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Oscar-Orakel: Diese Filme wollen gewinnen

Neun Titel buhlen um die Gunst der Academy - einer wird in der Nacht zum Montag zum besten Film gewählt. Das Oscar-Rennen ist offen wie lange nicht: Ob Weltraum-Epos oder Sklavendrama, fast alle Nominierten sind so eigenwillig wie großartig. Eine Sieger-Prognose.

Argo im vergangenen Jahr? War keine sichere Bank, hatte aber auch wenig ernsthafte Gegenspieler. 2012 The Artist? Das Kino feiert, kann man ja auch mal machen, mit einer feinen Hommage sich selbst. In diesem Jahr nun ist das Rennen offen wie nie: Zur 86. Verleihung der Oscars sind in der Königskategorie "Bester Film" neun Konkurrenten nominiert, die höchst unterschiedlich sind - und doch alle verblüffend viel Potenzial auf die Leinwand bringen.

Da ist das schwindelerregende Weltraum-Abenteuer Gravity und ihm gegenüber das so stille wie betörende Roadmovie Nebraska. Da bringen das Aids-Drama Dallas Buyers Club und die Rassismus-Leidensheldenstory 12 Years a Slave schwergewichtige Themen ins Spiel. Und die Gaunerkomödie American Hustle und das Biopic eines exzessiven Geldmachers The Wolf of Wall Street kontern mit Leichtigkeit. Fehlen noch die wahren Geschichten von Philomena und Captain Phillips und die frei erfundene Computerliebe in Her. Alle neun Filme verbindet - bei aller souverän entworfener Besonderheit - die Lust an starken Erzählstoffen auf großer Leinwand.

Doch wenn in der Nacht zum Montag die Oscars im Dolby Theatre in Los Angeles verliehen werden, läuft alles womöglich auf ein entscheidendes Duell hinaus: American Hustle und Gravity gelten in Hollywood, schaut man nur auf die jeweils zehn Nominierungen, als klare Favoriten. Branchenkenner aber sehen auch bei den anderen Kandidaten reichlich Überholspur-Potenzial - nicht zuletzt der komplizierte Wahlprozess kann vermeintlichen Underdogs zum Sieg verhelfen.

Wer bei der Academy wie gute Chancen auf den Oscar hat, lesen Sie in unserem Oscar-Orakel. Dabei verteilen wir Goldstatuetten von eins bis fünf - von "ganz schlechte Chancen" bis "Sieg fast gewiss".

AMERICAN HUSTLE

Darum geht's: Irving (Christian Bale) betreibt zusammen mit seiner Geliebten Sydney (Amy Adams) einen wunderbaren Waschsalon der besonderen Art: Hier wird nicht nur schmutzige Wäsche, sondern - hinter der mittelständischen Tarnung - auch ordentlich Geld gewaschen und verdient. Einem unbeschwerten Luxusleben steht da nur der FBI-Mann Richie (Bradley Cooper) entgegen: Der checkt die denn doch unserösen Geschäfte des Paars und setzt die Beiden auf örtliche Polit-Promis an, die ebenfalls einen Sinn für grenzwertige Transaktionen haben. Alles könnte seinen hochmoralischen Verlauf nehmen, wenn da Irvings verdächtig ausgemusterte und gefährlich spontan handelnde Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) nicht wäre. Fertig ist - nach einer wahren Geschichte - die turbulente Satire auf die Alltagsgrauzonen der Legalität, mit jeder Menge obercleverer Figuren, die am Ende ganz schön gelackmeiert dastehen.

Chancen auf den Oscar: Regisseur David O. Russell hat für seine Komödie ein hochkarätiges, extrem spiellustiges Ensemble zusammengetrommelt. Das Ergebnis: Oscar-Nominierungen für Amy Adams und Christian Bale (als Hauptdarsteller) sowie Jennifer Lawrence und Bradley Cooper (in Nebenrollen). Besser geht's nicht. Der Academy gefällt so ein Schauspielerfest für ein nahezu gleichwertiges Ensemble: Die größte Gruppe unter ihren knapp 6000 Kinokreativköpfen stellen die Schauspieler - logisch, dass die der Gauner-Gala ihrer Kollegen viele Stimmen schenken werden. Und dass der Film zudem auf die legendären "Big Five" kommt - mit Nominierungen als bester Film, für Regie, Drehbuch und die beiden Hauptdarsteller -, macht ihn zum besonders taffen Wettbewerber. Sie wollen mehr erfahren? Hier geht's zur Tagesspiegel-Filmkritik.

Unser Tipp: Fünf von fünf rosafarbenen Lockenwicklern

CAPTAIN PHILLIPS

Darum geht's: Im Jahr 2009 wird das mit Hilfsgütern beladene US-Containerschiff Mearsk Alabama an der ostafrikanischen Küste von somalischen Piraten gekapert. Sie drohen, Kapitän Phillips (Oscar-Preisträger Tom Hanks) und seine Mannschaft zu töten. Phillips spielt auf Zeit. Dann aber beginnt ein nervenzerfetzender Showdown, in den eine militärische US-Spezialeinheit eingreift, und flüchtende Piraten nehmen Phillips als Geisel. Regisseur Paul Greengrass legt seinen auf Tatsachen basierenden Film nicht als Polit-Thriller an, sondern vor allem als Psycho-Duell zwischen dem Kapitän und dem Piraten-Anführer (Barkhad Abdi). Das Ergebnis: ein hochspannendes Kammerspiel auf hoher See.

Chancen auf den Oscar: Captain Phillips ist eine doppelte Heldengeschichte. Im Film selbst kämpft ein durch und durch guter, amerikanischer Frachtschiffkapitän auf hoher See gegen somalische Piraten - eine Tapferkeits-Story, wie Hollywood sie liebt. Und dann ist da, im echten Leben, dieser junge Somali namens Barkhad Abdi, der in Los Angeles als Chauffeur arbeitet und durch Zufall für die Rolle des Piraten entdeckt wird - eine Tellerwäscher-Story, wie Hollywood sie nicht minder liebt. Dennoch, der Film könnte am Ende Schiffbruch erleiden - denn während Abdi als bester Nebendarsteller nominiert ist, steht Hanks nicht auf der Liste der Hauptdarsteller. Warum das ungerecht ist? Hier geht's zur Tagesspiegel-Filmkritik.

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DALLAS BUYERS CLUB

Darum geht's: Ron Woodroof (Mattew McConaughey) ist ein texanischer Macho, wie er im Buche steht: Rodeos, Frauen, Saufen - das ist sein Leben. Eines Tages erfährt er - es ist das Jahr 1985 - nach einer Blutuntersuchung, dass er Aids hat. Restliche Lebenserwartung laut den Ärzten: 30 Tage. Ron lässt sich von der niederschmetternden Diagnose nicht beirren und beginnt einen dramatischen Kampf um das Leben vieler Mitpatienten. In Mexiko und später weltweit kauft er lebensverlängernde Präparate, die nur in den USA nicht zugelassen sind. Er gründet, gegen alle Querschläge der Gesundheitsbehörde, den illegalen "Dallas Buyers Club", wird zum Helden aller Betroffenen und schafft es, weitere sieben Jahre zu leben. Noch eine wahre Geschichte: mit einer Paraderolle für McConaughey - und für Jared Leto, der seinen transsexuellen Geschäftspartner spielt.

Warum der Film Chancen hat: Ähnlich wie bei American Hustle kann hier der Einfluss der Academy-Schauspielerriege zum Tragen kommen. Auch wird immer gerne gesehen, wenn die Kollegen sich für ihre Leidensrollen mächtig quälen: Hauptdarsteller Matthew McConaughey hat sich für die Rolle knapp 20 Kilo runtergehungert, ohne je an ausgestelltem Selbstbewusstsein zu verlieren, auch Jared Leto brilliert - in einer zarteren Nebenrolle. Bei den Preisen der US-Schauspielergewerkschaft - den SAG-Awards - wurden beide Darsteller honoriert, jetzt hoffen sie auf die Oscars. Für den "besten Film" gibt's jedoch eine Hemmschwelle: Aids als auch visuell schockierendes Leid- und Leitthema könnte der Academy denn doch zu heftig sein.

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GRAVITY

Darum geht's: Hallo, es gibt auch noch Heldinnen im amerikanischen Film! Dabei ist Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) erstmal eine blutige Anfängerin auf der US-Raumstation - verglichen jedenfalls mit ihrem ausgebufften Astronauten-Kollegen Matt Kowalski (George Clooney), den im Weltraum offenbar ganz und gar nichts mehr erschüttern kann. Auch nicht die Satellitentrümmer, die im Shuttle einschlagen und dessen Technik komplett zerstören. Houston - wir haben ein Problem? Schön wär's, wenn die beiden Todgeweihten noch Kontakt zur Bodenstation aufnehmen könnten. Was folgt, ist - unter der Regie des Mexikaners Alfonso Cuarón - ein faszinierender 3-D-Achterbahnflug durchs All, der nur schwindelfreien Zuschauern zu empfehlen ist. Und ein, nunja, Happy End der deutlich eingeschränkten, dafür umso bewegenderen Kategorie.

Warum der Film Chancen hat: Gravity hat es neben seinem ganz anders tickenden Hauptkonkurrenten, dem Ensemblefest American Hustle, auf die meisten Nominierungen gebracht: satte zehn. Auch zuletzt bei den britischen Bafta-Filmpreisen und zuvor bei den Golden Globes wurde der Film seiner Favoritenrolle gerecht. Und die US-Regisseursgilde DGA prämierte "Gravity" als besten Spielfilm. Solche medienwirksamen Signale werden von den Academy-Mitgliedern aufmerksam registriert. Mehr noch: Der Film überwältigt vor allem - und er ist auch in diesem Kategorien besonders intensiv nominiert - durch technische Effekte, die den Weltraum zugleich ohne allzuviel Schnickschnack erlebbar machen. Seit Stanley Kubricks legendärem 2001 - Odyssee im Weltraum ist das keinem Film mehr so gelungen. Auch wenn Gravity dessen philosophische Tiefe nicht erreicht: Die Top-Trophäe der Academy wäre ein Bekenntnis zur ganz großen Leinwand - und ein hübscher Stinkefinger in Richtung Smartphone-Streaming. Mehr erfahren? Hier geht's zur Tagesspiegel-Filmkritik.

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HER

Darum geht's: Absonderlicher Telefonsex, misslingende Datings: Das Liebesleben von Theodore (Joaquin Phoenix) ist reichlich durcheinander, seit seine Frau ihn verlassen hat. Dabei kann er, in diesem in naher Zukunft spielenden Einsamkeitsporträt, dienstlich so schön Liebesbriefe schreiben! In der Agentur, auf deren Bildschirmen Theodores Süßholzraspeln sich simultan in Krakelhandschriften verwandelt, hat er jedenfalls Erfolg. Privat verbandelt er sich einstweilen mit einem neuen "operating system" seines Computers, gibt ihm eine Frauenstimme, die sich sogleich Samantha tauft - und los geht's in eine ziemlich irre Affäre. Wobei man sich durchaus in eine Stimme verlieben kann - sofern sie von Scarlett Johansson gesprochen wird.

Warum der Film Chancen hat: Auch wenn Love Stories im Kino immer gern genommen werden - diese hier bei den Oscars wohl eher nicht. Für SciFi hatte die Academy abseits bombastischer Special-Effekt-Orgien noch nie viel übrig, und Her bleibt da deutlich unterm Radar. Der Film ist eine hübsche Versuchsanordnung und sexy Kopfgeburt, die allerdings filmisch eher wenig hergibt. Wenn da die leicht futuristischen Mini-Klappsmartphones und die kabellosen Ohrsteckerchen nicht wären: Das Ding könnte glatt als Hörspiel durchgehen. Vor allem die älteren Academy-Mitglieder werden nach dem Aus-Knopf suchen.

Unser Tipp: Zwei von fünf Pushmitteilungen

Vier weitere Angreifer: Nebraska, Philomena, 12 Years a Slave und Wolf of Wall Street

NEBRASKA

Darum geht's: Woody Grant (Bruce Dern) glaubt, eine Million Dollar gewonnen zu haben, schließlich hat er unlängst ein Werbe-Los zugeschickt bekommen, wo die Ziffer draufsteht. Klare Bauernfängerei - aber immer wieder macht sich der von lebenslanger Trunksucht gezeichnete Alte zu Fuß auf den weiten Weg von Billings nach Lincoln, wo er den Gewinn abholen will. Anders als seine zänkische Frau (June Squibb), die ihren Mann jetzt endgültig für altersheimreif erklärt, geht Woodys Sohn David (Will Forte) im eigenen Kleinwagen trostweise mit dem Vater auf die Reise. Dabei erfährt der sanfte David viel über seine Familie und über sich selbst, und auch sonst hat das Roadmovie allerhand an Wahrheiten parat - seien sie nun grotesker oder auch anrührender Art.

Warum der Film Chancen hat: Regisseur Alexander Payne weiß, wovon er filmt: Nebraska ist seine Heimat. Und er weiß, warum er filmt: Weil er sich für die großen Geschichten interessiert, die gerade in kleinen Leuten stecken. Based on a true story? Muss nicht sein, wenn es um Wahrhaftigkeit geht. Das zarte Vater-Sohn-Psychogramm dürfte, als All-American-Familienstück, die Mitglieder der Academy entzücken - zumal sie selbst in ihren Reihen reichlich reifere Jahrgänge versammelt. Und trotzdem: Angesichts der starken Konkurrenz ist der bewusst schlicht angelegte Schwarzweißfilm - abgesehen vom Drehbuch-Oscar - nahezu chancenlos. Grandios aber bleibt Nebraska allemal: Hier geht's zur Tagesspiegel-Filmkritik.

Unser Tipp: Nur eine von fünf Graustufen

PHILOMENA

Darum geht's: Die Irin Philomena Lee (Judi Dench) hat ein jahrzehntelang gehütetes Geheimnis: Der Sohn, den sie als junges Mädchen bekam, wurde in einem von Nonnen betriebenen Kinderheim untergebracht und zur Adoption freigegeben. Sie hat ihn nie wiedergesehen. Nun im Alter plagt Philomena das schlechte Gewissen - und zusammen mit dem Journalisten Martin Sixsmith (Steve Coogan), der viel lieber im Polit-Investigativgenre unterwegs und über diese "vermischte" Story nicht eben begeistert ist, macht sie sich auf die Suche. Die Spur führt nach Amerika - mit überraschenden, aber rundweg herzerwärmenden Ergebnissen. Stephen Frears setzt vor allem auf die pointierten Dialoge seiner beiden gegensätzlichen, aber durchaus coolen Helden - und hält dabei Tragik und Komik elegant im Gleichgewicht.

Warum der Film Chancen hat: Philomena ist ein klassischer Festivalliebling und hat auch das Zeug zum Publikumshit: Schon letzten September in Venedig wurden das Drehbuch und die Schauspielerleistung von Hauptdarstellerin Judi Dench heftig gepriesen. Aber ob sie, nominiert als beste Hauptdarstellerin, gegen Amy Adams, Sandra Bullock oder auch, womöglich noch gefährlicher, Cate Blanchett in Blue Jasmine besteht? Für den Top-Oscar ist Philomena vielleicht ein bisschen zu altmodisch geraten - und gleichzeitig zu britisch. Wenn die Academy starke amerikanische Kandidaten hat, und daran herrscht kein Mangel, gehen die grundsätzlich vor. Andererseits: Außenseiterfilme von der Insel schaffen es immer wieder an die US-Westküste: siehe The King's Speech.

Unser Tipp: Drei von fünf grimmigen Ordensschwestern

12 YEARS A SLAVE

Darum geht's: Eigentlich hat der Violonist Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) es schon geschafft: Als Schwarzer ist er im New York des 1840er Jahre ein angesehener Bürger. Weil aber neuere Gesetze sogar den rückständigen Südstaaten den Import von Sklaven aus Afrika endgültig verbieten, werden kurzerhand Schwarze aus den Nordstaaten gekidnappt. Northups zwölf Jahre dauernde Odyssee beginnt: Auf eine Plantage in Louisiana verschleppt, erfährt der gebildete Mann brutalste Demütigungen und muss sich extrem verbiegen, um mit dem Leben davonzukommen. Auf seine Chance, der Hölle zu entkommen, hofft er dennoch unvermindert. Der Film beruht auf den 1853 erschienenen Aufzeichnungen Solomon Northups. Regisseur Steve McQueen ("Hunger", "Shame") setzt ganz auf die Wucht der Ereignisse - und malt sie, immer mit Sinn für die zu bewahrende Menschenwürde, bis ins Äußerstmögliche aus.

Warum der Film Chancen hat: Noch nie hat ein schwarzer Regisseur einen Oscar gewonnen. Da 12 Years a Slave als bester Film und für die beste Regie nominiert ist, könnte Steve McQueen Geschichte schreiben. Bei den Golden Globes und den britischen Baftas wurde sein Sklavenepos bereits als bester Film des vergangenen Jahres honoriert. Da erscheint es beinahe zwingend, dass die Academy nachzieht. Aber ach, mit dem Thema Rassismus punktet man nur bedingt in Hollywood. Wenn ein Film gewinnt, ist er meist sehr weiß erzählt - etwa Miss Daisy und ihr Chauffeur (1990). Oder es droht der Totaluntergang: Die Farbe Lila war 1986 für elf Oscars nominiert und ging leer aus. Dennoch, 12 Years a Slave könnte die fundamentale Wende bringen. Warum? Hier geht's zur Tagesspiegel-Filmkritik.

Unser Tipp: Vier von fünf gesprengten Ketten

THE WOLF OF WALL STREET

Darum geht's: Geld, Geld, Geld, eigener Hubschrauber, eigene Jacht, eigenes Schlösschen, Koks ohne Ende und ohne Ende willige Frauen: In dieser Welt bewegt sich Börsenschwindler Jordan Belfort (Leonardo DiCaprio), seit er einen anfänglichen Mini-Karriereknick verwunden hat: Da hatte er sich erste Sporen im Geldbetrugsgewerbe verdient, und schwupps - schon landete er nach dem Black Monday 1987 wieder auf der Straße. Aber das ist Vergangenheit: Redegewandt und skrupellos wird Belfort binnen weniger Jahre mit eigener Firma zum Multimillionär. Auf den Aufstieg folgt ein atemberaubender Fall, der seine Firma und seine Ehe in den Abgrund zieht. Halbe Sachen sind eben nicht Belforts Ding. Und auch nicht die seines Wiedererfinders Martin Scorsese.

Warum der Film Chancen hat: Das dreistündige Bilder- und Wörterfeuerwerk knallt rein - und das kommt an. Allerdings meldeten sich nach dem ersten Schock alsbald überall die Bedenkenträger. The Wolf of Wall Street, so die Generalkritik, feiere den Rausch und den Exzess, ohne die Schattenseiten solchen Lebenswandels gebührend mahnend auszuleuchten. Der Zynismus-Vorwurf ist eine scharfe Waffe im politisch gern korrekten Amerika - da mag ein Film noch so exzellent geschrieben, besetzt und fotografiert sein. Schon möglich, dass der Wolf beim finalen Oscar-Schaulaufen winselnd zurückbleibt. Trotzdem mitjaulen? Hier geht's zur Tagesspiegel-Filmkritik.

Unser Tipp: Vier von fünf leer geschnupften Koks-Tütchen

Sie möchten die Oscar-Nacht nicht verpassen? Im Liveblog kommentieren wir ab 1 Uhr morgens die Verleihung. Die "Big Five" (Drehbuch, Regie, die Hauptdarsteller und Bester Film) wird ab circa 5.30 Uhr präsentiert. Den Liveblog und weitere Themen rund um die Oscars finden Sie unter: tagesspiegel.de/oscars

Marc Röhlig, Jan Schulz-Ojala

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