SV Babelsberg 03: Landespokal-Fortsetzung im August, Mammutprogramm in der Liga
Der Brandenburger Fußball-Landespokal der Saison 2019/20 mit dem SVB soll erst in zwei Monaten weiter gespielt werden. Das Regionalliga-Spieljahr wurde derweil vorzeitig beendet - das nächste könnte umso ausgiebiger werden.
Potsdam - Der SV Babelsberg 03 hat Gewissheit: Kurzfristig muss der Regionalligist nicht mehr in den Spielbetrieb zurückkehren. Während der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) am Freitag (05.06.2020) offiziell die Regionalligasaison 2019/20 wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen hat, soll nach PNN-Informationen der aktuelle Landespokal-Wettbewerb erst im August fortgesetzt werden. Darüber informierte der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) die vier Halbfinaleteilnehmer.
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Verschiebung des DFB-Pokalauftakts geplant
In der Vorschlussrunde muss der SVB beim Brandenburgligisten Grün-Weiß Lübben antreten, der zweite Teilnehmer für das Endspiel wird im Duell zwischen dem FSV 63 Luckenwalde und Union Fürstenwalde ermittelt. Konkrete Termine für das Halbfinale und Finale gibt es noch nicht, aber den Wettbewerb bis zum eigentlichen Saison-Stichtag 30. Juni abzuschließen, hielt der FLB aufgrund der Corona-Einschränkungen für unmöglich. Unvorbereitet, also ohne angemessenes Training nach wochenlangem Verbot, die Spiele zu bestreiten, haben die Halbfinalisten wie auch der Verband ausgeschlossen. Seinen Ligabetrieb 2019/20 hatte der FLB vorzeitig beendet.
Nach PNN-Informationen plant die ARD im September den „Finaltag der Amateure“ – also eine Fernseh-Konferenzschaltung mit den Landespokalendspielen. Auch hierfür steht noch kein konkreter Termin fest. Angedacht ist zudem, die Saison 2020/21 für den nationalen DFB-Pokal später als vorgesehen starten zu lassen, sodass die Teilnehmer aus den Landespokalen noch auf sportlichem Wege ermittelt werden können. Ursprünglich sollte die erste Runde Mitte August stattfinden.
Im Extremfall 23 statt 18 Teams in der Regionalliga Nordost
Unterdessen ist klar, dass der bis dato abstiegsbedrohte SV Babelsberg 03 auch nächste Saison in der Regionalliga Nordost dabei sein wird. Laut NOFV-Präsidiumsbeschluss gibt es beim Saisonabbruch keine Absteiger. Der SVB lag zum Zeitpunkt der Spielbetriebsunterbrechung Mitte März auf dem drittletzten Platz.
Der NOFV sieht nicht nun mit einem hohen Planungsaufwand der kommenden Spielzeit konfrontiert. Da aus der vierten Liga kein Team runter muss, der FSV 63 Luckenwalde und Tennis Borussia Berlin jedoch aus der Oberliga hoch dürfen und zudem mehrere Drittliga-Absteiger aus dem Nordostgebiet drohen, "kann man es mit der Angst zu tun bekommen“, sagt NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs mit Blick auf die Saisonorganisation. In der Dritten Liga steht der FC Carl Zeiss Jena bereits fast als Absteiger fest. Gefährdet sind auch der Hallesche FC, FSV Zwickau, Chemnitzer FC und 1. FC Magdeburg. Und sollte der 1. FC Lok Leipzig, den das NOFV-Präsidium nach Anwendung der Quotientenregel zum Staffelsieger erklärt hat, in der Relegation zur 3. Liga scheitern, würden in der kommenden Saison 23 Mannschaften in der Nordost-Regionalliga spielen. Ein Mammutprogramm für Spieltagsplaner und Teams.
SVB hat 72.000 Euro für sich gesammelt
Noch ist nicht klar, wann die neue Regionalligasaison starten wird. Doch hält es SVB-Präsident Archibald Horlitz „trotz potenzieller Geisterspiele oder eingeschränkter Zuschauerzahl für sinnvoll, die Saison relativ früh zu beginnen“. Er schlägt konkret Mitte August vor. „Wenn bei den Ansetzungen noch berücksichtigt wird, dass besonders zuschauerträchtige Partien erst im späteren Verlauf der Saison angesetzt werden, wären zwei, drei Geisterspiele wirtschaftlich zu ‚ertragen‘“, so Horlitz. Sein Verein hatte zuletzt bei einer Spendenaktion rund 72.000 Euro für sich gesammelt, um die finanziellen Einbußen wegen der Coronakrise ein wenig zu mildern.
Auch der FC Energie Cottbus bereitet sich auf eine weitere Saison in der Regionalliga vor, nachdem er zunächst angekündigt hatte, gegen die per Quotientenregelung getroffene Entscheidung rechtliche Schritte zu erwägen. Darauf verzichten die Lausitzer nun ebenso wie die VSG Altglienicke, der die Nordost-Tabelle zum Zeitpunkt des Saisonabbruches anführte, nach der Quotientenregel aber hinter Lok Leipzig fällt. Um finanzielle Verluste durch Geisterspiele gering zu halten, plädiert der FC Energie dafür, zu Saisonbeginn möglichst viel auswärts spielen zu dürfen und Heimspiele erst zu bestreiten, wenn Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen wieder zugelassen sind. Die Cottbuser Heimspiele im Stadion der Freundschaft besuchen im Schnitt mehr als 6000 Zuschauer.
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