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Fünf Jahre ist es bereits her. Babelsberg 03 gewann zuletzt 2011 den brandenburgischen Landespokal. Im Finale wurde damals der VfB Hohenleipisch mit 3:0 bezwungen. In den darauffolgenden Spielzeiten scheiterte der SVB, der mit acht Cup-Gewinnen Rekordsieger ist, je einmal im Viertel- beziehungsweise Halbfinale und zweimal im Endspiel.
©  Jan Kuppert

SV Babelsberg 03 beim Fußball-Landespokal: Prestige, Geld und große Bühne

Der SV Babelsberg 03 kämpft am Samstag gegen Union Fürstenwalde um den Einzug ins Finale des Brandenburger Fußball-Landespokals. Dieser Wettbewerb hat in vielerlei Hinsicht einen ganz besonderen Reiz.

Alles oder Nichts. Aus oder Einzug ins Endspiel. Im Halbfinale des Fußball-Brandenburgpokals stehen sich am Samstag der gastgebende FSV Union Fürstenwalde und der SV Babelsberg 03 (Beginn: 14 Uhr/Friesenstadion) gegenüber und ermitteln, wer am 28. Mai um den Cup-Gewinn kämpfen darf. Dieser ist nicht nur mit Prestige behaftet, sondern auch in anderer Hinsicht wertvoll. „Er hat eine große finanzielle Bedeutung“, betont der etatmäßige Babelsberg-Kapitän Christian Schönwälder.

Der Landespokalsieger qualifiziert sich nämlich für die erste Runde des DFB-Pokals und erhält dafür einen lukrativen Anteil aus den Vermarktungseinnahmen des nationalen Pokalwettbewerbs. 140000 Euro Prämie sind für jeden Erstrundenteilnehmer vorgesehen. Der Vertreter aus Brandenburg gibt aufgrund eines in dieser Saison erstmals eingeführten Solidarprinzips allerdings noch etwas vom großen Geldkuchen an sieben Landespokalkontrahenten ab: 10000 Euro an den unterlegenen Finalgegner sowie je 5000 beziehungsweise 1000 Euro an die im Halbfinale und Viertelfinale gescheiterten Mannschaften. So bleiben dem Cup-Sieger am Ende 116000 Euro. Immer noch eine stattliche Summe, die ein Verein wie der um wirtschaftliche Konsolidierung kämpfende Regionalligist SV Babelsberg 03 nur allzu gut gebrauchen kann.

Fürstenwalde ist eine hohe Halbfinalhürde

Neben dem Griff aus dem Prämientopf winken zudem weitere gute Einnahmen, die sich aus dem Heimspiel in Runde eins des DFB-Pokals 2016/17 ergeben. Ein attraktiver Gegner aus der 1. oder 2. Bundesliga würde viele Zuschauer ins Karl-Liebknecht-Stadion locken. Die Sehnsucht nach einem solchen Highlight ist bei den Verantwortlichen und Fans des SVB groß, schließlich hat der achtfache Brandenburgpokalsieger zuletzt 2011 den DFB-Pokal erreicht.

Nun wollen die Nulldreier wieder auf die nationale Pokalbühne. Doch dafür müssen sie zunächst im Halbfinale des märkischen Wettbewerbs den FSV Union Fürstenwalde ausschalten. Leicht wird dieses Unterfangen aber sicherlich nicht. Fürstenwalde rangiert in der Nordstaffel der Oberliga Nordost zwei Punkte hinter Spitzenreiter Hertha 03 Zehlendorf auf dem zweiten Tabellenplatz und stand schon vergangene Saison im Landespokalfinale – knapp musste sich Union mit 2:3 gegen den in dieser Saison bereits ausgeschiedenen Drittligisten Energie Cottbus geschlagen geben. „Wir werden uns fokussiert auf die Pokalaufgabe vorbereiten und den Gegner sicher nicht unterschätzen“, kommentiert Christian Schönwälder, der zuletzt bei der 0:1-Regionalligapleite der Kiezkicker bei Hertha BSC II wieder einige Spielminuten von Babelsberg-Coach Cem Efe bekam. Nun hofft der 29-Jährige auf eine weitere Einsatzzeit im Pokal. „Es gibt nichts Schöneres als zu spielen“, so der Innenverteidiger.

Landespokalendspiele live im ARD-Fernsehen

Und ganz besonders schön ist es, wenn man dann auch noch vor einem großen Publikum kicken darf. Den diesjährigen Landespokalfinalisten ist dies garantiert, denn ihnen wird eine beachtliche Bühne geboten. In Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund mit seinen 21 Landesverbänden und der ARD werden die Endspiele der Landespokale erstmalig am selben Tag ausgetragen und in einer deutschlandweiten Fernsehkonferenzschaltung live unter dem Motto „Finaltag der Amateure“ übertragen. Lediglich der Fußballverband von Sachsen-Anhalt zieht dabei nicht mit, weil ihm der 28. Mai als Termin nicht zusagt.

In Brandenburg stößt der „Finaltag der Amateure“ hingegen auf große Begeisterung. Siegfried Kirschen, Präsident des Fußball-Landesverbandes, sagt: „Ich freue mich sehr, dass die Initiative der Landesverbände dazu geführt hat, dieses Vorhaben gemeinsam umzusetzen und die ARD für die Live-Übertragung im Ersten und im Internet zu gewinnen. Ich bin sicher, wir werden in diesem Jahr einen erfolgreichen Auftakt dieses Projektes erleben und es in den nächsten Jahren mit Unterstützung weiterer Partner aus der Wirtschaft kontinuierlich weiterentwickeln.“

Zweites Halbfinale: Ludwigsfelde gegen Luckenwalde

Sich der gesamten Bundesrepublik präsentieren zu können, ist ein besonderer Reiz und Ansporn für den SV Babelsberg 03, der im Duell mit den eine Liga tiefer spielenden Fürstenwaldern als Favorit gilt. Im zweiten Semifinale findet sich Babelsbergs Regionalliga-Kontrahent FSV 63 Luckenwalde in dieser Rolle wieder – er gastiert am Samstag beim Landesligisten Ludwigsfelder FC (Beginn: 14 Uhr/Waldstadion).

Matthias Schütt

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