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Diese Saison wird es wohl zu keinen Geisterspielen in der Regionalliga Nordost kommen. Und im nächsten Spieljahr?
© imago/Martin Müller

Regionalliga Nordost: Saison soll nicht mehr fortgesetzt werden

Nach PNN-Informationen wird der Nordostdeutsche Fußballverband seinen Regionalliga-Spielbetrieb der aktuellen Saison beenden. Der SV Babelsberg 03 hält dann die Klasse. Strittig ist die Entscheidung zum Staffelsieger und zur Organisation der nächsten Saison.

Potsdam - Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) wird die Saison 2019/20 ohne Wiederaufnahme des Spielbetriebes zum 30. Juni auslaufen lassen. Das ist nach PNN-Informationen das Ergebnis einer Videokonferenz des Verbandes mit seinen 18 Regionalligateams vom Dienstag (12.05.2020). Somit ist für den SV Babelsberg 03 die Spielzeit in der vierten Liga vorzeitig beendet, im Brandenburger Landespokal sollen die Kiezkicker das Halbfinale gegen Grün-Weiß Lübben und bei Erfolg das Finale spielen, so die Absicht des Fußball-Landesverbandes Brandenburg (FLB).

Keine Absteiger, Endstand durch Quotientenregel

Das vorzeitige Saisonende in der Regionalliga Nordost würde für den SVB den Klassenerhalt bedeuten, denn Absteiger soll es dem Vernehmen nach nicht geben. Nach aktuellem Tabellenstand steht der SVB auf dem drittletzten Platz. Das Tableau vom Stand 17. März, dem Zeitpunkt, als der Spielbetrieb wegen der Coronapandemie eingestellt wurde, soll auch maßgeblich für die Frage sein, wer aus der Nordoststaffel für die Relegationsspiele für die 3. Liga gemeldet wird. Der NOFV erwägt dafür, die sogenannte Quotientenregel anzuwenden, nach der die Anzahl der bislang erreichten Punkte durch die Zahl der absolvierten Spiele geteilt wird. Demnach würde der 1. FC Lok Leipzig gegen den Ersten der Regionalligastaffel West um den Drittliga-Aufstieg spielen – zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre dies der SC Verl.

Nach einer schwierigen Saison war der SVB in Abstiegsnot - diese scheint nun gebannt.
Nach einer schwierigen Saison war der SVB in Abstiegsnot - diese scheint nun gebannt.
© Sebastian Gabsch

Ob es aber tatsächlich zu dieser Lösung kommt, ist offenbar noch nicht klar. Zwar haben nach PNN-Informationen die Nordost-Regionalligaklubs mehrheitlich erklärt, dass sie die Quotientenegelung für keine sportliche, aber letztlich fairste Lösung halten. Letztlich entscheiden wird die Frage das NOFV-Präsidium. Widerstand gibt es von Tabellenführer und Herbstmeister VSG Altglienicke sowie vom FC Energie Cottbus. Beide Klubs beanspruchen eine sportliche Lösung, welche die Lausitzer beim NOFV beantragen wollen. Zur Diskussion stand zuletzt auch ein Entscheidungsturnier.

Altglienicke führte die Tabelle zum Zeitpunkt der Spielbetriebsunterbrechung an. Der punktgleiche Verfolger Lok Leipzig hat ein Spiel weniger ausgetragen und würde durch die Quotientenregel an der VSG vorbeiziehen. Cottbus folgt mit zwei Punkten weniger und der gleichen Anzahl an Partien wie Altglienicke.

Aufgeblähte Liga in der nächsten Spielzeit

Ein Saisonende ohne Regionalliga-Absteiger, die geplante Fortsetzung des Spielbetriebes in der 3. Liga mit dann möglichen Absteigern aus dem Nordosten – der FC Carl Zeiss Jena, FSV Zwickau, der Hallesche FC und auch der 1. FC Magdeburg spielen um den Klassenerhalt – sowie die Aufsteiger aus der Oberliga werden zur Folge haben, dass die Regionalliga Nordost in der kommenden Spielzeit deutlich aufgestockt und es mehr Spiele geben wird. Das stellt den Verband vor die Aufgabe, einen engen Spielplan zu organisieren.

Noch ist aber aufgrund der Verordnungen zur Eindämmung der Coronapandemie völlig unklar, wann eine neue Spielzeit beginnen kann. Gut möglich, dass die neue Saison mit einer begrenzten Anzahl an Zuschauern startet. Bis Ende August sind Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern untersagt. In der Videokonferenz am Dienstag soll es unterschiedliche Auffassungen zwischen den Vereinen gegeben haben, ob die neue Saison aufgrund der erhöhten Anzahl an Spielen möglichst früh oder zur Vermeidung von „Geisterspielen“ doch später starten sollte.

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