resoluter agierenden Agláe am Ende nicht viel entgegen zu setzen haben. Geschweige denn ihrem Sohn, der das autoritäre Regime seiner Mutter um eine tyrannische Note bereichert. Ein pessimistisches Coming-Of-Age mit am Wegesrand aufgespießten Männerbildern von entzückender Gnadenlosigkeit.
Alex Degen: Junior Detective Files
Junior Detective Files ist kein Comic. Es ist vielmehr 'Paper Jazz', so sieht es zumindest Alex Degen, der den üblichen Bezeichnungen für Erzählungen mittels Bildunterstützung nicht viel Liebe entgegenbringt. Oder nur so tut, das weiß man bei Herrn Degen nie so genau, denn in seiner öffentlichen Inszenierung als ADactivity ist die Narretei sein täglich Brot. Nun ist aber zumindest das vorliegende Heft bis auf einen lateinischen Blindtext (Lorem Ipsum etc) wortlos und die Einzelseiten stellen jeweils eine Szenerie mit wiederkehrenden Protagonisten dar. Das kann man wohlwollend nach Scott McCloud auf verschiedene Weisen durchkategorisieren, aber eine fortlaufende Handlung ist es trotzdem eher nicht. Dafür kann man die einzelnen Bilder als komplette Geschichten lesen, und selten habe ich mehr Zeit mit einem so umfangsarmen Werk verbracht. Es ist ein großes Kunststück, derart viele Schichten voller Subtext übereinanderzulegen und dabei trotzdem kompakt zu bleiben. Die Assoziationen reichen von tragisch-verloren bis mysteriös-abgründig und so sollte es auch sein, wenn man das Genre der nervigen Schnüfflergören AD absurdum führen will. Beste Veröffentlichung des Jahres.
Jesse Jacobs: Safari Honeymoon
Das Wort für Welt ist Wald ist der deutsche Titel einer Ursula K. LeGuin-Übersetzung, die an Eleganz und Prägnanz kaum zu überbieten ist - auch nicht vom Original, das sich mit dem bestenfalls als phonetisch ähnlich zu bezeichnenden The Word for World is Forest bescheiden muss. Der Titel böte eine Steilvorlage für Jesse Jacobs, der in seinen Arbeiten mit der Schöpfung und dem Umgang mit ihr beschäftigt ist, und wer daraus eine altbackene und religiösen Schriften nahestehende Wortwahl ablesen mag, dem sei die Lektüre von Hieran sollst Du Ihn erkennen empfohlen. Jacobs Figuren, die ab unterhalb der Hüfte wie von Niki de Saint Phalle co-designt wirken, verlieren auch im dichtesten Dschungeldickicht stets zuverlässig den Überblick, und verlaufen sich wie sonst nur noch Francis Macomber in Kenia in einer geometrisch ausgeklügelten Ornamentik, die an verworfene Konstruktionspläne für Irrgärten erinnert. Nun ist das Thema Mensch gegen Natur nicht neu, aber Jacobs, dessen Erzählfähigkeiten sich seit seiner letzten Veröffentlichung noch einmal stark weiterentwickelt haben, weiß dem ganzen eine Abseitigkeit abzugewinnen, die sich eben nicht nur in experimentierfreudiger Seitengestaltung zeigt. Der von Ernest Hemingway einst in ähnlicher Konstellation etablierten Geschlechterhierarchie wird hier mit einem Hauch frischer Luft im schwülen Urwald begegnet.
Ehrenhafte Erwähnungen:
Katie Skelly, Operation Margarine
Sarah Horrocks, Bruise
Inés Estrada, CS
Sarah Burrini, Das Leben ist kein Ponyhof
Emily Carroll, Frontier #6
Sam Alden, Frontier #5
Ping Zhu, Frontier #4
Sascha Hommer, Frontier #3
Michel Fiffe, Copra, the 2014 run
Ales Kot/Tonci Zonjic, Zero #9
Jason Aaron/Das Pastoras, Thor #18
š! #17, 'Romance'
Naoki Urasawa/Takashi Nagasaki, Billy Bat
Jamie Coe, Art Schooled
Thomas Wellmann, Pimo & Rex
Oliver Ristau

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Mein Lieblingscomic 2014 ist "Saga" von Brian K. Vaughn & Fiona Staples, besonders in der neuen, wunderschön gestalteten gebundenen Ausgabe, welche die ersten 18 Hefte enthält. Einfach deshalb, weil ich zu keinen anderen Comicfiguren jemals eine so starke Bindung aufbauen konnte, wie zu Alana, Marko & Hazel, was den Lesegenuss natürlich ungemein intensiviert. Hinzu kommt, dass bei der Kreation der Welt und seiner Bewohner das Beste aus Fantasy und Science-Fiction vereint wurde, was mich als Phantasten noch zusätzlich erfreut.
Vittorio-Loris Galbucci

Als deutscher Comic eindeutig Barbara Yelins „Irmina“. Yelin hat es geschafft mit Irmina eine glaubwürdige aber nicht immer einfache Protagonistin zu erschaffen die wir in ihrem aber auch "unserem" Leben, sprich der deutschen Geschichte, begleiten. Mich hat beeindruckt, dass die Geschichte um Irmina nie sentimental, kitschig oder zu dramatisch und anklägerisch wurde, obwohl es dazu einige Möglichkeiten gegeben hätte. Unabhängig von der Historie in die die Geschichte eingebettet ist, greift das Buch ganz universelle Fragen zu Lebenszielen und Verwirklichung auf.
Ina Jurga

Lesen und lesen lassen: Die Illustration zu unserer Comic-Kür stammt von dem kanadischen Zeichner Seth.
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© Seth

Der beste Comic der letzten zwölf Monate war für mich ganz klar "Kinderland" von Mawil. Zum einen gibt es die bekannten Elemente von Mawil - der etwas verpeilte, schüchterne Junge (oder junge Mann), der große Probleme hat, mit der sich ändernden Welt Schritt zu halten. Zum anderen sieht man ein Stück Geschichte, das wohl auch autobiografisch angehaucht ist, aber quasi nebenbei passiert. Die vielen Anspielungen nebenbei machen eine Menge Spaß, dazu gibt's noch "People are people" von Depeche Mode... was will man mehr?
Gunnar Fischer

Für mich ist ein Manga der Comic des Jahres 2014: „Demon Lord Camio“ von CHASM. Mit DLC beweist das Zeichner/Autoren-Duo Marika Herzog und Michel Decomain, dass sich deutsche Mangas nicht hinter japanischen verstecken müssen. Die Zeichnungen sind wunderbar gestaltet und die Figuren liebenswert dargestellt. Dadurch macht es Spaß diese Geschichte um den quirligen Dämonenlord zu lesen. Die Zusatzseiten mit Informationen zu den einzelnen Figuren zeigen, dass es fundiertes Hintergrundwissen gibt und nicht einfach aus der Luft gegriffene Figuren verwendet wurden. Daraus ergibt sich eine spannende und lustige Geschichte die auch einige Ahhhhhh-Momente aufweist. Das Lord Camio durch sein "charmantes" Auftreten eine Vielzahl deutscher Leser angelockt hat spricht auch für diesen Comic. Auch möchte ich auf den Thread zum Manga im Comicforum verweisen, der zeigt wieviel Inspiration DLC bietet. Ich kann Ihnen nur empfehlen sich dort anzumelden und ein wenig in diesem Thread zu stöbern. Zeigt er doch wie wunderbar der Austausch von Lesern mit Zeichnerin und Autor sowie seiner Lordschaft selbst funktioniert und was dadurch alles bewegt werden kann. Zum Schluss noch ein Verweis zum Webcomic „Leid und Verderben“, der parallel zu DLC läuft und damit quasi mit zur Geschichte gehört. Dies zeigt auch wie umfangreich dieses Projekt ist. Auch wird im kommenden Jahr der nächste Band „Demon King Camio“ erscheinen.
Christa Klatt

Meine Entdeckung 2014: „Keiner killt so schön wie Rocco“ von Bela Sobottke. Nachdem ich schon den Vorgänger „Krepier oder stirb“ sehr amüsant fand, treibt es Sobottke diesmal noch bunter, wilder und anarchischer! Okay, ja, es ist keine Hochkultur - ja, es ist Pulp - und, ja, man braucht kein Germanistik-Studium um der Lektüre zu folgen (eher ein wenig Italo-Western-Basis-Wissen), aber wer einfach eine abstruse Geschichte mit coolen Charakteren und sehr liebevoll, detaillierten Zeichnungen lesen will, ist hier bestens bedient! Beim nächsten Westernabend am heimischen TV-Gerät warte ich jetzt darauf, dass Clint von Zombies angegriffen wird und ihm Yoda zur Hilfe eilt!
Daniel Liebchen

„Blitzkrieg der Liebe“ von Petteri Tikkanen (Avant Verlag), eine schöne Geschichte des Erwachsenwerdens. Wird mit sehr viel Feingefühl erzählt. Einfach großartig!
Lauri Peltonen

Meine beiden Favoriten in diesem Jahr sind:
Gung Ho (CrossCult) - Grafisch und erzähltechnisch perfektes Survival-Abenteuer
Mister Origami (Zwerchfell) - Super witzige Cartoon-Graphic-Novel mit gefühlt 1.000.000 Anspielungen auf die Popkultur der 80er und 90er.
Timo Schuetz

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Dieses Jahr hat mich zum einen die neue Serie "The Wicked + The Divine" von Kieron Gillen, Jamie McKelvie, Matt Wilson und Clayton Cowles begeistert. Die Kombination von McKelvies klarem Zeichenstil, Wilsons brillanter und stimmungsvoller Farbgebung, Cowles Lettering und Gillens zwar abgefahrener aber dennoch klar zu folgender Story war schon bei den Young Avengers sehr gut aber hier hat sich das Team nochmal übertroffen. Die Idee mit den "Gottheiten" die in Menschen wiedergeboren werden, wird interessant aufgebaut und auf die moderne Praxis, jeden zu idolisieren, der eine gewisse Berühmtheit erlangt, umgesetzt. Hier kann ich es kaum erwarten, weiter zu lesen. Auch der Start der neue Superior-Iron-Man-Serie hat mir als Iron-Man-Fan (trotzdem?) gut gefallen. Es muss nicht immer heldenhaft und gut sein was der Protagonist einer Serie tut um eine interessante Geschichte zu erzählen. Tom Taylor und Yildiray Cinar präsentieren hier einen Tony Stark, der mehr skrupelloser Geschäftsmann ist als Held, der trinkt und Partys feiert und sich von den Menschen bewundern lässt. Beide bisher erschienenen Hefte hören dann auch noch je mit einem Cliffhanger auf der es in sich hat. Hier WILL man wissen, wie es weiter geht. Jetzt stehen hier auch noch ein Trompete spielender Elefant und ein Pilzgewächs und ermahnen mich, was über den Ponyhof zu sagen. "Sarah Burrini rockt!" War das gut so?
Stefan "Starocotes" Immel

Mein Favorit 2014 ist Mawils „Kinderland“. Die Zeichnungen sind toll, die Figuren unaufdringlich facettenreich und die zahlreichen Ost-Kinder-Schimpfwörter einsame Spitze. Mit der sicherlich bislang längsten Tischtennis-Spielszene in der Geschichte des Comic vermag Mawil es sogar, mich bezüglich des Ausgangs des Spiels mitfiebern zu lassen (und ich bin eigentlich totaler Tischtennis-Muffel!).
Jens Kußmann

Daniela Schreiter: Schattenspringer (Panini). Begründung: Der Band hat mich weit über die Grenzen meines Jobs hinaus begeistert und ich dürfte im Lauf des Jahres erleben, wie sehr der Comic vom Asperger-Syndrom betroffenen Menschen und Familien hilft - auch der Autorin selbst -, nicht Betroffene aufklärt und für Verständnis sorgt, darüber hinaus aber faszinierenden und enorm unterhaltsamen Lesestoff bietet und für ein Erstlingswerk sensationell erzählt und gezeichnet wurde.
Steffen Volkmer (Editor, Journalist & Photographer)

Lesen und lesen lassen: Die Illustration zu unserer Comic-Kür stammt von dem kanadischen Zeichner Seth.
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Mein absoluter Comic des Jahres und meine Entdeckung auf dem diesjährigen Erlanger Comic Salon: „Schisslaweng“ von Marvin Clifford. Ein fulminanter Comic mitten aus dem Alltagsleben mit Witz und Esprit...leichtem Strich voller Schwung...unglaublich lebendig...fantasievoll und kurzweilig. Dazu mit Marvin Clifford, einem Zeichner, herrlich positiv...mit klarem Blick und einem unglaublich gewinnendem Wesen. So macht Comiclesen und die Identifikation mit den Protagonisten richtig Spaß... Wenn jetzt noch der Splitter Verlag unter seinem toonfish-Label die Komplettedition von Schisslaweng herausbringen würde... wunderbar. :-)
Dirk Tillenburg

Hubertus Rufledt/Helge Vogt: "Alisik 3 - Frühling". Als erwachsener Leser mag man Zweifel haben, ob diese bittersüße Geschichte adulten Geschmack treffen mag, den Zweiflern kann ich guten Gewissens zur Lektüre raten, ebenso aber der vermeintlichen „Zielgruppe“, welche vermutlich junge Menschen mit Affinität für Gothic und Romantik sein werden. Hubertus Rufledt erzählt behutsam und trotzdem immer spannend, trotz der vielen kleinen Episoden gerät die Story nie in Gefahr, unübersichtlich zu werden oder sich zu verzetteln. Sogar kleine Scherze (Olsenbande/Trickwelt) werden eingebaut und Helge Vogt zeichnet, als hätte es nie eine andere Alternative für Rufledts Texte gegeben. Das ist traumhafte bittersüße Spannung, das ist meisterhaft!
"thowi" Thomas Wilde

Mein Favorit: „Der Affe von Hartlepool“ (Avant Verlag). Eine finstere Geschichte über begrenzte Menschen, ein Comic mit angemessen finsteren und entlarvenden Fratzen.
Jens Schmitz

Meine Favoriten:
„Spirits of the dead“ von Richard Corben: 14 Adaptionen von Gedichten und Kurzgeschichten von Edgar Allen Poe durch seinen Seelenverwandten Richard Corben. Groteske Charaktere, stimmungsvolles Storytelling in brillantem Seitenlayout. Sollte dies, dass letzte Werk des inzwischen 74 jährigen Künstlers sein, wäre es ein würdiger Schwanengesang, eines der größten Talente, die die Comicbranche das letzte Jahrhundert hervorgebracht hat.
„Hellboy, Abstieg zur Hölle“ von Mike Mignola: Die erste längere Hellboy-Geschichte von Mignola seit fast einem Jahrzehnt. Hellboys Roadtrip durch die Hölle ist von der Geschichte her nicht der Höhepunkt der Serie, aber die eigenwillige Graphik von Mike Mignola ist über alles erhaben.
„Miracleman“ von Alan Moore: Die erste Dekonstruktion des Superheldenmythos durch Alan Moore, nach jahrelangem Copyright-Streitigkeiten als deutsche Erstveröffentlichung.
„The complete Little Nemo“ von Winsor McCay: McCays Traumwelten sind der heilige Gral der frühen Comickunst und der beste Beweis für die Allmacht der Zeichenfeder.
„75 Years of Marvel Comics“ von Roy Thomas: Cover, seltene Hintergrundfotos, Originalseiten und Essays des ehemaligen Marvel Chefredakteurs Roy Thomas im XXL-Format. Kein Comic aber Sekundär - Spektakulär!
Michael Lauterbach

Bester Comic 2014 ist "Sechs aus 49" (Verlag Schreiber & Leser). Geniale Grundidee und ein Verlag mit Mut zum großen Experiment das mich als Leser sofort interessiert und fesselt. Außerdem bekomme ich verschiedene Zeichner im gleichen Geschichtsverlauf präsentiert. Herz was willst Du mehr. Die Story um einen Lottogewinn nimmt auch aktuelle Bezüge auf, was die Arbeit an der Graphic Novel sicherlich nicht einfach, jedoch für den Leser nochmal interessanter macht. So hat das Medium Comic bzw. Graphic Novell einen guten Schritt in die Zukunft gemacht.
René Schallon

Mein Favorit: "Kinderland" von Mawil. Eine wunderbare Bestandsaufnahme des Lebens eines Ost-Berliner 7.-Klässlers in den letzten Tagen der DDR! Tischtennis contra Republikflucht. Campingurlaub und Mauerfall. Und die zwei Arten von "Klavierunterricht"!! ;)
Martin Militsch

„Keiner killt so schön wie Rocco“ hat es schon allein vom Titel her verdient, als eines der besten Comics des Jahres gehandelt zu werden. Auch wenn derzeit Graphic Novels schwer in Mode sind, sollte aus meiner Sicht ein Comic in erster Linie mit seiner Optik, seinem Witz, seiner Intelligenz, seiner Subtilität und von mir aus auch gerne mit einer Priese gutem Trash überzeugen. All das habe ich in diesem Jahr bei Sobottke in voller Packung erhalten. Von daher kann es nur heißen: Keiner überzeugt so schön wie Sobottke.
Michael Schopplick

Lars von Törne

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