WM 2014 - Deutschland schlägt Algerien: Fanmeilen-Feier und Ku'Damm-Korso in Berlin
Gerade noch gut gegangen: Deutschland müht sich zum 2:1 über Algerien. Alle weiteren Ereignisse dieses WM-Tags, unter anderem die Debatte um Arjen Robben und ein brachiales Zitat des Präsidenten von Uruguay hier in unserem WM-Blog.
02.10 Uhr: Und damit verabschieden wir uns für heute mit dem WM-Blog und wünschen Ihnen eine gute Nacht. Deutschland steht im Viertelfinale, das ist am Ende wohl das einzige was zählt. Dort geht es dann am Freitag um 18.00 Uhr gegen die Franzosen, die sich heute ebenfalls relativ glanzlos mit 2:0 gegen Nigeria durchsetzten. Morgen stehen dann die letzten beiden Achtelfinals auf dem Programm. Argentinien gegen die Schweiz um 18.00 Uhr und Belgien gegen die USA um 22.00 Uhr. Und natürlich ist noch einiges an Aufbereitung des Spiels der deutschen Mannschaft gegen Algerien zu tun. Dazu wird Sie dann schon am frühen Morgen wieder unser WM-Blog begrüßen und Sie an dieser Stelle durch das WM-Geschehen führen. Bis dann.
02.00 Uhr: Auf Twitter ist mittlerweile das Interview von Per Mertesacker nach dem Spiel ein Topthema. Der Innenverteidiger reagierte recht patzig auf die kritischen Nachfragen des ZDF-Mannes, unter anderem mit: "Glauben Sie, unter den letzten 16 ist eine Karnevalstruppe, oder was?" Überzogene Reaktion des sonst so ausgeglichen Niedersachsen oder doch berechtigte Kritik. Dieser Frage werden wir dann morgen nachgehen, neben weiteren Debatten zu diesem WM-Tag und dem Spiel der deutschen Mannschaft gegen Algerien.
01.55 Uhr: Unser WM-Reporter Tim Jürgens war ebenfalls im Stadion in Belo Horizonte und hat die deutschen Spieler 120 Minuten lang genau unter die Lupe genommen. Seine Einzelkritiken zu jedem eingesetzten Akteur der DFB-Elf finden Sie hier.
01.30 Uhr: Neues zur Verletzung von Shkodran Mustafi: Der Verteidiger muss um seinen weiteren Einsatz bei der WM bangen, wie die Kollegen von der dpa melden. Der Mann von Sampdoria Genua zog sich demnach in der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Algerien eine Muskelverletzung im rechten hinteren Oberschenkel zu. Dies gab die medizinische Abteilung des Deutschen Fußball-Bundes nach einer ersten Untersuchung in der Kabine bekannt. Die Auswechslung von Bastian Schweinsteiger in der 109. Minute erfolgte wohl aus Vorsorge-Gründen, weil den Münchener Krämpfe plagten.
01:15 Uhr: Tüüüüüüüt! Es dauerte nicht lange, bis sich der Autokorso auf dem Kurfürstendamm formiert hat. Aber wie ein Polizeisprecher sagte, waren es längst nicht so viele Autos wie am Donnerstag, als rund 5000 Fans unterwegs waren. Krach machten sie trotzdem: Tüüüüüüüüt, tüüüüüüüüt!
01.10 Uhr: Und hier die Bilder dieses doch ziemlich krampfigen Auftritts der Deutschen Mannschaft.
01.00 Uhr: Cay Dobberke, unser Mann in Charlottenburg, meldet sich vom Ku'Damm. "Hier tobt der Autokorso" berichtet er, "hunderte Autos sind hupend unterwegs". Und zu seiner Verwunderung auch Polizisten mit Helm unterm Arm. Während das Spiel noch lief, sei die Einkaufsmeile der City-West übrigens wie leergefegt gewesen. Und jetzt ist es umso voller.
00.45 Uhr: Der Jubel ist groß an der Fanmeile am Brandenburger Tor. Zwei Stunden lang Spannung - dann brechen sich Freude und Jubel Bahn. Die Tore sind laut gefeiert worden. Jetzt macht sich die Menge aber zügig auf den Heimweg. Auch unser Reporter Karim El-Helaifi sieht zu, dass er jetzt schleunigst nach Hause kommt. Auch wenn es zwischendurch aufgehört hat zu regnen, ist er immer noch klatschnass und entsprechend durchgefroren.
00.32 Uhr: Oder doch nicht? Algerien macht den Anschlusstreffer zum 2:1. Und kommt kurz darauf noch einmal in den Strafraum. Zittern ist angesagt. Dann ist aber Schluss, Deutschland müht sich also 2:1-Sieg und damit ins Viertelfinale. Hier finden Sie den ausführlichen Spielbericht unseres WM-Reporters Michael Rosentritt.
00.30 Uhr: Kurz vor Schluss die Vorentscheidung: Mesut Özil mit dem 2:0. Puh!
00.20 Uhr: Angesichts des Spielverlaufs müssen sogar historische Fußballweisheiten angepasst werden: Englands Fußball-Ikone twittert eine Neufassung seines berühmten Zitats über den deutschen Fußball.
00.00 Uhr: Und da ist das Tor! André Schürrle trifft mit der Hacke nach einem Pass von Thomas Müller. 1:0 für Deutschland. Doch es sind noch über 25 Minuten zu spielen.
23.50 Uhr: Noch mehrere gute Chancen in der Schlussphase, doch ein Tor gelingt nicht mehr: Deutschland muss gegen Algerien in die Verlängerung. Macht sich jetzt vielleicht kräftemäßig das fasten bemerkbar? Wir werden sehen.
23.35 Uhr: "Wenn wir hier schon nicht gewinnen, treten wir ihnen wenigstens den Ball kaputt" - Sami Khedira scheint sich auf alte Kreisliga-Tugenden zu besinnen und zerstört bei einem Pressschlag das Spielgerät. Brazuca muss ausgewechselt werden.
23.30 Uhr: Deutschland ist in der zweiten Hälfte etwas stärker, es ist aber weiterhin ein schweres Spiel. Der Bundestrainer wechselt jetzt Sami Khedira für Shkodran Mustafi ein, der sich offenbar verletzt hat.
23.00 Uhr: Der Bundestrainer wechselt: Zur zweiten Halbzeit bleibt Mario Götze in der Kabine, für ihn kommt André Schürrle.
22.50 Uhr: Halbzeit, erstmal durchatmen. Es steht 0:0, zum Glück muss man aus deutscher Sicht fast sagen. Die DFB-Elf tut sich enorm schwer mit dem vermeintlichen Außenseiter, der auch die besseren Torchancen hatte. mal sehen wie Joachim Löw reagiert.
22.30 Uhr: Staatsstreich auf der Vip-Tribüne: Ist Thomas de Maizière jetzt schon Bundespräsident? Das suggeriert zumindest eine Bildbeschreibung der französischen Presseagentur AFP, die den Bundesinnenminister offenbar mit Joachim Gauck verwechselt.
22.20 Uhr: Das sieht zunächst gar nicht gut aus für die deutsche Mannschaft: Algerien beginnt stark und hat mehrere gute Torchancen.
22.00 Uhr: Anstoß in Porto Alegre.
21.55 Uhr: Shkodran Mustafi schon vor dem Anpfiff bei seinem Startelf-Debüt mit seiner ersten starken Aktion: er singt die Nationalhymne mit.
21.50 Uhr: Die Fanmeilen-Gänger in Berlin haben bei dieser WM einfach Pech: Kurz vor dem großen Spiel setzt mal wieder kräftiger Regen ein. Die Berliner Fußballfans haben aber offenbar gelernt: Nachdem sie am Donnerstag gegen die USA klatschnass geworden sind, haben sich am Montagabend viele ordentlich mit Schirmen ausgerüstet. Diese sind auch dringend nötig. Unser inzwischen schon komplett durchweichter Reporter Karim El-Helaifi sucht jetzt Regenschutz bei anderen Zuschauern.
Im ZDF sind trotzdem gut gelaunte Fans vor dem Brandenburger Tor zu sehen. Hoffentlich bietet das Spiel, das in wenigen Minuten losgeht, Erwärmendes fürs durchnässte Partyvolk. In Porto Alegre dagegen ist alles trocken. So etwas hier wird es diesmal also aller Voraussicht nach nicht geben.
21.40 Uhr: Laut Oliver Bierhoff droht dem fieberkranken Mats Hummels kein längerer Ausfall: „Ich denke, es ist nicht so schlimm. Er dürfte für das nächste Spiel wieder zur Verfügung stehen“, sagte der Manager im ZDF kurz vor dem Anpfiff. Hummels selbst meldete sich per Twitter aus dem Krankenbett: „Leider kann ich gleich nicht mit dabei sein, ich drücke den Jungs «aus dem Bett« die Daumen. Ich hoffe wir packen es ins Viertelfinale!“, twitterte Hummels.
21.25 Uhr: Unser Reporter Karim El-Helaifi hat sich inzwischen zur Fanmeile in Berlin aufgemacht. Allmählich füllt sich die Straße des 17. Juni, aber rappelvoll ist es noch nicht. Nun zeigen sich doch wieder ein paar Wolken am Himmel, und es tröpfelt ein wenig von oben. Beim Eingang am Brandenburger Tor werden alle Besucher aufgefordert, ihre gelben Klatschstangen, die von Pizza.de verteilt wurden, zu zerstören. Die Klatschstangen von Hyundai dürfen allerdings weiter verteilt und benutzt werden. Hyundai ist schließlich ein offizieller Sponsor.
21.10 Uhr: Wie bereits angemerkt: Die Temperaturen in Porto Alegre sind anders als in den bisherigen Spielorten der deutschen Mannschaft äußerst mild: Keine Hitze, keine Schwüle, 15 Grad.
20.50 Uhr: Jetzt ist die offizielle Aufstellung der Deutschen Mannschaft da: Im Mittelfeld kommt wie gegen die USA erneut Bastian Schweinsteiger anstelle von Sami Khedira neben seinen Münchner Kollegen Philipp Lahm und Toni Kroos zum Zuge. Jérome Boateng rückt für den kranken Hummels in die Innenverteidigung, Mustafi spielt dafür auf der rechten Seite. Für den nachnominierten Verteidiger ist es nach zwei Einwechslungen der erste Einsatz in Brasilien in der Startformation. Mario Götze kehrt anstelle des verletzten Lukas Podolski wieder zurück ins Team.
Deutsche Startelf: Neuer - Mustafi, Mertesacker, Boateng, Höwedes - Schweinsteiger, Lahm, Kroos - Özil, Müller, Götze
20.45 Uhr: Nicht nur auf der Fanmeile in Berlin, auch in Porto Alegre laufen die Anhänger der deutschen Mannschaft langsam warm für das Spiel. Tausende deutsche WM-Fans haben sich in der südbrasilianischen Stadt Porto Alegre bei kühlen Temperaturen von rund 17 Grad auch mit Blasmusik und Tanz in Achtelfinal-Stimmung gebracht, wie die Kollegen von der dpa schreiben. Nach Schätzungen lokaler Medien sind bis zu 12 000 Deutsche in der Stadt, um das Spiel im Beira-Rio-Stadion oder an Großleinwänden zu verfolgen.
An einem Punkt der Stadt tanzten Fans in Lederhose und Dirndl zu Blasmusik. Südbrasilien ist für seine zahlenmäßig starke deutsche Gemeinde bekannt. Das Gelände des FIFA-Fanfestes blieb wegen starken Windes und Ausbesserungsarbeiten am Montag zunächst geschlossen. Auch in den vergangenen Tagen hatte es in Porto Alegre (Fröhlicher Hafen) stark geregnet.
20.30 Uhr: Der Prämienstreit wurde rechtzeitig beigelegt, geholfen hat es nicht: Nigeria ist aus der WM ausgeschieden. Nicht so ganz niedergeschlagen reagiert der im Land sehr bekannte Intellektuelle Dele Olojede. Er hat das sehr ambitionierte, dann aber vor zwei Jahren pleite gegangene investigative Nachrichtenportal NEXT gegründet und fand jetzt auf Twitter das Positive am WM-Aus Nigerias:
Weniger gelassen nahm Nigerias führender Twitterer und Social-Media-Unternehmer @omujuwa die Niederlage.
Beißer Suarez zeigt Reue
20.20 Uhr: Das erste Spiel des Abends hat die Berliner noch nicht so sehr zur Fanmeile am Brandenburger Tor gelockt. Und es sind auch noch noch nicht viele Fans da, die sich die guten Plätze für das Deutschlandspiel sichern wollen. "Es ist ein Kommen und Gehen", sagt ein Polizeisprecher. Alles sei ganz entspannt. Die Voraussetzungen für ein tolles Fußballfest sind gut. Die zunächst drohenden Wolken haben sich verzogen, die Temperaturen sind angenehm, und auch der Wind hat nachgelassen.
20.10 Uhr. Oliver Kahn hat sich mehrdeutig über Hummels-Ersatz Mustafi geäußert. Im ZDF wies er einerseits daraufhin, dass Mustafi im Spiel gegen Ghana nicht so berauschend gespielt habe. Kahn weiter: Mit dieser Aufstellung bleibe sich Bundestrainer Löw treu, eine Viererkette aus Innenverteidigern spielen zu lassen. Allerdings komme der Mann von Sampdoria Genua "nicht in irgendeine Gurkentruppe, sondern in eine gefestigte Mannschaft. Die kann ihn an die Hand nehmen und führen. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass er seine Aufgabe auf der rechten Seite gut erfüllt."
20.05 Uhr: Frankreich hat es geschafft und wäre, falls es die Deutschen auch schaffen, der Gegner im Viertelfinale am Freitag um 18 Uhr in Rio de Janeiro. Unseren Spielbericht zum 2:0-Erfolg der Franzosen über Nigeria finden Sie hier.
19.50 Uhr: Keine guten Nachrichten aus Porto Alegre, offenbar kann Mats Hummels nicht spielen. Er soll krank sein, hat Fieber und ist gar nicht erst mitgereist, sondern im Hotel geblieben. Schon nach dem ersten Spiel hatte er sich verletzt, eine Einblutung am Oberschenkel, konnte dann aber gegen Ghana spielen. Es wird nun spekuliert, dass für ihn Shkodran Mustafi in der Startelf gegen Algerien steht. Boateng rückt wohl in die Mitte.
19.42 Uhr: Neues vom Beißer, aber dieses Mal nur Gutes. Uruguays Fußball-Nationalspieler Luis Suárez hat sich bei Giorgio Chiellini für die Folgen eines Bisses beim WM-Spiel gegen Italien entschuldigt. Zudem versprach der Stürmer, dass derartige Ereignisse nicht wieder vorkommen, vermied aber das Geständnis einer absichtlichen Attacke. „Ich bedauere zutiefst, was passiert ist“, schrieb Suárez am Montag. „Ich entschuldige mich bei Giorgio Chiellini und der ganzen Fußball-Familie. Ich schwöre der Öffentlichkeit, dass es nie wieder einen weiteren solchen Vorfall geben wird.“ Suárez war für neun Pflicht-Länderspiele gesperrt und vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden.
19.36 Uhr: Frankreich macht einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale und führt durch ein Tor von Pogba 1:0 gegen Nigeria.
19.30 Uhr: Die Spannung steigt, nicht mehr lange, dann wird in Porto Alegre angepfiffen, und natürlich wollen wir an dieser Stelle den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zitieren, denn Philipp Lahm hat sich vor dem Spiel geäußert. „Für mich kann es kaum etwas Schöneres geben. Ich freue mich wahnsinnig auf heute Abend und kann kaum erwarten, dass es endlich losgeht“, erklärte Lahm. „Es geht jetzt um alles. Ein schlechter Tag - und man ist raus. Das macht diese Spiele so interessant.“ Nach dem Frühstück stand am Montag in Süden Brasiliens das Anschwitzen auf dem Tagesplan. Nach dem Mittagessen gab es um 15 Uhr Ortszeit (20 Uhr MESZ) die letzte Sitzung vor dem Spiel, wurde hier die Aufstellung verraten oder schon vorher? Danach geht es mit dem Bus ins Estadio Beira-Rio.
19.20 Uhr: Es gibt natürlich nur ein wahres WM-Quartier, das der 11Freunde und des Tagesspiegel am Ostbahnhof, deshalb hat sich auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) für den heutigen Abend angekündigt. Vorher hat er noch eine Videobotschaft gesendet und, ganz PR-Mann in eigener Sache, dabei einen Ball knapp an der Kamera vorbeigebolzt. Ach ja, sein Tipp: "Auf gehts Jungs. Ihr gewinnt 3:1!" Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wiederum hat sich direkt nach Brasilien begeben und besuchte vor dem Anpfiff das Goethe-Institut in Porto Alegre. „Es ist mir wichtig, eine Ahnung davon zu bekommen, was hier während der WM geschieht“, sagte de Maizière der Nachrichtenagentur dpa.
19.10 Uhr: Inzwischen läuft die zweite Halbzeit in Brasilia, so richtig viel Schwung ist aber immer noch nicht in der Partie.
Arjen Robben zur Schwalben-Diskussion: "Es ist eine Schande"
19.00 Uhr: Arjen Robben hat mit großem Unverständnis auf die Fehlinterpretation seines Schwalben-Geständnisses nach dem Achtelfinal-Sieg gegen Mexiko reagiert. „Ich dachte immer, Ehrlichkeit währt am längsten. Aber das scheint nicht der Fall zu sein. Es ist eine Schande“, sagte der Star der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft am Montag in Rio de Janeiro. Robben hatte nach dem 2:1-Sieg in einem Interview zugegeben, dass er sich in der ersten Halbzeit im Strafraum fallen gelassen habe. Schiedsrichter Pedro Proença war darauf aber nicht hereingefallen. „Es war eine dumme Aktion von mir“, sagte der Vize-Kapitän von Oranje.
Die Mexikaner und einige internationale Medien hatten Robben der Schauspielerei bezichtigt und heftig kritisiert. Allerdings hatten sie Robbens Aussage fälschlicherweise mit der Szene in der Nachspielzeit in Verbindung gebracht, die zum von Klaas-Jan Huntelaar verwandelten Elfmeter geführt hatte. Dabei war Robben von Rafeal Márquez am Fuß getroffen worden. „Es ging um eine Szene, die überhaupt keinen Einfluss auf das Ergebnis hatte“, sagte Robben. „Es gab zwei Situationen, wo es klare Elfmeter waren, und einer davon wurde gegeben“, sagte der Flügelflitzer von Bayern München. „Dabei sollten wir es belassen.“ In den sozialen Netzwerken wird die Situation in der Nachspielzeit weiterhin etwas anders gesehen:
18.50 Uhr: Zur Halbzeit steht es 0:0 zwischen Frankreich und Nigeria. Schwaches Spiel, aber ausgeglichen. Nigeria hat überraschend viel Ballbesitz.
18.30 Uhr: Die erste Halbzeit des Spiels Frankreich - Nigeria verläuft eher schleppend, den Nigerianern wurde ein Tor wegen Abseits nicht anerkannt.
18.15 Uhr: Da es ja noch nicht wirklich los geht mit dem Spiel der Deutschen, hier eine Fast-Nationalspieler-Notiz am Rande. Pierre-Michel Lasogga soll laut Hertha-Trainers Jos Luhukay am Dienstag beim Training erscheinen. "Wir kennen seinen Wunsch, nach Hamburg zu wechseln, aber ich gehe davon aus, dass er seinen Vertrag bei uns erfüllt." Lasogga hätte es trotz der miserablen Leistungen des Hamburger SV fast in die Nationalmannschaft geschafft. Er war für das Spiel im Februar gegen Chile nominiert, verletzte sich dann aber, so dass es nicht einmal eine Minichance auf eine mögliche WM-Nominierung geben konnte.
18.00 Uhr: Während das Spiel Frankreich gegen Nigeria in diesem Moment angepfiffen wird, gibt es doch immer wieder interessante Nachrichten zur deutschen Mannschaft, nun ja, interessant zumindest vor dem Spiel der Deutschen gegen Algerien. So soll der deutsche Nationalspieler Toni Kroos eine Einigung mit Real Madrid erzielt haben. Der Bayern-Spieler steht nach einem Bericht der spanischen Zeitung „Marca“ vor einem Wechsel zu Real Madrid – was sein Berater umgehend dementierte. Wie das Blatt am Montag meldete, verhandeln der Champions-League-Sieger und die Münchner über einen Transfer des Mittelfeldspielers, der für eine Ablösesumme von 25 bis 30 Millionen Euro realisiert werden solle. Bayern gab zu dem Bericht keinen Kommentar ab. Kroos-Berater Volker Struth dementierte, dass sich der 24 Jahre alte Spieler bereits mit dem spanischen Rekordmeister über einen Wechsel einig sei. „Es gibt keine Einigung, weder mit Real Madrid noch mit einem anderen Verein“, sagte der Manager der Nachrichtenagentur dpa.
17.15 Uhr: Wird Bastian Schweinsteiger nach dem heutigen Spiel gegen Algerien sein Schweigen brechen? Bisher hat der Mittelfeldmann vom FC Bayern nichts zum Turnier gesagt, auch nicht zu seiner Rolle. Das haben andere getan, es klang manchmal irritierend zweideutig, wie ausgerechnet bei Sami Khedira, der nach dem USA-Spiel meinte: "Basti hat ordentlich gespielt." Nur ordentlich? Und weiter: "Wir müssen unser Spiel schneller machen." Vor dem Spiel hatten mehrere Ex-Nationalspieler gefordert, Schweinsteiger müsse von Beginn an spielen, Stefan Effenberg etwa meinte: "Schweinsteiger ist kein Einwechselspieler." Kann er heute wieder das Spiel der Deutschen lenken, gemeinsam mit Toni Kroos und Philipp Lahm oder wird danach erneut die Mittelfeldebatte beginnen?
17.05 Uhr: In der ehemaligen DDR stellten Algerier eine große Migrantengruppe. Sie kamen nach Rostock, Leipzig und Ost-Berlin als Gastarbeiter. Viele von Ihnen sind geblieben. Für Tagesspiegel-Stadtleben traf unsere Autorin Nantke Garrelts einen der ehemaligen algerischen Gastarbeiter. Vor 35 Jahren kam Youcef Haroun in die DDR - und ist in Berlin heimisch geworden. Die Schande von Gijón hat der Fleischer dennoch nicht vergessen.
16.45 Uhr: Seit Beginn des WM-Turniers wurde viel über das Wetter in Brasilien diskutiert. Einige erkannten schon einen Zusammenhang zwischen den Temperaturen, dem schwülen Klima in einigen Spielorten und dem Erfolg der Mannschaften aus Südamerika im Wettbewerb. Doch am Spielort Porto Alegre der Achtelfinalpartie Deutschland gegen Algerien herrschen Mitteleuropäische Verhältnisse: milde 14 Grad, Regen, eine dichte Wolkendecke. Was meinen Sie? Wie viel macht das Wetter am Erfolg einer Mannschaft aus? und hat nun Deutschland einen Vorteil gegen die Algerier?
16.25 Uhr: Was ist mit Mesut Özil los? Noch wartet Deutschland ja auf die magischen Momente, die er mit seinem linken Wunderfüßchen ins Spiel streuen kann. Bisher spielt er so – nun ja – irgendwie mit. Lesen Sie hier, wie er heute vielleicht gegen Algerien sein Können unter Beweis stellen kann.
16.10 Uhr: Für algerische und arabische Fußballfans ist heute ein historischer Tag. Seit 1994 ist wieder eine arabische Mannschaft bei einer WM in der K.-o.-Runde. Im Jahr Turnier von 1994 spielte mit Saudi Arabien, die letzte arabische Mannschaft in einem Achtelfinale. Und die Saudis mögen nur wenige Araber. Aus afrikanischer Sicht, ist die sechste Qualifikation einer afrikanischen Mannschaft für ein Achtelfinale heute auch erfreulich. Die Algerier hätten mit Abstand die meisten Fans im Turnier, ganze Kontinente drücken ihnen die Daumen, schreiben arabische Zeitung. Mehr (Presse-)Stimmen lesen Sie hier.
16.00 Uhr: Und weiter Basiswissen zum Spiel heute Abend: Algeriens Mittelstürmer Islam Slimani könnte eine neue Bestmarke aufstellen und Algeriens WM-Rekordtorschützen Salah Assad hinter sich lassen. Beide haben bislang zwei WM-Tore auf dem Konto, Assad traf 1982 doppelt gegen Chile.
15.50 Uhr: Das Thema Schiedsrichter ist ja nicht so unwichtig bei diesem Turnier. Schiedsrichter Sandro Ricci hat bereits das 2:2 der Deutschen gegen Ghana geleitet. Der Brasilianer zeigt in Länderspielen im Schnitt 4,5 Gelbe Karten und gibt 0,3 Elfmeter – 0,23 davon für die Heimmannschaft. Also für Deutschland.
Foul ist, wenn der Schiedsrichter pfeift
15.45 Uhr: Heute werden wieder Tausende auf der Fanmeile in Berlin Fußball gucken. Dann heißt es auch wieder: Lassen Sie ihn durch, er ist Arzt! Viele der bis zu 500.000 Besucher der Berliner WM-Fanmeile kommen früh und stehen dann stundenlang auf der Straße des 17. Juni. Im Zusammenspiel von Sonne, Hitze, langem Rumstehen, Erschöpfung und Alkohol kann schnell mal was passieren. Jens-Uwe Retter, 43, ist Vizepräsident und Landesarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und koordiniert den medizinischen Einsatz auf der Fanmeile. Dafür steht ihm ein eigener Wagen zur Verfügung, wie er Tagesspiegel-Gesundheitsexperte Udo Badelt erzählt hat, meistens ist er aber ständig zu Fuß unterwegs. Sechs Ärzte und über 90 weitere Helfer bilden das Team, vier Zelte stehen bereit, wo kleinere chirurgische Eingriffe möglich sind. Notfalls können die Betroffenen aber von hier aus auch gleich weiter in ein Klinikum transportiert werden – zum Beispiel bei einem Herzinfarkt. „Dramatisch wird die Situation immer dann, wenn zur gleichen Zeit mehrere Patienten eintreffen und sich eine aggressive Stimmung aufbaut“, erzählt Jens-Uwe Retter. Die DRK-Mitarbeiter versuchen dann, zu deeskalieren, möglichst ohne die Polizei zu alarmieren. Bis zu 350 Hilfeleistungen – im Schnitt sind es 150 – kommen da pro Tag zusammen. Jens-Uwe Retter macht das, wie alle anderen im Team, ehrenamtlich. „Alle meine Kollegen bleiben bis weit nach Mitternacht und gehen am nächsten Tag zur Arbeit“, sagt er. Hauptberuflich betreibt er seit 2008 eine allgemeinmedizinische Praxis in Mitte – wo er auch geboren und aufgewachsen ist – und arbeitet außerdem als Notarzt in der Kardiologie des Vivantes-Klinikums im Friedrichshain. Auf der Fanmeile ist er seit der EM 2008 im Einsatz. Auch beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen Algerien am heutigen Montag wird er natürlich wieder dabei sein.
15.35 Uhr: In den letzten Tagen wurde auch mehrfach diskutiert, ob die algerische Mannschaft nun fastet oder nicht. Denn es ist nicht nur WM sondern auch Ramadan. Und einige Spieler wollen ihrer religiösen Pflicht nachgehen. Die Diskussion in Algerien ist zumindest groß und hitzig.
15.20 Uhr: Algerien hat schon mal bei einer WM gegen Deutschland gespielt. Das war im Jahr 1982. Damals haben die Algerier nicht nur gewonnen. Nein. Sie haben gegen "die deutsche Arroganz" triumphiert. Denn was hatten die Deutschen vor dem Spiel herumgetönt. Sieben Tore wollten sie ihren Frauen widmen und das achte ihren Haustieren. Ins Mittelmeer wollte sich Jupp Derwall stürzen, wenn dieses Spiel verloren ginge. Ein Videoband habe er natürlich vom Gegner besessen, doch warum hätte er das seinen Spielern zeigen sollen? Sie hätten ihn ausgelacht. Und das war nicht alles, lesen Sie hier mehr über die Schmach der Deutschen gegen Algerien.
15.10 Uhr: Foul ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Klar, weiß doch jedes Kind. Heute diskutiert aber gefühlt das halbe Internet und die ganze Redaktion über die Aktion von Arjen Robben im gestrigen Achtelfinale gegen Mexiko. Also abermals: Foul ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Das ist die einfachste aller Fußball-Regeln, aber wenn man sich daran halten würde, wäre Fußball langweilig. Keiner würde sich aufregen! Hollands Robben ist es zu verdanken, dass nach dem Spiel zwischen Holland und Mexiko bei der Fußball-WM in Brasilien über den ganzen Erdball hinweg mal wieder heftig diskutiert wird. Foul oder Schwalbe – eine der Urfragen des Fußballs. Unser Kollege Armin Lehmann hat den Vorfall minutiös aufgearbeitet.
14.30 Uhr: Und was machen die Franzosen? Bevor Deutschland gegen Algerien heute spielt, muss Frankreich gegen Nigeria in der Hauptstadt Brasilia antreten. Die französische Mannschaft hat in der Gruppenphase einige starke Spiele geliefert, obwohl sie sich nur knapp für das Turnier in Brasilien qualifiziert hat. Unser Autor Ilja Behnisch vermutet, dass der Erfolg Frankreichs an der Anwesenheit von Frank Ribéry liegen könnte.
14.00 Uhr: Zu den Spielen Niederlande gegen Mexiko und Costa Rica gegen Griechenland haben wir für Sie eine Presseschau zusammengestellt. Die Themen: Robben, Robben und Robben. Wir haben uns aber Mühe gegeben auch andere Aspekte dabei abzudecken. Die Pressestimmen lesen Sie hier.
13.35 Uhr: Wir haben für Sie weiter recherchiert und stellen Ihnen den "unbekannten Gegner" Algerien auch literarisch vor. Denn wer ist der bekanntester Fußballspieler Algeriens? Albert Camus! Wie groß seine Leidenschaft war, kann man in dem Brief nachlesen, den sein Jugendfreund Abel Paul Pitous an ihn geschrieben hat. Alles, was ich über Moral und Verpflichtungen weiß, verdanke ich dem Fußball“, schrieb Camus. Mehr lesen Sie hier.
"Die Fifa ist ein Haufen alter Hurensöhne!"
12.55 Uhr: Uruguays Präsident bezeichnete die Funktionäre der Fifa als "alte Hurensöhne" und sprach so aus, was viele in den Sozialen Medien schon längst äußern. (Vergleichen Sie den Blogeintrag von 11.35Uhr weiter unten). Die Funktionäre streiten derweil fleißig weiter. Im Vordergrund steht der umstrittene Videobeweis, die UEFA und der DFB wollen sich von Fifa-Boss Blatter nicht diktieren lassen, welche Technologien sie einführen sollen. Im Hintergrund geht es aber - wie so oft - um Posten, Possen und Politik. Lesen Sie hier mehr.
12.45 Uhr: Wie versprochen mehr Informationen zum Thema Toni Kroos und seinen möglichen Wechsel zu Real Madrid: Kroos steht angeblich vor einem Wechsel zu Real Madrid. Wie das Blatt am Montag gemeldet hatte, verhandeln der Champions-League-Sieger und die Münchner über einen Transfer des Mittelfeldspielers, der für eine angebliche Ablösesumme von 25 bis 30 Millionen Euro realisiert werden solle. Der FC Bayern gab zu dem Bericht keinen Kommentar ab. Dafür kommentieren schon die ersten Bayern-Fans den möglichen Transfer von Kroos nach Spanien.
12.40 Uhr: Deutschland hat selten gegen Teams aus Nordafrika souverän gewonnen. Marokko oder Tunesien? Die Bilanz ist mau. Gegen Algerien, dem Achtelfinalgegner heute Abend hat Deutschland noch nie einen Sieg erringen können. Wir haben für Sie die Historie recherchiert und hoffe, dass dies kein schlechtes Zeichen ist.
12.05 Uhr: In der K.-o.-Phase geht es - so wie der Name schon verrät - um alles oder nichts. Auch für die deutsche Nationalmannschaft. Wir haben für Sie die wichtigsten Fragen für das Achtelfinale Deutschland gegen Algerien zusammengetragen: Ist Sami Khedira mit dem Regen von Recife aus dem Team gespült worden? Wird es nun in der K.-o.-Phase zu einer Systemveränderung kommen? Wie nah ist die Mannschaft am Ideal? Und welche Frisur wird Joachim Löw zur Aufführung bringen? Die Antworten lesen Sie hier.
11.45 Uhr: Bei Twitter geht die Diskussion um #Robben und die angebliche Schwalbe im Sekundentakt weiter. Hier eine Tweet-Sammlung: "Erdanziehungskraft: -für dich und mich: 9,81 m/s^2 -für #Robben: 99,54 m/s^2"; "Wie hier alle "beweisen", dass #Robben getroffen wurde. Das war auch im Spiel zu sehen, es geht darum, was er daraus macht."; "Arjen #Robben wurde gestern noch mit einem #Oscar für seine schauspielerische Leistung bei der #WM2014 geehrt"; "Wunsch an Fußballgott: #Robben entscheidenden Elfmeter im Viertelfinale verschießen lassen. Beißattacke von ihm wäre aber auch okay."
11.35 Uhr: In Uruguay sind sie sauer, über die Höchststrafe nach der Beißattacke ihres Helden Luis Suarez und dem Ausscheiden ihrer Mannschaft im Achtelfinale. Der Präsident des südamerikanischen Landes findet im uruguayischen Fernsehen nun klare Worte: "Die Fifa ist ein Haufen alter Hurensöhne", sagte das Staatsoberhaupt in einem Video, das auch im Netz kursiert. Nicht gerade diplomatisch. Das verwackelte Video wurde von einem Journalisten aufgenommen. Als dieser beim Präsidenten nachfragte, ob er diese Aussage veröffentlichen könne, begegnete der Präsident ebenfalls lapidar aber weniger vulgär: "Veröffentlichen Sie das, warum nicht?". Schauen Sie sich den Präsidentenkommentar selbst an (ab Sekunde 21, Spanischkenntnisse sind nicht erforderlich).
Die Fifa verärgert die Fans in Brasilien
11.15 Uhr: Für echte Fußballfans ist die WM in Brasilien purer Ernst. Die Fifa verbannt aber eine uralte Insignie der (europäischen) Fankultur: die traditionellen Banner. In Brasilien herrscht eine No-Tolerance-Politik. Beim Match der deutschen Elf gegen Ghana wurden Fahnen von der Stadionexekutive in teils rüder Art von den Zäunen und Tribünenmauern von den Stewards und Militärpolizisten abgerissen. Die deutschen Fans beschwerten sich nicht, keiner hatte Lust die WM in einem brasilianischen Gefängnis zu verbringen. Lesen Sie hier den Bericht von unserem Mitarbeiter Tim Jürgens. Ist das Fairplay gegenüber den Fans? oder können Sie die Haltung der Fifa nachvollziehen?
11.00 Uhr: Die Debatte um die Schwalbe bzw. das Foul rund um Robben geht weiter. User "graureiher" erinnert sich an "einige Weltmeisterschaften vorher, ich meine in Japan/Korea, waren die Schiedsrichter angewiesen, jedes Zupfen an den Trikots zu ahnden, was im Strafraum konsequenterweise zu Elfmetern führte. Heute erleben wir im Strafraum regelrechte Ringkämpfe, die nur in seltenen Fällen geahndet werden. Entsprechend diskutieren die Fernsehkommentatoren, ob ein Foul, welches als solches deutlich zu erkennen war, denn wohl 'faul' genug war, um einen Strafstoß zu rechtfertigen." Der User "berlinsailor" hat eine Lösung schon gefunden: "Ich bin schon lange dafür, wie z.B. im Football oder Eishockey, den Videobeweis einzuführen. Wird ein Spieler einer Schwalbe überführt, ist nicht nur die Entscheidung für den Elfmeter zurückzunehmen, sondern der entspr. Spieler auch wg. einer groben Unsportlichkeit zu bestrafen." Diskutieren Sie hier mit.
10.50 Uhr: Toni Kroos steht angeblich vor einem Transfer nach Real Madrid. Bayern München verhandle schon mit dem spanischen Championsleague-Sieger, schreibt die spanische Sportzeitung Marca. Gleich mehr bei uns im Blog und auf tagesspiegel.de.
10.35 Uhr: Sie wurden schon als "Freiticket", "unbeschriebenes Blatt" und "Angstgegner" bezeichnet. Unser Autor Constantin Eckner hat sich das algerische Spiel mal näher angeschaut, hat die Stärken, aber auch die Schwächen der Nordafrikaner identifiziert und versucht sich in einer Gebrauchsanweisung, wie die Mannschaft von Joachim Löw Algerien besiegen kann. Es ist nicht so kompliziert, erfordert etwas Disziplin, taktische Überlegtheit und vor allem Laufstärke. Auch einige Kniffe, die bei der deutschen Mannschaft während der Gruppenphasen nicht richtig funktionierten, sollte der Bundestrainer ins Repertoire nehmen. Leser Sie hier mehr.
10.15 Uhr: Auch bei der Morgenkonferenz von 11Freunde-täglich diskutieren die Redakteure hitzig über die angebliche Schwalbe von Arjen Robben. Das Team ist sich nicht einig. Für einige ist die Schiedsrichterentscheidung richtig, andere argumentieren, dass Robben den "Fuß angenommen" habe. Er habe ausgenutzt, dass gerade ein mexikanischer Fuß auf dem Weg lag. Wir stellen Ihnen hier den Videobeweis zur Verfügung. Robben begibt sich mit dem Ball über die Linie, wedelt dabei schon mit den Armen, Achtung! Der mexikanische, rechte Fuß legt sich auf den Rasen, Robben stolpert und zack liegt er auf dem Bauch. Ist doch alles klar! Oder nicht? Wir diskutieren weiter.
9.50 Uhr: Auf unserer Facebook-Seite läuft die Fairness-Debatte gleich gut an: "Ja auf jeden Fall", antwortet Kommentator Roger Roger auf unsere Frage, ob sich im Fußball mit Blick auf Unsportlichkeit grundsätzlich etwas ändern müsse, "wenn ich Theater sehen will dann geh ich da hin und nicht in das Stadion." Konrad Hopf dagegen verteidigt den holländischen Stürmerstar vom FC Bayern München: "Robben hätte viel früher schon mal einen eindeutigen Elfmeter bekommen müssen! Schauspieler gibt es auch unter den Verteidigern, die mit unschuldigster Miene nach groben Fouls dastehen!" Diskutieren Sie mit! Unten auf dieser Seite im Forum sowie bei Facebook, bei Twitter und bei Google+.
9.40 Uhr: Was wir vermissen: den Trost-Tweet von Michael Preetz für Theofanis Gekas, der doch sonst jeden früheren, aktuellen, künftigen, Teilzeit- und sonstigen Herthaner mit WM-Bezug bei Twitter würdigt.
9.20 Uhr: Dass es in dieser Debatte allerdings nicht nur um den Schiedsrichter und sein Regelwerk gehen sollte, sondern auch um verantwortungsvolles, faires Verhalten von Spielern, Fans und nicht zuletzt Fußballreportern und -Experten hat der WM-Blogger übrigens an anderer Stelle und vor einiger Zeit schon einmal aufgeschrieben, nachzulesen hier.
8.55 Uhr: Die Frage nach der Robben-Einlage ist: Wäre es im Fußball nicht Zeit, einmal grundsätzlich an das Problem Schauspielerei und Schwalben heranzugehen? Müssten im Regelwerk und in der Rechtsprechung auf dem Platz nicht das Element Fairness deutlich gestärkt und Unsportlichkeit viel härter geahndet werden? Was spricht zum Beispiel dagegen, den Elfmeter, den Arjen Robben offensichtlich - Foul hin oder her - mit seinem theatralischen Fall "herausholen" wollte, schlicht nicht zu geben, auch wenn Robben berührt wurde? Und zwar weil eine solche massive Unsportlichkeit als wichtiger eingeschätzt werden könnte als das Foul. Der Fußball-Schauspieler und Schwalbenkönig verwirkt durch seine Unsportlichkeit sein Recht auf einen Elfmeter. Eine naive, utopische Vorstellung? Oder wäre das denkbar? Was meinen Sie? Kommentieren und diskutieren Sie mit - etwas weiter unten auf dieser Seite!
Robben fliegt so schön!
8.20 Uhr: Arjen Robben hat seine Popularität in Mexiko gestern Abend nicht ausgebaut. Und wohl auch nicht bei allen anderen Fans weltweit, die sich sogar im Fußball immer noch Sportlichkeit und Fairness erhoffen. Unter dem Hashtag #Robben werden bei Twitter allerlei Schmähbilder und -texte über den Holländer verbreitet. Sogar ein eigener Hashtag #RobbedByRobben hat sich nach der theatralischen Strafraumeinlage des Bayern-Stars, die zum Elfmeter für die Niederlande und zum WM-Aus für Mexiko führte, bereits etabliert. Eine entsprechende Schlagzeile twittert zum Beispiel der mexikanische Sänger und Schauspieler Alfonso Herrera an seine 1,12 Millionen Follower.
8.10 Uhr: Das ist ja nett, danke! Jonas Reckermann, Olympiasieger im Beachvolleyball und erklärter Fußballfan, empfiehlt die tägliche WM-Beilage von Tagesspiegel und 11Freunde im ARD-Morgenmagazin. Da werde qualitativ hochwertig über die Fußball-WM berichtet, sagt Reckermann. Und wir freuen uns! Seit der WM 2006 in Deutschland laufen unsere Freunde von Deutschlands bestem Fußball-Magazin bei großen Turnieren gemeinsam mit der Tagesspiegel-Sportredaktion auf. Zum Probelesen samt fußballaffinem Geschenk geht es übrigens hier.
7.50 Uhr: Gerald Asamoah, sonst eher Frohnatur, aber in Sachen WM-Achtelfinale auch unter den Warnern und Mahnern, liefert im ARD-Morgenmagazin die Erklärung für die landläufig skeptische Stimmung vor dem Spiel gegen Algerien: "Man denkt immer erst negativ, damit dann was Positives dabei rauskommt."
7.30 Uhr: Algeriens Trainer Vahid Halilhodzic schießt mit Lob zurück und lässt dabei Fünfe gerade sein: „Deutschland macht bei fünf Möglichkeiten sechs Tore. Es ist beeindruckend, wie sie die Spiele beenden“, sagte der Bosnier laut dpa. Algerien steht zum ersten Mal überhaupt in der Runde der letzten 16 bei einer Weltmeisterschaft. „Es ist das wichtigste Spiel unserer Karriere, wir haben aber gegen den ernsthaften Kandidaten auf den Weltmeistertitel nichts zu verlieren. Ein bisschen Anspannung darf dennoch sein.“
In der Vorbereitung auf das Spiel habe er versucht, seinen Spielern „die Komplexe zu nehmen“. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw sei der klare Favorit, „doch Algerien ist in der Lage, zu überraschen“, erklärte Halilhodzic, „wir haben Selbstvertrauen und uns von Spiel zu Spiel entwickelt.“ Der Ex-Profi möchte, dass sein junges Team weiter Erfahrungen sammeln kann. „Außerdem möchte ich nach Rio de Janeiro, den Strand dort erleben.“
7.00 Uhr: Es lehrt ja fast das Fürchten, wie jetzt überall vor Algerien gewarnt wird - in Straßenumfragen, von Fernsehexperten, unter Freunden, Fans und Kollegen. Dabei fällt immer wieder das inzwischen schon zum Klischee geronnene Wort vom "unangenehmen Gegner". Bundestrainer Joachim Löw selbst nennt Algerien einen „ganz schwer zu spielenden Gegner mit großer Qualität.“
Und immer wieder wird die Fußballgeschichte bemüht, denn nicht zuletzt aus historischen Gründen - Algerien schlug Deutschland bei der WM 1982 in Spanien, schied dann aber wegen der Schande von Gijon doch in der Vorrunde aus - seien die Algerier heute Abend hochmotiviert und aus auf Genugtuung. "Unsere" Bilanz gegen die Nordafrikaner, das werden Experten nicht müde zu betonen, ist mit zwei Spielen/zwei Niederlagen ohnehin negativ. Und nicht zu vergessen: der Ramadan! Das religiös bedingte Fasten laugt nämlich nicht nur körperlich aus, es motiviert mental umso mehr!
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Ist das nicht alles etwas übertrieben? Müsste nicht klar festgehalten werden - bei allem sportlich-fairen Respekt für den Gegner -, dass Deutschland, der dreimalige Weltmeister, heute Abend ganz deutlich Favorit ist gegen eine Mannschaft, die zum ersten Mal die Vorrunde bei einer WM überstanden hat? Und angenehm muss es bei einer Fußball-WM sicher nicht sein. Was meinen Sie? Zieht Deutschland souverän ins Viertelfinale ein? Oder ist die Angst der Deutschen vor dem frühen WM-Aus berechtigt, vor allem mit Blick auf die anderen tatsächlichen und vermeintlichen Favoriten die es bei dieser WM schon tatsächlich oder fast erwischt hat? Kommentieren und diskutieren Sie mit! Nutzen Sie dazu bitte die Kommentarfunktion etwas weiter unten auf dieser Seite.
In unserem WM-Blog arbeiten wir für Sie wieder alles Wichtige des WM-Tages auf, wie immer von früh bis spät. Den WM-Blog vom Sonntag mit den beiden Elfmeterdramen bei Holland - Mexiko und Griechenland - Costa Rica samt einer Fairness-Debatte um Arjen Robbens Theatralik finden Sie hier noch einmal zum Nachlesen.