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Auf Tsimafei Zhukouski kommt es bei den Volleys an.
© Ingo Kuzia

BR Volleys: Tsimafei Zhukouski: Der Ball-Streichler

Die BR Volleys setzen im Champions-League-Heimspiel gegen Dupnitsa besonders auf Zuspieler Tsimafei Zhukouski.

Von Johannes Nedo

Ganz sachte berührt er den Ball. Zart lässt er ihn mit seinen Fingern abtropfen. Tsimafei Zhukouski ist für die Streicheleinheiten zuständig. Das Brachiale übernehmen dann seine Teamkollegen auf den Angriffspositionen. Und auch wenn die Aktionen von Paul Carroll oder Robert Kromm öfter bejubelt werden, weil ihre Schmetterbälle meist zu Punkten führen. Für das Spiel der BR Volleys sind Zhukouskis zarte Ballkontakte mindestens ebenso wichtig.

Denn wenn die Pässe des Zuspielers perfekt ankommen, haben es seine Mitspieler umso leichter. Und in den vergangenen Partien kamen Zhukouskis Zuspiele sehr oft sehr genau an. Gelegentlich klappt es aber auch bei ihm mit Wucht. Seine Aufschläge brachten zuletzt ebenfalls einige Punkte ein. An diesem Mittwoch, wenn die Berliner in der Champions League den Bulgarischen Meister Dupnitsa in der Max-Schmeling-Halle empfangen (19.30 Uhr/live bei laola1.tv), wird es also auch wieder auf den kroatischen Neuzugang und seine speziellen Fähigkeiten ankommen. Sollten die Volleys dieses Heimspiel verlieren, werden sie in der Champions League die Gruppenphase wohl nicht überstehen. Andererseits sagt Zhukouski: „Wenn wir es gewinnen, haben wir auch in diesem Wettbewerb noch gute Chancen weiterzukommen.“

Der 25-Jährige ist mit einem gesunden Selbstvertrauen ausgestattet. Er trägt ein kleines Goldkettchen mit der Kurzform seines Vornamens um den Hals („Tsima“). Auch hat er sich auf den Oberarm den englischen Satz tätowieren lassen: „Wenn du etwas willst, dann geh und hole es dir.“ Doch diesen Glauben in die eigenen Stärken zeigt Zhukouski derzeit auch immer wieder auf dem Volleyballfeld. „Er wird von Spiel zu Spiel besser“, sagt Trainer Roberto Serniotti.

Zhukouski wuchs mit dem Sport auf

Für seinen speziellen Umgang mit dem Ball hat Zhukouski eine simple Antwort. „Das ist alles harte Arbeit im Training. Ständig wiederhole ich die Abläufe“, sagt er. „Und ansonsten kann ich wohl nur den Genen meiner Eltern danken.“ Seine Eltern, beide Ärzte, sind volleyballbegeistert. Als er sechs Jahre alt war, zog die Familie von Minsk in Weißrussland nach Kroatien, weil seine Eltern dort anfingen, bei einem Volleyballklub zu arbeiten. So wuchs Zhukouski mit dem Sport auf. Und weil er eben ein besonderes Talent mit dem Ball besitzt, ging es in seiner Karriere schnell voran. Bereits im Alter von 15 Jahren debütierte er in der ersten kroatischen Liga. „So jung mit Profis zu spielen, war etwas seltsam, aber es hat mich unglaublich weitergebracht“, betont er.

Nach Stationen in Italien spielte Zhukouski schon vor zwei Jahren in Deutschland, für Haching. Damals fiel er Kaweh Niroomand auf. Als wendigen und schnellen Zuspieler bezeichnet ihn der Volleys-Manager, der ihn nun im Sommer erneut aus Italien verpflichtete. Im Duell um den Stammplatz auf der Zuspielerposition mit Sebastian Kühner ist Zhukouski derzeit im Vorteil. Wobei sich Serniotti nicht auf eine klare Rollenverteilung festlegen will. „Beide treiben sich gegenseitig an und steigern sich dadurch“, sagt er. Auch Zhukouski sieht es nicht als Konkurrenzkampf: „Im Gegenteil, wir helfen uns gegenseitig. Wir beraten uns auch während der Spielpausen ständig.“ So weiß er immer, wann er dem Ball welche Streicheleinheit geben kann.

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