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SVB-Offensivspieler Bogdan Rangelov bei seinem Tor zum zwischenzeitlichen 3:1.
© Sebastian Gabsch

Heimsieg gegen Lichtenberg: SVB schiebt sich an sichere Nichtabstiegszone heran

Erleichterung beim SV Babelsberg 03: Dem Fußball-Regionalligisten gelang mit einem 4:1 gegen den SV Lichtenberg 47 der dritte Saisonsieg. Gute Einwechslungen und strittige Entscheidungen, die zugunsten der Nulldreier ausfielen, halfen dem Kiezklub. 

Potsdam - Marcus „Pepe“ Petsch ist die gute Seele beim Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03. Der Mannschaftsleiter sorgt für reibungslose Abläufe, kümmert sich um das Material – und kann motivieren. Als Pieter-Marvin Wolf am Samstag beim Heimspiel gegen den SV Lichtenberg 47 in der 59. Minute zur Einwechslung bereit stand, gab Petsch ihm mit auf den Weg: „Du kommst jetzt rein und machst das Tor.“ Wolf nahm sich das zu Herzen. Er leistete sogar noch mehr. Ein Treffer und zwei Torvorlagen steuerte der 20-Jährige zum erleichternden 4:1 (0:1) bei. 

Nach der Partie herrschte ausgelassene Freude bei den Kiezkickern. 
Nach der Partie herrschte ausgelassene Freude bei den Kiezkickern. 
© Sebastian Gabsch

Durch den dritten Saisonsieg und den höchsten Erfolg seit einem Jahr verkürzte der Tabellendrittletzte den Rückstand zur sicheren Nichtabstiegszone auf nur noch zwei Punkte. „Das war enorm wichtig für uns. Jetzt sind wir wieder nah dran“, sagte Offensivspieler Wolf. Sein Trainer Predrag Uzelac meinte: „Riesenkompliment an meine Mannschaft. Sie hat alles reingeworfen.“

Vor 1474 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion agierten die Gastgeber zunächst wieder etwas gehemmt und nervös. Aber nach 20 Minuten arbeiteten sich die Nulldreier besser in die Partie und erspielten sich zahlreiche gute Chancen, die aber nicht genutzt wurden. So kam es in der 42. Minute zur kalten Dusche: Der Aufsteiger aus Berlin, der Platz zehn belegt, ging durch einen Kopfballtreffer von Sebastian Reiniger in Führung – begünstigt durch einen kapitalen Fehler von SVB-Keeper Marvin Gladrow.

Foulelfmeter und Überzahl für die Nulldreier

Aufgrund des Rückschlags herrschte zu Beginn der zweiten Halbzeit daher wieder Verunsicherung bei den Kiezkickern. Doch dann kam die Wende. Nur eine Minute nach seiner Einwechslung wurde Wolf im Strafraum von Julian Hentschel mit dem Fuß am Kopf getroffen. Referee Daniel Bartnitzki entschied auf Elfmeter. Streitbar. Mit seinen 1,78 Meter ist der gebürtige Pritzwalker an sich schon nicht allzu groß und ging bei der Aktion zusätzlich auch noch mit seinem Kopf weit nach unten. Beim 0:0 des SVB in Halberstadt vorige Woche, als Bartnitzki Linienrichter war, wurde eine sehr ähnliche Aktion gegen Daniel Frahn nicht geahndet. Dieses Mal lief es anders. Frahn verwandelte den fälligen Strafstoß (61.). Wie bei der 1:2-Niederlage gegen Union Fürstenwalde traf der Stürmer vom Punkt aus flach ins linke Eck. „Nach dem Tor haben wir gemerkt, hier geht mehr“, so Wolf. 

Lichtenberg haderte mit der Roten Karte gegen den Ex-SVB-Spieler Nils Fiegen. 
Lichtenberg haderte mit der Roten Karte gegen den Ex-SVB-Spieler Nils Fiegen. 
© Sebastian Gabsch

Sechs Minuten später die nächste strittige Entscheidung, die zugunsten des SVB getroffen wurde. Bei einem Konter lief Bogdan Rangelov aus der eigenen Hälfte los und wurde 30 Meter vor dem gegnerischen Tor vom Ex-Babelsberger Nils Fiegen zu Fall gebracht. Trotzdem ein weiterer Lichtenberg-Spieler nah dran an Rangelov war, wertete Bartnitzki die Szene als Notbremse und Vereitelung einer klaren Torchance: Rote Karte für Fiegen. Die Gäste haderten damit, doch betonte Trainer Uwe Lehmann, dass seine Mannschaft sowohl beim Elfmeter als auch Platzverweis schlichtweg besser hätte verteidigen müssen, um die Situationen zu unterbinden. In Stressmomenten habe seine Truppe falsch entschieden.

"Gespielt wie eine Einheit, zusammengestanden wie eine Familie"

Das Aus für den guten Mittelfeldregisseur Fiegen habe dem SVB in die Karten gespielt, sagte Wolf. „Aber das Ding hätten wir auch ohne die Rote Karte gezogen, da bin ich mir sicher.“ In Überzahl drückten die Hausherren auf die Führung. Innenverteidiger Peter Lela besorgte sie durch einen Kopfball (73.), als Gästetorwart Niklas Wollert wie sein Gegenüber Gladrow beim 0:1 die Lage falsch einschätzte und aus seinem Kasten geeilt nicht an den Ball kam. 

Der Beitrag der SVB-Anhänger zur Debatte um Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp und den DFB.
Der Beitrag der SVB-Anhänger zur Debatte um Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp und den DFB.
© Sebastian Gabsch

Per Eckstoß vorbereitet hatte den Lela-Treffer Tobias Dombrowa – wie Wolf erst kurz vorher ins Spiel gekommen. Uzelac bewies also ein gutes Händchen bei seinen Einwechslungen. Zumal Wolf in der 79. Minute noch das 3:1 für Rangelov auflegte und dann selbst den vierten Treffer erzielte (83.). Letzteres nach Vorarbeit von Dombrowa, der sich zuvor stark an den Tor-Auslinie gegen den im Winter vom SVB nach Lichtenberg gewechselten Moritz Kretzer durchgesetzt hatte. „Wir haben heute gespielt wie eine Einheit, standen zusammen wie eine Familie“, betonte Rangelov. Wolf forderte, dass die Euphorie in die nächsten Spiele mitgenommen werden müsse. Vielleicht helfen dann auch wieder die Motivationskünste von „Pepe“. 

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