Vital Heynen trainiert den VfB Friedrichshafen: Die unterhaltsame Kampfansage an die BR Volleys
Der VfB Friedsrichshafen hat in Vital Heynen einen Unterhaltungskünstler und Volleyball-Besessenen verpflichtet. Er ist auch eine Kampfansage an die BR Volleys.
Volleyball will in Deutschland mehr wahrgenommen werden. Und schon allein deshalb darf dem VfB Friedrichshafen zu der Verpflichtung des Unterhaltungskünstlers Vital Heynen gratuliert werden. Der Belgier unterschrieb beim großen Rivalen der BR Volleys einen Zweijahresvertrag. Heynen, der im Sommer seine vierjährige erfolgreiche Tätigkeit als Bundestrainer beenden wird, tritt die Nachfolge des legendären Stelian Moculescu an.
Die Personalie hat durchaus etwas für sich, weil es kaum unterschiedlichere Charaktere geben kann als den muffeligen Moculescu und den lustigen Heynen. Der neue Mann ist der Typ Klassenclown, der vor den Medien zur Hochform aufläuft und die oft biederen Pressekonferenzen im Umfeld von sportlichen Veranstaltungen zu einem kleinen Ereignis macht. Moculescu dagegen sagte noch vor Kurzem, er sei eigentlich ganz froh, dass über Volleyball in Deutschland nicht so viel berichtet werde. Das erspare ihm Arbeit.
Was die beiden so unterschiedlichen Charaktere vereint, ist ihre Volleyball-Besessenheit. Moculescu hob die Sportart hierzulande auf ein neues Niveau, es gibt in Deutschland keinen erfolgreicheren Vereinstrainer. Heynen gilt als eine Art Pep Guardiola des Volleyballs, ein Taktik-Freak, der rund um die Uhr überlegt, was er besser machen kann.
Für die in dieser Saison bislang so erfolgreichen BR Volleys ist die Personalie eine kleine Kampfansage. Sie werden eher von einem Gegenstück zu Heynen trainiert: dem stillen Roberto Serniotti. Aber die Berliner wissen, dass eine große Klappe keine Garantie für Erfolge ist.