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Ein Logo zeigt einen Berliner Bär mit Doktorhut und den Schriftzug Förderfonds Wissenschaft Berlin.
© Stifterverband

Förderfonds Wissenschaft in Berlin: Neue Mäzene braucht die Stadt

Frisches Geld für die Wissenschaftsstadt Berlin: Ein neuer Förderfonds soll private Spender motivieren, in angewandte Forschung zu investieren.

Ein Berliner Bär mit Doktorhut, weiß auf rotem Grund – mit diesem Logo präsentiert sich der neue „Förderfonds Wissenschaft in Berlin“. Soeben auf Initiative und unter dem Dach des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft gegründet, soll der Fonds private Förderer für wissenschaftliche Projekte und Investitionen in Berlin gewinnen. „Wir wollen stifterisches Engagement in Berlin ermöglichen“, sagte Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes am Dienstagabend bei der Vorstellung des Projekts im Allianz-Forum am Pariser Platz.

Zum Kreis der Gründer gehören auch das Deutsche Stiftungszentrum, die Stiftung Zukunft Berlin, die Einstein-Stiftung sowie das Wissenschaftskolleg zu Berlin. Der Grundstock von 500 000 Euro stammt von fünf Gründungsstiftern, darunter Andreas Eckert, Vorstandvorsitzender der Berliner Strahlen- und Medizintechnik AG Eckert und Ziegler, und Arend Oetker, Konzernchef der gleichnamigen Holding mit Sitz in Berlin. Oetker war auch langjähriger Präsident des Stifterverbandes.

Neue Gründermentalität in Berlin weckt Hoffnungen

Dass Berlin als schwieriges Umfeld für das Sammeln privater Großspenden gilt, ist allen Beteiligten bewusst. Günter Stock, Vorstand der Einstein-Stiftung, setzt auf die „Gründermentalität“, die Berlin in jüngster Zeit erfasst habe. So könnten nicht nur die wenigen großen Firmen in der Stadt, sondern bald auch erfolgreiche Start-up-Unternehmerinnen und -Unternehmer „zu Mäzenen werden“. Der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD), der am Pariser Platz über die Idee des Förderfonds mitdiskutierte, sieht „Berlin erst seit kurzem in der Lage“ zu solchem Engagement.

Doch heute gebe es „Unternehmen, die Kraft haben“. Für die Vorstandsvorsitzende der Gasag AG (Berliner Gaswerke), Vera Gäde-Butzlaff, liegt die Chance Berlins gerade darin, „dass vorher wenig getan wurde“.

"Smart City" noch am Anfang - attraktiv für Investitionen?

So sei etwa die vom Senat geplante „Smart City“ noch am Anfang – „da kann man viele Dinge ganz neu machen“, sagte Gäde-Butzlaff. Lange Zeit seien ja immer wieder dieselben privaten Wissenschaftsförderer angesprochen worden, „aber man merkt, dass es mehr werden“. Der ehemalige Bahnchef Rüdiger Grube entdeckt in Berlin „den Beginn eines neuen Netzwerkes“ zwischen Wissenschaft, Politik und Unternehmen.

Menschen sitzen bei einer Podiumsdiskussion vor Publikum auf einer Bühne.
Auftakt. Der neue Förderfonds Wissenschaft in Berlin wurde mit einer Podiumsdiskussion im Allianz-Forum am Pariser Platz vorgestellt. Mit dabei: Michael Müller, Regierender Bürgermeister und Wissenschaftssenator (2. v.li.).
© Peter Himsel/Stifterverband

Dass ein solches Netzwerk aus dem Stand funktionieren kann, zeigt das am Montag gegründete Einstein-Zentrum Digitale Zukunft, eine Public-private-Partnership, für die in kürzester Zeit mehr als 20 Firmen 12 Millionen Euro für 50 zusätzliche IT-Professuren an den Berliner Universitäten bereitgestellt haben.

Gefragt sind Spenden für Risikoforschung

Die private Kofinanzierung des Einstein-Zentrums wird über den Förderfonds laufen, gab Andreas Schlüter vom Stifterverband bekannt. Dafür gebe es im Fonds ein „Sondervermögen Einstein-Stiftung“. Der Berliner Fonds ist die einzige regionale Ausgründung des Stifterverbandes, die Geschäftsstelle ist am Verbandssitz in Essen angesiedelt. Neben der Wirtschaft wolle man „Privatleute ansprechen, Bürger, die erkennen, wie wichtig Forschung und Innovationen für die Wohlfahrt des Landes sind“, sagte Schlüter.

Stifter können sich gezielt für angewandte Forschung engagieren – an einer bestimmten Hochschule, einem Institut oder in einer Fachrichtung. Gefragt seien Investitionen in Projekte mit hohem Erkenntnis-Potenzial, die als Risikoforschung gelten und für klassische Förderformate antragsfähig gemacht werden sollen, heißt es. Im Image-Film wirbt FU-Präsident Peter-André Alt: „Investieren Sie hier, das Geld vermehrt sich.“ Und Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach verspricht, dass öffentliche Förderung nicht zurückgefahren werde, wenn private Mittel fließen.

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