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Halb getroffen, halb gefallen. Arjen Robben gibt alles für Oranje - und das wird belohnt.
© dpa

WM 2014 - Elfmeter im Achtelfinale Holland - Mexiko: Schwalbe oder nicht? Debatte um Arjen Robben

Holland dreht ein schon verloren geglaubtes Spiel, weil Arjen Robben kurz vor Schluss einen Strafstoß "herausholt" - wie es so unschön heißt. Die Szene des Spieltages wird auch hier im WM-Blog angeregt diskutiert.

01.27 Uhr: Und damit verabschieden wir uns nun von einem langen WM-Tag. Aufregend war es, kontrovers auch. Arjen Robbens elfmeterreifer Sturz gegen Mexiko wird sicher auch am Montag noch Thema sein - neben dem deutschen Spiel gegen Algerien. Natürlich sind wir dann wieder von früh bis spät mit unserem WM-Blog für Sie da. Jetzt wünschen wir Ihnen und uns eine gute Nacht.

01.16 Uhr: Am Montag gilt es dann für Deutschland gegen Algerien. Natürlich ist die DFB-Elf klarer Favorit, das wissen auch die Nordafrikaner. Trotzdem muss das Spiel erst einmal gespielt werden. Und 1982 war die Ausgangsposition bei der WM in Spanien ähnlich - am Ende siegte Algerien sensationell 2:1. "Es ist Raum für eine weitere Heldentat. Wenn wir verlieren, wäre es logisch, aber wenn wir gewinnen, wäre es eine enorme Leistung", sagte Kapitän Madjid Bougherra am Montag. Das Thema Ramadan bleibt dabei auf der Tagesordnung. Wie dpa berichtet, hat ein extra aus Algier eingeflogener Imam der Al-Quds-Moschee den muslimischen Spielern das Essen während des Fastenmonats gestattet. Es bestehe Einigkeit darüber, dass Menschen auf Reisen und solche, die schwer arbeiten, nicht fasten müssten, sagte Imam Djelloul Kassoul nach Angaben des Internetportals "Tout sur l'Algérie".

01.00 Uhr: Und tatsächlich: Costa Rica hat die besseren Elfmeterschützen - oder anders gesagt: die Spieler mit den besseren Nerven. Bei Griechenland verschießt mit Theofanis Gekas ein ehemaliger Hertha-Spieler den letztlich entscheidenden Elfmeter. Costa Rica steht damit im Viertelfinale. Den Spielbericht zum am Ende dramatischen Duell finden Sie hier.

Der geht nicht rein! Theofanis Gekas ist der einzige Schütze, der im Elfmeterschießen patzt.
Der geht nicht rein! Theofanis Gekas ist der einzige Schütze, der im Elfmeterschießen patzt.
© Reuters

00.39 Uhr: Costa Rica jubelt am Ende der Verlängerung - denn die Mittelamerikaner haben in Unterzahl zumindest mal das Elfmeterschießen erreicht. Und dafür sollte die Kraft doch noch reichen.

23.55 Uhr: Die Griechen feiern eine kleine Auferstehung. Zwar gleichen sie nicht durch Lazaros aus, aber nach dem Tor des Dortmunders Sokratis in der Nachspielzeit kennt der Jubel trotzdem keine Grenzen. Damit geht das vierte WM-Achtelfinale in die Verlängerung.

23.15 Uhr: Costa Rica führt - und hadert. Nach dem 1:0 durch Ruiz macht Griechenlands Torosidis die Chance zum 2:0 mit einem klaren Handspiel im eigenen Strafraum zunichte. Das hätte Elfmeter geben müssen, doch Schiedsrichter Williams aus Australien hat nichts bemerkt. Ob darüber noch zu sprechen sein wird?

22.55 Uhr: So richtig furchteinflößend ist das nicht, was Costa Rica und Griechenland in Recife in der ersten Halbzeit zustande brachten. Das 0:0 ist auch in dieser Höhe verdient, wie unser WM-Reporter Sven Goldmann in einem solchen Fall zu sagen pflegt. Aber einer wird gewinnen - zur Not eben nach Elfmeterschießen.

22.05 Uhr: Neuigkeiten von der deutschen Mannschaft. Jérome Boateng konnte am Sonntag am Abschlusstraining teilnehmen. Der Münchner Verteidiger war beim öffentlichen Teil der Übungseinheit am Sonntag in Porto Alegre nach einer Kniereizung wieder dabei, berichtet dpa. Auf Lukas Podolski (Zerrung) muss Joachim Löw zum Start in die K.o.-Runde dagegen verzichten. "Ich bin absolut entspannt, fokussiert und konzentriert. Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Wir können selbstbewusst in das Spiel gehen", sagte der Bundestrainer. Ob er gegen die Nordafrikaner Sami Khedira oder Bastian Schweinsteiger im zentralen Mittelfeld aufbietet, will Löw "nach dem Gefühl" entscheiden. Die Tendenz geht zu einer Rückkehr von Real-Madrid-Profi Khedira. "Er war ja lange verletzt, eigentlich ein kleines Wunder, dass er dabei ist", erklärte Löw. Da auch Schweinsteiger wegen Verletzung eine längere Pause einlegen musste, sei es gut, "dass sich beide den Job teilen". "Wir dürfen nicht zur nächsten Runde schauen, müssen die schwierige Aufgabe gegen Algerien bewältigen", sagte Löw. "Entweder man bringt seine Leistung, oder man fliegt raus", meinte Kapitän Philipp Lahm.

Jerome Boateng kann gegen Algerien wohl spielen.
Jerome Boateng kann gegen Algerien wohl spielen.
© dpa

21.59 Uhr: Gleich geht's los in Recife. Das Spiel Costa Rica gegen Griechenland können Sie natürlich auch wieder live in unserem Ticker verfolgen.

21.50 Uhr: Der Übergang zum zweiten Spiel des Tages fällt gar nicht so leicht, aber immerhin wird ja der Viertelfinalgegner der Holländer ermittelt. Costa Rica oder Griechenland - welches kleine Fußballmärchen geht weiter. Obwohl: für Costa Ricas Torwart Keylor Navas kam der Gruppensieg vor Uruguay, Italien und England gar nicht so überraschend. Schon vor der WM sagte er über die Gegner: "Starke Mannschaften. Eine von ihnen wird weiterkommen – hinter Costa Rica." Mehr über den Keeper, der in Spanien spielt, weiß Sebastian Stier in seinem Artikel zu erzählen.

21.40 Uhr: Ganz vereinzelt und auch eher indirekt gibt es auch Respektsbekundungen für Robben von unseren Lesern. So meint "kabel kanal" wohl durchaus anerkennend zum "Schwalbenkönig Robben": "...wenn er nicht dauernd ohne Grund fallen würde und nicht so egoistisch wäre dann wäre er längst Weltfußballer. Na gut...Macht er so weiter kriegt er demnächst ein Angebot von Paramount."

21.15 Uhr: Bei uns im Blog sind die Meinungen zu Arjen Robben und der Elfmeterszene gegen Mexiko recht eindeutig. User "Rotter" schreibt: "Keiner fällt so spektakulär wie Herr Robben; deswegen muss er sich nicht wundern, wenn ein wirklicher 11er nicht gegeben wird. Leider ist der Schiri dann doch noch auf Robben reingefallen; wenige Minuten zuvor ist Herr Robben über mehrere Beine schlicht hinweggestiegen. Wie er's braucht. Fair ist das nicht." Mehr zum Achtelfinale Holland gegen Mexiko können Sie übrigens auch in unserem Spielbericht lesen - und natürlich auch dort ihre Meinung äußern.

20.55 Uhr: Es gibt erste Reaktionen aus Mexiko, die dpa zusammengestellt hat: "Holland entreißt einem kämpferischen Mexiko den Sieg mit einem Elfmeter", schrieb die Zeitung "La Jornada". "Mexiko lässt einen historischen Sieg entgleiten, Holland dreht das Spiel. Zum sechsten Mal in Folge scheidet Mexiko in Achtelfinale aus", rechnete "Excelsior" vor. "Triste", meinte "Reforma" und erinnerte mit einem Wortspiel an die "Tri", wie die Nationalmannschaft Mexikos wegen der drei Nationalfarben grün, weiß und rot daheim genannt wird. Derweil schrieb Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto bei Twitter. "Danke mexikanische Nationalelf für die Hingabe und für das unermüdliche Kämpfen. Danke Trainer Miguel Herrera. Euer Land wird nicht aufhören, an euch zu glauben", schrieb der Staatschef unmittelbar nach der 1:2-Niederlage am Sonntag gegen die Niederlande auf Twitter.

20.25 Uhr: Arjen Robben und das vermeintliche Foul, das zum Elfmeter in der Nachspielzeit führte, sind das beherrschende Thema in den sozialen Netzwerken. Einige unterstellen dem Bayern-Star Fallsucht, andere wollen mit einem Video belegen, dass sehr wohl eine Berührung vorlag (siehe Tweet unten). Aber selbst wenn ein Foul von Raphael Marquez vorlag, muss ein Robben dann gleich so abheben? Und wäre es nicht sinnvoll, das eine Vergehen (Foul) mit dem anderen (Abheben) aufzurechnen? So frei nach dem Motto: Es wäre zwar ein Elfmeter gewesen, aber wer so theatralisch fällt, hat selbst Schuld? Was meinen Sie, liebe Leser? Ist Arjen Robben ein Schauspieler oder hat der Schiedsrichter in der entscheidenden Szene alles korrekt gesehen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung und diskutieren Sie mit anderen Lesern!

19.57 Uhr: Unfassbare Wende in Fortaleza. Klaas-Jan Huntelaar kommt in die Partie als Hollands letzte Hoffnung. Und erst bereitet er das 1:1 vor und schießt sein Team dann per Elfmeter zum Sieg. Mexiko scheitert damit zum sechsten Mal in Folge in einem WM-Achtelfinale.

19.48 Uhr: Später Ausgleich für Oranje durch Wesley Sneijder. Holland ist wieder im Spiel, aber es droht zumindest mal die Verlängerung.

19.25 Uhr: Mit Holland droht der nächsten europäischen Fußball-Großmacht das WM-Aus. Gegen Mexiko liegen die Niederländer im Achtelfinale in der zweiten Halbzeit zurück, auch weil Arjen Robben immer wieder an Mexiko Abwehr oder Torwart Guillermo Ochoa verzweifelt (siehe Tweet von Epic Football). Damit wäre klar, dass Europa noch maximal mit zwei Teams ins Halbfinale einziehen könnte. Die WM würde damit noch mehr zu einer Copa (Süd-)Amerika werden.

18.55 Uhr: Die Fifa hat die Öffentlichkeitsarbeit mehrerer WM-Teilnehmer harsch kritisiert und will mit Mahnbriefen eine Einhaltung der Regeln einfordern. "Sie wissen, dass sie Stars sind, und sie nehmen sich Freiheiten. Immer öfter kommen sie ohne Spieler zu Pressekonferenzen. Wir appellieren an die Teams und sind ständig in Kontakt mit ihnen", sagte Alain Leiblang, Chef der Fifa-Media-Operations am Sonntag in Rio de Janeiro.

Entgegen der in den WM-Statuten festgeschriebenen Regeln hatten mehrere Teams zu den Abschluss-Pressekonferenzen vor einem Spiel entweder gar keinen Spieler oder verletzte oder gesperrte Akteure geschickt. Frankreich und die Niederlande hatten so den Unmut internationaler Medien provoziert. Auch der Monolog von Uruguays Trainer Óscar Tabárez zur Sperre von Luis Suárez vor dem Achtelfinale gegen Kolumbien verstieß gegen die Regeln, da er keine Fragen zuließ.

Gerügt wurde ausdrücklich Deutschlands Achtelfinalgegner Algerien für die bevorzugte Behandlung heimischer Medien gegenüber der internationalen Presse. Dieser Regelbruch wurde auch von den Niederlanden begangen und von den Engländern - vor ihre Abreise nach der Gruppenphase. Bei erneuten Verstößen könnte sogar die Disziplinarkommission der Fifa eingeschaltet werden, hieß es.

Hitze oder Schuld der Sponsoren? Viele leere Plätze in Fortaleza

18.40 Uhr: ARD-Kommentator Tom Bartels hat eine eigene These zu den freien Plätzen. Womöglich ist es in der Sonne einfach zu heiß, deshalb seien die Besucher in den Schatten geflüchtet. Bei 29 Grad (im Schatten!) und fast 70 Prozent Luftfeuchtigkeit denkbar. Andererseits hat dpa eine Zuschauerzahl von 52.000 gemeldet - in einem Stadion, das mehr als 60.000 Plätze hat.

Freie Plätze in den Stadien wie hier in Fortaleza sind eher die Regel und nicht die Ausnahme bei dieser WM.
Freie Plätze in den Stadien wie hier in Fortaleza sind eher die Regel und nicht die Ausnahme bei dieser WM.
© AFP

18.30 Uhr: Monica Lierhaus hatte es in ihrer Kolumne im Tagesspiegel schon bemängelt: Es gibt auch bei dieser WM wieder erstaunlich viele freie Plätze in den Stadien - auch jetzt bei einem Achtelfinale zwischen Holland und Mexiko. "Große Kontingente werden über Sponsoren vergeben, die die Tickets dann an offenbar satte Mitarbeiter und Partner geben, für die es nichts Besonderes mehr ist, ein WM-Spiel live im Stadion zu erleben. Da ist ein Fehler im System. Millionen von echten Fans würden sich über jede Karte freuen", meint Lierhaus. Hier sei die Fifa gefordert, aber ob der Fußball-Weltverband sich mit seinen millionenschweren Geldgebern anlegen will?

18.00 Uhr: Die Fifa hat bei dieser WM viel Arbeit. Zuweilen beschäftigen sich die hohen Herren zwar übermäßig mit sich selbst, aber auch die Spieler machen es Sepp Blatter und Co. nicht immer leicht. So kam es zum Beispiel am Samstag in der Halbzeitpause des Spiels Brasilien gegen Chile zu einer Rangelei in den Katakomben. Dabei soll der Sprecher der brasilianischen Nationalmannschaft, Rodrigo Paiva, Chiles Stürmer Mauricio Pinilla geschlagen haben. "Ihr Pressedirektor hat Pinilla getroffen. Es gibt davon ein Video", hatte Chiles Medienbeauftragte Maria Jose Vasconcellos der dpa bestätigt. Paiva erklärte, dass es eine "allgemeine Verwirrung" zwischen Verantwortlichen der beiden Verbände gegeben habe im Tunnel auf dem Weg in die Umkleidekabinen. Spieler der chilenischen Mannschaft wurden darin demnach auch verwickelt.

Es sei geschubst und gedrängelt worden, meinte Paiva. Er machte den Assistenten von Chile-Trainer Jorge Sampaoli, Sebastian Beccacece, verantwortlich. "Er hat angefangen, mit uns zu diskutieren." Was passiert ist, sei nicht normal, entgegnete dieser wiederum. Brasilien-Coach Luiz Felipe Scolari hatte sich in der Pressekonferenz auch über das Verhalten der gegnerischen Betreuer am Spielfeldrand beklagt. "Ich bin gut erzogen, aber wenn ich mich dauernd angegriffen fühle, dann werde ich meinen Stil ändern."

Scolari war offensichtlich auch über seinen chilenischen Kollegen Sampaoli irritiert, der in der Partie oft die Coachingzone verlassen hatte. Wie aufgeladen die Stimmung teilweise war, zeigte sich auch, als Sampaoli nach der 2:3-Niederlage im Elfmeterschießen in die Kabine wollte und von brasilianischen Fans mit Wasser bespritzt wurde.

17.50 Uhr: Gleich geht's los in Fortaleza. Wer folgt Brasilien und Kolumbien ins Achtelfinale? Verfolgen Sie das Duell zwischen Holland und Mexiko!

Mexikos Wand im Rücken. Die Fans sollen auch im Achtelfinale ihrer Mannschaft zum Sieg verhelfen.
Mexikos Wand im Rücken. Die Fans sollen auch im Achtelfinale ihrer Mannschaft zum Sieg verhelfen.
© Reuters

17.30 Uhr: Wenigstens das: Die Fifa hat Berichte über ein Verbot von Bildern oder Papiermasken mit dem Konterfei des gesperrten Stürmers Luis Suárez bei WM-Spielen zurückgewiesen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Vor dem Achtelfinale zwischen Uruguay und Kolumbien (0:2) waren Fans am Samstag beim Einlass ins Maracanã von Rio de Janeiro entsprechende Utensilien abgenommen worden. „Eine solche Anweisung gibt es nicht. Es waren viele Masken zu sehen. Eventuell haben einige Stewards eigenmächtig gehandelt“, hieß es vonseiten des Fußball-Weltverbandes am Sonntag. Suárez wurde nach seiner Beißattacke gegen den Italiener Giorgio Chiellini für neun Pflichtländerspiele gesperrt und für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen. Doch nicht einmal die Fifa selbst hat Suárez noch nicht komplett verbannt. In den WM-Pressezentren läuft weiterhin auf Dutzenden Bildschirmen eine Video-Schleife mit den zehn schönsten Treffern des Turnier 2010 in Südafrika. Darunter auch der Uruguay-Treffer gegen Südkorea mit dem jubelnden Torschützen Luis Suárez.

Die Masken von Luis Suarez dürfen bei der WM bleiben, der Stürmer hat Brasilien schon längst verlassen.
Die Masken von Luis Suarez dürfen bei der WM bleiben, der Stürmer hat Brasilien schon längst verlassen.
© dpa

17.10 Uhr: Noch mehr Amüsantes rund um das mexikanische Team weiß 11Freunde-Kollege Stephan Reich zu berichten - diesmal aus Korsika. Beim dortigen AC Ajaccio spielt Mexikos Torwart-Held Guillermo Ochoa - und stieg in der vergangenen Saison nach nur vier Siegen, dafür aber 72 Gegentoren mit dem Team aus der französischen Ligue 1 ab. In der neuen Saison ist der Wiederaufstieg das große Ziel, doch die Mission des "l’ACA" ist ohne den lockenköpfigen mexikanischen Ballfänger in höchster Gefahr. Seinen Verbleib zu finanzieren, scheint jedoch utopisch. Weshalb ein Fan nun einen denkbar kreativen Ansatz wählte, um die fehlenden Mittel für das Gesamtpaket Ochoa doch noch aufzutreiben. Auf einer französischen Immobilienseite im Internet versteigert der Anhänger sein Haus, mitsamt Einrichtung. Sogar Frau und Kinder sind im eher nur halb ernst gemeinten Angebot mit inbegriffen . "Für die gute Sache", ist in der Anzeige zu lesen, gebe es 99 Quadratmeter Wohnfläche in der Innenstadt von Ajaccio. Lediglich zehn Millionen Euro sind dafür zu berappen, ein Betrag, der Ochoas Gehalt der nächsten drei Jahre darstellen soll und den zu bezahlen sicherlich leichter fällt, bedenkt man, dass es eben um eine gute Sache geht.

16.55 Uhr: Politik ist wichtiger als Fußball - zumindest für Chiles Präsidentin. Michelle Bachelet hat ihren Abflug zu einem Staatsbesuch in die USA verschoben, um vorher noch die unglücklich bei der WM gescheiterte Fußball-Nationalmannschaft zu treffen. Bachelet wollte das Team am Sonntag um 15.45 Uhr Ortszeit in der Hauptstadt Santiago de Chile empfangen, wie wenige Stunden zuvor offiziell mitgeteilt wurde. Noch für den Abend plante Bachelet dann ihren Abflug nach Washington, wo sie an diesem Montag von US-Präsident Barack Obama empfangen wird. Auch der hatte sich ja bereits als Fußballfan zu erkennen gegeben - und dürfte deshalb Verständnis haben.

Mesut Özil ist Muslim. Fasten kommt für ihn trotzdem nicht in Frage.

16.30 Uhr: Auch in Fortaleza wird das Kräfteverhältnis auf den Zuschauerrängen eindeutig sein. Den immerhin bis 3000 Fans der Holländer stehen vermutlich 30.000 mexikanische Anhänger gegenüber.

16.20 Uhr: Ein kleiner Nachtrag für die Statistik zum Sieg der Brasilianer gegen Chile: Die FIFA hat das Führungstor der Brasilianer nun offiziell David Luiz zugeschrieben und nicht als Eigentor von Jara gewertet.

16.05 Uhr: Vor dem Spiel gegen die Niederlande hat Mexiko schon einen Titel sicher: den für die einfallsreichsten Fans dieser WM. Mexikos Anhänger haben in der Vorrunde alle herkömmlichen Maßstäbe übertroffen, nach denen sich euphorische Fußballliebhaber kategorisieren lassen, wie unser WM-Reporter Tim Jürgens erlebt hat. Selbst die sangesfreudigen Supporter aus Brasilien und Argentinien verblassten angesichts der Wucht, die Schätzungen zufolge bis zu 40 000 angereiste Mexikaner in und um die WM-Stadien entfachten. Als Javier „Chicharito“ (die kleine Erbse) Hernandez den Endstand gegen Kroatien markierte, erinnerte das Treiben auf den Tribünen an die konfuse, undurchdringliche Staubwolke, die in Asterix-Comics entsteht, wenn sich das gallische Dorf in eine seiner fröhlichen Raufereien verstrickt.

Menschen, die gleichzeitig lachten und weinten. Zahllose Wrestler-Masken, die zunächst vom Gesicht heruntergerissen und dann schnell wieder aufgesetzt wurden. Junge Mädchen, die Hüte mit dem Durchmesser von zwei Drittel ihrer Körpergröße schwenkten. Zahllose Gummimasken, junge Kerle mit Indianerschmuck, alte Männer mit goldenen Applikationen an Armen und Beinen und einem Sonnenschweif auf dem Kopf, wie ihn die Azteken trugen. Sie alle lagen sich in den Armen und entfachten einen infernalischen Lärm. „Das war mehr als ein Heimspiel für Mexiko,“ sagte der Kroate Ivica Olic später fassungslos, „mehr als ein zwölfter Mann.“

Dabei waren sie bereits in Verruf geraten. Denn in Mexiko ist es Usus, den gegnerischen Torwart beim Abstoß mit einem langgezogenen „Puto“ zu verhöhnen. Ein Phänomen, das nun auch bei der WM auftrat. Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff soviel wie „Stricher“, oberflächlich betrachtet also eine homophobe Diskriminierung. Die Fifa leitete Ermittlungen ein. Allerdings entspricht die weibliche Form des Begriffs „Puta“ in Mexiko dem amerikanischen „Fuck“. Etwa in der Redewendung: „Er war abgefuckt“ – „Estaba Putiado“.

So kommt es vor, dass an Recifes Strandpromenade am Abend nach dem Kroatien-Spiel plötzlich eine Mariachi-Kapelle in voller Montur und mit überlebensgroßen Gitarren eine Churrascaria betritt und eine halbe Stunde zur Belustigung der Gäste aufspielt. Zwischen den Songs ertönt ein stolzes „Viva Mexico!“, nach der dritten Zugabe treten die Musiker wieder hinaus an den Strand, ohne nach Geld gefragt zu haben, und bauen sich ihr Nachtlager.

15.40 Uhr: Noch einmal zu den Deutschen: Mesut Özil ist, wie bereits geschrieben, praktizierender Muslim. Fasten kommt für ihn trotzdem nicht in Frage: "Ich kann da leider nicht mitmachen, ich muss arbeiten" ließ der Mittelfeldstratege der deutschen Nationalmannschaft verlautbaren. Mehr über Mesut Özil und seine Rolle im Spiel gegen die Laufstarken Algerier können Sie hier im Bericht unseres Nationalmannschafts-Reporters Michael Rosentritt lesen.

15.25 Uhr: Die Holländer sind auch deswegen so erfolgreich bei dieser WM, weil Trainer Louis van Gaal auf Robin van Persie vertraut. Dadurch gehört der einstige Bayern-Trainer in seiner zweiten Amtszeit als niederländischer Nationaltrainer, nach jetzigem Stand, zu den großen Gewinnern dieser WM - denn vorher hatten nicht wenige mit einem frühen Scheitern gerechnet. Mehr zu Louis van Gaal und der Situation im holländischen Team können Sie hier lesen.

In Topform: Der Holländer Arjen Robben vom FC Bayern München war in der Gruppenphase dieser WM einer der überragenden Spieler.
In Topform: Der Holländer Arjen Robben vom FC Bayern München war in der Gruppenphase dieser WM einer der überragenden Spieler.
© Reuters

14.50 Uhr: Bei den Holländern kann auch Robin van Persie nach seiner Gelbsperre wieder mitmischen. Nicht dabei ist dagegen höchstwahrscheinlich Bruno Martins Indi, der eine Gehirnerschütterung erlitt. Für ihn könnte wieder der vom Stürmer zum Linksverteidiger umfunktionierte Dirk Kuijt in die Startelf rücken.

Bei Mexiko ist der Ausfall des gelbgesperrten Mittelfeldabräumers Jose Vasquez schmerzlich. "Ohne ihn verlieren wir einen Teil unseres Spiels", klagt Mitspieler Andres Guardado. In einem möglichen Viertelfinale könnte Abwehrchef Rafael Marquez übrigens das gleiche Schicksal wiederfahren, er ist mit einer Gelben Karte vorbelastet.

Mexikos sympathischer Trainer Miguel Herrera gibt sich auf Twitter zuversichtlich: "Wir sind bereit, Geschichte zu schreiben. verkündete der Coach unter dem Hastag "Alle zusammen für Mexiko".

14.40 Uhr: Das Geheimnis der starken Form von Arjen Robben ist mittlerweile auch "gelüftet": Es sind die Socken. "Sie sorgen für mehr Griff und Stabilität in meinen Schuhen", beschrieb er seinen Umstieg von glatten auf geriffelte Exemplare. Noppen also. Veilleicht tüftelt er als Nächstes, wenn in der Bundesliga die Temperaturen unter 15 Grad fallen, auch an einer aerodynamischen Strumpfhose?

14.25 Uhr: Die Deutschen spielen ja erst Morgen gegen Algerien, höchste Zeit wird es aber für den Blick auf die Spiele am heutigen Abend. Da steht zunächst einmal das mit Spannung erwartete Duell zwischen den Niederlanden und Mexiko auf dem Programm, Anstoß um 18.00 Uhr in Fortaleza. Die Holländer und vor allem Arjen Robben gehörten zu den absoluten Überfliegern der Gruppenphase, doch es wäre nicht das erste Mal, dass es genau diese Mannschaft dann kalt erwischt. Und Mexiko hat sich in den Gruppenspielen als ernstzunehmender Konkurrent erwiesen, sieben Punkte gesammelt und unter anderem Favorit Brasilien ein 0:0 abgekämpft.

Und so warnt auch der Superstar vor den Mexikanern: „Mexiko hat eine fantastische Mannschaft, es wird ein schweres Spiel“, sagte Arjen Robben. Mexiko will im heißen Fortaleza zum ersten Mal seit der Heim-WM 1986 wieder ins Achtelfinale einziehen - zuletzt war fünf Mal in Folge in der Runde der letzten 16 Schluss.

Und was glauben Sie, liebe Leserinnen und Leser? Setzt Holland seine Serie von brillanten Vorstellungen fort? Können sich unsere Nachbarn erneut auf den zuletzt überragenden Arjen Robben verlassen oder finden die Mexikaner ein Mittel gegen den Star des FC Bayern? Wird der mexikanische Torhüter Guillermo Ochoa vielleicht wie schon im Spiel gegen Brasilien zum unüberwindbaren Hindernis? Diskutieren Sie mit, hier in unserem Debattenforum unter dem Artikel oder auf unseren sozialen Kanälen auf Facebook, auf Twitter oder auf Google+

Fasten oder nicht fasten?

13.55 Uhr: Fasten oder nicht Fasten? Für die Spieler der algerischen Mannschaft vor dem Achtelfinale gegen Deutschland gewiss keine einfache Entscheidung. In der Heimat ist mittlerweile ein Streit darum entbrannt. Während einige Rechtsgelehrte die Nahrungsaufnahme erlauben, sehen andere darin eine Sünde. Und die Fifa antwortet derzeit mit einer Fehlermeldung. Ein Update zum Thema Ramadan und die WM lesen Sie hier.

13.25 Uhr: Nach dem Elfmeterkrimi sieht die internationale Presse die Leistung Brasiliens eher kritisch - und reitet vor allem auf der vermeintlichen Abhängigkeit von Neymar herum. Die brasilianischen Zeitungen dagegen erhöhen die Bedeutung des Siegs, indem sie Chile kurzerhand zum "Giganten" erklären. Hier der Überlick, wie immer zusammengestellt von den Kollegen der dpa.

Weitergezittert: Die Spieler von Gastgeber Brasilien verfolgen bangend das Elfmeterschießen im WM-Achtelfinale gegen Chile
Weitergezittert: Die Spieler von Gastgeber Brasilien verfolgen bangend das Elfmeterschießen im WM-Achtelfinale gegen Chile
© AFP

13.05 Uhr: Die Nachrichtenagentur dpa meldet zwei Todesfälle, die offenbar in Zusammenhang mit den WM-Spielen von gestern Abend stehen. In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ist demnach bei den Feiern zum historischen Viertelfinal-Einzug der Nationalelf eine Frau von einer verirrten Kugel tödlich verletzt worden, wie die Polizei vor Ort mitteilte. Dabei handelte es sich offenbar um einen der zahlreichen Freudenschüsse, die über den Sieg gegen Uruguay abgefeuert wurden. Zudem habe es in der Stadt rund 100 Schlägereien gegeben. Um Zwischenfälle zu vermeiden, war in der fast acht Millionen Einwohner zählenden Metropole der Verkauf von Alkohol verboten worden. Rund 20 000 Polizisten waren im Einsatz.

In Belo Horizonte ist derweil ein 69-jähriger Brasilianer offenbar durch die Anspannung beim Elfmeterschießen zwischen Brasilien und Chile gestorben. Der Mann erlitt in einer Kneipe unweit vom Mineirão-Stadion einen tödlichen Herzinfarkt, wie die Website G1 und die Fernsehstation Globo berichteten. Der Verstorbene litt den Angaben zufolge an Bluthochdruck und Diabetes. Nach dem Herzinfarkt wurde er noch ins Krankenhaus gebracht, doch kam jede Hilfe zu spät.

12.40 Uhr: Die Kollegen vom Spiegel haben unter anderem Ex-DFB-Pressesprecher Harald Stenger nach Brasilien geschickt, der dort in seiner Video-Kolumne die wirklich interessanten Gesprächspartner vors Mikrofon kriegt. Neben Schweiz-Trainer Ottmar Hitzfeld und ARD-Mann Gerhard Delling auch unseren Tagesspiegel-WM-Reporter Stefan Hermanns, zu sehen hier im Video (ab Minute 01:35).

Thema des Beitrags von Stenger: Die Regenstrapazen bei der Anreise zum Spiel Deutschland - USA in Recife. Dazu fällt uns doch gleich wieder das hier ein:

12.15 Uhr: Unsere tägliche WM-Medien-Kolumne befasst sich heute mit der Frage: Sind die Spieler-Trikots zu sexy? In Deutschland hat man sich ja nicht so prüde, aber in den USA müssten eigentlich massenhaft schwarze Balken zum Einsatz kommen, meint Kolumnistin Patricia Wolf. Ihren Text finden Sie hier.

11.50 Uhr: Wie war das eigentlich noch, zu Beginn der WM, Herr Bundestrainer? Es gibt keine Stamm- und Ersatzspieler? Wir brauchen "Spezialkräfte"? Alles Pustekuchen, wie sich mittlerweile herausgestellt hat. Der Kader ist klar geteilt zwischen fest eingeplanten Spielern und denen, die sich kaum Hoffnungen auf einen Einsatz machen können. Nur 16 Spieler kamen bisher insgesamt zum Einsatz. Lesen Sie mehr dazu hier im Bericht unseres WM-Reporters Stefan Hermanns, der die deutsche Mannschaft durch das Turnier begleitet.

11.25 Uhr: Bei der deutschen Mannschaft käme fürs Fasten als einziger praktizierende Muslim Mesut Özil in Frage. Der hat per Twitter zwar allen einen schönen Ramadan gewünscht, fastet während der WM selbst aber nicht.

Auch sonst läuft bei den deutschen alles seine geordneten Bahnen in der Vorbereitung aufs Algerien-Spiel: Die Mannschaft hat ihr Quartier mittlerweile im Achtelfinal-Ort Porto Alegre aufgeschlagen. In der Nacht zum Sonntag wurde das Team von Bundestrainer Joachim Löw am Hotel von zahlreichen Schaulustigen begrüßt. Nur zwei Tage nach dem letzten Gruppenspiel am Donnerstag gegen die USA musste die DFB-Auswahl damit schon wieder auf Reisen. „Das beeinträchtigt uns gar nicht. Wir haben gewusst, wie die Folge der Spiele sein könnte“, sagte Löw.

11.00 Uhr: Zum ersten Mal seit 1986 fällt die Fußball-WM in den muslimischen Fastenmonat Ramadan - was vor allem Deutschlands kommenden Gegner Algerien betrifft. Trainieren und Spielen ohne Essen und trinken, geht das überhaupt? Oder beflügelt das Fasten sogar? Unser Kollege Mohamed Amjahid ist diesen Fragen nachgegangen, an dieser Stelle schon Mal eine interessante Info: 1986 war während der WM in Mexiko auch Fastenzeit für gläubige Muslime. In der Hitze Mittelamerikas kämpfte sich damals die Nationalmannschaft Marokkos gegen Hunger und Durst als Gruppensieger in das Achtelfinale. Den gesamten Artikel zum Thema Fußball und Fasten finden Sie hier.

10.35 Uhr: Wo wir gerade bei den Kolumbianern sind: Der Hype um James Rodriguez wird immer größer. Schon nach der Hinrunde als die bislang größte Entdeckung dieser WM gefeiert bestätigte der 22-jährige diese Einschätzung mit zwei Treffern zum 2:0 Sieg gegen Uruguay. „Es ist ein Traum, wir wollen jetzt mehr, weil das ein Team ist, das viel gewinnen wird“, sagte er mit Blick auf Viertelfinal-Gegner Brasilien am Freitag. James führt nun mit fünf Treffern die Torschützenliste an - und bekommt sogar vom gegnerischen Trainer Oscar Tabárez Anerkennung:

Maradona: Pelé und Beckenbauer sind zwei Idioten

10.00 Uhr: Der erste Teil der Achtelfinals liegt nun hinter uns, mit zwei ereignisreichen Spielen unter südamerikanischen Mannschaften. Vor allem das Spiel der Brasilianer begeisterte durch seine Intensität und Spannung - doch hinterlässt auch Zweifel an der Leistungsfähigkeit des großen Turnierfavoriten. Auf Superstar Neymar war immerhin verlass - im Spiel erzeugte er zumindest phasenweise Gefahr in der Hälfte der Chilenen und im Elfmeterschießen behielt er die Nerven. nach großem zittern konnten sich seine Landsleute am Ende doch freuen, und auch Präsidentin Dilma Roussef zeigte sich auf Twitter erleichtert.

Aber wie sehen Sie die Leistung der Brasilianer, liebe Leserinnen und Leser? Ist die Mannschaft weiterhin einer der großen Favoriten auf den Titel oder ist der Druck und die nervliche Anspannung vielleicht doch zu groß? Und was erwarten Sie vom Spiel gegen Kolumbien, die es den Gastgebern nach den bisherigen Eindrücken mindestens genauso schwer machen dürften wie Chile? Sind die Kolumbianer um ihren Star James Rodriguez stark genug, um den fünffachen Weltmeister zu stürzen? Kommentieren und diskutieren Sie mit, im Kommentarbereich etwas weiter unten auf dieser Seite. Viel Spaß dabei.

9.35 Uhr: Und noch ein unrühmlicher Vorfall, diesmal aus den Katakomben des Stadions in Belo Horizonte: In der Halbzeitpause des dramatischen Achtelfinalduells von WM-Gastgeber Brasilien mit Chile soll es ein handfestes Gerangel zwischen Betreuern und Spielern gegeben haben. Dabei soll der Sprecher der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft, Rodrigo Paiva, Chiles Stürmer Mauricio Pinilla geschlagen haben. „Ihr Pressedirektor hat Pinilla getroffen. Es gibt davon ein Video“, sagte Chiles Medienbeauftragte Maria Jose Vasconcellos der dpa.

Paiva erklärte, dass es eine „allgemeine Verwirrung“ zwischen Verantwortlichen der beiden Verbände gegeben habe im Tunnel auf dem Weg in die Umkleidekabinen. Spieler der chilenischen Mannschaft wurden darin demnach auch verwickelt. Es sei geschubst und gedrängelt worden, meinte Paiva. Er machte den Assistenten von Chile-Trainer Jorge Sampaoli, Sebastian Beccacece, verantwortlich. „Er hat angefangen, mit uns zu diskutieren.“ Was passiert ist, sei nicht normal, entgegnete dieser wiederum.

Brasilien-Coach Luiz Felipe Scolari hatte sich in der Pressekonferenz auch über das Verhalten der gegnerischen Betreuer am Spielfeldrand beklagt. „Ich bin gut erzogen, aber wenn ich mich dauernd angegriffen fühle, dann werde ich meinen Stil ändern.“ Der Gegner habe sich ständig beim vierten Schiedsrichter, dem Deutschen Felix Brych, beschwert. Scolari war offensichtlich auch über seinen chilenischen Kollegen Sampaoli irritiert, der sich in der Partie oft die Coachingzone verlassen hatte. Wie aufgeladen die Stimmung teilweise war, zeigte sich auch, als Sampaoli nach der 2:3-Niederlage im Elfmeterschießen in die Kabine wollte und von brasilianischen Fans mit Wasser bespritzt wurde.

9.20 Uhr: Am Rande der Fußball-WM ist es am Samstag in Rio de Janeiro auch zu Gewalt-Zwischenfällen gekommen, wie die Nachrichtenagentur dpa meldet. Auf dem Fifa-Fanfest in Rio ist eine Frau überfallen und mit einem Messer verletzt worden. Sie habe sich das Spiel Brasilien-Chile angeschaut und bemerkt, wie einige jugendliche Diebe versuchten, ihr die Handtasche zu entwenden, berichteten lokale Medien am Samstag. Die B rasilianerin habe geschrieen und versucht, den Diebstahl zu verhindern. Daraufhin hätten die Angreifer sie mit einem Messer am rechten Bein verletzt. Auf dem Gelände direkt an der Copacabana waren während des Spiels rund 20 000 Besucher.

Bei einer Protestaktion von WM-Gegnern, kam es außerdem zu Tumulten. Die Polizei setzte nach lokalen Medienberichten Pfefferspray und in mindestens einem Fall eine Schreckschussgranate ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Die Sicherheitskräfte verhinderten, dass der Protestmarsch in Richtung Maracanã-Stadion zog, wo die Achtelfinal-Partie Kolumbien-Uruguay stattfand. Die Angaben über die Zahl der Demonstrationsteilnehmer waren unterschiedlich und reichten von einigen Dutzend bis zu 350. Es gab fünf Festnahmen.

9.00 Uhr: Für einen Überblick über alles was sich gestern in den ersten beiden Achtelfinalspielen und sonst rund um die Fußball-WM ereignet hat sei Ihnen hier noch einmal unser WM-Blog von gestern u.a. mit Eindrücken vom Public Viewing an der Copacabana von unserer Reporterin Anette Kögel, empfohlen.

8.45 Uhr: Der WM-Favorit ist haarscharf der Katastrophe entkommen. Durch den knappen Sieg Brasiliens über Chile im Elfmeterschießen bleibt der Mannschaft um Superstar Neymar die große Schmach erspart - und der Stimmungsdämpfer im Gastgeberland kann auch verhindert werden. Die Party geht weiter für Brasilien, am Freitag spielt die Selecao im Viertelfinale gegen Kolumbien, dass sich vor allem Dank Superstar James Rodriguez mit 2:0 gegen Uruguay durchsetzte.

In Rage: Diego Maradona hält weiter zu Uruguays Stürmer Luis Suárez - und greift nicht nur die Fifa an.
In Rage: Diego Maradona hält weiter zu Uruguays Stürmer Luis Suárez - und greift nicht nur die Fifa an.
© dpa

Und damit Willkommen zum nächsten WM-Tag und unserem täglich Liveblog, mit dem wir Sie wie gewohnt mit allen Neuigkeiten und Debatten rund um die Fußballweltmeisterschaft versorgen werden. Zum Einstieg geht es, wieder einmal, um den Fall Luis Suárez. Denn einer lässt mit seiner Kritik an dem harten Urteil gegen den bissigen Stürmer nicht locker: Argentiniens Fußball-Idol Diego Armando Maradona. In einer wüsten Tirade hat der Weltmeister von 1986 die beiden Fußball-Ikonen Pelé und Franz Beckenbauer für ihre Verteidigung der Bestrafung von Luis Suárez beschimpft, wie die Kollegen von der dpa melden. „Diese beiden kommen aus dem Museum, um zu sprechen, und sagen dumme Dinge, weil sie zwei Idioten sind“, sagte der frühere argentinische Weltstar am Samstag (Ortszeit) in seiner Sendung „De Zurda“ im venezolanischen TV-Sender Telesur. Dass sich der Brasilianer Pelé und Beckenbauer nicht gegen den Weltverband FIFA wenden würden, sei „eine Schande“.

Pelé hatte die Sperre für Suárez von neun Pflicht-Länderspielen und die viermonatige Verbannung aus dem Fußball nach dessen Beißattacke bei der WM als „gut“ und „richtig“ bezeichnet. Beckenbauer erklärte in einer Kolumne der dpa, die Strafe sei „mehr als gerecht“. Es sei „geradezu unglaublich und ich musste die Wiederholung dreimal anschauen, um es zu glauben“, schrieb Beckenbauer.

Maradona hatte bereits am Freitag das Urteil gegen den uruguayischen Stürmer als "unglaubliches Mafia-Ding der Fifa" bezeichnet und süffisant gefagt: "Warum schickt ihr ihn nicht gleich nach Guantanamo?"

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