25 Jahre Mauerfall - Blog zum Jubiläum: Berlin hat ausgelassen gefeiert
Berlin feierte 25 Jahre Mauerfall - mit zahlreichen Veranstaltungen und dem Aufstieg der leuchtenden Ballons entlang dem einstigen Mauerstreifen als Höhepunkt. Es war emotional, friedvoll und dicht gedrängt. Lesen Sie die Ereignisse rund um das Mauerfall-Jubiläum am Wochenende in unserem Liveblog nach.
23:30 Uhr: Vielen Dank für Ihr Interesse
Es war ein ausgelassener, emotionaler und friedvoller Gedenktag in Berlin. Hundertausende waren in der Stadt unterwegs. Der Verkehr kam an vielen Orten zu Erliegen, auch bei U- und S-Bahnen ging zwischenzeitlich nicht mehr viel. Aber es war ein würdevolles Gedenken an eine magische Nacht vor 25 Jahren. Wir bedanken uns bei Ihnen für ihr Interesse an unserem Live-Blog, den wir das ganze Wochenende für Sie haben laufen lassen. Die Lichtgrenze hat sie wie uns fasziniert. Gute Nacht!
23:15 Uhr: Videostreifzug durch den Tag
Die Berliner sind begeistert von der Lichtgrenze und den Feierlichkeiten. Unsere Videoreporterin Jana Demnitz war in der Stadt unterwegs und hat viele Eindrücke gesammelt und gefilmt:
22:10 Uhr: Programm am Brandenburger Tor beendet
Das Bühnenprogramm am Brandenburger Tor ist beendet. DJ Paul Kalkbrenner hat den letzten Beat verklingen lassen.
21:55 Uhr: Schabowski: "Ich schaue mit Stolz zurück"
Günter Schabowski hat mit seiner Pressekonferenz den Fall der Mauer ausgelöst, auch weil es Missverständnisse über die neue Reiseregelungen gab. Zum 20. Mauerfall-Jubiläum vor fünf Jahren hat der Tagesspiegel Schabowski interviewt. Und er sagte: "Der 9. November 1989 ist für mich ein Tag, auf den ich mit Genugtuung und auch mit einem gewissen Stolz zurückschaue." Das ganze Interview mit Schabowski können Sie hier noch einmal nachlesen. Mehr zu den historischen Ereignissen in jener November-Nacht gibt es in unserem historischen Live-Blog.
21.45 Uhr: Die Polizei zieht eine zufriedene Bilanz
Dafür, dass Hunderttausende Menschen quer durch die Stadt auf den Beinen waren, verlief der Abend bemerkenswert ruhig, bilanziert die Berliner Polizei am Abend. Nach Angaben eines Sprechers gab es während der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls keine größeren Zwischenfälle - mal abgesehen vom Verkehrs-Chaos rund um die Lichtgrenze.
21:12 Uhr: Bahnhöfe wegen Überfüllung geschlossen
Volle Bahnsteige, volle Züge - so der Lagebericht der BVG. Man müsse warten, komme dann aber weiter, und da die Leute gut gelaunt seien, sei das kein Problem. Der von der Polizei wegen Überfüllung geschlossenen U-Bahnhof sei gerade wieder geöffnet worden, berichtet eine BVG-Sprecherin. Dicht seien noch immer die Bahnhöfe Potsdamer Platz und Bundestag unweit des Volksfestes zum Mauerfall-Jubiläum. An der Bösebrücke muss der Strom für die Tram abgeschaltet werden, nachdem Feiernde auf die Brücke geklettert sind. Es ist noch nicht klar, wann die Linie wieder fahren wird. Schwierig sei es bei Bussen, besonders im Umkreis des Brandenburger Tores, die teilweise nicht durchkämen. Es werde wohl noch anderthalb Stunden dauern, bis sich die Verkehrslage halbwegs normalisiert habe, aber schon jetzt sei Entspannung zu spüren.
Auch die S-Bahn muss auf Anweisung der Polizei gegen 20 Uhr der Bahnhof Brandenburger Tor wegen zu großen Andrangs schließen, die Züge fahren durch. Eng ist es auch, so ein Bahnsprecher, auf den Bahnhöfen Friedrichstraße, Potsdamer Platz, Bornholmer Straße, Ostbahnhof und Warschauer Straße. Aber der Verkehr laufe, es gebe keine Problem. Zudem setze die S-Bahn bis 22.30 Uhr "Taktverstärkungszüge" ein.
20.45 Uhr: Hilfe, die Plünderer kommen
Im Gedränge versuchen viele, die Stelen, an denen die Ballons befestigt waren, einfach mitzunehmen. Vereinzelt beobachten unsere Reporter sogar, dass die Halogen-Scheinwerfer, die die Ballons im Himmel beleuchtet haben, geklaut werden.
20.30 Uhr: "Wir sind das Volk"-Rufe am Schlesischen Tor
Am Schlesischen Tor geht nichts mehr. Die Polizei hat den U-Bahnhof abgesperrt, weil die Bahnen brechend voll sind. Auf der Straße geht auch nichts mehr. Eine riesige Menschenmenge hat sich versammelt. Die Stimmung ist ausgelassen. "Wir sind das Volk" rufen die Menschen. Eine Trommel-Gruppe gibt unter der Brücke den Takt vor.
20.20 Uhr: Schnell noch zu Udo!
Ganz kurzfristig wird an der Ebertstraße der Zugang zur Festmeile geöffnet, vielleicht 100 Feierlustige können rein, näher zur Bühne, wo gerade Udo Lindenberg auftritt. An der allgemeinen Lage ändert das nichts: Die Festmeile ist voll. Obwohl immer noch Leute versuchen, etwa vom der Wilhelmstraße dorthin zu gelangen, wie ein Polizeisprecher berichtet. 300 000 Menschen sollen vor der Bühne versammelt sein, habe der Veranstalter gemeldet. Nehme man das Gedränge auf den Straßen entlang der Lichtgrenze, komme man ohne weiteres auf eine Million Zuschauer.
20.11 Uhr: Mega-Volksfest in Berlin
Es ist wie ein Mega-Volksfest in Berlin. Auf der Oberbaumbrücke drängen sich tausende Menschen, Jubel kommt auf, als die ersten Ballons am Himmel zu sehen sind. Raketen steigen in die Luft. Jeder Platz ist besetzt, auf allen Balkonen stehen Menschen. Bahnhöfe sind voll, auf den Straßen rund um den Mauerverlauf stauen sich die Autos. Nur hinter dem Reichstag kommt es zu einem Pfeifkonzert. Denn an der Spree versperren die Ausflugsschiffe der Reedereien den Menschen die Sicht.
20.10 Uhr: Zum Glück fährt die S-Bahn
Wenn es jetzt die S-Bahn nicht gäbe und statt dessen Streik! Knüppeldickevoll fahren die Züge vom Potsdamer Platz in die Station Anhalter Bahnhof. Die Bahnsteige: Überfüllt. Aus- oder gar einsteigen? Praktisch unmöglich. Und immer strömen neue Fahrgäste von der Straße in den Stationstunnel. Oben in der Stresemannstraße das erste kleine Hupkonzert, Wagen Stoßstange an Stoßstange.
20 Uhr „Wie damals beim Mauerfall“
„Wahnsinn, wie bei der Mauereröffnung“, sagt unser Foto-Chef Kai-Uwe Heinrich. Er war schon 1989 als Fotograf in der Stadt unterwegs und erinnert sich noch genau an die Menschenmassen, die damals nach West-Berlin geströmt sind. „Es hat keine zwei Minuten gedauert, als die Ballons aufgestiegen waren, da habe sich die Leute umgedreht und sind abgehauen." Innerhalb von Minuten waren die Straßen voll, die U- und S-Bahnsteige auch. Hier seine Fotos aus der magischen Nacht:
19.55 Uhr: Einige haben Startschwierigkeiten
Es scheint gar nicht so einfach zu sein, die Ballons in den Himmel zu entlassen. Einige bleiben hängen, die vielen Schaulustigen zittern mit – und applaudieren, wenn es auch die Nachzügler geschafft haben. Aufgrund des Windes bleiben auch einige in den Bäumen hängen, doch die meisten schaffen es wieder, sich zu lösen. Über dem Abgeordnetenhaus ist der Himmel angestrahlt, hier sammelt sich die Lichtgrenze in der Luft, ein schöner Anblick.
19.50 Uhr: Feuerwerk über dem Brandenburger Tor
Nach der 9. Sinfonie folgt ein Feuerwerk über dem Brandenburger Tor. Die Stadt ist hell erleuchtet und feiert sich selbst.
19.48 Uhr: Silvesterstimmung in der Stadt
Silvesterstimmung auf den Straßen, alle wollten gucken, wie die Ballons in den Abendhimmel steigen. Szenenapplaus an der Niederkirchnerstraße, als die ersten Ballons am Himmel erblickt werden. Autos kommen nirgendwo mehr durch, die Fußgänger haben die Stadt übernommen.
19:47 Uhr: Auch an der Bornholmer Straße steigen Ballons auf
Jetzt steigen auch dort die Ballons auf, wo vor 25 Jahren der erste Schlagbaum an einem Grenzübergang hoch ging: auf der Bösebrücke an der Bornholmer Straße.
19:43 Uhr: Dichtes Drängen an der Oberbaumbrücke
In Kreuzberg vor allem rund um das Schlesische Tor geht nichts mehr. Autos hupen, Stau in etlichen Straßen. Auf der Oberbaumbrücke stehen tausende Menschen und beobachten die aufsteigenden Ballons. In der darunter fließenden Spree schippern etliche große und kleinen Boote, auch Surfer sind dabei und verfolgen das Treiben. Es ist ein einziges riesiges Volksfest in der ganzen Stadt.
19:36 Uhr: Jeder Ballon hat eine Botschaft
Ein Ballon nach dem anderen steigt nun in den Berliner Nachthimmel. Jeder Ballon hat einen Paten, der einen Wunsch oder eine Botschaft an den Ballon befestigt hat.
19.30 Uhr: Kleine Blockade beim Ballonstrart
An der Stresemann-Ecke Niederkirchner Straße in Kreuzberg geht es nicht weiter. Bei einem Ballon klemmt der Hebel, die Patenfrau hantiert hektisch herum, schon steigen neben ihr die nächsten weißen Kugeln in die Höhe. Ein Vater lässt spaßeshalber seinen dreijährigen Sohnemann ran, Noah heißt er. Er rüttelt, er zieht mit seinen Händchen - und der Ballon entfleucht. "Hab ich gut gemacht, Papa." Super, Noah. Zurück bleibt der leere Ständer - ein Utensil, das sich im Laufe des Abends zum begehrten Souvenir entwickeln wird. Immer wieder schleppen Leute dieses Andenken weg.
19:28 Uhr: Daniel Barenboim dirigiert
Daniel Barenboim dirigiert die Staatskapelle Berlin. Und die Ballons steigen zu Beethovens 9. Sinfonie auf.
19:16 Uhr: "Hallo Berlin, seid ihr gut drauf?"
Klaus Wowereit bereitet den großen Moment am Brandenburger Tor vor. "Hallo Berlin, seid ihr gut drauf?" Er stellt die Promis vor und vor allem natürlich "Unser Gorbi". Gorbatschow, Joachim Gauck aber auch Lech Walesa werden gleich die Ballons in den Himmel steigen lassen. "Nichts und niemand darf den Freiheitswunsch der Menschen zurückweisen. Nichts und nirgends. Wir wünschen allen Menschen, die unter den Mauern unserer Zeit leiden, so etwas zu erleben, wie wir es erlebt haben", sagt Wowereit. Dann gehen die Ballons hoch.
19:08 Uhr: Stau rund um die Yorckstraße
Wer jetzt noch aus Kreuzberg zur Oberbaumbrück will mit der Bahn, der muss gute Nerven haben. Denn an der Yorckstraße ist die U7 unterbrochen. Wer von hier aus zur U1 Richtung Warschauer Straße und Oberbaumbrücke will, muss einen Ersatzverkehr nehmen, der aber im Stau stecken bleibt. Die Fahrgäste werden aufgefordert per Fuß zur Möckernbrücke zu laufen, um von dort in die U1 zu kommen.
19:02: Die ersten Ballons steigen in den Himmel
Eigentlich sollen sie ja erst ab 19:20 Uhr aufsteigen. Aber die ersten Ballons aus der "Lichtgrenze" lösen sich schon um kurz nach 19 Uhr. Einer davon steigt an der Stresemannstraße südlich des Potsdamer Platzes überraschend schnell gen Himmel, nur für Sekundenbruchteile ist er nach dem Start noch im Scheinwerferlicht zu sehen, bevor er im Dunkel verschwindet. Hunderte schauen ihm nach, rufen "Aahh" und "Ohhh", was teils begeistert und teils traurig klingt.
19 Uhr: Fantastische 25 Jahre
Schöner Zufall: Die Fantastischen Vier feiern in diesem Jahr ihr 25. Bandjubiläum. Wo könnten sie das besser tun als auf dieser Bühne? Wir bleiben "Troy" singen sie, passend zum Mauerfalljubiläum.
18.55 Uhr: Auch Walter Momper lässt einen Ballon steigen
15 Kilometer lang ist die Lichtgrenze, die sich durch die Stadt zieht, 8000 Ballons zeichnen den Verlauf der Mauer nach. In wenigen Minuten geht es los. Viele Berliner haben die Patenschaft für einen Ballon übernommen, auch Walter Momper, Regierender Bürgermeister zum Mauerfall, darf einen steigen lassen.
18.35 Uhr: Zentrale Steigestunde
Inzwischen haben sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Ehemann Joachim Sauer, Bundespräsident Joachim Gauck mit Lebensgefährtin Daniela Schadt und weitere Vertreter des Staates am Brandenburger Tor eingefunden, auch Vizekanzler Sigmar Gabriel ist gekommen. Hier sollen gleich die ersten Ballons in den Berliner Himmel steigen.
18.26 Uhr: Wolf Biermann ist wieder da
Zwei Tage nach seinem umstrittenen Auftritt im Bundestag stand DDR-Liedermacher Wolf Biermann schon wieder auf einer prominenten Bühne. Kurz danach wird er aber von Anna Loos, Silly-Frontfrau, abgelöst.
18.20 Uhr: Gleich steigen sie
Noch eine gute halbe Stunde, dann sollen die Ballons in die Luft gehen. Um 19 Uhr durch Beethovens 9. Symphonie („Ode an die Freude“) eingeleitet soll das Spektakel nur etwa 25 Minuten dauern. Hier der Zeitplan: Brandenburger Tor und Engelbecken ab 19.20 Uhr, Potsdamer Platz und Checkpoint Charlie ab 19.25 Uhr, Gedenkstätte Berliner Mauer ab 19.30 Uhr, Mauerpark ab 19.35 Uhr, East Side Gallery ab 19.40 Uhr, Oberbaumbrücke und Bösebrücke / Bornholmer Straße ab 19.45 Uhr. Wer sich nicht mehr in das Gedränge stürzen möchte, kann auch einfach zu Hause auf der Couch bleiben: Die ARD überträgt live von 18.50 bis 20 Uhr auf dem TV-Schirm.
18:10 Uhr Peter Gabriel tritt auf
Peter Gabriel gibt sein Gastspiel am Brandenburger Tor - und performt mit vielen Streichern "Heroes" von David Bowie, vielleicht der Song über die Berliner Mauer.
18:05: Einen letzten Zugang zur Feiermeile gibt es noch
Das Areal rund ums Brandenburger Tor ist wegen Überfüllung geschlossen? Nicht ganz! Unser Reporter Thomas Loy berichtet, dass die Ordner am Eingang an der Straße des 17. Juni noch Gäste hineinlassen - aber wohl auch nur noch für kurze Zeit.
17:56 Uhr: Straßenbahnlinie M10 fährt vorerst nicht mehr
Die Tram M 10, auch bekannt als Partytram, weil sie die Bezirke Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain verbindet, hat ihren Betrieb eingestellt. An der Bernauer Straße ist wegen der Feierlichkeiten an der Mauergedenkstätte und etwas weiter nördlich am Mauerpark kein Durchkommen mehr. Offizielle Begründung für den eingestellten Betrieb: "Zu hohes Verkehrsaufkommen."
Viele Straßen sind gesperrt, an der East Side Gallery staut sich der Verkehr und am Brandenburger Tor ist ohnehin längst alles dicht.
17:47: Die Feiermeile am Brandenburger Tor ist dicht
Da hilft nicht mal mehr der Presseausweis: Unser Reporter Thomas Loy berichtet, dass auf dem Weg zum offiziellen Fest am Brandenburger Tor kein Durchkommen mehr ist - auch nicht für Journalisten wie ihn, die von der Feier berichten wollen. Dafür sei das Areal rund um das Tor einfach zu voll, sagen Polizisten, die zahlreiche enttäuschte und verärgerte Menschen abweisen. Manch einer fühlt sich da an die Ereignisse vor 25 Jahren erinnert, als zahlreiche Ost-Berliner an den Grenzübergangsstellen nach West-Berlin erst zurückgewiesen wurden - und dann doch noch hinaus durften.
17.15 Uhr: Volle Meile
Tausende Menschen haben sich am Bürgerfest am Brandenburger Tor versammelt, die Zugänge sind längst geschlossen. Bei Bier und Bratwurst ist die Stimmung bestens, auch das Bühnenprogramm hat begonnen. Die Band "Clueso" ist bereits aufgetreten unter anderen werden noch die "Fantastischen Vier" erwartet - die zusammen mit dem Mauerfall in diesem Jahr ihr 25. Bandjubiläum feiern. Wer sie noch sehen möchte, sollte sich allerdings beeilen, sie treten bereits um 18.45 Uhr auf - wer weiß, ob da noch Platz ist am Tor. Außerdem spielen unter anderen Peter Gabriel (18 Uhr), Udo Lindenberg (19.50 Uhr) und Paul Kalkbrenner (20.30 Uhr). Das gesamte Programm des Tage gibt es hier.
16:45 Uhr: Die Ballons leuchten wieder
Kaum jemand versäumt es, sich mit Ballonstele fotografieren zu lassen. Die Besucher strömen weiter Richtung Brandenburger Tor. Der halbe Tiergarten ist eingezäunt. Nur Fußgänger kommen noch durch. Am Potsdamer Platz wird es so eng, dass die Menschen auf die Straße ausweichen, doch die Autofahrer sind heute duldsamer als sonst.
16.30 Uhr Die pragmatische Grenze
Die Veranstalter haben ihre Lichtgrenze pragmatisch errichtet, um den Verkehr nicht zum Stillstand zu bringen. In der Stresemannstraße verlief die Mauer eigentlich quer zur Fahrbahn, die Ballonstelen stehen aber durchweg auf dem Mittelstreifen. Am Engelbecken müssen die Stelen einer Baustelle ausweichen. Einfahrten sind generell stelenfrei. In der Zimmerstraße nahe dem Checkpoint Charlie (siehe Foto) läuft die Lichtgrenze auf einigen Metern quer zur historischen Mauerlinie.
16.38 Uhr: Und wieder eine Rede von Wowereit
Ein Regierender hat zu tun an einem solchen Tag. Klaus Wowereit meistert es, ganz der Profi. Spricht davon, dass so etwas niemals wieder passieren dürfe, dass wir offen sein müssen für Veränderung. "Herzlich Willkommen an diesem wundervollen Tag, an dem uns Glück und Dankbarkeit vereint." Nach seiner Rede setzt sich Wowereit sichtlich gerührt auf seinen Platz. Haben wir da nicht auch ein paar Tränchen gesehen?
16.28 Uhr: Stehende Ovationen im Konzerthaus
Michail Gorbatschow wird vorgestellt, minutenlanger Applaus im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Hans-Dietrich Genscher konnte leider nicht kommen, sagt Klaus Wowereit und wünscht ihm alles Gute. Der damalige Außenminister ist leider erkrankt. Ebenso fehlt Helmut Kohl, Kanzler der deutschen Einheit.
16:22 Uhr: Wo hat man eigentlich die beste Aussicht auf die Ballons?
Die „Lichtgrenze“ kann man den noch den ganzen Sonntag über bewundern – bis zum Start der Ballons am frühen Abend (aber aufgepasst, die Ballons selbst leuchten nicht - sie werden nur angestrahlt. Wer also die weiße Ballonreihe sehen will, sollte bis 19 Uhr vorbeischauen. Später verschwinden sie einfach in der Dunkelheit). Wo der Blick am besten ist, hängt von den Vorlieben ab. Besonders voll und trubelig dürfte es rund ums Brandenburger Tor werden, vor allem, wenn die leuchtenden Ballons hier und an anderen Orten in den Himmel steigen. Das sieht vor der Kulisse des gesamtdeutschen Wahrzeichens sicher spektakulär aus – wenn man Fanmeilen-Atmosphäre mag. Wo kann man noch hingehen? Welche weiteren Veranstaltungen gibt es in Berlin? Und wie komme ich hin? Alle Tipps für heute Abend gibt es hier.
16.15 Uhr: Alexander Gerst schickt Grüße nach Berlin
Ein halbes Jahr lang war der deutsche Astronaut Alexander Gerst im All an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Am Montag kehrt er auf seinen Heimatplaneten zurück. Zuvor hat er aber noch ein paar Grüße nach Berlin zum Mauerfall-Jubiläum geschickt. Mehr zur Rückkehr von Alexander Gerst können Sie hier nachlesen.
16.00 Uhr Gleich geht's los im Konzerthaus am Gendarmenmarkt
Noch eine halbe Stunde bis zum Beginn des offiziellen Festakts im Konzerthaus sm Gendarmenmarkt. Der Saal ist schon gut gefüllt mit Honoratioren, Claudia Roth hat einen festlichen Glitzerschal umgeschlungen. Aus dem Off ertönen Redefragmente von Willy Brandt und anderen Protagonisten aus der Zeit des Mauerfalls. "Lasst euch nicht zu Lumpen machen."
15.55 Uhr: Ebertstraße für Autos gesperrt
Von der Ostseite, von Unter den Linden, ist das Tor unerreichbar. Alles abgesperrt. Auch für Autofahrer wird es jetzt immer schwerer, noch irgendwie durchzukommen, inzwischen ist die Ebertstraße für den Autoverkehr gesperrt. Auf der Straße des 17. Juni herrscht ein Kommen und Gehen.
15.50 Uhr: Erinnerung an einen Mauerfall im Kino
Gedenken an 1989 gibt es am Abend auch im Kino „International“ in der Karl-Marx-Allee, wo vor 25 Jahren auch eine Art Mauer fiel. Dort wird an die „Coming out“-Premiere erinnert, den ersten DDR-Spielfilm, der das Thema Homosexualität thematisierte. Als die Gäste der Uraufführung am 9. November den Saal betraten, stand die Mauer noch – und als sie ihn wieder verließen, hatte sich nicht nur die Welt des DDR-Kinos verändert. Der Film unter der Regie von Heiner Carow ("Die „Legende von Paul und Paula"), in dem Matthias Freihof, Dirk Kummer, Dagmar Manzel und Michael Gwisdek mitspielen, gewann ein paar Monate später bei der Berlinale 1990 den "Silbernen Bären". Start heute Abend ist um 21 Uhr.
15.39 Uhr: Wie kann man eigentlich 30 Stelen stehlen?
An der Bornholmer Brücke sind in der Nacht rund 30 Stelen „einfach verschwunden“, heißt es bei den Veranstaltern. Sie seien vermutlich gestohlen. Aha. Und wir grübeln gerade, wie man eigentlich mit 30 drei Meter hohen Dingern unauffällig flüchten kann - zumal die ja auch noch so grell leuchten.
15.30 Uhr: Die Massen strömen zur Festmeile
Inzwischen ist der U-Bahnhof Bundestag der U-Bahn-Linie U 55 geschlossen. Dies habe die Bundespolizei angeordnet - weil sich an der Oberfläche so viele Menschen drängten, heißt es bei der BVG. Im Bahnhof selbst sei nicht so viel los gewesen. Die Station Brandenburger Tor, in der U- und S-Bahnen halten, ist dagegen noch geöffnet - allerdings sind die Treppenausgänge zum Pariser Platz nun auch geschlossen. Die meisten Bahnen und Busse, die Richtung Brandenburger Tor fahren, sind nach Angaben der BVG-Leitstelle sehr voll. Betroffen von den Sperrungen sind auch die BVG-Linien: M41, M27, M85, TXL, 100, 101, 106, 123, 147, 187, 200, 245 sowie die Straßenbahn-Linie M10. Mehr Verkehrshinweise sowie den ganzen Service finden Sie unter diesem Tagesspiegel-Link.
15.12 Uhr: Die aufsteigenden Ballons sind nur ein paar Sekunden zu sehen
Hier und da ist ein beschädigter Ballon zu sehen. Für kurzfristige Reparaturen stehen auch am Nachmittag noch vier mobile Teams bereit. Dass der Wind die Ballons allzu schnell aus dem Lichtkegel treibt, befürchten die Veranstalter nicht: Nach wenigen Sekunden wären die Ballons auch bei ganz senkrechtem Aufstieg aus dem Lichtkegel der Lampen verschwunden. Vermutlich werde man sie in Gegenden mit insgesamt heller Beleuchtung dann besser sehen als in dunklen Ecken wie dem Mauerpark oder zwischen Alter Jakobstraße und Moritzplatz.
14.53: Mit Ballons unterwegs
Nicht nur entlang der Mauerlinie stehen Ballons. Inzwischen werden auch mit Helium gefüllte weiße Ballons verteilt, die man am Abend ebenso in die Luft steigen lassen kann. Die rund 70 angebotenen Touren an der Lichtgrenze sind alle ausverkauft. Nahe dem Checkpoint Charlie ist die Zimmerstraße für den Autoverkehr gesperrt, die Leute flanieren dort entlang. Etliche von ihnen haben sich vorgenommen, die gesamte Strecke von 15 Kilometern abzulaufen.
14.27 Uhr Der Tag in Bildern
Die zentrale Gedenkfeier an der Bernauer Straße ist beendet, Klaus Wowereit und Angela Merkel haben Blumen in die Reste der Mauer gesteckt und Kindern die Hand geschüttelt, die symbolisch für die "Mauerspechte" an der ehemaligen Grenze standen. Während des Festaktes sprachen die Bundeskanzlerin und der Regierende über Freiheit und das Zusammenwachsen von Ost und West. Was sonst noch los war, sehen Sie in unserer Bildergalerie.
14.21 Uhr: Die Mauer aus Berlin-Kreuzberg steht in Washington
In Berlin ist die Mauer ja immer noch an vielen Stellen zu sehen. Und wo so? Zum Beispiel im Süden von Berlin-Spandau am Glienicker See, wo ja heute um 15.30 Uhr Uhr am Ufer gefeiert wird (mehr lesen Sie hier im Blog-Beitrag um 12.10 Uhr). Es gibt aber noch viel mehr Orte, wo die Mauer noch zu sehen ist - das erzählen wir Ihnen unter diesem Tagesspiegel-Link. Acht Segmente übrigens, die ursprünglich vom Bethaniendamm Ecke Leuschnerdamm in Kreuzberg stammen, wurden 1994 für 40.000 US-Dollar an die amerikanische Ostküste geschifft. Wie dort die Studenten heute über den Mauerfall denken, können Sie von unserer Tagesspiegel-Reporterin aus Washington nachlesen.
13.59 Uhr: Verkaufsoffener Sonntag zum Mauerfall-Jubiläum
Seit 13 Uhr haben auch die Geschäfte in Berlin geöffnet. Die meisten beteiligten Läden verkaufen bis 18 Uhr. Eine Stunde länger bleiben die Mall of Berlin am Leipziger Platz und die Potsdamer-Platz-Arkaden geöffnet, das Kulturkaufhaus Dussmann sogar bis 20 Uhr.
13.42 Uhr: Die neuen Ballons sind gesichert
Die vielen kaputten Ballons vom Samstagabend - allein zwischen Bethaniendamm und Oberbaumbrücke waren es mindestens 100 - sind kein Grund zur Sorge: Seit dem frühen Sonntagmorgen wurden alle Ballons an der Strecke ausgetauscht. Die jetzt installierten sind nicht mehr mit Stickstoff gefüllt, sondern mit Helium, damit sie am Abend himmelwärts steigen. Außerdem haben sie eine Schnur mit Auslösemechanismus. Der ist gesichert, damit nicht irgendwelche Passanten Ballons vor der Zeit losmachen. Die Paten bekommen eine Art Schlüssel. Wie viele Ballons sind es denn nun: 8000 - oder doch nur rund 6900? Beide kolportieren Zahlen sind richtig, heißt es bei der Kulturprojekte GmbH, die die "Lichtgrenze" organisiert hat. Die größere Zahl sei inklusive Reserve und einiger Ballons, die nicht an Paten vergeben wurden, weil sie "an aufstiegsbehinderten Stellen" platziert sind. Denn die Veranstalter wollten es den Paten ersparen, sich mit ihrem Ballon zufällig unter einer Brücke, Oberleitung oder Baumkrone wiederzufinden, an denen die Postkarte mit ihrer Botschaft ihnen gleich wieder auf den Kopf fällt oder gar an der Stele hängen bleiben muss. Außerdem seien im Nachhinein ein paar Positionen gestrichen worden, weil die Stelen beispielsweise Straßenkreuzungen blockiert hätten.
13.34 Uhr: Mauerfall-Fest mit Udo Lindenberg, Paul Kalkbrenner, Fanta 4, Peter Gabriel
Gleich geht's los, hier ist der Service: Das Bürgerfest der Bundesregierung unter dem Motto „Mut zur Freiheit“ wird am Sonntag ab 14 Uhr am Brandenburger Tor gefeiert, dort erinnern sich Bürgerrechtler ab 18.15 Uhr an die DDR, es spielen unter anderem Peter Gabriel (18 Uhr), Die Fantastischen Vier , (18.45 Uhr), Udo Lindenberg (19.50 Uhr) und Paul Kalkbrenner (20.30 Uhr). Die große Übersicht - ob City, Lichtenrade, Spandau oder Potsdam - finden Sie unter diesem Tagesspiegel-Link.
13.00 Uhr: Kontrollen auf der Feiermeile
Allmählich wird es ernst: Die Sicherheitsleute beginnen jetzt mit Sicherheitskontrollen an den Zugängen zur Feiermeile. Taschen werden durchsucht. Wer einen Hund oder ein Fahrrad dabei hat, erhält keinen Zutritt. Böller und Glasflaschen dürfen auch nicht mitgenommen werden - so wie bei Fanmeilen oder Silvesterfeiern.
12.53 Uhr: Tausende schauen bei Proben zu mit Daniel Barenboim
Wenn die Ballons am Abend in die Luft steigen, wird die „Ode an die Freude“ erklingen. Schon zur Probe auf der Bühne am Brandenburger Tor sind Tausende Menschen gekommen. Die Ballons bewegen sich im Wind, fast im Rhythmus der Musik aus Beethovens neunter Symphonie. Die Musiker der Staatskapelle haben sich warm angezogen. Dirigent Daniel Barenboim probt intensiv. Immer wieder unterbricht er, feilt an einer Passage. Die Organisatoren richten sich derweil darauf ein, dass es voll wird. Sehr, sehr voll wird. An der Seite stehen schon die Schilder „Wegen Überfüllung geschlossen!“. Sie werden bestimmt am Nachmittag zum Einsatz kommen.
12.45 Uhr: Fünf Grad, leichter Wind: Die Ballons fliegen gen Spandau
Wer live dabei sein will, wenn am Sonntagabend ab 19 Uhr die "Lichtgrenze" von dannen schwebt, kann den Regenschirm zu Hause lassen. Eine warme Jacke ist dagegen unverzichtbar. Die dicken grauen Wolken werden ab dem Nachmittag wohl von Süden her etwas auflockern, erwartet Ronny Büttner vom Wetterdienst Meteogroup. Es könne aber sein, dass auf die Wolken abends Nebel folge. Die Luft sei feuchter als am Samstagabend und deshalb nicht so klar. "Es ist nicht dasselbe Jubelwetter wie vor 25 Jahren", sagt der Meteorologe. Aber die Temperaturen seien ähnlich: Höchstens zehn Grad tagsüber, etwa fünf in der Nacht zum Montag. Bodenfrost - wie in der Nacht des Mauerfalls 1989 - sei aber nur im westlichen Brandenburg zu erwarten. Am Sonntagvormittag war es vor allem der kalte Wind, der störte. Der soll zum Abend hin laut Meteogroup etwas abflauen und "im Mittel eher schwach wehen. Und zwar aus Ost bis Südost, so dass die Ballons "wohl Richtung Spandau ziehen". In den nächsten Tagen ändert sich am Wettergeschehen nur wenig, aber zur Wochenmitte hin soll es milder werden: Bis zu 15 Grad am Mittwoch sollen drin sein. Wenn das kein Grund zum Jubeln ist.
12.35 Uhr: Nachtrag zur Rede von Angela Merkel
Die Bundeskanzlerin sieht den Mauerfall auch als Signal der Hoffnung für die Krisen- und Konfliktherde der Welt. „Wir können die Dinge zum Guten wenden - das ist die Botschaft des Mauerfalls“, sagte Merkel auf der zentralen Gedenkfeier zum 25. Jahrestag der Öffnung der Berliner Mauer. „Sie richtet sich besonders an die Menschen in der Ukraine, in Syrien und im Irak und in vielen anderen Regionen unserer Welt, in denen Freiheits- und Menschenrechte bedroht oder gar mit Füßen getreten werden.“ Weitere Mauern könnten eingerissen werden, sagte Merkel - „Mauern der Diktatur, der Gewalt, der Ideologien, der Feindschaften“. Der Mauerfall habe gezeigt: „Träume können wahr werden. Nichts muss so bleiben wie es ist.“
12.25 Uhr: Und am 10. November Feier an der Glienicker Brücke
„Hier waren Deutschland und Europa bis zum 10. November 18 Uhr geteilt“, steht auf einem braunen Schild an der berühmten Glienicker Brücke zwischen Berlin-Wannsee und Potsdam. Deshalb wird hier einen Tag später gefeiert, exakt 25 Jahre danach. Dann erinnern Zeitzeugen, Film- und Fotobeiträge, Interviews mit dem Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und dem Bezirksbürgermeister aus Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp (CDU), an die Ereignisse
12.10 Uhr: Auch in Potsdam, Berlin-Spandau und Drewitz wird gefeiert
Es geht ein bisschen unter, aber auch am Stadtrand wird gefeiert - etwa in Potsdam. Ein Überblick: Nach dem Gottesdienst treffen sich die Bürgermeister des Berliner Bezirks Spandau, Helmut Kleebank, und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) am Ufer des Glienicker Sees. Der war nämlich früher auch geteilt. Mütter im Spandauer Ortsteil Kladow - das ja zu West-Berlin gehörte - impften ihren Kindern immer ein, ja nicht über die Mitte zu schwimmen, an den großen Bojen vorbei, sonst kämen die DDR-Grenzboote. Um 15.30 Uhr gibt es hier eine Gedenkveranstaltung unter dem Titel „Geschichte erleben – Erinnerung an die friedliche Revolution 1989“. Treffpunkt ist das kleine Mauerstück, das noch erhalten ist.
Wer vorbeischauen mag: Mit dem BVG-Bus der Linie 135 (AB-Bereich; Gutsstraße) oder der Linie 638 (C-Bereich; Am Park) fahren und dann drei, vier Minuten zum See laufen. Und wer erst später in die Berliner Innenstadt will: Die AG Traditionsbus der BVG richtet am 9. November eine Sonderlinie vom S-Bahnhof Wannsee zum ehemaligen Übergang Dreilinden ein. Der Fahrpreis für die Sonderlinie E/504 beträgt Erwachsene 3 Euro, Kinder (6 bis 14 Jahre) 2 Euro. Der VBB-Tarif gilt nicht. Die zwei alten Eindecker-Busse fahren von 10 bis 16 Uhr ab Wannsee, der letzte Bus ab Drewitz-Dreilinden fährt um 16.30 Uhr zurück.
12.00 Uhr: Merkel erinnert an Opfer des „Unrechtsstaates“ DDR
„Der Tag der Freiheit ist immer auch ein Tag des Gedenkens an die Opfer“, sagte Merkel. Dies schließe auch das Gedenken an die Verfolgten der Staatssicherheit ein. Die DDR sei ein „Unrechtsstaat gewesen“, sagte sie, „ein „ideologiebesessenes Regime“.
11.47 Uhr: Merkel: "Ostdeutsche nahmen ihr Leben in die eigene Hand"
Nach Berlins Regierendem Bürgermeister erinnert Bundeskanzlerin Angela Merkel an die friedliche Revolution vor 25 Jahren.
11.38 Uhr: Wowereit hält Ansprache
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit erinnert in seiner Rede an die Opfer der deutsch-deutschen Teilung.
11.30 Uhr: Vor allem am Bethaniendamm gingen mehr Ballons kaputt
Am Bethaniendamm in Kreuzberg hat ein Unbekannter sie sorgfältig auf einen Ballon der Lichtgrenze zum 25. Mauerfall-Jubiläum geschrieben, die berühmten Worte von Walter Ulbricht: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“. Die Aufschrift mit Filzschreiber habe den Ballon aber nicht beschädigt, berichtete Gabriele Miketta, Pressesprecherin der Kulturprojekte Berlin, am Sonntagmorgen.
Andere Ballons platzten dagegen schon: „Gerade am Bethaniendamm gingen mehr Ballons kaputt als der normale Schwund“, sagte Mikutta. Auch drei Stelen seien umgeknickt und am Morgen ersetzt worden. Insgesamt seien die Ausfälle aber gering. Am Sonntagmorgen wurden ohnehin alle Stelen neu mit knapp 7000 nun heliumgefüllten Ballons ausgestattet, die am Abend in die Luft gehen sollten.
11.20 Uhr: "Es lebe die Revolution"
Bevor Angela Merkel die Kapelle der Versöhnung betrat, nahm sie sich viel Zeit, die Zuschauer an den Absperrungen zu begrüßen. Die Stimmung unter den Menschen an der Bernauer Straße ist feierlich, aber angespannt. Etwas aufgelockert wurde die Atmosphäre durch eine Frau, die rief: "Es lebe die Revolution" - was die Menschen mit einem Lachen quittierten.
11.05 Uhr: Auch woanders stürzten Regime
"Viele Menschen mussten sehr leiden, damit es möglich war, dass die Mauer fiel", sagte Merkel am Rande der Feierlichkeiten. Sie erinnerte daran, dass seinerzeit auch in Polen, Ungarn der damaligen Tschechoslowakei und in vielen anderen Ländern die alten Regime stürzten. "Daran sollten wir an einem solchen Tag auch denken", sagte die Kanzlerin.
10.50 Uhr: Großaktion an der Lichtgrenze
Am frühen Vormittag beginnen die Helfer damit, die luftgefüllten Ballons auszutauschen. Durch die Zimmerstraße an der Grenze von Mitte zu Kreuzberg rollt ein Lastwagen, der große Flaschen mit Helium geladen hat. Gut gelaunte Helfer in Warnwesten wetzen zwischen dem Lkw und den Stäben hin und her, füllen die Ballons und montieren sie auf den Stäben. Der Wind zerrt an den weißen Kugeln, aber sie werden mit Strippe und Klebeband gehalten. Aber Vorsicht: Ein unbedachter Handgriff und der Ballon saust in den Himmel. Passanten halten die Tauschaktion derweil mit Kamera und Smartphone fest. Und so manches Kind guckt ein bisschen neidisch auf die Helfer...
10.40 Uhr: Streng bewacht
Bei der Gedenkveranstaltung sind hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Augenzeugen berichten, dass viel Polizei und Sicherheitskräfte vor Ort sind. Denn man habe große Angst, dass etwas passieren könne. Das Wort "Anschlag" wollte aber niemand aussprechen. Selbst Anwohner wurden nicht durchgelassen, sondern mussten einen großen Bogen laufen, um in ihre Wohnungen zu gelangen. Spätestens 12.40 Uhr sollen die Absperrungen verschwunden sein.
10.00 Uhr: Feierlichkeiten haben begonnen
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist bei der zentralen Gedenkveranstaltung in der Bernauer Straße angekommen. Sie nimmt an einem ökumenischen Gottesdienst in der Kapelle der Versöhnung teil. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und einstige DDR-Bürgerrechtler sowie zahlreiche Botschafter sind gekommen. Zum Auftakt steckten Merkel und andere Prominente Rosen zwischen die Steine der einstigen Sperranlage.
Am ehemaligen Todesstreifen wird der Opfer der deutsch-deutschen Teilung gedacht.
Merkel eröffnet im Anschluss eine neue Dauerausstellung zur Geschichte der Mauer, die die Stadt mehr als 28 Jahre lang teilte.
9.30 Uhr: Video-Doodle
Auch Google erinnert an den Mauerfall vor 25 Jahren. In einem Video-Doodle werden Mauerstücke gezeigt, die von London über Seoul bis Kapstadt stehen.
9.15 Uhr: Deutschland hat seine neue Rolle gefunden
Dass die Welt heute voll Erwartung - nicht voll Sorge - nach Deutschland blickt, ist auch ein Triumph jener, die die Mauer zum Einsturz brachten. Lesen Sie hier einen Kommentar von Gerd Appenzeller.
8:05 Uhr: Keine zerstörten Ballons
Anders als in der vorherigen Nacht wurden laut Polizei in der Nacht zu Sonntag keine weiteren Ballons der Lichtgrenze mutwillig zerstört. Allerdings gibt es schon an der ein oder anderen Stelle einige beschädigte Lichtsäulen. Unser Autor Thomas Loy hat am Freitagabend einen Spaziergang entlang der Lichtgrenze gemacht und dabei eine ganz besondere Stimmung eingefangen. Seine Reportage können Sie hier nachlesen.
Was am 8.11. rund um die Mauerfall-Feierlichkeiten geschah
21.30 Uhr: Nächtlicher Blick von oben
Schon die Flugnummer hat historischen Wert. „AB 1989“. Air Berlin feierte das Jubiläum des Mauerfalls am Samstagabend mit einem Rundflug über die Lichtgrenze. Das Flugzeug, eine Propellermaschine von Bombardier, versprach eine etwas engere Fühlungnahme mit der Stadt, als es die großen Airbusjets zulassen. Aus rund 1000 Meter Höhe präsentiert sich Berlin wie ein funkelndes Paillettengewebe. Es gibt feine Lichtpunkte, grazile Lichtbänder, bunte Lichtknoten, das Olympiastadion wirkt wie eine fluoreszierende exotische Frucht, das Brandenburger Tor wie ein breiter Scheinwerfer, der Alexanderplatz kommt als illuminierte Bühne ins Blickfeld.
Und die Lichtgrenze? Die Fotografen werden langsam unruhig. Man sieht sie einfach nicht. Jede Straßenbeleuchtung scheint heller. Doch dann schiebt sich der Mauerpark unter die Flugzeugfenster. Ein bläulich schimmernder Lichtfaden quert die schwarze Fläche, biegt in die Bernauer Straße ein, wo ihm die Leuchtkonkurrenz wieder die Schau stiehlt. Gut ist die Ballonkette auch an den Ufern von Spandauer Schifffahrtskanal und Spree erkennbar. Im Gegensatz zum Original hat diese Lichtgrenze nichts Bedrohliches. Sie durchschneidet einige schwarze Flächen im Stadtgewebe, die sonst unversehrt blieben, aber mit den Peitschenlaternen, die einst den breitenTodesstreifen ausleuchteten, hat dieser Glimmfaden nichts gemein. Macht nichts. Die Rundflugreisenden, 78 an der Zahl, sind sehr zufrieden mit der Gesamtberliner Leuchtkraft 25 Jahre nach der Mauer. Das war früher nicht so eindrucksvoll.
Mit diesem Blick von ganz oben drauf wünschen wir für heute eine gute Nacht. Morgen geht's weiter mit dem Feiern - und natürlich mit unserem Blog. Alle Veranstaltungstipps für den großen Jubiläumstag gibt's übrigens hier.
20:40 Uhr: Kritischer Blick von außen
Die „Gorbi, Gorbi“-Rufe gehörten zum Soundtrack des Mauerfalls: Michail Gorbatschows Politik war es zu verdanken, dass die Mauer fallen konnte. Zum 25-jährigen Jubiläum kehrte der Friedensnobelpreisträger zurück. Am Sonnabend begann im Allianz Forum am Pariser Platz ein Symposium zum Thema „Die Welt 25 Jahre nach dem Fall der Mauer“. Dabei kooperierte Gorbatschows „New Policy Forum“ mit der Cinema for Peace Foundation, die den einstigen sowjetischen Staatschef am Abend im Hotel Adlon bei einer Gala als „Mann des Jahrhunderts“ auszeichnete. Unter den Klängen von „Freude, schöner Götterfunken“ betrat der Geehrte den Ballsaal. Auch der ehemalige französische Außenminister Roland Dumas war gekommen, der Gorbatschow ein dreifaches „Merci“ zurief, während Jan Josef Liefers ihn als einen rühmte, der „für uns Deutsche immer ein Freund, Held und Mentor“ sein werde. Schauspieler Adrien Brody bedankte sich mit einem russischen "Spassiba!" und sagte: "Präsident Gorbatschow, die Welt wird nie vergessen, was Sie getan haben." Klaus Meine, Katja Riemann und Maueröffner Harald Jäger, einst Leiter der Grenzübergangsstelle Bornholmer Straße, feierten ebenfalls. Hans-Dietrich Genscher musste absagen, weil er krank war. Gorbatschow selber hatte beim Symposium schwere Vorwürfe gegen den Westen erhoben. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sagte er: „Die Welt ist an der Schwelle zu einem neuen Kalten Krieg. Manche sagen, er hat schon begonnen.“ Es habe sich ein „Zusammenbruch des Vertrauens“ vollzogen. Er warf dem Westen und insbesondere den USA vor, ihre Versprechen nach der Wende 1989 nicht gehalten zu haben. Stattdessen habe man sich zum Sieger im Kalten Krieg erklärt.
20:17 Uhr: 70 Seiten, 25 Gastautoren
Die ersten Exemplare der Tagesspiegel-Sonderausgabe zum Jahrestag des Mauerfalls kommen aus der Druckerei in der Redaktion an: 70 Seiten dick, mit spektakulären Bildern, umfangreichen Artikeln zum Jubiläum und Gastbeiträgen von 25 prominenten Autoren, darunter Wim Wenders und Christo, Jim Rakete und Manuela Schwesig, Walter Momper und Antje Vollmer, Eberhard Diepgen, Frank Henkel und Klaus Wowereit. In ihren Artikeln erinnern sie an die unbändige Freude, die Tage des Wahnsinns vor 25 Jahren. Sie schauen zurück auf den einzigartigen Moment, als die Deutschen das glücklichste Volk der Welt waren. Zugleich wird analysiert, wie auf grenzenlose Euphorie und den Schwung des Neubeginns auch bittere Erfahrungen folgten: Einerseits bot die Freiheit neue Chancen, andererseits wurden Millionen DDR-Bürger zum Neuanfang gezwungen. Vor allem fragen der Tagesspiegel und seine Gäste, wie sich Berlin und Deutschland seit 1989 verändert haben, was wir aus dem historischen Moment gemacht haben, welche Chancen genutzt und welche Fehler gemacht wurden. Am Abend können die ersten Leser die Ausgabe mit dem Titel "25 Jahre Wahnsinn" bei fliegenden Händlern in der Stadt bekommen oder als e-Paper lesen, am Sonntag gibt es sie im Briefkasten und am Kiosk. Ein Video vom Besuch der Gäste im Tagesspiegel-Haus unweit des Potsdamer Platzes von unserer Videoreporterin Jana Demnitz finden Sie unter unten stehendem Link.
19:16 Uhr: Helden der Revolution
Das Mauerfalljubiläum ist ja eine Steilvorlage für großes Pathos. Das dürfte beim „Heroes Dinner“ von Cinema vor Peace am Samstagabend im Hotel Adlon sicher voll zum Zuge kommen. Leonardo DiCaprio, kann zwar nicht live dabei sein, um Michael Gorbatschow als „Mann des Jahrhunderts“ zu ehren. Er sendet aber eine Videobotschaft. Jan Josef Liefers will Hans-Dietrich Genscher laudatieren als Mann, der sein Leben für die Wiedervereinigung eingesetzt hat. Große Hommagen gibt es für Helmut Kohl, der auch nicht kommen kann, und den verstorbenen Willy Brandt als „Kanzler der Einheit“. Uma Thurman war ursprünglich vorgesehen George Bush Sr. und den Ungarn Miklos Nemeth als „Präsidenten mit einer Vision“ zu loben, wird aber wohl auch nicht anreisen können. Geehrt werden außerdem die Außenminister die im Wiedervereinigungsvertrag involviert waren, James Baker III, Eduard Schewardnadse, Roland Dumas, Douglas Hurd und Lothar de Maizière. Als Mann der den Dritten Weltkrieg verhinderte, wird Stanislaw Petrow ausgezeichnet. Er stufet im September 1983 als leitender Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung einen vom System gemeldeten Angriff der USA mit nuklearen Interkontinentalraketen auf die UdSSR als Fehlalarm ein. Damit verhinderte er womöglich das Auslösen eines Atomkriegs. Bianca Jagger lobt an diesem Abend zudem drei Wächter an den Grenzen Ungarns, Österreichs und innerhalb Deutschlands, die im Sommer und Herbst 1989 nicht schossen, Arpad Bella, Johann Göltl und Harald Jäger. Außerdem soll es spät noch eine ganz besondere Aufführung der Scorpions-Ballade „Winds of Change“ geben und eine Auktion.
18:21 Uhr: Achtung, Autofahrer - hier sind die Sperrungen
Bevor alle wieder fasziniert die Ballons anschauen und die schönsten Erinnerungen an 1989 hervorkramen. Ein kurzer Blick auf den Verkehrswarndienst: Autofahrer müssen sich auf zahlreiche Straßensperrungen einstellen. Am Sonntag wird die Sperrung der Straße des 17. Juni wird von 9 Uhr bis 22 Uhr auf den Bereich zwischen Großer Stern und Brandenburger Tor erweitert. Auch die Ebertstraße ist zwischen Dorotheenstraße und Behrenstraße von der Sperrung betroffen. Für Fahrradfahrer ist eine Umleitungsstrecke eingerichtet. Die Abbauarbeiten sollen bis Mittwochabend, etwa 20.30 Uhr dauern. Für die Lichtgrenze am Abend werden weitere Straßen dicht gemacht: Die Bernauer Straße zwischen Gartenstraße und Hussitenstraße von 10 Uhr bis etwa 13 Uhr Die Bösebrücke im Zuge der Bornholmer Straße zwischen Jülicher Straße und Malmöer Straße von 14 Uhr bis Montag, 2 Uhr. Die Eberswalder Straße zwischen Wolliner Straße und Schwedter Straße von 14 Uhr bis 22 Uhr der Bethaniendamm zwischen Adalbertstraße und Köpenicker Straße von 14 Uhr bis Mitternacht. Die Zimmerstraße/Niederkirchnerstraße in beiden Richtungen ist bereits seit Freitag nicht befahrbar und soll am Sonntag um Mitternacht frei gegeben werden. Mehr Informationen zu allen Sperrungen und Verkehrseinschränkungen geben die Veranstalter der Jubiläumsfeier unter der Telefonnummer: 030-247 49 725.
18 Uhr: Momper und der Zettel vom 9. November
Auf dem SPD-Parteitag erinnerten sich am Samstag viele Politiker an den Tag des Mauerfalls. Einer von ihnen ist Walter Momper, zu jener Zeit Regierender Bürgermeister. Er habe damals bei einem Fernsehinterview einen Zettel zugesteckt bekommen, dass die Grenze an der Bornholmer Straße geöffnet sei. "Das habe ich aber nicht vorgelesen, ich dachte, das gäbe Chaos", erzählte Momper. Dabei waren schon Tausende an der Grenze. Lesen Sie mehr von Tagesspiegel-Reporterin Sabine Beikler unter diesem Link.
17:50 Uhr: Panoramablicke auf die Lichtgrenze
Wer an diesem Wochenende einen guten Blick auf die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls und vor allem auf die Lichtgrenze haben will, hat mehrere besonders geeignete Orte zur Auswahl - hier ein Überblick. Besonders schön könnte am Sonntagabend die Panorama-Aussicht auf die gen Himmel steigenden Ballons der Lichtgrenze vom Hauptturm der einstigen Abhörstation auf dem Teufelsberg aus sein. Die Pächter des Teufelsbergs bieten an diesem Sonntag ab 18.30 Uhr eine Sonderführung an - mehr dazu unter diesem Link.
17:20 Uhr: Geschichtsstunde für den Nachwuchs
Unter den zahlreichen Menschen, die die Lichtgrenze am Potsdamer Platz bestaunen, sind auch zwei etwa zehnjährige Jungen. Der eine, um den Hals einen Union-Schal, zeigt auf die weiße Trennlinie zwischen Gehweg und Radfahrer-Strecke und erklärt seinem Freund mit fester Stimme: "Hier war die Mauer!" Dass sich der mit Pflastersteinen markierte tatsächliche Verlauf der Berliner Mauer Dutzende Meter weit davon entfernt befindet, ficht die beiden nicht an.
16:57 Uhr: Frank Henkel verurteilt Mitwirkung von Theater bei Kreuz-Diebstahl
Der Diebstahl der weißen Holzkreuze, die seit gut zehn Jahren neben dem Reichstag an Todesopfer der Berliner Mauer erinnerten, hat in den vergangenen Tagen viel Empörung provoziert. Dass die Kreuze wohl auch mit Unterstützung des Maxim-Gorki-Theaters gestohlen wurden, wie jetzt bekannt wurde, hat Berlins Innensenator als "verabscheuungswürdig" verurteilt. In einem Gastkommentar für den Tagesspiegel schreibt der CDU-Landesvorsitzende, die Freiheit der Kunst dürfe nicht gegen die Würde des Menschen ausgespielt werden. "Besonders bitter ist, dass diese Komplizenschaft offenbar mit Steuergeldern gefördert worden ist", findet Henkel. Den ganzen Kommentar lesen Sie hier.
16:19 Uhr: Ballons geplatzt - der Staatsschutz ermittelt
Zerplatzte Ballons an der East-Side-Gallery, in Kreuzberg, auch im Mauerpark meldet die Polizei. Und wo waren noch Spielverderber am Werk? "Wir haben da keinen Überblick", heißt es im Veranstaltungsbüro ziemlich locker. "Allerdings stehen 8000 in der Stadt. Wenn da ein paar kaputt gehen, ist das zu verkraften." Die Polizei sieht das weniger gelassen: Am Bethaniendamm Ecke Mariannenplatz wurde vergangene Nacht ein Mann vorübergehend festgenommen, der gegen 0.30 Uhr einen Ballon zum Platzen brachte. In der Mühlenstraße an der East Side Gallery waren es um 2 Uhr morgens gleich fünf Männer und drei Frauen, die zehn Ballons kaputt gemacht hatten. "Aufgrund der möglichen politischen Tatmotivation der Festgenommen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen", teilt die Polizei mit. Besonders viele Ballons sind offenbar zwischen Kreuzberg und Friedrichshain zerstört worden: Alleine zwischen dem Bethaniendamm und der East Side Gallery an der Mühlenstraße konnte man am Sonntagabend rund 100 kaputte Ballons zählen - auf einer Strecke von weniger als zwei Kilometern.
Tag und Nacht sind Trupps der Lichtgrenze-Organisatoren mit ihren Lastwagen unterwegs; darin: mehr als 700 Ersatzballons. So mancher Ballon verliere aber auch so Luft, ohne dass Unbekannte hineinstechen. Auch seien schon mal Stangen gebrochen, weil der Wind so kräftig war. "Wir tauschen alle aus, wir kontrollieren die Strecke ständig." Das erste Fazit: "Alle zücken Kameras, machen Bilder, es ist fantastisch. Die Menschen sind begeistert, ob am Checkpoint Charlie oder im Nordbahnhof, wo die Ballons in der Dunkelheit richtig gut wirken." Am Sonntag erhalten die 8000 Ballons eine neue Füllung - Helium. Damit sie ab 19 Uhr aufsteigen.
15:36 Uhr: Wissen Sie es?
Am 9. November 2014 ist es 25 Jahre her, dass die Mauer fiel. Montagsdemonstrationen, eine legendäre Pressekonferenz, unverzügliche Reisefreiheit - was wissen Sie über dieses Ereignis? Machen Sie mit bei unserem Quiz zum Mauerfall.
15:25 Uhr: "Auswärtssieg, Auswärtssieg"
"Einmal Deutscher Meister, zweimal Deutscher Meister, dreimal ...", riefen die BFC-Dynamo-Fans im Jahnsportpark in Prenzlauer Berg, bis die zehn Titel des DDR-Rekordmeisters voll waren. Und dann noch einmal: "Immer Deutscher Meister." Genützt hat es nichts. Nicht nur, dass der letzte nationale Meistertitel des BFC sogar ein Jahr länger als der Mauerfall zurückliegt, obendrein ging das Regionalligaspiel gegen den 1 FC Magdeburg heute Nachmittag 0:1 verloren. "Auswärtssieg, Auswärtssieg", riefen die Magdeburg-Fans.
15:20 Uhr: Making-of einer besonderen Ausgabe
Empfang im Foyer, Besuch im Newsroom und eine lange Redaktionskonferenz, in der über das Berlin heute und über die Wirkung des Auftritts von Wolf Biermann im Deutschen Bundestag debattiert wurde. Ein Kurz-Video gibt einen ersten Eindruck, später folgt ein längerer Film.
15:14 Uhr: Applaus am Brandenburger Tor
Das Brandenburg Tor ist der Hauptanziehungspunkt vor allem für viele Touristen an diesem Mauerjubiläumswochenende. Auf einer großen Videoleinwand verfolgen die Menschen Dokumentationen des Mauerfalls. Als die berühmten Worte von Schabowski zu sehen und zu hören sind, brandet spontan Applaus auf. Eine junge Amerikanerin sagt: "Das ist ein sehr schöner Tag für die Deutschen." Von Osten rollt unterdessen eine Kolonne mit Trabis an - als kleine Reminiszenz an den Mauerfall. Aber auch andere wollen sich in den Jubiläumsfeierlichkeiten sonnen so posiert Gina Lisa im kurzen Rock vor einem knallroten Ferrari. Um sie herum nur fragende Gesichter: Wer ist das?
15:10 Uhr: Prominenz beim Tagesspiegel
Unsere Sonderseiten zum Mauerfall-Jubiläum sind fast alle belichtet. Walter Momper, Eberhard Diepgen, Manuela Schwesig, Christo, Wim Wenders, Roland Jahn und viele andere schreiben über ihr neues Berlin. Eindrücke vom Besuch der Prominenz heute in unserer Redaktion gibt es hier:
14:22 Uhr: "Berlin, Berlin, wir scheißen auf Berlin"
Wohl eher eine Minderheitenmeinung an diesem Wochenende: "Berlin, Berlin, wir scheißen auf Berlin", rufen mehr als 1000 Magdeburg-Fans in der Gästekurve des Jahnsportparks in Prenzlauer Berg. Zur Halbzeit steht das Regionalligaspiel zwischen dem DDR-Rekordmeister BFC Dynamo und dem 1. FC Magdeburg, Europapokalsieger der Pokalsieger von 1974, vor rund 5000 Zuschauern 0:1. Vor 25 Jahren am 8. November ging es am selben Ort in der DDR-Oberliga gegen Stahl Eisenhüttenstadt. Favorit BFC mit Andreas Thom, Thomas Doll und Frank Rohde kam über ein 0:0 nicht hinaus. Damals waren übrigens gerade einmal 2000 Zuschauer da.
14:10 Uhr: Gorbatschow kritisiert den Westen scharf
Bei den Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin hat der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow schwere Vorwürfe gegen den Westen erhoben. Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sagte er am Samstag: „Die Welt ist an der Schwelle zu einem neuen Kalten Krieg. Manche sagen, er hat schon begonnen.“ In den letzten Monaten habe sich ein „Zusammenbruch des Vertrauens“ vollzogen.
Der Friedensnobelpreisträger, der als einer der Väter der deutschen Einheit gilt, warf dem Westen und insbesondere den USA vor, ihre Versprechen nach der Wende 1989 nicht gehalten zu haben. Stattdessen habe man sich zum Sieger im Kalten Krieg erklärt und Vorteile aus Russlands Schwäche gezogen. „Die Ereignisse der vergangenen Monate sind die Konsequenzen aus einer kurzsichtigen Politik, aus dem Versuch, vollendete Tatsachen zu schaffen und die Interessen des Partners zu ignorieren.“ Bereits in den 1990er Jahren habe der Westen begonnen, im Verhältnis zu Russland das Vertrauen zu untergraben, das die friedliche Revolution in Deutschland und in Mittel-Osteuropa möglich gemacht habe.
„Die Nato-Erweiterung, Jugoslawien und vor allem das Kosovo, Raketenabwehrpläne, Irak, Libyen, Syrien“, nannte Gorbatschow als Beispiele. „Und wer leidet am meisten unter der Entwicklung? Es ist Europa, unser gemeinsames Haus.“ Ungeachtet der schweren Vertrauenskrise forderte Gorbatschow, dessen Politik der Öffnung die Voraussetzungen für die Wiedervereinigung geschaffen hatte, eine Stabilisierung der deutsch-russischen Beziehungen. „Hier in Berlin, zum Jahrestag des Mauerfalls, muss ich feststellen, dass all dies auch negative Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland hat“, sagte er. „Lasst uns daran erinnern, dass es ohne deutsch-russische Partnerschaft keine Sicherheit in Europa geben kann.“
Gorbatschow trifft am Montag mit Kanzlerin Angela Merkel zusammen. Der 83-Jährige, der früher als Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin hervorgetreten war, warb bei der Veranstaltung der „Cinema For Peace Foundation“ direkt am Brandenburger Tor erneut um Verständnis für die aktuelle Moskauer Politik im Ukraine-Konflikt.
13:42 Uhr: Jahn: "Gysi hat Biermann bestätigt"
Roland Jahn ist heute ebenfalls zu Gast beim Tagesspiegel. Er geht in unserer morgigen Ausgabe der Frage nach: Was ist aus den Revolutionären von damals geworden? Jahn hatte gestern den Auftritt von Wolf Biermann live im Bundestag verfolgt. "Es war sehr symbolträchtig, dass Biermann 'Ermutigung' gesungen hat, weil dieses Lied vielen in der DDR Kraft gegeben hat", sagt Jahn.
Und Biermann habe sehr zugespitzt etwas richtiges anschließend gesagt. "Gregor Gysi hat mit seinem Auftritt die Worte Biermann bestätigt, denn Gysi ist mit keinem Wort auf die Verantwortung seiner Partei am Unrecht in der DDR eingegangen. Gysi und mit ihm die Linkspartei hat da Nachholbedarf."
13:29 Uhr: Merkel findet Diskussion um Unrechtsstaat beklemmend
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die immer wieder aufflackernde Diskussion, ob die DDR ein Unrechtsstaat war oder nicht, als „beklemmend“ bezeichnet. „Die DDR war ein Unrechtsstaat“, erklärte Merkel am Samstag in Wismar bei einem Landesparteitag der CDU Mecklenburg-Vorpommerns unmittelbar vor dem Mauerfall-Jubiläum. Es habe in der DDR eine Diktatur des Proletariats und den festgeschriebenen Führungsanspruch der SED gegeben. Wer das anzweifelte, für den hätten die auf dem Papier vorhandenen Gesetze ganz schnell nichts mehr gegolten - „und wenn man Pech hatte, für die ganze Familie gleich mit“, sagte die Kanzlerin, die in der DDR aufwuchs. Merkel reagierte damit auf wiederholte Äußerungen von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD), die DDR sei kein totaler Unrechtsstaat gewesen.
12.53 Uhr: Mehrere Ballons in Mitte, Friedrichshain und Prenzlauer Berg zerstört
Die Polizei hat nun eine erste Bilanz der Nacht gezogen. Ja, es wurden Ballons der Licht-Installation „25 Jahre Fall der Berliner Mauer“ beschädigt, heißt es. Polizisten nahmen einen 28-Jährigen fest, der am Bethaniendamm Ecke Mariannenplatz gegen 0.30 Uhr einen Ballon zum Platzen brachte. Knapp zwei Stunden später wurden die Polizisten nach Friedrichshain gerufen: Dort sahen ein Fußgänger und ein Wachmann acht Personen, die sich an der Kunstinstallation zu schaffen machten. Zehn Ballons der Lichterkette wurden von ihnen an der East-Side-Gallery zerstört. "Die alarmierten Polizeibeamten nahmen die Acht wenig später noch in der Mühlenstraße fest, stellten die Personalien der 21 bis 35 Jahre alten fünf Männer und drei Frauen fest und entließen diese vor Ort". Dies sind aber nur die Fälle, in denen die Polizei die Täter erwischt hat - auch am Mauerpark in Prenzlauer Berg wurden viele, viele Ballons zerstört. Am Sonntag sollen sie eh ausgetauscht werden.
12.44 Uhr: Festmeile in Berlin: Mehr S-Bahnen auf Nord-Süd-Strecke und Stadtbahn
Und wie kommt man nun zu den Feierlichkeiten am Brandenburger Tor? Die S-Bahn bereitet sich gerade auf die Stunden nach dem Streik vor. Am Sonntag sollen zumindest in der Innenstadt die Züge wieder nach Plan fahren. Dann soll es vor allem auf der Stadtbahn und im Nord-Süd-Tunnel ein möglichst vollständiges Angebot geben. Im Nord-Süd-Tunnel - mit Halt am Brandenburger Tor - sollen zusätzliche Entlastungszüge verkehren. Mehr zum Bahnstreik finden Sie in unserem Live-Blog unter diesem Tagesspiegel-Link.
12.18 Uhr: Diskussion über Wolf Biermann in der Tagesspiegel-Konferenz
Die Tagesspiegel-Konferenz ist zu Ende, am Schluss gab es noch ein Gruppenfoto. Auch über den Auftritt von Wolf Biermann im Bundestag wurde kontrovers diskutiert. Manuela Schwesig kritisierte Biermanns Verhalten gegenüber der Linkspartei: "Man braucht auch die Linkspartei zur Aufarbeitung." Dass er sich nicht ans Protokoll gehalten hat und gesprochen hat statt nur zu singen - das wiederum wurde von Schwesig positiv gesehen. "Wer Biermann bestellt, bekommt auch Biermann. Aber ich teile seinen Frontalangriff auf alle Abgeordneten in der Linkspartei nicht. Denn es gibt unter ihnen auch kritische Geister, die man stärken muss." Auch Antje Vollmer äußerte sich kritisch gegenüber Biermann: "Er hat am Hof des Kaisers gesungen." Lob für den Auftritt des Liedermachers kam dagegen von Frank Henkel und Ines Geipel.
12:12 Uhr: Wowereit lobt auf Parteitag
Klaus Wowereit hält auf dem Parteitag der Berliner SPD seine letzte Rede. Er spricht von der "Emotionalität", die gerade kurz vor dem 25. Jahrestag des Mauerfalls in dieser Stadt zu spüren sei. "Es macht mich richtig stolz auf die Menschen, die das geschaffen haben", spricht Wowereit über den Mauerfall. Dieser Ort, Berlin, habe eine "Erfolgsgeschichte" geschrieben. Wesentlichen Anteil daran habe die SPD gehabt, sagt Wowereit. Die Genossen klatschen. Und es gebe keine Diskussion darüber, dass die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei. Mehr zum Parteitag finden Sie hier.
11:31 Uhr: Das neue Berlin
In unserer Redaktionskonferenz stellen weitere Prominente und Redaktionsmitglieder die Themen für die morgige Sonderausgabe vor. Darunter Florian Mausbach über die Stadtentwicklung in Berlin. Er sagt: "Berlin wird nicht darum herumkommen, neue Stadtteile zu entwickeln." Die US-Historikerin Harrison schreibt über den Umgang Berlins mit den Mauerresten. Frank Henkel hat sich über das Zusammenwachsen der Stadt Gedanken gemacht und sagt über den Mauerfall: "Nicht nur zwei Teile sind zusammengekommen, es war ein Urknall".
11:17 Uhr: Redaktionskonferenz "25 Jahre Wahnsinn"
So voll war es bei einer Tagesspiegel-Redaktionskonferenz lange nicht. Alle Prominenten von Eberhard Diepgen über Roland Jahn bis Manuela Schwesig stellen ihre Beiträge für die morgige Ausgabe vor. Den Anfang macht Roland Jahn, der sich mit der Frage beschäftigt hat: Was ist aus den Revolutionären von damals geworden?
Eberhard Diepgen wird über soziale Unterschiede schreiben, die noch aus der Mauerfall-Zeit stammen. Manuela Schwesig wiederum schreibt über ihre Generation - die Wendekinder.
10:53 Uhr: Lichtgrenze beliebtes Fotomotiv in der Stadt
Lichtergrenze gucken - auch bei strahlendem Sonnenschein sind die weißen Ballons eine Sehenswürdigkeit. In der Niederkirchnerstraße zwischen Mitte und Kreuzberg, wo die Ballons vor Mauerresten aufgereiht sind, werden Handys gezückt und Kameras ausgerichtet. Viele Touristen sind am frühen Vormittag unterwegs, aber nicht nur: So mancher Berliner Radler stoppt auf der für Autos gesperrten Straße, schaut sich verstohlen um und zückt beherzt sein Smartphone. Ein paar hundert Meter weiter, am Checkpoint Charlie, ist ebenfalls schon Betrieb. Die Friedrichstraße ist gesperrt, eine Videoleinwand ist quer auf der Fahrbahn aufgebaut, davor stehen blaue Sitzwürfel. Die ersten Besucher nehmen schon mal Platz - und genießen den Blick auf die Ballons.
10:40 Uhr: Ines Geipel lobt Biermanns klare Worte
Schriftstellerin Ines Geipel findet den Auftritt von Wolf Biermann vor dem Deutschen Bundestag wichtig. "In diesem Herbst reden wir endlich über die Geschichte und da sind die klaren und deutlichen Worte von Wolf Biermann eine notwendige Korrektur." Ines Geipel wird sich in unserer morgigen von Prominenten gestalteten Tagesspiegel-Ausgabe mit ihrer Generation, der Generation Mauer, beschäftigen. Das alles gibt es morgen in der gedruckten Ausgabe oder bereits heute Abend ab 20 Uhr im ePaper.
10:19 Uhr: Der Baustadtrat aus Pankow ist ein erster Gast
Einer unserer Gäste, Jens-Holger Kirchner, Baustadtrat für die Grünen in Pankow, stellt sich die Frage: Warum fiel die Mauer eigentlich an der Bornholmer Straße und nicht an einem der anderen Grenzübergänge - zum Beispiel Checkpoint Charlie oder Heinrich-Heine-Straße? War es wirklich die Entscheidung eines einzelnen Offiziers - oder war es die Kraft der drängelnden Massen? Was meinen Sie, liebe Leser?
Außerdem ist Kirchner verärgert über den Auftritt von Wolf Biermann im Bundestag. "Dass er gesungen hat fand ich gut, aber seine Beschimpfung der Linken nicht." Der Einigungsprozess sei geprägt gewesen von der Sucher nach Erkenntnis aber auch Vergebung. "25 Jahre danach wieder von vorne anzufangen finde ich nicht gut" Seine Beschimpfungen würden nur dazu führen, dass sich die Linken in ihrer bequemen Opferrolle bestätigt fühlten.
10:00 Uhr: Die Prominenz kommt beim Tagesspiegel an
Heute ist in unserer Redaktion großer Auflauf. 25 Prominente gestalten den Tagesspiegel von morgen und schreiben über ihr Berlin von heute.
9:34 Uhr: Mauergedenkstätte mit Graffiti besprüht
In der Nacht gegen 1 Uhr hat die Polizei sechs Personen vorläufig festgenommen, die Graffiti-Parolen an die Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße gesprüht haben. Bei den angebrachten Schriftzügen gehe es inhaltlich um "das Thema Flüchtlingspolitik und Bleiberecht für alle", sagte ein Polizeisprecher.
9:15 Uhr: 4 Seiten Originalausgabe
Nicht nur die Ausgabe für den morgigen 9. November wird etwas Besonderes, auch heute gibt es im Tagesspiegel eine Besonderheit. Wir haben in unserem Archiv gestöbert und die vier Sonderseiten von damals zum Fall der Mauer noch einmal ausgepackt. Das alles gibt es auch hier im ePaper des Tagesspiegel.
9:00 Uhr: Noch keine Lichtspechte am Werk
Die Lichtgrenze hat gehalten über Nacht. Nach Angaben der Berliner Polizei lagen bis zum frühen Morgen keine Meldungen von größeren Beschädigungen vor. Allerdings gebe es schon an der ein oder anderen Stelle einige beschädigte Lichtsäulen. Aber die großen Lichtspechte waren noch nicht am Werk. Unser Autor Thomas Loy hat am Freitagabend einen Spaziergang entlang der Lichtgrenze gemacht und dabei eine ganz besondere Stimmung eingefangen. Seine Reportage können Sie hier nachlesen.
8:50 Uhr: 25 Jahre Wahnsinn - das neue Berlin
Auch in unserer Redaktion ist es ein besonderes Wochenende. Denn die Print-Ausgabe für den morgigen 9. November wird von 25 Prominenten gestaltet und bestückt. Christo und Wim Wenders, Klaus Wowereit und Eberhard Diepgen, Klaus Töpfer und Bilkey Öney, Ines Geipel und Manuela Schwesig und viele weitere mehr schreiben über ihre Sicht auf das heutige Berlin und ihre Erinnerungen an die Zeit damals. 36 Seiten zum neuen Berlin unter dem Titel: 25 Jahre Wahnsinn.
8:40 Uhr: Sonniger Start ins Jubiläums-Wochenende
Als vor 25 Jahren die Mauer fiel war das Wetter eher typisch November: stark bewölkt, regnerisch, kalt. Heute startet der Tag besser mit Sonne und noch sieben Grad, aber es werden bis zu 11 Grad erwartet. Mehr zum Wetter gibt es hier.
7.11. Die Feierlichkeiten beginnen
23.00 Uhr: Zum Abschluss für heute können Sie hier noch einmal nachlesen, was und wo genau an diesem Wochenende in Berlin gefeiert wird. "Fertig machen zum Abheben!" Morgen um 9 Uhr geht es weiter hier im Live-Blog zur großen Mauerfall-Feier in Berlin. Gute Nacht!
22.30 Uhr: Unser Autor Thomas Loy hat einen berührenden Rundgang an der Lichtgrenze unternommen. Hier seine Reportage vom ersten Abend der illuminierten Kunstinstallation entlang des Mauerstreifens in Berlin: "Und es ward Licht!"
22.00 Uhr: Das meistgelesene und meistdiskutierte Thema auf Tagesspiegel.de ist auch am Abend noch Wolf Biermanns Auftritt samt harscher Linken-Schelte im Bundestag. Lesen Sie hier die Reportage "Deutschstunde mit Wolf Biermann im Bundestag" von unserem Hauptstadt-Reporter Robert Birnbaum.
21.15 Uhr: Hier kommen die Bilder vom ersten Abend der Lichtgrenze aus erleuchteten Ballons entlang des ehemaligen Mauerstreifens zwischen Ost- und West-Berlin. Klicken Sie hier und schauen Sie sich unsere Fototour zu der spektakulären Kunstinstallation an.
21.00 Uhr: Und natürlich können Sie selbst mitmachen! Schicken Sie uns aktuelle und historische Bilder und persönliche Geschichten an leserbilder@tagesspiegel.de. Oder twittern Sie unter dem Hashtag #berlin25. Und natürlich können Sie wie immer Ihre Eindrücke auch in unserem Kommentarbereich etwas weiter unten auf dieser Seite schildern. Oder dort Kritik und Anregungen loswerden. Sowie natürlich mit anderen Leserinnen und Lesern diskutieren. Viel Spaß!
20.30 Uhr: Auf unserer Online-Sonderseite zum Mauerfall finden Sie darüber hinaus viele Features zum Jubiläum. Im historischen Live-Blog können Sie noch einmal die dramatischen Tage nacherleben. Außerdem erzählen wir unter www.tagesspiegel.de/mauerfall Familiengeschichten aus unserem Aufsatzwettbewerb von Berliner Schülern: „Papa, Mama, wie hast du den Mauerfall erlebt?“ Auch die dritte Generation Ost, die die Wende als Kinder erlebte und im vereinten Deutschland aufwuchs, stellen wir multimedial vor: In 20 Porträts, Interviews und Videos erzählen die Wendekinder von ihren Lebenswegen. Zudem haben CNN und der Tagesspiegel die besten Bilder Berlins gesammelt – und Menschen getroffen, die ihre besondere Geschichte dazu erzählen.
20.00 Uhr: Christo und Wim Wenders, Klaus Wowereit und Eberhard Diepgen, Klaus Töpfer und Bilkey Öney, Ines Geipel und Manuela Schwesig - und noch viele mehr. Am Wochenende, an dem Berlin und Deutschland und Europa und die Welt das 25. Jubiläum des Mauerfalls feiern, gestalten Prominente den Tagesspiegel. Sie schreiben und erzählen auf besonderen, von berühmten Künstlern und Fotografen gestalteten Seiten. So entsteht eine Sonderausgabe mit 36 Seiten zum neuen Berlin. Titel: 25 Jahre Wahnsinn. Am Sonntag in Ihrem Briefkasten, am Kiosk oder als E-Paper. Und schon am Sonnabend kommen Prominente in die Redaktion des Tagesspiegel und gestalten die Zeitung. Das ganze Wochenende begleiten wir zudem hier im Live-Blog: mit unserem prominenten Besuch und unseren Reportern, die am Sonnabend und Sonntag in der ganzen Stadt und sogar im Himmel über Berlin für Sie unterwegs sind, um von den Feiern zu berichten - entlang der Lichtgrenze und anderswo.