WM 2014 - Achtelfinale Holland - Mexiko: Louis van Gaal: Unerwarteter Erfolg dank Robin van Persie
Louis van Gaal zählt bislang zu den großen Gewinnern dieser WM, denn in der Heimat gab es nicht Wenige, die ein frühes Scheitern befürchtet hatten. Der Trainer hat bei Holland auch deswegen Erfolg, weil er Robin van Persie vertraut.
Neulich schaute Brasiliens Mittelfeldlegende Zico vorbei im Trainingslager der Holländer. Die ewige Nummer Zehn scherzte mit den Spielern und dem Trainerstab, es wurde locker geplaudert und am Ende überreichte Louis van Gaal dem Gast ein Oranje-Trikot. Natürlich mit der Zehn drauf.
Van Gaal schien sich sichtlich über den Besuch zu freuen, wobei es nicht ganz klar ist, ob tatsächlich Zicos Anwesenheit das Dauergrinsen auslöste oder ob es sich um einen dieser Gute-Laune-Tage handelte, die van Gaal gerade in Brasilien so zahlreich erlebt. Aber was bleibt ihm auch übrig? Seine Mannschaft spielt mitreißenden Fußball, hat ihre Vorrundenspiele gegen Spanien, Australien und Chile gewonnen und geht heute als Favorit in das Achtelfinale gegen Mexiko. Zeit, die alte aus Münchner Tagen bekannte Knorrigkeit nach außen zu tragen, bleibt da kaum.
Louis van Gaal zählt zu den großen Gewinnern der bisherigen WM. In der Heimat gab es nicht Wenige, die ein frühes Scheitern in Brasilien befürchtet hatten. Zu jung, zu unerfahren, lautete die öffentliche Meinung. Noch dazu sei die Taktik falsch. Schließlich rückte van Gaal vom in Holland beinahe religiös verehrten 4-3-3-System ab und ersetzte es durch ein 5-3-2. Der Aufschrei war gewaltig, Spanien und Chile wurden als schwer zu überwindende Hindernisse eingestuft.
Alle Erwartungen übertroffen - bis jetzt
Inzwischen sind die Kritiker verstummt, zumindest die meisten von ihnen. „Niemand hat diesen Erfolg für möglich gehalten, die Mannschaft hat nach der Vorrunde alle Erwartungen übertroffen“, sagt der niederländische Journalist Vincent Okker. Die Stimmung könne aber leicht wieder kippen, falls van Gaals Mannschaft jetzt gleich zu Beginn der K.o.-Runde ausscheiden sollte.
Danach sieht es aber nicht aus. Die Atmosphäre in der Mannschaft ist gelöst, anders als bei der EM vor zwei Jahren sind die Niederländer wieder ein Team. Damals gab es mehrere Lager, einige Spieler sprachen nicht miteinander. Die meisten von ihnen fehlen in Brasilien. Der Trainer hat einige etablierte Spieler wie Johnny Heitinga oder Joris Mathijsen zu Hause gelassen und eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen. „Van Gaal hat bei der Kaderzusammenstellung Geschick bewiesen“, sagt Okker. „Er hat viele junge Spieler mitgenommen, die ihm folgen sowie einige Routiniers.“
Arjen Robben in der Form seines Lebens
Einer davon ist Arjen Robben, der in Brasilien so gut Fußball spielt wie vielleicht noch nie in seinem Leben. Die entscheidende Figur in van Gaals System ist aber ein anderer: Robin van Persie, der Kapitän. Er und van Gaal verstehen sich außerordentlich gut. Zu sehen war das, als van Persie seinem Trainer nach dem 1:1 gegen Spanien in die Arme lief. Van Persie, der erfahrene Angreifer, führt das Team und genießt die für ihn ungewohnte Situation unter van Gaal: Zum ersten Mal in seiner Karriere ist der Angreifer von Manchester United im Nationalteam unumstritten, er muss sich mit niemandem um die Position als erster Mittelstürmer streiten. Schalkes Klaas-Jan Huntelaar ist klar die Nummer zwei hinter van Persie. Trainer van Gaal legte sich früh auf diese Hierarchie fest.
Dabei hatte Louis van Gaal wohl nicht nur das Interesse der Nationalmannschaft im Blick. Nach dem Ende der WM übernimmt er als Vereinstrainer den englischen Rekordmeister Manchester United. Sein wichtigster Spieler dort wird Robin van Persie sein.
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