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Nicolas Le Goff (l.) wechselt in die Türkei.
© imago/Sebastian Wells
Update

Die BR Volleys in der Bundesliga-Finalserie 2016: Nicolas Le Goff geht - zwei Neue kommen

Nach einer sehr erfolgreichen Saison basteln die BR Volleys an einem neuen Kader. Nicolas Le Goff wird die Berliner verlassen. Mehr in unserem Final-Blog.

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6. Mai: Der Franzose Nicolas Le Goff verlässt die BR Volleys und wechselt in die Türkei. Der Mittelblocker hat einen Vertrag bei Istanbul BBSK unterschrieben.

3. Mai: Es heißt ja, auf dem Höhepunkt solle man gehen. Tomas Kmet jedenfalls scheint dies zu beherzigen, der Mittelblocker wird seine Karriere beenden. Der 34-Jährige feierte mit den BR Volleys vier deutsche Meisterschaften, in dieser Saison gelang dem Slowaken mit den Berlinern das Triple. Außerdem gab es am Dienstag weitere Neuigkeiten rund ums Team: Tsimafei Zhukouski bleibt für ein weiteres Jahr, mit Paul Carroll laufen die Verhandlungen noch. Arpad Baroti wird die Volleys verlassen, dafür kommen der niederländische Diagonalangreifer Wouter ter Maat aus Gent und der australische Mittelblocker Nehemiah Mote aus Bühl.

Tomas Kmet beendet seine Karriere.
Tomas Kmet beendet seine Karriere.
© Imago

2. Mai: Das Podium auf dem Spielfeld nutzten sie sofort aus. Als die Spieler der BR Volleys darauf warteten, dass ihnen die Meisterschale übergeben wird, führte Erik Shoji gekonnt einige Tanzbewegungen vor und Felix Fischer und Sebastian Kühner hüpften auf den erhöhten Brettern kräftig auf und ab. Mit Siegerehrungen haben die Berliner in dieser Saison eben Erfahrung. Und doch war am Sonntag noch mal vieles anders.

Berlins Paul Carroll jubelt mit der Meisterschale.
Berlins Paul Carroll jubelt mit der Meisterschale.
© dpa

Denn die Volleys feierten nun den ersten ihrer drei Titel vor heimischem Publikum. Sie gewannen am Sonntag auch das dritte Spiel der Play-off-Finalserie „best of 5“ mit 3:0 (26:24, 25:16, 25:21) gegen den VfB Friedrichshafen. So holten die Berliner ihren siebten Meistertitel und krönten eine grandiose Saison mit dem ersten Triple in der Vereinsgeschichte. Zum dritten Mal standen sie also im Konfetti-Regen. Golden war er im DVV-Pokal, kunterbunt im CEV-Pokal und nun orange-weiß in der Max-Schmeling-Halle. „Es war eine überragende Leistung“, lobte Manger Kaweh Niroomand. „Die Spieler haben das Kunststück geschafft und sind fokussiert und entspannt zugleich geblieben.“

An ihrer Entschlossenheit ließen die Volleys vor 8120 Zuschauern zu keiner Zeit Zweifel aufkommen. „Wir haben dem Gegner die Bälle quasi in den Hals gedrückt“, sagte Diagonalangreifer Paul Carroll. Der Australier wurde während des Spiels noch besonders motiviert, weil sein fünf Wochen alter Sohn Nolan zum ersten Mal bei einer seiner Partien dabei war. „Ich habe ihn nach meinem Ass zum ersten Satzgewinn gesehen. Das werde ich nie vergessen“, schilderte Carroll. Und Trainer Roberto Serniotti, der am Sonntag seinen 54. Geburtstag feierte, sagte ergriffen: „Das ist so fantastisch. Ich werde eine Weile brauchen, bis ich das alles realisiere.“

Sichtlich bewegt war auch Friedrichshafens Trainer Stelian Moculescu nach Spielende. Für den Rumänen, der den VfB zu 13 Meistertiteln und dem Champions-League-Sieg 2007 geführt hat, war die Niederlage das letzte Spiel nach 19 Jahren als Trainer des Klubs. Als der Hallensprecher das noch mal verkündete, erhob sich das Publikum und applaudierte lange. In Deutschland sei seine Trainerkarriere nun vorbei, sagte Moculescu, eventuell würde ihn noch eine Aufgabe im Ausland reizen. So sehr sich die Berliner auch stets erbitterte Duelle mit ihm geliefert haben, Niroomand würdigte Moculescu: „Er hat immer dafür gesorgt, dass Friedrichshafen richtig stark war.“ Am Sonntag waren die Volleys jedoch etwas besser.

Was das Triple für die Volleys und die Liga bedeutet, beschreiben wir im Saison-Kommentar.

Und wer die Höhepunkte des Spiels noch einmal in Bewegtbildern sehen möchte, kann dies hier tun:

1. Mai (III): Für den entscheidenden Punkt mussten die Berliner Spieler gar nichts machen. Bei ihrem dritten Matchball schlug Friedrichshafens Mittelblocker Maximiliano Gauna den Aufschlag ins Netz – und sie konnten einfach nur jubeln. Denn die BR Volleys gewannen am Sonntag auch das dritte Spiel der Play-off-Finalserie „best of 5“ mit 3:0 (26:24, 25:16, 25:21) gegen den VfB Friedrichshafen. So holten die Berliner ihren siebten Meistertitel und krönten eine überragende Saison. Denn die Volleys gewannen in diesem Jahr ja auch den DVV-Pokal und den europäischen CEV-Pokal. Sie haben nun das erste Triple in der Vereinsgeschichte geholt.

Dass wirklich etwas Historisches möglich war, deutete sich schon vor dem ersten Ballwechsel an. Die ohnehin schon große Lautstärke in der Max-Schmeling-Halle war am Sonntag noch einige Dezibel lauter. Die 8120 Zuschauer, darunter Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) und der ehemalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), schrien noch lauter und hauten noch stärker in ihre Klatschpappen als sonst. Vor Spielbeginn wurde das Publikum bereits in eine Choreographie mit einbezogen. Alle Zuschauer schwenkten weiße und orangefarbene Pappen auf den Tribünen.

Tulpen, Konfetti und die Berliner Spieler mit der Meisterschale.
Tulpen, Konfetti und die Berliner Spieler mit der Meisterschale.
© dpa

Und die Volleys gaben ihnen im ersten Satz auch sofort Grund zum Jubeln. Paul Carroll brachte die Berliner mit einem Ass 2:1 in Führung. Mit variablem Angriffsspiel verteidigten sie diese knappe Führung (9:8), doch die Friedrichshafener, die auf den verletzten Mittelblocker Alexey Nalobin verzichten mussten, hielten stets dagegen. Mitte des ersten Satzes hatte dann VfB-Zuspieler Simon Tischer große Momente. Der Kapitän der Friedrichshafener setzte seine Teamkollegen so gekonnt in Szene, dass die Gäste auf 13:11 davonzogen. Beide Mannschaften überboten sich nun mit spektakulären Aktionen. Friedrichshafens französischer Außenangreifer Baptiste Geiler versenkte einen Ball mit einem Kunstschlag aus nahezu unmöglichen Winkel zum 14:12. Doch Berlins Robert Kromm antwortete kurz darauf mit einem Einzel-Block zum 15:15.

Der Kapitän der Volleys brachte dann sein Team mit einem Ass in Führung (17:16). Und nach einem weiteren Ass von Zuspieler Tsimafei Zhukouski lag die Mannschaft von Trainer Roberto Serniotti erstmals mit drei Punkten vorne (21:18). Aber Friedrichshafen gab sich nicht auf. Und VfB-Trainer Stelian Moculescu, der seine erfolgreiche Karriere nun beendet, hatte noch ein paar taktische Tricks auf Lager. Beim Stand von 21:22 aus Sicht der Gäste wechselte der Rumäne den zweiten Zuspieler Tomas Kocian ein. Mit Kocians geschickten Aufschlägen drehten die Friedrichshafener den Spielstand prompt auf 23:22. Berlins Coach Serniotti dachte sich dann wohl: Das kann ich auch. Der Italiener wechselte den zweiten Volleys-Zuspieler Sebastian Kühner ein. Ihm gelang sofort ein Ass zum 24:23 – und Carroll verwandelte danach den zweiten Satzball zum 26:24.

Im nächsten Durchgang gerieten die Berliner allerdings gleich wieder unter Druck. Sie lagen in der Anfangsphase mit 6:8 hinten. Dann fand jedoch Paul Lotman voll in die Partie. Der amerikanische Außenangreifer überwand den gegnerischen Block mit cleveren Schlägen und trumpfte auch bei den Aufschlägen auf. Beim Stand von 8:8 gelangen ihm drei überragende Aufschläge, zwei davon waren Asse, und die Volleys zogen auf 11:8 davon. Seine Mitspieler präsentierten fortan ebenfalls ihre große Aufschlagstärke. Zhukouski gelang ein Ass, Kühner ein weiteres und Lotman legte noch eines nach. Schließlich gewannen die Berliner auch den zweiten Satz am Ende deutlich mit 25:16.

Die Überlegenheit bei den Aufschlägen zeigten die Volleys auch im dritten Durchgang. So drehten sie erneut einen anfänglichen Rückstand (3:5) dank Assen von Zhukouski und Carroll sowie starken Blocks von Lotman in ein 14:10. Diesen Vorsprung ließen sich die Berliner nicht mehr nehmen. Sie gewannen auch den dritten Satz mit 25:21 – und dann kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Berlins Spieler jubeln.
Berlins Spieler jubeln.
© dpa

1. Mai (II): Die BR Volleys haben es geschafft. Die Berliner gewannen auch das dritte Spiel in der Finalserie der deutschen Meisterschaft gegen den VfB Friedrichshafen und sind mit einem glatten 3:0 in der "best of 5"-Serie neuer Deutscher Meister. Am Sonntag ließen BR Volleys um ihren Trainer Roberto Serniotti nichts anbrennen und setzten sich klar 3:0 (26:24, 25:16, 25:21) durch. Durch den Erfolg gegen die Mannschaft vom Bodensee feierten die Berliner bereits ihren dritten Titel in dieser Saison, auch im nationalen Pokal sowie dem CEC-Cup waren die BR Volleys erfolgreich. Im Vorjahr noch hatten die Volleys noch die fast schon sicher geglaubte Meisterschaft im Finale gegen Friedrichshafen aus den Händen gegeben. Mehr gibt es gleich hier im Blog.

Abwehrbereit. Die Berliner streben gegen Friedrichshafen wieder ein starkes Blockspiel an.
Abwehrbereit. Die Berliner streben gegen Friedrichshafen wieder ein starkes Blockspiel an.
© dpa

1. Mai: Robert Kromm kann sich noch sehr gut an die Finalserie der vergangenen Saison erinnern. Vor einem Jahr führten die BR Volleys gegen den VfB Friedrichshafen bereits mit 2:1 und hatten die große Chance, mit einem Sieg im Heimspiel in der Max-Schmeling-Halle den vierten Meistertitel nacheinander zu gewinnen. Doch die Berliner vergaben vor ausverkaufter Halle ihren Matchball, unterlagen dann auch in Friedrichshafen und mussten dem Rivalen bei der Meisterfeier zuschauen.

Deswegen fordert Kapitän Kromm vor dem heutigen Heimspiel um 15 Uhr: "Wir sollten in diesem Spiel nicht so sehr an den Titel denken, sondern uns lieber Punkt für Punkt voranarbeiten. Das wird mit Sicherheit das schwerste Spiel der Finalserie." Auch Volleys-Sportdirektor Roko Sikiric sagt zurückhaltend: "Wir müssen fokussiert bleiben. Es könnte ja auch noch drei Spiele geben." 

Die Friedrichshafener geben sich hingegen längst nicht geschlagen. "Berlin hat nun auch Druck", sagt Kapitän Simon Tischer. "Sie wollen zu Hause Meister werden, aber ich weiß, dass wir definitiv eine Chance haben, ihnen ein Spiel zu klauen."

Übrigens: Roberto Serniotti hat heute Geburtstag, wir haben den Italiener porträtiert.

Berlins Spieler wollen auch am Sonntag jubeln.
Berlins Spieler wollen auch am Sonntag jubeln.
© dpa

30. April: Am Sonntag also könnten die Berliner vor eigenem Publikum alles klar machen. Um 15:00 Uhr beginnt das dritte Spiel in der Finalserie gegen den VfB Friedrichshafen, Tickets gibt es ab 9 Euro. Auch wenn die BR Volleys 2:0 führen, könnte die Finalserie noch spannend werden. "Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. Wir haben jetzt eine gute Ausgangsposition, dürfen uns aber auf keinen Fall zu sicher sein. Friedrichshafen wird sich nicht aufgeben und am Sonntag erneut alles versuchen", sagt Volleys-Trainer Roberto Serniotti. Sein Gegenüber, Stelian Moculescu, setzt auf eine geduldige Spielweise. "Schnell, schnell geht gegen Berlin nicht. Wir müssen geduldig sein, die Bälle bis zum Ende spielen und dann ist das Spiel, wie auch beim letzten Spiel, offen", sagt er.

Die BR Volleys stehen kurz vor der Meisterschaft.
Die BR Volleys stehen kurz vor der Meisterschaft.
© Imago/Koch

29. April (II): Völlig erschöpft waren die Spieler der BR Volleys, als sich Kaweh Niroomand am späten Donnerstagabend von ihnen verabschiedete. „Keiner konnte mehr geradeaus gehen. Alle waren richtig fix und fertig“, beschreibt der Manager die Mannschaft. Seine Spieler hatten sich vollkommen verausgabt – und triumphiert. Mit 3:2 gewannen die Berliner beim VfB Friedrichshafen. In der Play-off-Finalserie „best of 5“ führen sie nun mit 2:0-Siegen. Mit einem Erfolg im nächsten Heimspiel am Sonntag können die Volleys bereits den Meistertitel holen. Diese perfekte Ausgangslage haben sich die Berliner regelrecht erkämpft.

„Volleyballerisch waren wir Friedrichshafen eigentlich unterlegen“, sagt Niroomand. Seine Mannschaft hatte Probleme in der Annahme und mit den eigenen Aufschlägen, auch im Angriff schwankte sie sehr. „Wäre es ein Boxkampf gewesen, hätten wir ihn wohl verloren“, sagt Trainer Roberto Serniotti. Bei der Gesamtpunktzahl lag Friedrichshafen deutlich mit 111:100 vorne. Weil es beim Volleyball jedoch nicht auf die Summe der Punkte, sondern auf die gewonnenen Sätze ankommt, setzten sich die Berliner durch. „Denn wir ziehen einfach unser Spiel durch“, betont Serniotti. Auch Niroomand führt den knappen Erfolg, bei dem die Volleys zwei Matchbälle des Titelverteidigers abwehren mussten, vor allem auf einen Punkt zurück: „Wir verlieren nicht den Kopf. Wir haben uns in den vergangenen Monaten so viel Selbstvertrauen erarbeitet.“

Diese mentale Stärke holten sich die Berliner besonders bei den Spielen im CEV-Pokal. „Nur deshalb lohnt sich der Europapokal für uns“, sagt Niroomand. „Auch wenn wir finanziell draufzahlen, wir bekommen eben ein perfektes Training für die Play-offs.“ Und in dieser Saison könnte ein Europapokalspiel sogar den entscheidenden Impuls dafür gegeben haben, dass die Volleys nun zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte sogar das Triple gewinnen können.

Im Februar mussten die Berliner in dem finnischen Provinzstädtchen Sastamala eine 1:3-Niederlage hinnehmen. „Das war ein einschneidendes Erlebnis, ein Umkehrpunkt der Saison“, sagt Niroomand. Nach der überraschenden Pleite gegen den absoluten Außenseiter setzte der 63-Jährige eine Team-Besprechung an – und die hatte es in sich. Zunächst zeigte Niroomand der Mannschaft Ausschnitte aus dem Spiel, mit denen er darstellen wollte, wie entschlossener die Finnen schon von ihrer Körpersprache gegenüber den Volleys wirkten. Und dann konnte jeder sagen, was ihn gerade stört: die Spieler, der Trainer und natürlich der Manager. „Wir haben offen alles angesprochen“, sagt Mittelblocker Felix Fischer. „Und einige sind auch persönlich geworden. Das hat funktioniert. Da ist jeder wach geworden.“

Viele im Team glauben, ohne die Besprechung nach der Niederlage in Sastamala wären die Berliner niemals so erfolgreich gewesen in dieser Saison. „Seitdem haben wir an jedem kleinen Baustein gefeilt“, sagt Fischer. Und Niroomand betont: „Die Reaktion der Mannschaft auf die Team-Besprechung war super.“ Die Volleys bezwangen die Finnen im Rückspiel mit 3:0 und starteten damit ihren Siegeszug in DVV-Pokal und CEV-Cup.

Am Sonntag könnte diese Erfolgsserie mit dem Meistertitel gekrönt werden. Dann könnten die Berliner zum ersten Mal in der Max-Schmeling-Halle die Meisterschaft gewinnen. Auch die beiden Pokaltitel in dieser Saison holten sie auswärts. Ein Triumph zu Hause „wäre für alle das i-Tüpfelchen“, sagt Fischer. Darum versucht auch Niroomand erst gar nicht, die Bedeutung der Partie herunterzuspielen: „Das wird kein Spiel wie jedes andere. Trotzdem dürfen wir noch nicht an das Ende denken.“ Wenn er jedoch an sein erschöpftes Team denkt, muss Niroomand zugeben: „Es wäre schon wichtig und schön, wenn die Finalserie schnell vorbei ist.“

29. April: Sie gaben sich einfach nicht auf. Auch wenn am Donnerstagabend vieles gegen BR Volleys sprach, sie kämpften sich immer wieder gegen den VfB Friedrichshafen zurück und holten sich einen überaus knappen 3:2-Sieg beim Titelverteidiger. Unseren Spielbericht lesen sie hier.

Kapitän Robert Kromm (rechts) und den BR Volleys fehlt gegen den VfB Friedrichshafen nur noch ein Sieg.
Kapitän Robert Kromm (rechts) und den BR Volleys fehlt gegen den VfB Friedrichshafen nur noch ein Sieg.
© dpa

Bewegtbilder haben wir natürlich auch zu bieten. Zunächst einmal Tsimafei Zhukouskis krachender Matchball.

Und wer den kompletten Spielverlauf nachlesen möchte, dem sei erneut der unterhaltsame Twitter-Ticker der BR Volleys ans Herz gelegt. Hier unsere Top 3:

Nummer 3 Tsimafei Zhukouskis Ausbildung in seiner Heimat wäre damit geklärt

Nummer 2 Friedrichshafens Maskottchen weckt seltsame Assoziationen

Nummer 1 Die alte Schule macht eben noch am meisten Eindruck.

28. April (III): BR Volleys entscheiden Fünf-Satz-Krimi für sich

Tsimafei Zhukouski ging in die Knie. Und von allen Seiten kamen seine Teamkollegen auf den Zuspieler der BR Volleys zugestürmt. Der Kroate hatte gerade mit einem Ass den dritten Matchball der Berliner gegen den VfB Friedrichshafen verwandelt – und den Volleys so in einem dramatischen und hochklassigen zweiten Spiel der Play-off-Finalserie „best of 5“ den zweiten Sieg beschert. Die Berliner gewannen am Donnerstagabend nach fünf umkämpften Sätzen vor 2500 Zuschauern in Friedrichshafen mit 3:2 (13:25, 25:21, 25:23, 18:25, 19:17).

Damit führen die Volleys in der Serie mit 2:0 gegen den Titelverteidiger und können mit einem Sieg am Sonntag in Berlin den Meistertitel gewinnen. „Das war enorm schwer heute. Keine Ahnung, wie wir das wieder gewonnen haben. Das war echt gut“, sagte Kapitän Robert Kromm.

Dabei hatte die Partie für die Volleys sehr schlecht begonnen. Die Berliner erzeugten wenig Druck im Angriff, ihnen unterliefen leichte Fehler in der Abwehr und so lagen sie schnell mit 2:6 zurück. Trainer Roberto Serniotti nahm bereits nach acht Ballwechseln die erste Auszeit. Doch die Berliner fanden einfach ihren Rhythmus nicht. Sie konnten den starken Aufschlägen der Friedrichshafener kaum etwas entgegensetzen und so wuchs der Rückstand weiter an (10:16). Schließlich sagte Serniotti zu seinen Spielern beim Stand von 13:21: „Wir nutzen diesen Satz, um in das Spiel zu kommen.“

Und so kam es dann auch. Die Volleys verloren den ersten Durchgang zwar mit 13:25, aber danach waren sie voll da. Mit starken Aufschlägen von Kromm und erfolgreichem Block-Spiel zogen sie im nächsten Satz auf 8:3 davon. Neben Kromm agierte nun auch Paul Carroll auf dem hohen Niveau des ersten Finalspiels. Krachend schloss der Australier zahlreiche Angriffe ab. Auch als die Friedrichshafener noch einmal auf 20:21 herankamen, behielten die Volleys in den nächsten umkämpften Ballwechseln die Oberhand und gewannen den zweiten Satz mit 25:21.

Auch im folgenden Durchgang lieferten sich beide Mannschaften ein enges Duell. Dank starker Aufschläge von Friedrichshafens Zuspieler Simon Tischer gingen die Gastgeber zwar mit 14:10 in Führung, aber die Berliner gaben danach kaum einen Ball mehr verloren. Nach vielen spektakulären Ballwechseln glichen sie aus und holten sich eine knappe Führung (17:16). Als Zhukouski ein wuchtiges Aufschlag-Ass gelang, lagen die Volleys erstmals mit zwei Punkten vorn (19:17). Diesen Vorsprung nutzten sie zum Gewinn im dritten Satz (25:23).

Im nächsten Durchgang mussten die Berliner allerdings wieder sofort einem Rückstand hinterherlaufen (3:6). Zwar arbeiteten sie sich stetig heran und führten bei 13:12 kurz. Doch danach kamen die Gastgeber wieder stärker auf und holten sich mit 25:18 den 2:2-Satzausgleich. Der Tie-Break war dann ein Nervenspiel. Die Volleys lagen auch dort bereits fast aussichtslos mit 2:6 zurück, kamen aber wieder heran (11:11). Schließlich mussten die Berliner sogar zwei Matchbälle abwehren, bis sie dann mit Zhukouski jubeln konnten.

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28. April (II): Robert Kromm geht mit den BR Volleys nur mit einem Ziel in die zweite Finalpartie heute beim VfB Friedrichshafen. „Wir versuchen einfach, dort diesen Breakpunkt zur 2:0-Führung zu schaffen“, sagt der Kapitän der Volleys. Die Chancen dafür schätzt der Außenangreifer nach dem 3:1-Sieg im ersten Spiel gegen den amtierenden Meister auch gut ein. „Wir haben eine komfortable Situation. Wir können dort etwas riskieren und ruhig spielen. Friedrichshafen hingegen hat einen hohen Erwartungsdruck.“ Und warum die Berliner gegen Friedrichshafen nicht nur auf ihren Angriff um Kromm, sondern auch auf ihren starken Libero Erik Shoji hoffen können, lesen Sie hier.

Friedrichshafens Baptiste Geiler (rechts) und Alexey Nalobin werden sich wieder gegen Paul Lotman strecken.
Friedrichshafens Baptiste Geiler (rechts) und Alexey Nalobin werden sich wieder gegen Paul Lotman strecken.
© dpa

28. April: Heute steht das zweite Finalspiel an. Da lohnt es sich natürlich, noch einmal einen genauen Blick auf den Gegner der BR Volleys zu werfen. Friedrichshafen steht nach der 1:3-Niederlage im ersten Spiel der Serie schon unter Druck. Wobei VfB-Mittelblocker Maximiliano Gauna das selbstverständlich gar nicht so empfindet. „Nein, das war noch kein Big Point für Berlin. Die Finalserie ist noch lang“, sagt der Argentinier. Auch sein Teamkollege Adrian Gontariu betont: „Das 1:3 war erst der Anfang einer spannenden Serie. Es ist noch alles möglich.“

Friedrichshafen wird also alles in diese Partie hineinlegen (20 Uhr/live auf Sportdeutschland.tv). Und der amtierende Meister hat da auch einiges zu bieten. Was genau, erklären die Kollegen der Schwäbischen Zeitung. Sie haben ein umfassendes Multimedia-Webspecial zum VfB Friedrichshafen erstellt. Wirklich sehr aufschlussreich, danach kennt man sogar die Vorlieben des Fanclub-Vorsitzenden.

Die Frage, seit wann und warum Friedrichshafens Außenangreifer Baptiste Geiler sein Antennen-Zöpfchen trägt, beantworten die Kollegen vom Südkurier an dieser Stelle.

Volleys-Trainer Roberto Serniotti erwartet viel Druck von Friedrichshafen.
Volleys-Trainer Roberto Serniotti erwartet viel Druck von Friedrichshafen.
© dpa

27. April (II): Roberto Serniotti will sich vor dem zweiten Spiel der Play-off-Finalserie gegen den VfB Friedrichshafen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. „Wir haben jetzt zwar einen kleinen Vorteil, aber letztlich mit dem Heimsieg nur unsere Pflicht erfüllt. Man könnte auch sagen, nun folgt die Kür“, betont der Trainer der BR Volleys. Wenn die Berliner also am Donnerstag am Bodensee (20 Uhr/live auf Sportdeutschland.tv) antreten, erwartet der Italiener: „Der VfB wird natürlich zurückkommen und seinerseits den Druck in allen Bereichen erhöhen.“
Dem hofft Serniotti vor allem die Stärken aus der ersten Finalpartie entgegenzusetzen: „Wenn es uns gelingt, erneut druckvoll aufzuschlagen und erfolgreich an kleinen Stellschrauben zu drehen, bin ich optimistisch. Wir haben in dieser Saison schon in vielen großen Spielen bewiesen, was wir auswärts zu leisten im Stande sind. Es ist immer eine Frage des Selbstbewusstseins und das besitzt unsere Mannschaft.“ Mit einem Sieg würden die Volleys sich bereits in eine komfortable Situation bringen. „Wir haben jetzt eine Chance, uns gleich drei Matchball-Spiele zu erarbeiten“, sagt Serniotti.

Die Friedrichshafener geben sich natürlich noch längst nicht geschlagen. „Wir müssen einiges ändern und Berlin von ihrem Hoch herunterholen“, sagt Außenangreifer Björn Andrae. Beim amtierenden Meister sind unterdessen bereits Namen möglicher Neuzugänge für die nächste Saison an die Öffentlichkeit gelangt. So soll der Außenangreifer Armin Mustedanovic aus Bosnien-Herzegowina demnächst in Friedrichshafen spielen, berichtet die Internetseite "World of Volley". Der 30-Jährige war zuletzt in Italien bei Exprivia Molfetta unter Vertrag.

Im Finalhinspiel um den CEV-Pokal spielte Kostyantin Bakun (rechts) für Surgut noch, im Rückspiel wurde er nicht mehr eingesetzt.
Im Finalhinspiel um den CEV-Pokal spielte Kostyantin Bakun (rechts) für Surgut noch, im Rückspiel wurde er nicht mehr eingesetzt.
© dpa

27. April: Vor knapp einem Monat feierten die BR Volleys ihren ersten europäischen Titel: den CEV-Pokal. Doch um die seltsame Aufstellung des Gegners im Finalrückspiel gab es immer wieder Spekulationen. Der russische Klub Surgut hatte seine drei besten Spieler nicht eingesetzt: Kostyantin Bakun, Aleksa Brdjovic und Nikolay Apalikow. Surgut begründete dies mit dem stressigen Terminplan. Nun äußerte sich Trainer Rafael Khabibullin auf der Internetseite des Vereins zu den wahren Gründen. Die Spieler wurden nicht eingesetzt, weil sie das Doping-Mittel Meldonium eingenommen hatten.

"Wir wussten, dass es einen Dopingtest beim Finale geben würden, und dass man dann bei uns Spuren von Meldonium feststellen würde. Sehr kleine Mengen, hundertmal geringer als die Grenzwerte, die von der Welt-Anti-Doping-Agentur zehn Tage später festgelegt wurden. Man hätte erkennen können, dass Meldonium in den Körper gelangt war, als es noch nicht auf der Doping-Liste stand", sagte Khabibullin. "Aber hätten wir die Spieler eingesetzt, hätten wir eine Disqualifizierung riskiert. Wir hatten einfach nicht die Chance, um wirklich um den Pokal mitzuspielen. Wir wurden zu Geiseln dieser Situation. Und wir sind nicht die Einzigen. Es ist eine Schande, dass das Schicksal des CEV-Cups so entschieden wurde." Die Russen sehen sich also als Opfer. Eine kreative Interpretation.

Zuletzt gab es einige mysteriöse Vorgänge rund um Doping und Volleyball. Die Kollegen der Süddeutschen Zeitung haben neulich dazu ein interessantes Interview mit dem Bundestrainer Vital Heynen geführt.

Robert Kromm spielt gerne seine Größe aus.
Robert Kromm spielt gerne seine Größe aus.
© Imago

26. April: Es wurde den BR Volleys wirklich nicht leicht gemacht. Aber dieser dreifache Angriff von Kapitän Robert Kromm steht exemplarisch für die konzentrierte Leistung der Berliner.

Bei all den schönen Aktionen in der Max-Schmeling-Halle – auch in Italien läuft gerade die Endphase der Saison. Und der ehemalige Friedrichshafener Libero Jenia Grebennikov (jetzt Civitanova) sowie Perugias Libero Andrea Giovi retten im Flug nahezu jeden Ball:

Einen ebenso langen und überaus ansehnlichen Ballwechsel lieferten sich Verona und Latina:

Mit Angriffsschlägen von Robert  Kromm haben wir unsere kleine Videoshow begonnen, mit Angriffsschlägen beenden wir sie. Fünf überragende Aktionen von Wilfredo Leon von Champions-League-Sieger Kasan:

25. April (II): Warum waren die Volleys im ersten Finalspiel so stark? Weil sie es krachen ließen - und zwar besonders mit ihren Aufschlägen. Mehr dazu in der Analyse von Johannes Nedo.

25. April (I): Roberto Serniotti war nach dem 3:1-Sieg am Sonntag überaus erleichtert. Der Trainer der BR Volleys sagte, er war nervös, ob sein Team nach einer Pause von acht Tagen im Rhythmus sei. "Aber mit unserer Leistung können wir sehr zufrieden sein", betonte er. Was sich genau in der Max-Schmeling-Halle ereignet hat, können Sie hier in unserem Spielbericht nachlesen.

Und wer den kompletten Spielverlauf nachlesen möchte, kann das beim unterhaltsamen Twitter-Ticker der BR Volleys tun. Hier unsere Top 3:

Nummer 3 An Helene Fischer kommen auch die Volleys nicht vorbei:

Nummer 2 Das Styling des Gegners ist immer ein Thema:

Nummer 1 Wer sich immer schon gefragt hat, warum Robert Kromm Kapitän der Volleys ist, hier kommt die Antwort:

24. April (III): Und hier kommen noch die Stimmen zum Sieg im ersten Finale:

Robert Kromm: "Wir haben nicht überdreht und sind immer gelassen geblieben. Allerdings können wir auch noch besser spielen als heute."

Björn Andrae: "Die Volleys haben gezeigt, dass sie in Form sind. Wir dagegen sind heute überhaupt nicht ins Spiel gekommen."

Kaweh Niroomand: "In den ersten beiden Sätzen haben wir heute sehr gut gespielt. Es war eine große mannschaftliche Geschlossenheit da. Dennoch behaupte ich, dass beide Teams noch besser spielen können. Paul Carroll ist der Mann für die wichtigen Spiele. Ich denke, er spielt seine bislang beste Saison bei uns."

Der erste Schritt ist gemacht. Die BR Volleys legen gegen Friedrichshafen vor.
Der erste Schritt ist gemacht. Die BR Volleys legen gegen Friedrichshafen vor.
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24. April (II): Wenn vor der Halle die Polizei die ersten Schwarzmarkt-Verkäufer hochnimmt und wenn in der Halle die Blues Brothers dem Publikum einheizen, dann findet gewiss kein normales Volleyballspiel statt. Am Sonntagabend trafen die seit vielen Jahren besten deutschen Volleyball-Vereinsmannschaften, die BR Volleys und der VfB Friedrichshafen, zum ersten Mal im diesjährigen Finale der "Best-of-five"-Serie in der Berliner Max-Schmeling-Halle aufeinander. Das Spiel nahm einen recht klaren Ausgang, die BR Volleys besiegten die Gäste vom Bodensee mit 3:1 (25:21, 25:23, 23:25,25:19).

Die Endspielserie zwischen den BR Volleys und dem VfB Friedrichshafen ist zum Usus geworden in der deutschen Volleyball-Meisterschaft, und dennoch ist sie in diesem Jahr etwas Besonderes, weil Friedrichshafens Trainer Stelian Moculescu nach dem Endspiel gegen die BR Volleys aufhören wird. Der betrachtete die pompöse Show vor dem Spiel gar nicht, sondern tippte gelangweilt auf seinem Handy herum. Zu viel Tamtam war noch nie die Sache des Rumänen, er ist eher ein Vertreter der angestaubten, aber deswegen nicht minder gültigen Sportlerweisheit, dass die Wahrheit auf dem Platz liege.

Doch die Wahrheit war am Sonntag die, dass die Berliner nur wenig anbrennen ließen gegen die Friedrichshafener. Dabei waren zu Beginn des ersten Satzes, als die Berliner recht lange zurück lagen, schon erste Zweifel unter den knapp 7.000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle aufgekommen, ob die Volleys ihrer leichten Favoritenstellung würden gerecht werden können. Dann aber legte der überragende Spieler am Sonntag, der Australier Paul Carroll, seine erste fulminante Aufschlagsserie hin. Die Volleys gingen mit dem 8:7 erstmals in Führung, und es sollte fortan lange dauern, bis auf der Anzeigetafel mal wieder mehr Punkte für die Friedrichshafener als für die Berliner ausgewiesen waren.

Nachdem die Berliner den ersten Satz am Ende souverän für sich entschieden hatten, blieb die Mannschaft von Trainer Roberto Serniotti zu Beginn des zweiten Durchgangs im Rhythmus. Dies war ja ein kleines Manko gewesen bei den Volleys in dieser Spielzeit, dass sie selten ein Spiel auf konstant sehr hohem Niveau zu Ende spielten. Im ersten Play-off-Spiel der Finalserie war dies aber selten der Fall. Zwar kamen die Friedrichshafener in Satz zwei kurzzeitig noch einmal heran. Aber als es in die entscheidende Phase ging, waren die Berliner hochkonzentriert. Vor allem Paul Carroll spielte nahezu fehlerlos.

Doch ganz so einfach wollten es die Friedrichshafener den Volleys am Ende nicht machen. Im dritten Satz stemmten sie sich mit allen Kräften gegen die klare Niederlage und erzwangen einen vierten Satz. Kippen aber sollte die Begegnung nicht mehr, auch weil die BR Volleys wussten, dass sie im Zweifel ja nur auf ihren Diagonalangreifer Carroll spielen mussten.

Friedrichshafens Trainer Stelian Moculescu peilt seinen 42. Titel an.
Friedrichshafens Trainer Stelian Moculescu peilt seinen 42. Titel an.
© dpa

24. April (I): Heute geht es los. Die BR Volleys und der VfB Friedrichshafen starten in die Play-off-Finalserie um die deutsche Volleyball-Meisterschaft. Die erste Partie findet heute um 16 Uhr in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt. Weil es die letzte Finalserie von Stelian Moculescu sein wird, gibt es an dieser Stelle einen ausführlichen Artikel zu Friedrichshafens Trainer. Und zur aktuellen Ausgangslage äußert sich der Rumäne im Interview mit dem Tagesspiegel.

Herr Moculescu, da Ihr Abschied nach 40 Jahren als Volleyball-Trainer nah ist: Sind Sie eher traurig oder eher froh gestimmt, wenn es in Ihre letzten Finalspiele mit dem VfB Friedrichshafen geht?

"Ich habe in diesen Tagen, ehrlich gesagt, überhaupt keine Zeit, darüber groß nachzudenken."

Bleiben Sie dem VfB Friedrichshafen oder dem deutschen Volleyball in irgendeiner Form noch erhalten?

"Nein."

Was ist der Kern Ihrer Trainerlehre?

"Spieler vielseitig auszubilden."

Im Fußball ist "Laptop-Trainer" ein geflügelter Begriff für junge, technisierte Übungsleiter. Auch im Volleyball nimmt die Video-Analyse eine immer stärkere Bedeutung ein. Wie stehen Sie dazu?

"Das mag sein. Aber dennoch ist die Grundlagenausbildung das A und das O. Du kannst noch so viele Laptops haben, wenn Dein Spieler dann den Ball nicht annehmen kann, bringt dir das nichts. Deswegen lege ich den Fokus auf die technische Ausbildung meiner Spieler und nicht auf Laptops. Mit Laptops kann ich nicht so gut."

Was halten Sie von Volleys-Trainer Roberto Serniotti?

"Ich kenne ihn schon lange und wir haben ein gutes Verhältnis. Ich denke, dass er einen guten Job macht."

Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

"Wir hatten sicherlich Ausschläge nach oben und nach unten. Was aber auch dadurch bedingt war, dass wir aufgrund von Verletzungen nur vier Mal mit der Aufstellung spielen konnten, die ich als Stammformation im Kopf hatte."

Wie sehen Sie Ihre Chancen gegen die BR Volleys?

"Es schaut nicht schlecht aus, was unser Team angeht. Alle sind fit. Auch macht es uns immer Spaß, in der Max-Schmeling-Halle anzutreten, das ist eine schöne Atmosphäre dort. Aber natürlich treffen wir auf eine routinierte Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern wie Kromm oder Carroll, die Spiele alleine entscheiden können."

Die BR Volleys gehen selbstbewusst in die Finalserie.
Die BR Volleys gehen selbstbewusst in die Finalserie.
© dpa

23. April (II): Wenn der Sportdirektor der BR Volleys, Roko Sikiric, über die Spieler der beiden Finalgegner spricht, gerät er schnell ins Schwärmen. Für den Tagesspiegel vergleicht der Kroate vor dem Finalauftakt an diesem Sonntag (16 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle die Stammformationen der zwei Mannschaften. "Alle Spieler sind auf einem Topniveau", sagt der 34-Jährige. "Aber ich sehe unser Team einen Tick besser."

Die Zuspieler

Tsimafei Zhukouski:  "Tsima verteilt die Bälle sehr gut und sehr präzise. Er spielt in der Mannschaft eine wichtige Rolle, denn er ist nahezu komplett: er verfügt auch über einen starken Aufschlag und einen starken Block. Er hat in dieser Saison einen guten Schritt nach vorne gemacht und gehört zu den besten Zuspielern in Europa."

Simon Tischer: "Er verfügt über eine große Qualität und große Erfahrung. Er agiert taktisch sehr gut und seine Aktionen sind schwer zu lesen. Mit ihm ist Friedrichshafen enorm besser."

Die Diagonalangreifer

Paul Carroll: "Paul ist ein Spieler, der den Unterschied ausmacht. Das haben wir besonders in der vergangenen Saison gemerkt, als er im Finale verletzt ausfiel. Er kommt jedoch auf eine größere Höhe als Gontariu und ist auch im Block besser. Paul zählt einfach zu den Besten in Europa."

Adrian Gontariu: "Er ist wie Paul Carroll Linkshänder und ebenfalls sehr explosiv. Außerdem verfügt er über einen guten Aufschlag."

Die Außenangreifer

Robert Kromm: "Robert ist physisch sehr stark und in dieser Saison noch mal auf einem höheren Niveau. Im Duell mit Friedrichshafens Außenangreifern sehe ich ihn leicht besser."

Björn Andrae: "Er ist sehr erfahren. Und ich habe viel Respekt vor seiner Karriere. Er ist ein Weltklasse-Spieler, hat in dieser Saison aber wegen einer Verletzung nicht so viel gespielt."

Paul Lotman: "Wenn er gegen den Ball schlägt, ist es als hätte er eine Granate in der Hand. Er ist technisch sehr stark und in der Annahme sowie im Angriff etwas besser als Baptiste Geiler."

Baptiste Geiler: "Sein Aufschlag ist wirklich gut. Ihn darf man nie unterschätzen."

Paul Lotman (links) spielt bisher eine starke Saison.
Paul Lotman (links) spielt bisher eine starke Saison.
© dpa

Die Liberos

Erik Shoji: "Er verfügt über eine wirklich gute Annahme. Und mittlerweile besitzt er auch eine große Erfahrung in den Finalspielen."

Luke Perry: "Er ist noch jünger als Erik und deshalb vielleicht etwas nervöser im Finale. Aber er hat etwa das gleich Niveau wie Erik."

Die Mittelblocker

Felix Fischer: "Er hat in dieser Saison gezeigt, dass er ein echter Topblocker ist. Felix ist überaus schnell und dynamisch."

Alexei Nalobin: "Er ist ebenfalls auf einem hohen Niveau - aber vielleicht nicht so dynamisch wie Felix."

Nicolas Le Goff: "Nicolas ist im Block wie ein Tier, er springt unglaublich hoch. Außerdem hat er zuletzt so viel gewonnen."

Maximiliano Gauna: "Er hat uns in der vergangenen Saison viele Probleme bereitet. Er kommt immer sehr untypisch zum Ball und ist so auch schwer zu blocken. Allerdings hatte er zuletzt viel Pech mit Verletzungen."

23. April: Als Spieler ist Roko Sikiric dreimal nacheinander mit den BR Volleys Deutscher Meister geworden. Nun soll der erste Meistertitel als Sportdirektor der Berliner hinzukommen. Worauf es dabei ankommt, weiß er genau. "Alles hängt vom Mentalen ab", sagt der Kroate. "Wir haben viele Titel innerhalb der letzten Punkte gewonnen. Das ist die entscheidende Phase. Und da müssen wir auch dieses Mal ruhig und zugleich aggressiv sein." Sikiric warnt jedoch auch vor dem VfB Friedrichshafen. "Der VfB kommt nicht mit der weißen Flagge nach Berlin, weil wir schon zwei Titel gewonnen haben in dieser Saison. Friedrichshafen ist nach dem Halbfinalsieg am vergangenen Donnerstag im Rhythmus. Das kann für sie ein Vorteil sein. Aber wir haben auch großes Selbstvertrauen", betont der 34-Jährige.

Zur Ausgangslage vor dem Finale hat sich auch Mittelblocker Felix Fischer im Tagesspiegel geäußert. Den Artikel über ihn und seinen erfahrenen Kontrahenten Björn Andrae lesen Sie hier.

Stelian Moculescu will zum Abschied noch mal den Titel holen.
Stelian Moculescu will zum Abschied noch mal den Titel holen.
© dpa

22. April (II): Wie ist die Lage beim Gegner der BR Volleys? Nun, der VfB Friedrichshafen ist ein bisschen das Bayern München des Volleyballs. Der Klub vom Bodensee steht zum 20. Mal im Finale; 13 Titel holte der VfB bereits, alle unter dem Trainer Stelian Moculescu. Der 65-Jährige ist auch der Star des Teams, wenn man so will. Der gebürtige Rumäne hat den Volleyball in Deutschland auf ein neues Niveau gehoben. Als Bundestrainer führte er die deutsche Nationalmannschaft zu den Olympischen Spiele 2008 in Peking, noch größer aber sind seine Verdienste für den VfB Friedrichshafen, mit dem Moculescu 2007 Sogar die Champions League gewann. Nach dieser Saison aber wird er nach 40-jähriger Tätigkeit als Volleyball-Trainer aufhören. Sein Nachfolger in Friedrichshafen wird der scheidende Bundestrainer Vital Heynen. „Der Spaß am Volleyball erlischt bei mir nie. Den kann mir keiner nehmen“, hatte er noch Anfang Februar im Tagesspiegel-Interview gesagt.

Die aktuelle Saison verlief für den VfB Friedrichshafen durchwachsen. In der Champions League schied die Mannschaft in der Gruppenphase aus, im Pokal unterlag sie überraschend gegen die United Volleys Rhein-Main, die auch beim 2:1-Sieg der Friedrichshafener im Bundesliga-Halbfinale ein schwerer Gegner waren.

Auch in der Meisterschaft hakte es lange, am Ende aber beendete Friedrichshafen die Hauptrunde immerhin als Tabellenzweiter. „Es ist sicherlich nicht die beste Saison beim VfB, das stimmt. Es ist aber auch nicht die schlechteste. Außerdem ist die Messe noch nicht gelesen. Warten wir mal ab, wer am Ende in der Liga vorne steht“, sagte Moculescu dem Tagesspiegel.

Besonders aufpassen müssen die Volleys auf den gebürtigen Berliner Björn Andrae und den französischen Außenangreifer Baptiste Geiler. Letzterer ist eine Attraktion für jeden Volleyball-Fan, schon allein wegen seiner fulminanten Aufschläge. Es ist in jedem Fall viel geboten, wenn die Berliner am Sonntag um 16 Uhr den VfB Friedrichshafen in der Max-Schmeling-Halle zum ersten Finalspiel empfangen.

Kaweh Niroomand rechnet mit einer engen Finalserie.
Kaweh Niroomand rechnet mit einer engen Finalserie.
© Kai-Uwe Heinrich

22. April: Die zwei besten Mannschaften der Hauptrunde treffen nun also auch im Finale aufeinander. Und so betont auch Volleys-Manager Kaweh Niroomand: "Die Paarung ist keine Überraschung." Überraschend war allein, dass die BR Volleys und der VfB Friedrichshafen in ihren Halbfinals dieses Mal deutlich mehr gefordert wurden als in den Spielzeiten zuvor. "Es ist gut, dass andere Klubs nachrücken. So wird die Liga spannender", sagt Niroomand. Doch auch wenn sich besonders Meister Friedrichshafen zu Beginn der Saison schwerer tat, betont er: "Mir war klar: Je länger die Saison dauert, desto stärker wird Friedrichshafen. Sie haben ihre Verletzungen abgelegt und sind nun im Rhythmus." Für die Berliner kann dies laut Niroomand nur bedeuten: "Wir müssen schauen, dass wir auch unseren Rhythmus finden. Das erste Spiel wird für die Serie besonders wichtig." Dann empfangen die Volleys am Sonntag (16 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle den Titelverteidiger.

Felix Fischer kann die Finalserie kaum erwarten.
Felix Fischer kann die Finalserie kaum erwarten.
© Imago

21. April (III): Nun haben die BR Volleys auch ihren Finalgegner. Die Berliner treffen auf den VfB Friedrichshafen. Der Rekordmeister gewann am Donnerstagabend gegen die Rhein-Main Volleys mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:14). Nach der überraschenden Auftaktniederlage vergangene Woche und dem Ausgleich gegen den Aufsteiger aus Frankfurt entschied der VfB die „Best of 3“-Serie insgesamt mit 2:1 für sich.

Vor rund 2200 Zuschauern sorgte der starke Baptiste Geiler mit sehenswerten Punkten früh für eine souveräne Führung der Gastgeber. Insgesamt gelangen dem Franzosen 13 Zähler. Die Rhein-Main Volleys, im Pokal noch mit 3:1 das siegreiche Team, sorgten mit ihrer engagierten Gegenwehr für spektakuläre und spannende Ballwechsel. Dennoch waren sie den Gastgebern klar unterlegen.

Die erste Finalpartie der Play-off-Serie „Best of 5“ zwischen den Volleys und Friedrichshafen findet nun am Sonntag (16 Uhr) in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt. Was die Verantwortlichen der Volleys zum Finalgegner sagen, erfahren Sie am Freitag hier im Blog.

21. April (II): In einem Punkt sind sich Libero Erik Shoji und Mittelblocker Felix Fischer vollkommen einig: einen Wunschgegner für die am Sonntag in Berlin beginnende Play-off-Finalserie haben die beiden Profis der BR Volleys nicht. „Friedrichshafen und Frankfurt sind beide sehr unangenehm, aber auch sehr unterschiedlich“, sagt Fischer. Heute Abend um 20 Uhr in Friedrichshafen spielen der amtierende Meister vom Bodensee und der Aufsteiger aus Hessen den Gegner der Berliner aus.

„Der VfB Friedrichshafen hat eine sehr erfahrene Mannschaft. Und ihr Zuspieler Simon Tischer  ist super schwer zu lesen“, betont Fischer. „Außerdem haben sie in Stelian Moculescu auch einen sehr guten Trainer.“ Sollten die Volleys auf Friedrichshafen treffen, erwartet Shoji vor allem eines: sehr enge und harte Spiele. „Die Rivalität zwischen Friedrichshafen und uns ist schon speziell“, sagt der US-Amerikaner. „In dieser Saison hatte Friedrichshafen allerdings ziemliche Ausschläge nach unten und nach oben. Wir waren konstanter, aber das muss nichts heißen, im Finale ist Friedrichshafen immer stark.“

Im Vergleich mit dem Team aus Rüsselsheim, das seine Spiele in Frankfurt austrägt, sieht die Bilanz der Berliner deutlich besser aus. „Wir haben die United Volleys in dieser Saison in drei Spielen drei Mal geschlagen. Doch vor allem das Pokal-Halbfinale war hart umkämpft“, betont Shoji. Der 26-Jährige beschreibt die Hessen als „eine sehr junge Mannschaft, die unerschrocken ist und so spielt, als habe sie nichts zu verlieren. Es wird auf jeden Fall eine große Herausforderung.“

Auch Fischer zollt den United Volleys Rhein-Main großen Respekt. „Sie sind die Durchstarter der Saison. Sie machen sich als Aufsteiger überhaupt keine Platte und haben einfach Spaß am Spiel“, sagt der 33-Jährige. „Jeder in deren Mannschaft kann während des Spiels mal seine gute Stunde haben, und dann wird es schwer.“

Und so schauen auch Fischer und Shoji gespannt auf die entscheidende Halbfinalpartie heute Abend. Sportdeutschland.tv überträgt das Spiel live. Den Gewinner erfahren Sie natürlich auch nach Spielschluss hier.

Die Spieler der Volleys konnten bisher in dieser Saison schon oft jubeln.
Die Spieler der Volleys konnten bisher in dieser Saison schon oft jubeln.
© Imago

21. April: Heute Abend wird der Finalgegner der BR Volleys feststehen. Deswegen starten wir heute auch das neue Volleys-Finalblog. Bis zum letzten Spiel der Play-off-Finalserie gibt es hier alle Informationen rund um die Berliner und ihren Kontrahenten. Der wird heute ab 20 Uhr zwischen dem VfB Friedrichshafen und den United Volleys Rhein-Main ermittelt. In der Play-off-Halbfinalserie "best of 3" steht es 1:1. Der Meister aus Friedrichshafen verlor die erste Partie zu Hause 2:3 gegen den Aufsteiger aus Hessen, gewann jedoch das zweite Spiel klar mit 3:0 in Frankfurt.

Die Volleys haben es bisher in dieser Woche eher ruhiger angehen lassen. Die Serie gegen Lüneburg mit den zwei knappen 3:2-Siegen hat ja auch Kraft gekostet. „Die Pause tat richtig gut“, sagt Felix Fischer. „Nach den zwei Fünf-Satz-Spielen waren wir einfach ausgelaugt – körperlich und mental.“  Am vergangenen Sonntag und Montag hatten die Spieler frei. „Und wir konnten einfach mal nichts machen und Energie tanken“, sagt Fischer. „So waren am Dienstag im Training alle wieder gut drauf.“

Die Halbfinalserie sieht der Mittelblocker als wichtigen Weckruf. „Wir wurden gut gefordert. Irgendwann musste unsere starke Form ja auch mal einknicken“, sagt der 33-Jährige. „Aber wir haben uns durchgequält. Und wenn es darauf ankam, waren wir da. Das ist beruhigend für das Finale. So wissen wir: Wir sind bestens dafür präpariert.“

Erik Shoji will auch den dritten Titel in dieser Saison gewinnen.
Erik Shoji will auch den dritten Titel in dieser Saison gewinnen.
© Imago

Für Erik Shoji ist die derzeitige Phase ein schmaler Grat. „In der Vorbereitung auf das Finale ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Erholung und Anstrengung zu finden“, sagt der amerikanische Libero der Volleys. „Wir befinden uns am Ende einer langen Saison und sind auch müde. Deswegen ist derzeit das Training noch relativ locker, gegen Ende der Woche werden wir aber bereit sein für das Finale.“

Bereit soll dann auch Tsimafei Zhukouski sein. Der kroatische Zuspieler musste am vergangenen Samstag in Lüneburg wegen Rückenproblemen früh ausgewechselt werden. Er wurde während der vergangenen Tage  geschont. Am Sonntag wird er wieder einsatzbereit sein. Jetzt fehlt also wirklich nur noch der Finalgegner.

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