Kolumbien schlägt Uruguay: James Rodriguez ist der neue WM-Star
Der neue Valderrama ist er schon vom Aussehen her nicht, aber im Spiel Kolumbien - Uruguay hat James Rodriguez gezeigt, dass er das Zeug hat, die WM 2014 mitzuprägen. Jetzt geht es gegen Brasilien.
Es soll ja noch Menschen geben, die den Vornamen von James Rodriguez englisch aussprechen. Spätestens seit dem Achtelfinale der Fußball-WM sollte klar, sein dass Kolumbiens Spielmacher auf Spanisch „Chames“ heißt und einer der Stars dieser WM ist.
Eine Kopfballabwehr des uruguayischen Defensivriegels landete nach einer halben Stunde bei Rodriguez, der mit dem Rücken zum Strafraum stand. Der 22-Jährige vom AS Monaco stoppte also den Ball mit der Brust, drehte sich und hebelte den Ball aus der Luft an die Unterkante der Latte. „Mit Abstand das beste Tor der WM“, kommentierte Radamel Falcao. Der verletzt fehlende Stürmer war Kolumbiens Star – bisher. Denn kurz nach dem Seitenwechsel köpfte Juan Cuadrado im Flug zu Rodriguez, der den Ball so bedrängt wie lässig ins Tor schob.
Seine Treffer vier und fünf bescherten den Kolumbianern den 2:0 (1:0)-Sieg gegen Uruguay und den Einzug ins Viertelfinale. Dort treffen sie in einem erneuten südamerikanischen Duell am Freitag in Fortaleza auf Brasilien. Der Gastgeber wird gewarnt sein vor diesem „Chames“, der nun die Torjägerliste vor Neymar, Lionel Messi und Thomas Müller anführt.
Uruguay war weitgehend chancenlos ohne Luis Suarez
Die Uruguayer waren weitgehend chancenlos ohne ihren besten Mann, Luis Suarez. Vor dem Spiel hatten sie sich solidarisch gezeigt mit dem Stürmer, der für einen Schulterbiss neun Spiele gesperrt worden war. In der Kabine lag sein Trikot aus, der Verband erklärte fristgerecht seinen Einspruch gegen die Sperre, eine aufschiebende Wirkung hatte dies jedoch nicht.
Kolumbien hatte anfangs Probleme
So verschoben die Uruguayer lieber ihre Abwehrreihen, aus einer Dreier- wurde mal einer Fünfer-, mal eine Siebenerkette. Die Kolumbianer, bei denen sieben geschonte Spieler in die Startelf rotierten, hatten anfangs Probleme, mit ihren flinken Flügelspielern an diesem rüde um sich tretenden Bollwerk vorbeizudribbeln. Erst nach dem Gegentor lockerten die Männer in Himmelblau ihren Verbund etwas. Mehr als ein Freistoß, den Edinson Cavani über die Latte zirkelte, kam zunächst nicht dabei heraus. Suarez’ Vertreter Diego Forlan, immerhin bester Spieler der vergangenen WM, fiel nur durch Rempeleien mit Kolumbiens Abwehrchef Mario Yepes auf.
Nach dem 0:2 nahmen die Kolumbianer sich zurück, Cavani führte den zweimaligen Weltmeister zu einigen Gegenangriffen, ohne Erfolg. Am Ende stand Uruguays Aus vor 75.000 Zuschauern im Maracana, der Stätte ihres letzten Titels.