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Der "Siegerflieger" steht bereit für die Rückkehr der Weltmeister. Von Rio de Janeiro geht es non-stop nach Berlin-Tegel.
© dpa

WM 2014: Nach dem Triumph in Brasilien: Die Weltmeister sind auf dem Weg nach Deutschland

Die deutsche Nationalmannschaft hat die Rückreise angetreten und wird am Dienstagvormittag auf der Fanmeile in Berlin erwartet. Fifa-Präsident Sepp Blatter zieht eine positive Bilanz der Weltmeisterschaft und die Auszeichnung für Lionel Messi als bester Spieler zieht viel Kritik auf sich. Der Tag im WM-Blog.

21.00 Uhr: Die deutsche Mannschaft hat sich mittlerweile auf den Rückweg gemacht. Trotz der kurzen Nacht verabschiedeten sich Spieler und Trainerteam gutgelaunt von den brasilianischen und deutschen Fans. Am frühen Montagabend deutscher Zeit verließen die Weltmeister ihr Hotel in Rio de Janeiro und machten sich mit dem Bus auf den Weg zum Flughafen. Von dort geht es dann mit dem "Siegerflieger", einer Boeing 747 mit der Flugnummer LH 2014, non-stop nach Berlin, wo die Mannschaft um 9 Uhr am Flughafen Tegel erwartet wird.

Gegen 10.30 Uhr sollen die WM-Helden dann auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor ankommen, wo der Titel mit den Fans gebührend gefeiert wird. Wer die vierte deutsche Weltmeistermannschaft mit eigenen Augen vor dem Brandenburger Tor sehen will, sollte spätestens um 9 Uhr vor Ort sein. Das Programm wird bereits um 8 Uhr morgens starten. Alles zum Empfang der Weltmeister auf der Fanmeile haben die Kollegen Stefan Jacobs und Tassilo Hummel hier zusammengefasst. Wer keine Zeit (oder Lust) hat, selbst auf die Fanmeile zu gehen, kann die Ereignisse bei uns im letzten Teil unseres WM-Blogs verfolgen.

20.35 Uhr: Natürlich hat sich auch unser Karikaturist Klaus Stuttmann dem WM-Triumph der deutschen Mannschaft gewidmet. Das Fahnenmeer zwischen Siegssäule und Brandenburger Tor wird sicherlich gewaltig sein. Doch ob die "Goldelse" ihren Platz in luftiger Höhe so einfach räumen wird, muss sich erst noch zeigen.

© Karikatur: Klaus Stuttmann

19.50 Uhr: Der Debatte um die Auszeichnung als bester Spieler für Lionel Messi haben wir uns ja bereits umfangreich gewidmet. Eine prominente Stimme haben wir aber noch. Wenn selbst Diego Maradona die Rechtmäßigkeit der Ehrung des argentinischen Ausnahmespielers anzweifelt, soll das schon was heißen. Mindestens ebenso überraschend ist jedoch, was Fifa-Boss Sepp Blatter dazu zu sagen hat „Soll ich diplomatisch sein oder die Wahrheit sagen? Ich war selbst ein bisschen überrascht, dass Messi zum besten Spieler gewählt wurde“, sagte der Schweizer über die Wahl der Technischen Kommission der FIFA. Blatter kritisiert eine Entscheidung seines Verbandes, dass wir das noch erleben dürfen.

Die Auszeichnung zum besten Spieler war aber auch bei den vergangenen Turnieren nicht immer unumstritten. So hätten viele Experten 2010 doch lieber Andrés Iniesta oder Xavi von Turniersieger Spanien ausgezeichnet als den Uruguayer Diego Forlán. Und dass Zinédine Zidane den "Goldenen Ball" 2006 trotz seiner Attacke gegen den Italiener Marco Materazzi im Finale erhielt, sorgte unter Fairplay-Gesichtspunkten ebenfalls für Unverständnis.

19.30 Uhr: Bastian Schweinsteiger war die Anstrengung nach dem Finale anzusehen. Entkräftet lag er auf dem Boden, das Gesicht vom Schlag Sergio "Kun" Agueros gezeichnet. So oft war er kurz vorm Ziel gescheitert, doch diesmal konnte ihn nichts aufhalten. Im WM-Finale kämpfte Bastian Schweinsteiger den Kampf seines Lebens und krönte die zuvor unvollendete Generation um Philipp Lahm und Lukas Podolski doch noch mit einem großen Titel. Den Text von Stefan Hermanns über das Herz und Hirn der Mannschaft lesen Sie hier.

18.50 Uhr: Ob die Fifa da besonders amused sein wird? Popstar Rihanna, die sich ja schon im Turnierverlauf als Fan der DFB-Elf geoutet hatte, hat es mit der Nationalmannschaft ordentlich krachen lassen. So weit, so gut. In einem Tweet schreibt sie aber, dass sie den Pokal berührt, gehalten und geküsst habe. Das dürfen aber eigentlich nur aktuelle oder ehemalige Weltmeister und Staatsoberhäupter. Rihanna war es offensichtlich egal – und Mario Götze und Co. ebenfalls. Die übten sich mit der Sängerin fleißig in einer für Prominente immer wichtiger werdenden Disziplin, dem Selfie-machen. Hoffentlich haben die Spieler zwischen den ganzen Fotoaufnahmen auch noch Zeit gehabt, den Triumph zu genießen. Die Weltmeister von 1990 waren noch ganz analog unterwegs und feierten in Rom bis in die Morgenstunden. Die hatten aber auch Sepp Maier dabei, der mit der Videokamera alle Feierlichkeiten festhielt. Weitere Twitter-Reaktionen zum Sieg am gestrigen Abend finden Sie übrigens hier.

18.30 Uhr: Fifa-Präsident Joseph "Sepp" Blatter hat ein positives Fazit der WM in Brasilien gezogen. Auf einer Skala von 1 bis 10 gab er dem Turnier bei der Abschlusspressekonferenz eine 9,25. „Wenn jemand eine Zehn erreicht, dann hat er wohl eine ganz besondere Verbindung nach oben. Es war ein Fortschritt gegenüber Südafrika 2010, aber Perfektion gibt es nicht“, sagte Blatter. Ob die fehlenden 0,75 Punkte den ständigen Pfiffe gegen den umstrittenen Fifa-Patron geschuldet sind? Wirklich beliebt war Blatter bei den Zuschauern zumindest nicht und so war es nicht verwunderlich, dass er sich zumeist etwas im Hintergrund hielt.

Wie fällt ihr Fazit nach viereinhalb Wochen Fußball-WM aus, liebe Leserinnen und Leser? War das Turnier wirklich nah an der Perfektion, wie Blatter meint, oder fanden Sie die vorherigen Weltmeisterschaften besser? Hätten Sie sich vom spielerischen Niveau mehr erwartet oder hat der rauschenden Triumph der deutschen Mannschaft gegen Brasilien und der Thriller gegen Argentinien für einschläfernde Partien wie dem zweite Halbfinale zwischen der Messi-Elf und den Holländern entschädigt? Was kann – oder muss – in vier Jahren in Russland besser werden. Und viel wichtiger: Schließt Deutschland dann mit dem fünften Titel zu Brasilien auf. Diskutieren Sie mit, hier auf unserer Seite oder auf unseren sozialen Kanälen auf Facebook oder auf Twitter.

17.50 Uhr: Es war nach dem vorherigen Verlauf der WM nicht unbedingt damit zu rechnen, dass Mario Götze der umjubelte Finalheld sein würde. „Das lebende Selfie“ hat ihn "Die Zeit" während des Turniers genannt. Götze hat sich den Ruf erarbeitet, vor allem an sich selbst zu denken. Nach dem WM-Finale ist dieses Urteil dringend zu revidieren – und das hat nur bedingt damit zu tun, dass er jetzt in einem Atemzug mit Helmut Rahn, Gerd Müller und Andreas Brehme genannt wird. Den Artikel von unserem WM-Reporter Stefan Hermanns lesen Sie hier.

17.15 Uhr: Für die Spieler des FC Bayern München wird es morgen ein langer Tag. Nach der Landung in Berlin geht es mit der gesamten Mannschaft auf die Fanmeile. Doch damit nicht genug der Feierei: Thomas Müller, Philipp Lahm, Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger, Jerome Boateng, Toni Kroos und Siegtorschütze Mario Götze werden anschließend auch in München gebührend empfangen. „Die Bayerische Staatsregierung, die Stadt München und der FC Bayern möchten unsere «Helden« unmittelbar nach ihrer Rückkehr am Münchner Flughafen kurz feiern“, hieß es in einer Presseerklärung des Rekordmeisters.

16.30 Uhr: Die argentinische Fußball-Nationalmannschaft ist mittlerweile wieder in Buenos Aires gelandet. Die Boeing 737 der Aerolíneas Argentinas überflog vor der Landung zweimal die Menschenmenge, die sich an der Zufahrtsstraße zum Flughafen Ezeiza angesammelt hatte, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. „Es hätte uns gefallen, auf andere Art zurückzukommen“, sagte Javier Mascherano dem staatlichen Fernsehen.

Die Spieler stiegen mit ernsten Mienen auf der Landebahn in einen Bus um, der sie nach der Einreisekontrolle zum nur knapp ein Kilometer entfernten Trainingszentrum des Fußballverbands AFA transportierte. Dort wollte Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner die Mannschaft um Lionel Messi und Mascherano empfangen.

16.10 Uhr: Sammler aufgepasst: Zum vierten Fußball-WM-Titel für Deutschland kommt eine Sonderbriefmarke heraus. Das Sonderwertzeichen zu 60 Cent für Standardbriefe wird in einer Auflage von fünf Millionen gedruckt und ist von diesem Donnerstag an zu kaufen, wie die Nachrichtenagentur dpa meldet. Auf der von Grafiker Lutz Menze aus Wuppertal entworfenen Marke steht „Deutschland Fußball Weltmeister 2014“. Die Spieler, Trainer und Betreuer der Nationalmannschaft sollen Ersttagsausgaben der Marke bekommen.

Zu sehen sind zwei Fußballer, aber ohne Gesicht. „Man möchte keinen Personenkult haben, so dass man eigentlich nur vermuten kann, wer es ist“, sagte der Designer. Das Motiv sehe sehr sportlich aus. Auch die Farben des Gastgeberlandes Brasilien seien erkennbar. „Grüner Rasen, gelbliche Sonne im Hintergrund und bläulicher Himmel.“

Marke für die Meister. Diese Sonderprägung kommt anlässlich des WM-Titels der deutschen Nationalmannschaft in Umlauf.
Marke für die Meister. Diese Sonderprägung kommt anlässlich des WM-Titels der deutschen Nationalmannschaft in Umlauf.
© dpa

War Lionel Messi wirklich der beste Spieler der WM?

Wer war hier der Beste? Die beiden mit Ehrenpreisen ausgezeichneten WM-Spieler Manuel Neuer (l.) und Lionel Messi.
Wer war hier der Beste? Die beiden mit Ehrenpreisen ausgezeichneten WM-Spieler Manuel Neuer (l.) und Lionel Messi.
© Reuters

15.40 Uhr: Die Debatte um die Auszeichnung für Lionel Messi läuft bei uns gleich gut an. Für unseren Online-Leser "arneaud" zum Beispiel war der beste Spieler "eindeutig Neymar. Wie gut er ist, war daran zu sehen wie sehr er Brasilien fehlte. Wenn der Pokal schon als Trostpokal vergeben wird wie an Messi, dann doch lieber an Neymar."

Auch "Rompertaube" schließt sich der Meinung von Diego Maradona an und sagt klar Nein zum Goldenen Ball für Lionel Messi: "Wenn diesen Titel jemand verdient gehabt hätte, dann entweder Müller oder James Rodriguez. So blieb dieser Titel eine schal schmeckende Trostgabe. Anstatt die Leistung im Turnier zu belohnen, feierte man akklamatorisch Talent und Ruf, was aber nicht die Funktion eines solchen Preises sein soll und sein darf."

Und was meinen Sie? Diskutieren Sie mit, hier auf unserer Seite oder auf unseren sozialen Kanälen auf Facebook oder auf Twitter.

15.25 Uhr: Und noch mal Neues vom Transferkarussel: Medienberichten zufolge ist Sami Khedira - bei der WM neben Kroos und Bastian Schweinsteiger der Erfolgsgarant im defensiven Mittelfeld, ehe er das Finale verletzt verpasste - auf dem Sprung zum FC Arsenal. Dort wäre er nach Per Mertesacker, Lukas Podolski und Mesut Özil der vierte deutsche Weltmeister im Team.

14.55 Uhr: In der Tagesspiegel-Sportredaktion ist die Nachricht, dass Lionel Messi zum besten Spieler dieser WM gewählt wurde, nun ja, verwundert aufgenommen worden. Und anscheinend waren wir nicht die Einzigen. „Das muss ein Witz von der FIFA sein“, schrieben die niederländischen Brüder Frank und Ronald de Boer prompt: „Er ist der beste Spieler der Welt, aber er war es nicht in diesem Turnier“. Ex-Bundesliga-Profi Jan Aage Fjortoft meinte bei Twitter: „Bester Spieler des Turnier !!? Ok.....“ Die internationalen Medien reagierten ähnlich verwundert. „Messi war nicht der Beste der WM, aber er wurde von der FIFA gewählt. Diplomatie?“, fragte die uruguayische Sportzeitung „Ovación“. Der "Telegraph“ aus Großbritannien schrieb: „Er (Messi) ist nicht mal der beste argentinische Spieler des Turniers. Das war Mascherano.“

Nordkurve trifft Südtribüne: Die einstigen Revier-Rivalen Manuel Neuer und Kevin Großkreutz feiern gemeinsam.
Nordkurve trifft Südtribüne: Die einstigen Revier-Rivalen Manuel Neuer und Kevin Großkreutz feiern gemeinsam.
© AFP

Und wenn selbst der argentinische Halbgott Diego Maradona Kritik äußert, dann kann ja was nicht Stimmen. „Ich würde Lío den Himmel schenken. Aber wenn es nicht gerecht ist und die 'Marketing-Leutè wollen, dass er etwas gewinnt, was er nicht gewonnen hat, dann ist das ungerecht“, schimpfte Maradona in seiner Sendung „De Zurda“

Und was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser? Können Sie die Entscheidung der Fifa nachvollziehen? oder welche Begründung könnte möglicherweise dahinterstecken? Sollte vielleicht bewusst kein deutscher Spieler gewählt werden, um die geschlossene Mannschaftsleistung zu unterstreichen? Und wem hätten Sie die stattdessen den Goldenen Ball verliehen? Manuel Neuer, der auch als bester Torhüter ausgezeichnet wurde? Müller, Kroos, Schweinsteiger, Hummels? Oder vielleicht noch jemand ganz anderen, z.B. Kolumbiens James Rodiguez oder Arjen Robben? Diskutieren Sie mit, hier im Kommentarbereich unter diesem Artikel.

14.30 Uhr: Apropos Manuel Neuer: Der Gewinn des WM-Titels bringt offenbar sogar die erbittertsten Rivalen aus dem Revier zusammen: Eine der schönsten Jubelszenen aus dem Maracana-Stadion gestern Abend zeigte ausgerechnet die beiden Fankurven-Kinder Neuer (Schalke 04) und Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund) beim gemeinsamen Schwenken einer riesigen Deutschland-Fahne. Das Ende aller Feindschaft im Pott oder nur eine Momentaufnahme?

14.05 Uhr: Die Kollegen der dpa melden Interessantes aus der Statistik-Abteilung: Torwart Manuel Neuer spielte bei der WM in Brasilien laut offizieller Fifa-Statistik 244 erfolgreiche Pässe - und damit zwei mehr als ein gewisser Lionel Messi, der übrigens als bester Spieler dieser WM ausgezeichnet wurde. Messi brachte es in sieben Partien nur 68 Prozent seiner 356 Zuspiele beim Mitspieler an - Neuer 82 Prozent.

13.50 Uhr: Erst Weltmeister, jetzt endgültig königlich? Toni Kroos hat Medienberichten zufolge seinen seit Tagen im Raum stehenden Wechsel zu Real Madrid bestätigt. Der Fußball-Nationalspieler wurde am Montagmorgen unter anderem von der spanischen Nachrichtenagentur EFE mit den Worten zitiert: „Das war der bestmögliche WM-Schlusspunkt. Jetzt gehe ich nach Madrid. Damit erfüllen sich zwei Träume.“ Eine Bestätigung
der Bayern oder von Kroos' Management gab es zunächst nicht. Der Mittelfeldspieler hat bei den Bayern eigentlich noch einen Vertrag bis 2015, Verhandlungen über eine Verlängerung scheiterten aber vor der Weltmeisterschaft in Brasilien.

Wie immer schlagfertig: Weltmeister Thomas Müller.
Wie immer schlagfertig: Weltmeister Thomas Müller.
© Reuters

13.40 Uhr: Wie haben eigentlich Berlins Argentinier das für sie sicherlich sehr schmerzvolle Spiel gestern Abend erlebt? Unsere Kollegin Nantke Garrelts war in einer Fankneipe in Kreuzberg, wo sie erst viel Hoffnung und dann ein paar grausame Minuten miterlebte. Ihre Reportage können Sie hier lesen.

13.20 Uhr: Das Spiel ist aus, Deutschland ist Weltmeister! Jetzt werden die Leinwände wieder eingepackt, der Alltag kehrt zurück. Schade, findet unsere Kollegin Anke Myrrhe aus der Lokalredaktion - sie freut sich aber auch schon wieder auf ehrlichen Fußball um die Ecke.

Weltmeister erinnern an Marco Reus

12.55 Uhr: Wer schon mit den Planung für den Fanmeilen-Besuch morgen beschäftigt ist, sollte mit einbeziehen, dass die Ost-West-Verbindung der S-Bahn zwischen Friedrichstraße und Zoologischer Garten ab heute gesperrt ist. Zum Hauptbahnhof zum Beispiel kommt man also zumindest auf diesem Wege nicht. Mehr dazu hier.

12.30 Uhr: Eine der vielen schönen Szenen gestern war die, als Mario Götze beim Feiern ein Trikot mit dem Namen "Reus" hochhielt. Der hier geehrte Marco Reus, der wegen einer Verletzung die WM verpasst hatte, bedankte sich via Twitter für die Geste des WM-Finaltorschützen. „Gratulation ans ganze Team! Euer Traum ist wahr geworden! Und danke an meinen Bruder für die Geste:)“. Götze und Reus spielten einst gemeinsam bei Borussia Dortmund.

12.05 Uhr: Morgen ist es also so weit: Die deutsche Nationalelf kommt auf die Fanmeile in Berlin, mit dem vierten Stern im Gepäck. Und wir vom Tagesspiegel laden Sie, liebe Leserinnen und Leser, dazu ein, mit einer besonderen Twitter-Aktion die Weltmeister in der Hauptstadt zu begrüßen. Machen Sie mit! Mehr Informationen dazu hier.

11.45 Uhr: Dass man sich lieber zweimal überlegen sollte, ob man Thomas Müller eine dämliche Frage stellt, musste kürzlich erst dieser RTL-Reporter erfahren. Und jetzt hat es im Überschwang der Feierlichkeiten auch eine kolumbianische Reporterin erwischt, die in den freudetrunkenen Minuten nach dem WM-Erfolg allen Ernstes wissen wollte, was Müller zum Verpassen des Torjäger-Titels zu sagen habe. Aber sehen Sie selbst:

11.30 Uhr: Nach dem WM-Sieg ist vor der Party: Wie geht es denn jetzt genau weiter mit den Feierlichkeiten, vor allem hier in Berlin? Die deutsche Mannschaft soll morgen früh um neun Uhr am Flughafen Tegel landen, von dort geht es dann in Richtung Fanmeile. Mehr Details zum Zeitplan und weitere Informationen für alle, die morgen mitfeiern möchten, finden Sie hier.

11.15 Uhr: Und was hat Kaiser Franz zu diesem Weltmeister-Team zu sagen? Dreimal dürfen Sie raten: "Diese Mannschaft wird auf Jahre hinaus unschlagbar..." Okay, kleiner Scherz. Soweit hat Franz Beckenbauer sich diesmal zwar nicht aus dem Fenster gelehnt, von den goldenen Zukunftsprognosen kann er anscheinend trotzdem nicht lassen: „Die deutsche Mannschaft wird sehr schwer zu schlagen sein“, sagte Löws Vorgänger als Weltmeister-Trainer.

10.55 Uhr: Wolfgang Niersbach hat ein Déja-Vue, André Schürrle weiß noch gar nicht, wie ihm geschieht und Christoph Kramer kann sich ohnehin an nichts mehr erinnern. Hier die gesammelten Reaktionen von Spielern, Trainern, Funktionären, Gewinnern und Verlierern:

10.35 Uhr: Lobeshymnen überall - sogar von Hollands Fußball-Legende Johan Cruyff: Als „Botschafter für den Fußball“ lobte Cruyff die deutsche Nationalmannschaft in seiner Kolumne in der Zeitung „De Telegraaf“ am Montag. Der dritte Platz für Oranje bei der WM in Brasilien sei zwar ausgezeichnet. „Doch wurde der beste Fußball von Deutschland gespielt.“ Der ehemalige Oranje-Stürmer und Trainer des FC Barcelona hatte auch Komplimente für Bayern-Trainer Pep Guardiola. Dieser hatte 2010 als Barcelona-Coach sechs Spieler von Weltmeister Spanien trainiert, nun standen sieben Profis von Guardiolas FC Bayern im deutschen Kader. „Bayern München und Deutschland zeigen, wie man mit attraktivem Fußball noch immer Preise gewinnen kann“, erklärte Cruyff, der 1974 im WM-Finale Deutschland unterlag.

10.15 Uhr: Der WM-Titel ist für die deutsche Nationalmannschaft so etwas wie das erfolgreiche Ende einer langen Reise. Und die fing noch mal wie an? Genau, mit Jürgen Klinsmann. So ein kleines bisschen ist das also auch ein Erfolg des heutigen US-Coaches. Und der hat sich auch gebührend gefreut. "Jogi you did it" twitterte der einstige Chefcoach.

Wir sind Weltmeister: Deutschland-Fans am Breitscheidplatz feiern in der Nacht zu Montag den WM-Sieg der DFB-Elf.
Wir sind Weltmeister: Deutschland-Fans am Breitscheidplatz feiern in der Nacht zu Montag den WM-Sieg der DFB-Elf.
© AFP

09.50 Uhr: Unser WM-Reporter Sven Goldmann war ebenfalls im Maracana-Stadion, und hat sich, nachdem er die fragwürdige Abschluss-Feier überstanden hatte, die Stimmung auf den Rängen genauer angeschaut. Wie dort erst die Argentinier klar den Ton angaben, dann das Übergewicht langsam kippte, bis sich schließlich ein Orkan losbrach, hat er hier aufgeschrieben.

09.25 Uhr: Hinter den meisten Berlinern dürfte eine sehr kurze und nicht besonders ruhige Nacht liegen. Was war los auf den Straßen der Hauptstadt? Unser Kollege Tassilo Hummel hat sich ins Getümmel gestürzt, seine Reportage finden Sie hier.

09.05 Uhr: Und wieder ein Quoten-Rekord: Den Titelgewinn der Fußball-Nationalmannschaft schauten am Sonntagabend 34,65 Millionen Menschen vor den heimischen Fernsehern - so viele wie noch nie bei einer einzelnen Sendung im deutschen Fernsehen. Die ARD-Übertragung knackte damit den bisherigen, erst am Dienstag beim Brasilienspiel aufgestellten, Allzeit-Zuschauerrekord von 32,57 Millionen deutlich. Mit einem Marktanteil von 86,3 Prozent guckten die Deutschen während des Spiels kaum eine andere Sendung. Zusätzlich sahen Millionen den Sieg der DFB-Elf bei Public Viewings oder in Gaststätten. Sie werden bei der Messung allerdings nicht berücksichtigt.

08.50 Uhr: Deutschland hat den Weltmeister-Titel geholt - und Joachim Löw ist am Ende von all den 80 Millionen Bundestrainern in Deutschland dann wohl doch der beste. Mit kontinuierlicher Arbeit, Geduld und Ausdauer hat er es seinen Kritikern gezeigt und das große Ziel nun endlich erreicht. Lesen Sie hier Einen Kommentar zum Erfolgs-Bundestrainer von unserem Sportredaktionsleiter Friedhard Teuffel.

Lange Party-Nacht in Berlin

08.35 Uhr: Neuigkeiten vom Gastgeber: Luiz Felipe Scolari ist nach Angaben des TV-Senders „Globo“ nicht mehr Nationaltrainer von Brasilien. Demnach hat der 65-Jährige am Sonntag seinen Rücktritt beim brasilianischen Verband (CBF) eingereicht, der diesen akzeptierte. Scolaris Vertrag hätte nach der Weltmeisterschaft ohnehin geendet. Mehr dazu hier.

08.25 Uhr: Philipp Lahm als unermüdlicher Antreiber, Jerome Boateng als überragender Abräumer, und, und, und....jeder deutsche Spieler hatte seinen Anteil am Erfolg gestern Abend. Unser WM-Reporter Michael Rosentritt hat sich die Akteure genau angeschaut, seine Einzelkritiken finden Sie hier:

Krawall in Buenos Aires. Die argentinische Polizei musste im Anschluss an die WM-Veranstaltungen in der Innenstadt gegen Randalierer vorgehen.
Krawall in Buenos Aires. Die argentinische Polizei musste im Anschluss an die WM-Veranstaltungen in der Innenstadt gegen Randalierer vorgehen.
© Reuters

08.05 Uhr: Während in ganz Deutschland der WM-Titel gefeiert wurde, ist es in Argentinien leider zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Nach der Niederlage ihrer Mannschaft haben enttäuschte argentinische Fans im Zentrum von Buenos Aires randaliert, wie die Nachrichtenagentur dpa meldet. Mindestens 70 Menschen, unter ihnen 15 Polizisten, wurden demnach verletzt, als einige hundert Menschen begannen, Schaufenster zu zertrümmern und Autos zu beschädigen, wie der Nachrichtensender TN nach Angaben des Notdienstes berichtete. Rund 50 Menschen wurden festgenommen. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein.

Die Randalierer griffen die Fahrzeuge von TV-Teams an, zerstörten Verkehrsampeln und plünderten eine Bar und ein Theater aus. Die Mehrzahl der Fans zog rund drei Stunden nach Abpfiff des Spiels im Maracaná-Stadion von der Umgebung des Obelisken in der argentinischen Hauptstadt ab. Bis dahin wurde dort trotz der 0:1-Niederlage die Leistung der Nationalelf um Lionel Messi laut und friedlich gefeiert. Der freie Verkauf alkoholischer Getränke könnte nach Angeben der Medien die Ausschreitungen gefördert haben.

07.50 Uhr: Lukas Podolski war der erste. Noch während der Feiern auf dem Rasen griff er zum Smartphone und schickte ein Selfie mit ihm und Bastian Schweinsteiger in die Welt. Was es sonst auf Twitter für Reaktionen auf den deutschen WM-Triumph gab, hat unser Kollege Torben Waleczek hier zusammengestellt.

07.40 Uhr: So langsam ist dann auch auf der Fanmeile Schluss, irgendwann muss man ja auch mal schlafen. Zum Beispiel einfach nebendran im Tiergarten. Robert Ide, unser Redaktionsleiter für Lokales, hat sich dort im Morgengrauen umgeschaut und unter anderem dies hier entdeckt:

07.25 Uhr: Hat sich im Endspiel letztlich das Karma aus dem Halbfinale bemerkbar gemacht? Sportmoderator Manni Breukmann sagt als Gast im ARD-Morgenmagazin, dass Argentinien im Finale zwar sein bestes Spiel dieser WM abgeliefert hat, letztlich aber für die „grauenhafte Vorstellung“ im Halbfinale bestraft wurde. Deutschland konnte dort ja bekanntlich eine etwas bessere Leistung zeigen. Der WM-Titel also auch als Sieg der Gerechtigkeit und Belohnung für die insgesamt stärkeren und spektakuläreren Auftritte?

07.10 Uhr: „Letztlich ist es Deutschland. Die Schlacht der Taktiken war eng, aber die Deutschen wollten ihre nicht ändern. In der Überzeugung, dass sich die kollektive Stärke gegen die Künste eines einzelnen Mannes durchsetzen wird.“ Dies schreibt das französische Blatt "Libération" über den WM-Sieg der deutschen Nationalmannschaft. Auch sonst ist die internationale Presse voll des Lobs und ist sich einig: Mit Deutschland hat die beste Mannschaft dieses Turnier verdient gewonnen. Einen Überblick über die Reaktionen aus aller Welt finden Sie hier.

06.50 Uhr: Massen-Euphorie auf der Fanmeile, Autokorso auf dem Ku'Damm . In Berlin wurde die ganze Nacht durch gefeiert, hier haben wir die schönsten Bilder zusammengestellt.

06.30 Uhr: Auch das Spiel selbst soll uns an dieser Stelle natürlich noch beschäftigen. Den Spielbericht von unserem WM-Reporter Stefan Hermanns können Sie hier noch einmal nachlesen. Und was war das für ein Tor, mit dem Mario Götze in der Verlängerung die Entscheidung gelang? Ein technisch perfekter und damit absolut Endspiel-würiges Tor, dass man sich gar nicht oft genug anschauen kann. Darum hier, bitteschön:

06.10 Uhr: Wie der gestrige Abend während und unmittelbar nach dem großen WM-Finale verlief, haben wir natürlich ebenfalls in unserem Blog aufgefangen. Den können Sie hier noch einmal nachlesen. Und nicht nur hier in der Sportredaktion liefen gestern Abend und bis tief in die Nacht die Tastaturen heiß, auch der Kollege Joachim Huber aus der Medienredaktion hat sich den Final-Auftritt der ARD genauer angeschaut und live mitgebloggt, was Sie hier noch einmal nachlesen können.

05.45 Uhr: Nach Angaben der Berliner Polizei sind die Feierlichkeiten in der Hauptstadt weitestgehend friedlich verlaufen. "Die Leute haben halt gefeiert" sagte ein Sprecher am Morgen. Am Kurfürstendamm seien rund 15.000 Menschen jubelnd unterwegs gewesen, nur wenige kleinere Zwischenfälle wie Flaschenwürfe seien zu melden. Auch auf der Fanmeile, wo nach Polizeiangaben rund eine Viertelmillion Menschen das Spiel verfolgten, habe es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, was angesichts der Masse an Menschen dort sehr positiv sei. "Im großen und ganzen ist alles ruhig geblieben", so der Sprecher.

In Bremen gab es allerdings einen tödlichen Zwischenfall: Dort ist ein Mann bei einer Messerstecherei während einer Public-Viewing-Veranstaltung worden und später an seinen Verletzungen gestorben. Die Tat ereignete sich gegen Ende des WM-Finales bei einer Übertragung in einem Kino, wie ein Polizeisprecher in der Nacht zu Montag sagte. Wie viele Menschen an der Auseinandersetzung beteiligt waren und inwiefern sie im Zusammenhang mit dem Fußballspiel steht, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

05.00 Uhr: Es ist schon wieder hell und noch immer sind aus der Ferne immer wieder hupende Autos und jubelnde Menschen zu hören. Auf dem Weg durch die Stadt kommen einem noch vereinzelt Trupps von freudetrunkenen Fußballfans entgegen. Deutschland ist Weltmeister und nicht nur in Berlin haben Hunderttausende den WM-Sieg gefeiert

Wildfremde Menschen lagen sich auf Straßen, in Kneipen, in Stadien und Biergärten jubelnd in den Armen. Deutschlands größte Fanmeile in Berlin war auch zwei Stunden nach dem Abpfiff noch proppenvoll, die Massen tanzten ausgelassen. Großes Feuerwerk und „Schland“-Kostüme überall.

Und damit herzlich willkommen zum WM-Liveblog am Tag nach dem deutschen Triumph in Rio de Janeiro, wo die DFB-Elf durch einen späten Treffer von Mario Götze Argentinien bezwang und zum vierten Mal in der Geschichte Fußball-Weltmeister wurde.

Wir werden Sie natürlich auch heute, obwohl die Weltmeisterschaft nun offiziell vorbei ist, mit unserem WM-Blog den Tag über mit allen Neuigkeiten und Reaktionen auf den deutschen Titel versorgen. Der DFB-Tross wird übrigens am morgigen Dienstag um 09.00 Uhr in Berlin-Tegel landen und sich dann auf der Fanmeile feiern lassen - und natürlich auch das begehrte Mitbringsel aus Brasilien den Fans präsentieren: den WM-Pokal

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