WM 2014: Brasilien - Holland um Platz drei: Neymar sieht Brasilien untergehen
Brasilien enttäuscht auch im letzten WM-Spiel auf ganzer Linie, die Niederlande gewinnen im Spiel um Platz drei - trotz Motivationsproblemen davor. Toni Kroos wird weiter gelobt - und Bastian Schweinsteiger dankt einem fast vergessenen Teamkollegen. Der Tag im WM-Blog!
01.45 Uhr: Bilder eines enttäuschten, gebrochenen Gastgebers: Das Spiel um Platz drei haben wir hier in einer Bildergalerie für Sie aufbereitet. Damit schließt das WM-Blog für heute - und ist bereits am frühen Sonntag wieder für Sie da, mit allen Infos, News und Hintergründen zum großen Tag: Das WM-Finale Deutschland - Argentinien, der Klassiker, das Spiel um den vierten Stern fürs DFB-Team. Hier berichten wir für Sie vom Rennen um den Titel, vom größten Spiel der Nationalmannschaft seit dem WM-Finale 2002.
01.10 Uhr: Mit Trauer und Bestürzung haben Millionen Brasilianer die Niederlage ihrer Seleção im Spiel um WM-Platz drei verfolgt. An Rios Copacabana verließen Tausende brasilianische Anhänger in Nationaltrikots
enttäuscht das FIFA-Fanfest nach der bitteren 0:3-Niederlage gegen die Niederlande. „Vergonha total!“ (Totale Schande), entfuhr es einem Fan, der noch vor Ende der Partie kopfschüttelnd das Gelände an der Avenida Atlântica verließ.
Auch im Mané-Garrincha-Stadion von Brasília waren nach und nach die Gesänge der Fans verstummt, die lange Zeit noch „Pentacampeão“ (Fünffachweltmeister) skandiert hatten. Zum Schluss waren es vor allem Pfiffe. Brasilien steht nach der WM sportlich vor einem Scherbenhaufen. „Brasilianischer Black-Out: Teil 2. Neues Leiden“, schrieb die Sportzeitung „Lance!“ nach der Partie mit Blick auf das 1:7-Debakel am Dienstag im Halbfinale gegen Deutschland.
00.10 Uhr: Planlos, mittellos, ausgebuht - Brasilien ist nicht mal mehr zum Weinen, schreibt unser Autor Armin Lehmann. Und die Niederlande? Denen hat eine höchstens durchschnittliche Leistung zum Sieg gereicht. Den Spielbericht zur Partie um Platz drei finden Sie hier.
23.55 Uhr: Pfeifkonzert in Brasilia: In der Nachspielzeit trifft Hollands Wijnaldum zum 3:0, die Niederlande sichern sich Platz 3 - ein trauriger Abschied der Brasilianer.
23.25 Uhr: Ob er auch dieses Mal im Stadion ist? Denn Mick Jagger ist an allem schuld! Sobald er im Fanblock einer Mannschaft sitze oder auch nur Tipps auf sie abgebe, verliere diese, unkt man in Brasilien über "pe frio" (kalter Fuß), der im Spiel gegen Deutschland im brasilianischen Block saß und so wohl für die Staatstrauer mitverantwortlich war. "Paint it black" also im wahrsten Sinne des Wortes...
22.55 Uhr: Zur Halbzeit ein Blick auf die Staatsmacht: Das Halbfinal-Aus der Brasilianer hält Einzug in die Politik. "Jetzt ist es nicht nur an der Zeit, die Nationalmannschaft zu überdenken, sondern Brasilien als Ganzes", sagte Präsidentschaftskandidat Aecio Neves. Die Umfragewerte von Amtsinhaberin Dilma Rousseff stiegen im Laufe der WM dennoch.
Mit Blick auf das Halbfinale gegen Deutschland gab Rousseff indes zu, dass das 1:7 schwer zu verarbeiten sei. „Jede Niederlage ist traurig. Wir werden noch lange in Brasilien darüber debattieren, wie und weshalb es dazu kam“, erklärte die Präsidentin. „Die Deutschen waren in der zweiten Halbzeit außerordentlich behutsam, sie waren wirklich rücksichtsvoll“, sagte die 66-Jährige.
22.30 Uhr: Nach einer knappen halben Stunde Spielzeit in Brasilia müssen wir sagen: Nicht nur auf dem Platz treffen Welten (hier desolate Brasilianer, dort überraschend motivierte Niederländer) aufeinander, auch auf den Bänken beider Teams dürften die Gefühlslage durchaus unterschiedlich sein: Hier Neymar, der die Brasilianer zumindest moralisch unterstützen wollte und wohl froh ist, dort nicht auf dem Rasen stehen zu müssen, dort der kurzfristig verletzte Wesley Sneijder, der sich über (bisher) so einfache Aufgabe sicher gefreut hätte...
22.10 Uhr: Zehn Minuten gespielt in der Partie um Platz 3 - und für die Brasilianer nimmt das Spiel schon ähnliche Züge an wie das Halbfinale gegen Deutschland: Bereits nach knapp 90 Sekunden gab es einen (fragwürdigen) Elfmeter für die Niederlande, Robin van Persie traf zum 1:0 für "Oranje".
21.50 Uhr: Noch zehn Minuten bis zum Duell der Frustrierten - oder gelingt einem der Halbfinal-Verlierer doch noch ein einigermaßen versöhnlicher Abschluss der WM? Brasilien - Niederlande ab 22.00 Uhr im Live-Ticker.
21.30 Uhr: Nach dem Halbfinal-Desaster gegen Deutschland hat der Scolari seine Startelf gleich auf sechs Position geändert. Im Spiel um Platz drei gegen die Niederlande kehrt am Samstag (22.00 Uhr MESZ) in Brasília der zuvor gesperrte Kapitän Thiago Silva für Bayern-Profi Dante in die Innenverteidigung zurück. Auf der linken Abwehrseite beginnt Maxwell anstelle von Marcelo, im defensiven Mittelfeld darf Paulinho statt Fernandinho neben Luiz Gustavo starten.
In der Offensive gibt es gleich drei Wechsel: Ramires und Willian besetzen die Außenpositionen für Bernard und Hulk. In der Sturmspitze darf erstmals bei dieser WM Jô beginnen, der auch beim 1:7 gegen Deutschland schwache Fred bleibt zunächst draußen. Beim Oranje-Team setzt Bondscoach Louis van Gaal bis auf eine Position auf die gleiche Anfangsformation wie beim Halbfinal-Scheitern im Elfmeterschießen gegen Argentinien. Für Nigel de Jong rückt Jordy Clasie ins defensive Mittelfeld.
21.00 Uhr: Sag zum Abschied leise "Seleção": Das Spiel um Platz 3 wird das letzte einer gescheiterten Generation, schreibt unser Autor Sven Goldmann hier zum Auftritt der Brasilianer ab 22.00 Uhr - und sieht einen Neuanfang beim fünfmaligen Weltmeister als zwingend an. Denn die Mannschaft von Trainer Luis Felipe Scolari "war einfach nicht gut genug". Der Trainer wird im eigenen Land harsch kritisiert - aus verschiedensten Gründen. Wie haben Sie die Spiele des Gastgebers gesehen, liebe Leser?
20.30 Uhr: Nicht nur die "Elftal" zeigt Motivationsprobleme, auch beim Gastgeber mag sich keine rechte Begeisterung vor der Partie um 22.00 Uhr einstellen. ZDF-Experte Oliver Kahn bestätigt im WM-Studio die Wahrnehmung: "Der Stecker ist raus bei den Brasilianern" sieht er bei den Anhängern der "Seleção" das Interesse für die WM im Generellen und das Spiel um Platz 3 im Speziellen auf einem Tiefpunkt. Die ganz große Begeisterung sei nach dem 1:7 im Halbfinale gegen Deutschland nicht mehr da - zu Recht, liebe Leser?
20.00 Uhr: Es wird weiter leidenschaftlich kommentiert: "Eine alte Weisheit: Wenn man das Verlieren gelernt hat, macht das Gewinnen um so mehr Spaß!" mahnt User "Erkenner", das Spiel um Platz 3 der WM doch bitte ernst zu nehmen. Auch "rob1969" meint: Die Partie wäre letztendlich doch sinnvoll, "weil es für die Verlierer der HF-Spiele eine Chance darstellt, sich zu 'rehabilitieren'. Und die bisher nicht eingesetzten Spieler kommen auch mal zum Zug. Das Spiel um Platz 3 bei der WM 2010 war schön anzusehen. Fünf Tore und jede Menge Spielfreude." Tatsächlich hat die deutsche Mannschaft aus den Turnieren 2006 und 2010 doch positive Erfahrungen mit diesem in der Wahrnehmung so unbeliebten Spiel...
"ma12" bringt sogar noch einen neuen Ansatz ein: "Im Gegenteil würde ich es bevorzugen, dass man statt im Viertelfinale rauszufliegen, in einer Platzierungsrunde um die Plätze 5-8 spielen würde. Auch würde ich dies bis in die Vorrunde durchsetzen. So weiß jede Mannschaft genau, auf welchen Platz sie im Moment steht."
Was meinen Sie, liebe Leser? Freuen Sie sich auf Brasilien - Niederlande?
19.30 Uhr: Diskussion um das Spiel um den 3. Platz hin oder her - zum WM-Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien werden am Sonntag (21.00 Uhr) Hunderttausende auf den Fanmeilen erwartet, die meisten von Ihnen in Berlin, meldet die dpa. Auf dem 1,2 Kilometer langen Abschnitt der Straße des 17. Juni können bis zu 200 000 Besucher auf 11 Bildschirmen das Geschehen in Brasiliens Metropole Rio de Janeiro verfolgen. Der Platz vor der Hauptleinwand am Brandenburger Tor könnte schon Stunden vor Anpfiff eng werden. Wird es zu voll, schließen die Veranstalter die Eingänge, um Sicherheitsprobleme zu vermeiden.
Auch in Hamburg, Mainz oder Frankfurt am Main werden jeweils mehrere Zehntausend Besucher beim Public Viewing erwartet. Das Wetter wird in vielen Teilen Deutschlands wohl nicht weltmeisterlich: Der Deutsche Wetterdienst sagte Regenschauer voraus.
19.00 Uhr: Lob gibt es übrigens auch für Kevin Großkreutz - nun, "Lob" im weitesten Sinne. Kurz vor dem Ende des gemeinsamen WM-Abenteuers konnte sich Bastian Schweinsteiger eine kleine Spitze gegen WM-Dauerreservist Kevin Großkreutz nicht verkneifen. „Jungs, es war mir eine Ehre. Danke für eine tolle Zeit ohne Eskapaden. V.a. Dir, Kevin!“, twitterte Schweinsteiger mit einem Augenzwinkern.
Der Mittelfeldspieler des FC Bayern spielte damit offenbar auf die Fehltritte von Großkreutz im Vorfeld des Turniers in Brasilien an, die zu einer Verwarnung durch Bundestrainer Joachim Löw führten. Der Dortmunder war wegen einer Pinkel-Eskapade und eines Döner-Wurfs in die Schlagzeilen geraten.
18.30 Uhr: So wenig Freunde das Spiel um den 3. Platz aktuell hat, so viele neue Bewunderer hat Nationalspieler Toni Kroos: Kolumbiens Torjäger James Rodríguez hat den Mittelfeldspieler des DFB-Teams in höchsten Tönen gelobt, schreibt die dpa. Er habe gegen ihn bei der U-17-WM in Südkorea gespielt, sagte er in einem Interview des spanischen Sportblatts „Marca“ (Samstag). „Schon damals machte er den Unterschied aus“, erklärte er. Daher wäre die Entdeckung der WM 2014 als Neuverpflichtung für Real Madrid ein großer Gewinn. „Er hat sehr viel Talent.“
Auch Rodríguez, der am Samstag seinen 23. Geburtstag feierte, kann sich nach eigenen Worten einen Wechsel vom AS Monaco zu den „Königlichen“ sehr gut vorstellen. „Zu wissen, dass ein Verein wie Real Madrid Interesse an mir hat, ist eine große Ehre“, sagte er. „Für mich wäre es natürlich ein Traum, für Real zu spielen.“ Die Entscheidung sei ganz in Händen von Club-Boss Florentino Pérez. Auch "James", wie der Offensivkünstler nur genannt wird, konnte sich beim Turnier in Brasilien ins Rampenlicht spielen und erzielte sechs Tore, wäre damit aktuell bester Angreifer der WM.
18.00 Uhr: Macht das Spiel um den 3. Platz bei einer Fußball-WM überhaupt Sinn? Es wird weiter kontrovers diskutiert - auch Sie teilen Ihre Meinung mit uns, liebe Leser: Dass der dritte Rang nicht interessiert, das gäbe es nur im Fußball, meint User "Amygdala" - und bringt einen Vorschlag ein, das "kleine Finale" aufzuwerten: "Vllt. sähen das dann die Teilnehmer am kleinen Finale auch anders. Insofern sollte man das Spiel um den dritten Platz vllt. unmittelbar vor das Finale im selben Stadion legen, die Mannschaften würden im Stadion verbleiben und am Schluss alle geehrt."
User "Holunderbusch" sieht das Spiel dazu als Möglichkeit, eine Mannschaft würdig zu verabschieden: "Das Spiel um den 3. Platz ist die Chance für die Trainer, allen Spielern aus der 2. und 3. Reihe zu danken. All die Spieler, die statt Urlaub zu genießen mit zur WM fuhren, um dort hart zu traineren, aber dann gar nicht oder nur ein paar Minuten zum Einsatz zu kommen."
Die Diskussion geht weiter - einzig Brasilien und die Niederlande haben keine Wahl: Beide Teams müssen antreten. Kommentieren und diskutieren Sie mit, liebe Leser - das letzte Wort ist wohl noch nicht gesprochen.
17.30 Uhr: Die emotionale Geschichte von Monica Lierhaus - und das Versprechen von Bundestrainer Joachim Löw: Nach der schweren Erkankung der Moderatorin kam die WM 2010 noch zu früh. Eine Zielsetzung gab ihr Kraft: Das WM-Finale 2014 in Rio de Janeiro.
"Ich habe doch ein großes, echtes Ziel, dass ich unbedingt erreichen möchte", schreibt sie in unserer morgigen Ausgabe. "Als Journalistin in Brasilien beim WM-Finale dabei zu sein, im Idealfall mit deutscher Beteiligung. Mitte 2010, als es mir noch überhaupt nicht gut ging, habe ich mich unglaublich darüber gefreut, als Joachim Löw mich einmal besuchen kam, um zu schauen, wie es mir geht. Obwohl zu dieser Zeit keiner auch nur einen Cent auf mich und mein Ziel gesetzt hätte, habe ich ihm davon erzählt. Er hat mich total darin bestärkt und mit mir eine Vereinbarung getroffen. Wenn ich es als Journalistin nach Brasilien schaffe, dann sind wir am 13. Juli in Rio zum Interview verabredet! Wir hatten also das gleiche Ziel."
Die WM-Kolumne von Monica Lierhaus können Sie morgen im gedruckten Tagesspiegel oder schon heute Abend ab 19.30 in unserem E-Paper lesen.
Robben: "Die Argentinier werden keine Chance haben"
17.00 Uhr: Bisher wurden die Argentinier bei dieser WM hauptsächlich von ihrem Superstar Lionel Messi getragen. Das soll im Endspiel gegen Deutschland anders werden, fordert Mittelfeldregisseur Javier Mascherano. Er rief dazu auf, Torjäger Messi besser im Spiel zu unterstützen. „Hoffentlich können wir ihm am Sonntag ein bisschen mehr helfen als er uns bisher geholfen hat“, sagte der Profi vom FC Barcelona am Samstag der argentinischen Sportzeitung „Olé“. „In den vergangenen zwei Spielen hat ihm die Mannschaft nicht das gegeben, was er braucht“, ergänzte Mascherano.
Auf die Frage, ob er sich angesichts seiner guten Leistungen bei der WM als Held fühle, antwortete Mascherano: „Ich bin nicht Rambo und auch nicht José de San Martín (Argentiniens Unabhängigkeitsheld).“ Solche Vergleiche nehme er mit Humor, aber eigentlich seien sie ihm peinlich.
16.35 Uhr: Das WM-Finale wird am Sonntag wieder zehntausende Menschen auf die Fanmeile ziehen. Und auch zahlreiche Nicht-Berliner in die Hauptstadt. Kurz: Es wird voll in der Stadt. Unser Kollege Ulrich-Zwatka-Gerlach aus der Lokalredaktion hat sich dazu ein paar Gedanken gemacht, seine Glosse finden Sie hier.
16.05 Uhr: Um hier nicht einseitig zu wirken, hat der Kollege Reich dann auch noch darüber nachgedacht, warum Argentinien Weltmeister werden könnte. Hier die Gründe, die er gefunden hat:
Warum Argentinien Weltmeister wird: 1.) Weil Angel die Maria wahrscheinlich wieder spielen kann. Der Madrilene war spielerisch der einzige Lichtblick. 2.) Weil Deutschland zwar einen Kaiser hat, aber Argentinien die Hand Gottes. Und die hat immerhin seine eigene Kirchengemeinde, die Iglesia Maradoniana, mit mittlerweile knapp 40000 Mitgliedern weltweit. 3.) Weil es das dritte WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien ist. 1986 gewann die Elf um Maradona, vier Jahre später triumphierten die Deutschen. Nach dem Gesetz der Serie sind also die Argentinier wieder dran. 4.) Weil im Kader der Deutschen kein Spieler von Eintracht Frankfurt ist. Bei den bisherigen drei WM-Triumphen war immer ein Frankfurter nominiert, ohne geht es nicht. 4.) Weil noch überhaupt kein Fußballverband aus Europa in Süd-, Mittel- oder Nordamerika den WM-Titel gewinnen konnte. 5.) Weil die Offensive vielleicht Tore schießt, die Defensive aber die Titel gewinnt. 6.) Weil ein Spieler wie Messi in seiner Karriere Weltmeister werden muss. 7.) Weil es dieses Mal wohl keinen Spickzettel mehr für ein etwaiges Elfmeterschießen gibt. Oder doch?
Fallen Ihnen auch noch Argumente für oder gegen einen deutschen WM-Triumph ein, liebe Leserinnen und Leser? Dann schreiben Sie es und in das Kommentarfeld etwas weiter unten auf dieser Seite.
15.45 Uhr: Auch auf unserer Facebook-Seite verteidigen einige Nutzer das Spiel um den dritten Platz. "Wer sich in einem Weltklasseturnier für den dritten Platz zu schade ist und ihn nicht als erkämpfenswert erachtet, der zollt weder dem ersten noch dem zweiten Platz seinen Respekt. Der sollte erst gar nicht antreten." schreibt zum Beispiel eine Nutzerin. Andere verweisen darauf, wie toll das Spiel Deutschland - Portugal 2006 war, oder das man schon an der Einschaltquote heute Abend sehen werde, ob dieses Spiel sinnvoll ist oder nicht. Und ein Kommentator sieht in der ablehnenden Haltung von Holland-Coach Louis van Gaal vor allem eines: Dass er ein schlechter Verlierer ist. Und was meinen Sie? Diskutieren Sie mit, hier unter diesem Artikel oder auf unseren sozialen Kanälen auf Facebook, auf Twitter oder auf Google+
15.25 Uhr: Noch mehr Zuversicht für alle Fans der deutschen Mannschaft: Arjen Robben hat nämlich keine Zweifel daran, dass Deutschland Weltmeister wird. "Die Argentinier werden keine Chance haben", so der 30-jährige. Und der Mann hat schließlich Ahnung.
15.15 Uhr: Wiedersehen in Brasilia. Brasiliens verletzter Stürmerstar Neymar wird sich das Spiel um den dritten Platz der WM gegen die Niederlande laut Medienberichten im Stadion anschauen. Er werde allerdings nicht auf der Ersatzbank sitzen, meldete das Portal Uol.com am Freitagabend (Ortszeit). Nach der 1:7-Niederlage gegen Deutschland am Dienstag war er zum Team zurückgekehrt. Die Möglichkeit, ihn auf die Bank zu setzen, sei aus zwei Gründen verworfen worden, hieß es in dem Bericht: Zum einen könnte er bei einer dann möglichen Dopingkontrolle wegen der vielen von ihm eingenommenen Medikamente durchfallen. Zum anderen könnte der Druck von den Tribünen übermachtig werden, ihn doch noch aufs Spielfeld laufen zu lassen.
14.55 Uhr: Nach der fundierten Analyse über die Gründe für den Erfolg der deutschen Mannschaft, hat unser Kollege Stephan Reich noch weitere Gründe gefunden, warum Deutschland Weltmeister wird. Hier seine Liste, zusammengestellt allerdings eher mit dem Herzen als mit kühlem Fußballsachverstand. Wäre ja sonst auch langweilig. oder?
Warum Deutschland Weltmeister wird: 1.) Weil es an der Zeit ist. Die deutsche Mannschaft ist Weltspitze, Führungsspieler wie Lahm, Schweinsteiger, Khedira und Neuer sind auf dem Zenit ihres Schaffens. 2.) Weil Pechvogel Neymar den Argentiniern die Daumen drückt: „Ich hoffe, dass Messi und Mascherano gewinnen“ Wirklich glücklich verlief Neymars WM bisher nicht. Und warum sollte sich das nun ändern? 3.) Weil Messi vielleicht der beste, aber nicht gerade der fleißigste Spieler der WM ist. Mit durchschnittlich nur 5,44 Kilometern Laufleistung pro Stunde Spielzeit könnte er sich auch eine Sonnenliege mit auf den Platz nehmen. 4.) Weil es das achte Finale mit deutscher Beteiligung ist. Dreimal war die DFB-Elf siegreich, viermal nicht. Diese Bilanz will ausgeglichen werden. 5.) Weil Argentiniens Abwehrchef Martin Demichelis eher zu den langsamen Vertretern seiner Zunft gehört. Gegen Spieler wie Müller, Schürrle und Özil bräuchte er schon einen Außenbordmotor, um mithalten zu können. 6.) Weil man Brasilien sieben Tore eingeschenkt hat. Punkt. 7.) Weil das schöne Spiel über den Verhinderungsfußball der Argentinier obsiegen muss. Eine Grundsatzfrage. 8.) Weil Adidas bereits Trikots mit einem zusätzlichem WM-Stern gedruckt hat. Für den Schrank viel zu Schade. 9.) Weil Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner nicht zum WM-Finale kommen kann. Sie leidet seit mehr als einer Woche an einer schweren Rachen- und Kehlkopfentzündung. 10.) Weil Gisele Bündchen den Pokal ins Stadion bringt. Das brasilianische Model hat deutsche Wurzeln.
Keine Lust aufs "Kleine Finale"? Kritik an Einstellung der Profis
14.30 Uhr: Wetten und Tippen sind beim Sport beliebte Nebenbetätigungen, doch müsste da nicht eigentlich auch die Wissenschaft helfen können? Denn lässt sich nicht alles irgendwie vorausberechnen? Nun ja, es gibt da zum Beispiel die Marktwerttheorie. Mit der ist es bei den vergangenen vier großen Turnieren (WM und EM) gelungen, das richtige Finale samt Sieger vorherzusagen. Mehr darüber weiß unser Kollege Albert Funk.
13.55 Uhr: Unser Kollege Lucas Vogelsang hat in den vergangenen Wochen die WM in Brasilien erlebt - doch angesichts der Finalpaarung Deutschland gegen Argentinien fiel ihm auch eine Begegnung wieder ein, die er im Jahr 2012 in einer durchzechten Nacht in New York mit einem leicht verrückten Argentinier hatte. Der erklärte ihm damals in einer flammenden Rede im Morgengrauen, warum sein Land die nächste WM gewinnen wird und sagte so Manches, was sich jetzt als fast prophetisch erweist. Gut, dass Vogelsang die Geschichte damals für die 11Freunde aufgeschrieben hat, nachzulesen hier.
13.30 Uhr: Die Debatte um Sinn und Unsinn des Spiels um den dritten Platz geht weiter, unsere Online-Leserin "Elena66" sieht das Problem dabei nicht in dem Spiel selbst, sondern in der Einstellung der Profis. Kann sein, dass die Holländer zu müde und satt sind, um Spaß an einem Spiel um den dritten Platz zu haben. Es gibt aber immer auch Mannschaften im Turnier, für die das Spiel um Platz drei eine Ehre wäre. Man stelle sich vor, Costa Rica hätte das geschafft. Oder Chile. Wollte man denen und den Fans dieses Spiel wirklich nehmen?" Die Spieler von Brasilien und den Niederlanden seien es außerdem heute Abend den Zuschauern schuldig, "noch einmal eine gute Performance abzuliefern. Erst wenn die Zuschauer keine Karten für das kleine Finale mehr kaufen, dann kann man es abschaffen!"
13.10 Uhr: Zum Finale in Rio de Janeiro reisen bekanntlich auch die beiden ranghöchsten Politiker Deutschlands: Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es ist die erste gemeinsame Reise der beiden, mit dabei werden auch noch Vertreter der Bundestagsfraktionen. Mehr dazu hier.
12.45 Uhr: Hand aufs Herz: Gehörten Sie vor der Weltmeisterschaft auch zu den Pessimisten, die der deutschen Mannschaft eine enttäuschende WM und ein Ausscheiden spätestens im Halbfinale prophezeiten? Halb so wild, denn mit dieser Haltung waren sie Gewiss kein Außenseiter. Inzwischen ist klar: Die Nationalelf ist besser als erwartet. Die fünf Gründe Hauptgründe dafür kennt unser WM-Reporter Stefan Hermanns, seinen Bericht können Sie hier lesen.
12.10 Uhr: Während der hier bereits erwähnte Diego Maradona glaubt, dass "Messi es schon richten" für Argentinien im Finale, tippt sein deutsches Pendant Franz Beckenbauer auf 2:0 für Deutschland. Der Verlauf des Turniers erinnere ihn sehr an die WM 1990 in Italien, als die DFB-Auswahl unter ihm als Trainer zum dritten und bislang letzten Mal den Titel gewann, wie er in der "Bild-Zeitung" schrieb. Beckenbauer wird das Finale am Sonntag (21.00 Uhr MESZ/ARD) am Fernseher verfolgen, nachdem er auf eine Reise nach Brasilien verzichtet hatte.
11.50 Uhr: Wer das Finale der Fußball-WM am Sonntag nicht verpassen möchte, dem bleibt im Prinzip nur eine Chance: live schauen. Denn in der ARD-Mediathek ist das Spiel anschließend nur 24 Stunden lang abrufbar, danach verschwindet es von der Seite. Dagegen bleiben die WM-Partien ohne deutsche Beteiligung bis 2015 abrufbar. Warum das so ist und wie sich eine Regelung, die eigentlich dem Gebührenzahler nutzen sollte, ins Gegenteil verkehrte, hatte unsere Kollegin Sonja Álvarez aus der Medienredaktion hier aufgeschrieben.
11.25 Uhr: In der Debatte um den Sinn des Spiels um Platz drei hier auf unserer Seite spricht sich unser Online-Leser "rob1969" für den Erhalt dieser Trostpreis-Partie aus. "Wenn die Spieler, die das Halbfinale vergeigt haben, keine Lust dazu haben, ist das zwar verständlich, aber unsportlich. Ohnehin kommen im Spiel um den 3. Platz vorwiegend jene zum Einsatz, die vorher kaum oder gar nicht gespielt haben. Das Spiel ist meistens auch schön anzusehen, weil keine taktischen Zwänge dem natürlichen Spieltrieb der Spieler im Wege stehen. Und Dritter von insgesamt 203 an einer WM teilnehmenden Verbänden zu werden - wenn das kein Grund zu Feiern ist!"
User "mogberlin" schlägt den lustlosen Akteuren einen kreativen Protest vor: Diese sollten am besten "lustvoll ein Feuerwerk a´la Harlem Globetrotters (Kunst und Slapstick) abfeiern - mit einem unumkämpften 25:25 als Ergebnis, welches die Veranstaltung ad absurdum führt und die FIFA der Lächerlichkeit preisgibt. Am besten ohne Torhüter, stattdessen mit jeweils 11 Feldspielern. Und Neymar sollte dabei aufgestellt werden. Der kann sich mit Gehhilfen ein abgeschiedenes Plätzchen an einer Eckfahne suchen und applaudieren. Als Ausgleich spielt Robben mit auf dem Rücken zusammengebundenen Händen und - noch schwerwiegender - er verpflichtet sich, im gegnerischen Strafraum nicht den Todeskampf von Großvögeln nachzuahmen."
Und was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser? Was halten Sie vom Spiel um Platz drei? Eine berechtigte Veranstaltung oder eher abschaffungswürdig? Und werden Sie sich die Partie heute Abend anschauen?
Thomas Müller macht sich über RTL-Reporter lustig
11.05 Uhr: Thomas Müller kann bekanntlich nicht nur Tore schießen, sondern auch schlagfertig auf merkwürdige Interviewfragen antworten. Auf der Pressekonferenz gestern wollte ein Journalist von ihm wissen, mit welchen irdischen Kräften er der spirituellen Kraft entgegentreten wolle, die Argentinien durch den argentinischen Papst Franziskus bekomme. "Und jetzt hinzukucken, würde ich sagen, dass diese Frage von RTL kommt, oder?" antwortete Müller und hatte damit die Lacher auf seiner Seite:
10.50 Uhr: Wir haben hier im Laufe der WM schon sehr häufig Diego Maradona zitiert. Das liegt auch daran, dass der eine eigene Sendung im venezolanischen Fernsehen hat. wo er sich täglich eine Stunde lang selbst inszeniert und folglich so einiges über Fußball, Gott und die Welt von sich gibt. Ein Klamauk an der Außenlinie zwischen Sport und Politik. Unser Kollege Dominik Bardow hat sich das Ganze mal angetan, mehr dazu hier.
10.35 Uhr: Die deutsche Mannschaft ist mittlerweile im Endspielort Rio de Janeiro angekommen. Die Mannschaft traf am späten Freitagabend rund 42 Stunden vor dem Anpfiff des WM-Finals nach dem Flug von Porto Seguro in der brasilianische Millionen-Metropole ein. Das ruhige WM-Stammquartier Campo Bahia ist inzwischen aufgelöst.
10.10 Uhr: Dem Finale in Rio fiebert natürlich auch ganz Berlin entgegen. Aber wo sind eigentlich die Berliner zu finden, die nicht für die deutsche Mannschaft sind? Vielleicht an der Argentinischen Allee in Berlin-Zehlendorf? Unser Berlin-Redakteur Christoph Stollowsky hat sich dort mal umgeschaut. Das Protokoll eines ziemlich erfolglosen Rundgangs finden Sie hier.
09.45 Uhr: Auch wenn heute das Spiel um Platz drei auf dem Programm steht, wirft natürlich schon das Finale zwischen Deutschland und Argentinien seine Schatten voraus. Thomas Müller kann morgen als einziger Spieler der WM-Geschichte zum zweiten Mal den Goldenen Schuh für den besten Torjäger des Turniers gewinnen. Doch dieser Titel ist ihm natürlich nicht genug. Mehr zum deutschen Torjäger der bei dieser WM den Kolumbianer James Rodriguez jagt und auch Mrioslav Klose eines Tages durchaus noch einholen könnte, können Sie hier lesen.
09.25 Uhr: An dieser Stelle noch der Hinweis auf unseren Blog von gestern, denn auch dort waren wir natürlich von früh bis spät dabei mit allem rund um die WM , zum Beispiel mit Neuigkeiten zum Final-Schiedsrichter, einer Debatte um einen möglichen Regelverstoß im Elfmeterschießen zwischen Argentinien und den Niederlanden und Kampfansagen aus dem Lager der Argentinier. Dies und viel mehr können Sie hier nachlesen.
09.00 Uhr: Endlich wieder Fußball. Na gut, das WM-Finale steigt erst morgen. Aber alle WM-Hardliner, die nach den letzten beiden Tagen schon Entzugserscheinungen hatten und spätestens Mitte nächster Woche ohnehin in ein tiefes Loch fallen werden, können sich auf das Spiel um Platz drei freuen, das heute Abend um 22.00 (live im ZDF) in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia angepfiffen wird. Im Gegensatz zu den meisten Beteiligten wahrscheinlich, denn sonderlich begeistert über dieses bedeutungslose Nachsitzen haben sich die Akteure der Brasilianer und Niederländer bislang nicht gezeigt.
Und damit herzlich Willkommen zu unserem täglichen WM-Blog und einem Zitat von Holland-Trainer Louis van Gaal zum ungeliebten Trostspiel: „Das hat nichts mit meiner Auffassung von Sport zu tun.“ Der Bondscoach plädiert für einen zukünftigen Verzicht auf das Spiel um Platz drei, wie es bei Europameisterschaften ja bereits der Fall ist. Er verurteilt auch die Tatsache, dass eine Mannschaft, die eigentlich ein gutes Turnier gespielt hat, am Ende mit zwei Niederlagen in Folge nach Hause fahren muss. Auch Arjen Robben hat sich als kein großer Fan dieses Spiels geoutet.
Was würden Sie als Spieler oder Trainer bevorzugen, wenn ihr großer Traum vom WM-Finale geplatzt ist, liebe Leserinnen und Leser? Lieber schnell weg, nach Hause oder in den Urlaub und möglichst nie wieder etwas zu hören bekommen von dieser verfluchten WM? Oder wenigstens noch einmal auflaufen, ein versöhnliches Ende mit dem Team und den Fans nach dem schmerzhaften Halbfinal-Aus feiern?
War es für Deutschland in den Jahren 2006 und 2010 nicht doch noch ganz schön, mit dem Spiel um Platz drei einen positiven Schlusspunkt unter diese WM zu setzen, nachdem die Halbfinalniederlagen schon zumindest ein bisschen verdaut waren? Kann es nicht gerade für die Mannschaft von Brasilien eine Chance sein, sich nach der Schmach von Belo Horizonte wenigstens ein bisschen mit den eigenen Fans zu versöhnen? Und reicht das aus, um vier Tage längeren Aufenthalt, Reisestrapazen und weitere Verletzungsgefahr zu rechtfertigen? Klingt ein dritter Platz rückblickend wirklich so viel besser als ein vierter? Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit, hier im Kommentarbereich unter diesem Artikel.