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Nicola Rizzoli pfeift das WM-Finale am Sonntag.
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WM 2014: Italien doch im Finale: Nicola Rizzoli pfeift Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien

Der Schiedsrichter im WM-Endspiel kommt aus Italien. Trikottechnisch hat Deutschland am Sonntag ein klares Heimspiel. Und auch sonst fliegen der DFB-Elf weltweit die Herzen zu. Ein Verdienst von Joachim Löw? Der Tag im WM-Blog!

23.00 Uhr: Und das war es für heute vom WM-Blog. Auch am Samstag sind wir wieder rund um die Uhr für Sie da. Und dann wird ja auch wieder Fußball gespielt. Das Spiel um Platz drei steht auf dem Programm, auch wenn die beiden beteiligten Teams aus Brasilien und Holland auf eine Teilnahme lieber verzichtet hätten. Mehr dazu und natürlich auch zur deutschen Mannschaft lesen Sie im nächsten WM-Blog. Bis dahin eine gute Nacht!

22.15 Uhr: IOC-Präsident Thomas Bach hat WM-Gastgeber Brasilien für die Organisation der Fußball-Weltmeisterschaft in höchsten Tönen gelobt. "Brasilien kann sehr stolz sein auf die Organisation der 'Copà, und wir sind sicher, dass die Welt während der Olympischen Spiele 2016 (in Rio) sehen wird, wofür Brasilien steht: Leidenschaft und Effizienz zur gleichen Zeit", sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees am Freitag nach einem Treffen mit Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff in Brasília. Die Staatschefin habe ihm ihren Einsatz für einen Erfolg der Spiele zugesichert.

21.30 Uhr: Als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft 1986 im WM-Finale auf Argentinien traf, waren die Sympathien klar verteilt. Deutschland war eine Kämpfertruppe mit ein paar Stars. Mehr geachtet, denn geliebt. Die Sympathien gehörten Diego Maradona und seinem Team. Das Image der Panzer heftete der DFB-Elf noch lange an. Inzwischen hat sich das Bild geändert. Die deutsche Mannschaft hat weltweit Fans gewonnen, die Mehrheit der Fußballanhänger wünscht Joachim Löw und seinem Team am Sonntag den WM-Titel. Sogar die Engländer, einst besonders erfinderisch in der Zurschaustellung ihrer Abneigung gegenüber dem deutschen Fußball, sind übergelaufen. Unser Reporter Lucas Vogelsang hat das gerade selbst in Brasilien wieder erlebt. Wie sich diese neue Zuneigung zu Deutschland konkret darstellt, lesen Sie hier. Verantwortlich dafür sind natürlich in erster Linie die Spieler, doch hinter allem steht Joachim Löw. Der Bundestrainer hat den deutschen Fußball reformiert, ihn attraktiv gemacht. Oder erntet er nur die Früchte der Arbeit anderer? Was denken Sie? Diskutieren Sie mit!

21.00 Uhr: Wer wird als bester Spieler der WM mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet? Vier deutsche Akteure dürfen sich Hoffnung auf die Trophäe machen. Mats Hummels, Toni Kroos, Philipp Lahm und Thomas Müller gehören zu den zehn Profis, die die FIFA am Freitag für diesen Preis nominierte. Die weiteren Anwärter sind die Argentinier Ángel di María, Javier Mascherano und Lionel Messi, Brasiliens verletzter Superstar Neymar, Kolumbiens Torjäger James Rodríguez und Hollands Flügelflitzer Arjen Robben. Für die Ehrung als bester Torhüter der WM-Endrunde wurden DFB-Keeper Manuel Neuer, der Argentinier Sergio Romero und Keylor Navas aus Costa Rica vorgeschlagen. Um den Preis des besten Nachwuchsspielers kämpfen der Niederländer Memphis Depay sowie die Franzosen Paul Pogba und Raphael Varane. 2006 war Lukas Podolski in dieser Kategorie ausgezeichnet worden, 2010 Thomas Müller. Die Gewinner werden von der Technischen Studiengruppe der FIFA gekürt und nach dem Finale zwischen Deutschland und Argentinien am Sonntagabend bekannt gegeben. Schon jetzt darf natürlich diskutiert werden, wer der beste Spieler des Turniers war. Und ob Manuel Neuer nicht vielleicht sogar in zwei Kategorien hätte aufgeführt müssen? Welcher Spieler ist Ihr Favorit?

20.40 Uhr: Die deutsche Nationalmannschaft und Argentiniens Auswahl treten im WM-Finale am Sonntag in den gleichen Trikotfarben an wie beim bislang letzten deutschen WM-Titel 1990. Wie der Weltverband FIFA am Freitag mitteilte, wird das DFB-Team als offizielle Heimmannschaft im gewohnten Weiß spielen. Anders als beim 1:0 vor 24 Jahren sind auch die Hosen weiß, damals waren sie schwarz. Die Argentinier laufen wie seinerzeit in Rom in dunkelblauen Trikots auf. 1986 in Mexiko-Stadt durfte die „Albiceleste“ im Finale wie sonst üblich in den weiß-blau-gestreiften Hemden spielen, das DFB-Team wich auf grüne Trikots und weiße Hosen aus - und verlor 2:3.

20.30 Uhr: Der FIFA-Ticketpartner Match Services hat seinen Topmanager Ray Whelan erneut gegen jeden Verdacht des illegalen Handels mit WM-Eintrittskarten verteidigt, berichtet dpa. Eine angebliche Flucht des Briten vor den Behörden wurde zudem dementiert. Whelan befinde sich bei seinem Anwalt. Dieser habe nach einer Ablehnung zur Aufhebung des Haftbefehls gegen Whelan eine Prüfung dieser Entscheidung beantragt. „Nach unserem Verständnis hat jeder Beschuldigte in Brasilien das fundamentale Recht, sich einer Verhaftung zu entziehen, wenn er der Meinung ist, diese sei willkürlich und illegal“, hieß es von Match Services am Freitag.

19.55 Uhr: Lionel Messi bleibt ein großes Thema. Unser Kolumnist Lucien Favre ist nicht übermäßig beeindruckt von den Leistungen des argentinischen Superstars. Deswegen hat der Trainer von Borussia Mönchengladbach auch einen ganz klaren persönlichen Favoriten für das Finale am Sonntag. Lesen Sie die Kolumne hier!

19.40 Uhr: Schiedsrichter Nicola Rizzoli aus Italien wird am Sonntag das Finale zwischen Deutschland und Argentinien leiten. "Wir wählen die besten Schiedsrichter für die besten Spiele aus. Und der Italiener wird das Finale leiten", sagte Jim Boyce, der Vorsitzende der Fifa-Schiedsrichterkommission. Die Berufung von Rizzoli gilt als Überraschung, denn eigentlich war erwartet worden, dass bei einem Finale zwischen Teams aus Südamerika und Europa ein Unparteiischer aus einem anderen Kontinentalverband zum Einsatz kommt. Rizzoli leitete beim WM-Turnier in Brasilien schon zwei Spiele der Argentinier - das Gruppenspiel gegen Nigeria und das Viertelfinale gegen Belgien. Dazu pfiff Rizzoli in der Vorrunde die Partie Spanien - Niederlande, bei der er einen strittigen Elfmeter für die Spanier gab und später ein Tor der Holländer trotz vorhergehender Torwartbehinderung anerkannte.

19.25 Uhr: Wo sind eigentlich Berliner zu finden, die nicht die deutsche Elf anfeuern? Vielleicht an der Argentinischen Allee in Berlin-Zehlendorf (siehe Bildergalerie unten)? Unser Autor Christoph Stollowsky hat sich dort mal umgeschaut. Sein Protokoll eines erfolglosen Rundgangs lesen Sie hier.

19.10 Uhr: Lionel Messi ist der große Hoffnungsträger bei Argentinien, ein etwas kleinerer ist Angel di Maria. Der am Oberschenkel verletzte Mittelfeldstar von Real Madrid absolvierte auch am Freitagnachmittag im WM-Quartier in Belo Horizonte ein verschärftes Lauftraining und steigerte dabei die Intensität gegenüber dem Vortag. Di Maria versuchte gezielt schnelle Tempo- und Richtungswechsel, eine Kamera filmte ihn dabei durch eine Lücke im Sichtschutz des ansonsten komplett für die Öffentlichkeit abgesperrten Trainingsplatzes. Di Maria hatte sich während der Viertelfinal-Partie gegen Belgien am Oberschenkel verletzt. Der 26-Jährige fehlte deshalb beim Halbfinal-Sieg gegen die Niederlande.

18.50 Uhr: Das 7:1 der deutschen Mannschaft im Halbfinale gegen Brasilien ist immer noch ein großes Thema. Glaubt man der englischen Zeitung "Daily Mirror", hat das DFB-Team in der Halbzeitpause beschlossen, den Gegner nach dem Wechsel nicht noch zusätzlich zu demütigen. Das Blatt zitiert Mats Hummels mit den Worten: "Man muss dem Gegner Respekt zeigen und das haben wir getan. Wir haben nicht versucht zu zaubern, sondern unser Spiel 90 Minuten durchgezogen."

Den Papst in der Tasche und die Wissenschaft auf ihrer Seite: Messi und Argentinien gehen als Favoriten ins Finale. Oder doch nicht?
Den Papst in der Tasche und die Wissenschaft auf ihrer Seite: Messi und Argentinien gehen als Favoriten ins Finale. Oder doch nicht?
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18.20 Uhr: Aus Argentinien kommt eine interessante Meldung zu Alejandro Sabella. Einem Bericht der Sportzeitung „Olé“ zufolge wird der argentinische Nationaltrainer nach dem WM-Endspiel gegen Deutschland sein Amt niederlegen. Das Blatt berief sich am Freitag auf Sabellas Agenten Eugenio López. „Er geht. Was auch immer passiert, Sabella wird die Nationalmannschaft verlassen. Mit oder ohne Titel geht ein Zyklus zu Ende“, sagte López,
schränkte aber ein, das sei zumindest, was er selbst denke: „Er kann seine Meinung ändern, aber im Moment glaube ich es nicht.“ Der 59-Jährige habe immer überlegt, die WM abzuschließen und sich dann von der Auswahl zu verabschieden.

18.00 Uhr: Zum Finale am Sonntag in Rio hat sich viel Prominenz aus Politik und Show angesagt. Wie berichtet haben aus Deutschland Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck ihr Kommen zugesagt. Bei der Abschlusszeremonie wird Sängerin Shakira nach 2006 und 2010 zum dritten Mal in Folge bei einer WM auftreten, ebenso sind der Hip-Hop-Star Wyclef Jean und Gitarren-Legende Santana dabei. Das brasilianische Model Gisele Bündchen ist für die Präsentation des WM-Pokals eingeplant. Begleitet wird sie von Carles Puyol, der die Trophäe recht gut kennt - 2010 gewann er sie mit der spanischen Nationalmannschaft. Was die ganze Liste der Ehrengäste angeht, will sich die Fifa bis zum Samstag bedeckt halten, berichtet dpa. Erwartet wird aber, dass auch der russische Präsident Wladimir Putin nach Rio reist. Russland ist 2018 nächster WM-Gastgeber.

17.45 Uhr: Die WM ist auch immer eine große Bühne für Möchtegernkünstler. Durch das Netz geistern zahlreiche WM-Songs, auf YouTube gibt es gleich noch die Videos dazu. Einer, der auf den großen Durchbruch, hofft ist Randy Martino. Im wahren Leben heißt er Reiner Bley und ist Polizist in Berlin. Sein Song "Ola Brasil" erfüllt zumindest die formalen Voraussetzungen für einen erfolgreichen WM-Hit, schreibt unser Kollege Nikolas Kappe: Simpler Text und Bässe im Viervierteltakt. Das gefällt allerdings nicht jedem. Lesen Sie hier mehr zu Randy Martino.

17.12 Uhr: Auch das noch, jetzt hilft wohl nur noch beten, oder? Informatiker der Freien Universität Berlin sehen ein knappes WM-Finale voraus, meldet dpa. Mit hochkomplexen statistischen Algorithmen haben sie errechnet, dass Argentinien einen Hauch vorn liegt. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Argentinien gewinnt, liegt bei 51 Prozent. Ein Sieg des deutschen Teams ist zu 49 Prozent wahrscheinlich“, sagte Entwickler Raul Rojas.

Die Software für ihren „WM-Simulator“ entwickelten die Informatiker selbst. Sie berücksichtigt unter anderem den Marktwert eines Spielers oder das Durchschnittsalter des Teams als Einflussfaktoren für Sieg oder Niederlage. Sie rechnet aber auch ein, dass die Argentinier auf ihrem Kontinent spielen. Fiele dieser Aspekt heraus, wäre das deutsche Team mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent Favorit im Kampf um den Titel, sagte Rojas.

16.55 Uhr: Wenn sich das mal nicht rächt: Trikothersteller Adidas stickt schon am vierten Stern. Nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" (Freitagausgabe) sollen die neuen DFB-Trikots nur wenige Tage nach dem Finale in den Handel kommen. Das Unternehmen aus Herzogenaurach habe bereits neue Modelle mit einem vierten Stern, der für die Anzahl der deutschen WM-Titel steht, auf Lager.

Wechselt Costa Ricas WM-Torwartheld zum FC Bayern München?

16.40 Uhr: Und noch eine: Brasilien ist raus, jetzt ist Deutschland der Hoffnungsträger. Kann das gutgehen? Für den Fall, dass Deutschland tatsächlich am Sonntag gegen Argentinien verlieren sollte, hat sich unser 11Freunde-Mitspieler Stephan Reich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie die deutschen Nationalspieler darauf wohl reagieren würden. Das aufgezeichnete (Horror-)Szenario lesen Sie hier.

16.20 Uhr: Das ist jetzt nicht so eine gute Nachricht: Das Abschlusstraining der deutschen Nationalmannschaft vor dem WM-Finale am Sonntag in Rio de Janeiro gegen Argentinien wird nicht im Maracana-Stadion stattfinden, wie der Fernsehsender Sport 1 auf seiner Homepage vermeldet. Wegen der andauernden Regenfälle soll der Rasen geschont werden, die deutsche Elf soll stattdessen im vier Kilometer entfernten Stadion von Vasco da Gama trainieren.

15.25 Uhr: Dafür darf sich ein WM-Verlierer über einen neuen Verein freuen, und zwar der Graf Zahn aus Uruguay, Luis Suarez, der zum FC Barcelona wechselt (nicht zu verwechseln mit Graf Zahl aus der Sesamstraße, wobei eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen ist). Der 27-Jährige kommt vom FC Liverpool und soll nach der medizinischen Untersuchung in der nächsten Woche einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen, meldet dpa. Über die Höhe der Ablösesumme machte Barça keine Angaben. Sie soll nach Medienberichten bei mindestens 75 Millionen Euro liegen. Spielen darf er vorerst aber nicht, denn Suárez war nach seiner Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien (1:0) für neun Pflicht-Länderspiele gesperrt und für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden. Nachdem die Berufungskommission des Weltverbandes FIFA den Einspruch gegen die Sperre abgelehnt und die Entscheidung der Disziplinarkommission vom 25. Juni bestätigt hatte, wollen Suárez' Anwälte nun vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen.

15.15 Uhr: Übrigens, ein WM-Sieger steht schon vor dem Finale zwischen Deutschland und Argentinien fest: Es ist Deutschlands Linksverteidiger Benedikt Höwedes. Der ehemalige Wackelkandidat soll im WM-Finale am Sonntag mithelfen, Argentiniens Lionel Messi zu stoppen, wie unser WM-Reporter Stefan Hermanns hier schreibt.

14.47 Uhr: Kollege Axel Gustke hat drei Tage vor dem Ende der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien einen Blick zurückgeworfen und sich an die großen Momente dieses Turniers erinnert. Das Ergebnis sehen Sie in seiner Bildergalerie.

14.10 Uhr: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Okay, das ist zwar jetzt der DFB-Pokalfinal-Slogan, passt aber auch ganz gut zur WM. Denn nach dem 7:1-Sieg der deutschen Elf über Brasilien seien viele plötzliche Anfragen nach Zimmern für die Finalnacht eingegangen, teilte die Senatsverwaltung für Wirtschaft am Freitag unter Berufung auf eine eigene Umfrage unter Hotels mit. Der WM-Sonntag sei überdurchschnittlich stark gebucht. Merh dazu lesen Sie hier. Und wo fahren Sie so hin?

Schuhe aus! Beim öffentlichen WM-Jubeln lässt die Polizei in Berlin so einiges durchgehen, aber eben nicht alles.
Schuhe aus! Beim öffentlichen WM-Jubeln lässt die Polizei in Berlin so einiges durchgehen, aber eben nicht alles.
© dpa

13.55 Uhr: Ein mittlerweile bekanntes Ritual: Wenn die deutsche Nationalmannschaft Tore schießt, werden Raketen in die Luft gejagt - beim 7:1 gegen Brasilien besonders viele. Die Berliner Polizei schreitet nur "in gefährlichen Situationen" ein, erzählt uns ein Polizei-Pressesprecher Heiko Homolla, auch wenn das Feuerwerken natürlich eigentlich verboten ist. Streng genommen verstießen auch die Hupkonzerte gegen die Straßenverkehrsordnung, sagte Homolla. „Aber wir freuen uns ja alle, dass Deutschland ins Finale gekommen ist und hoffentlich Weltmeister wird.“ Mehr zu diesem Thema können Sie hier nachlesen.

13.30 Uhr: Einer der vielen herausragenden Torhüter bei dieser WM war der Costa Ricaner Keylor Navas - und den könnten wir auch in der Bundesliga demnächst häufiger zu sehen bekommen, zumindest auf der Ersatzbank. Denn kein geringerer als der FC Bayern München soll Medien aus Costa Rica zufolge kurz vor einer Verpflichtung des Keepers vom spanischen Klub UD Levante stehen. Auch der Verein bestätigte den Wechsel bereits. Soweit wir informiert sind, haben die Bayern aber bereits einen recht Passablen Schlussmann. „Er sieht sich einer großen Herausforderung gegenüber, wenn er bei Bayern brillieren will“, erkannte auch das Blatt „la Nación“.

13:00 Uhr: Nach dem WM-Debakel im eigenen Land erwägt Brasilien nun, auf gute alte realsozialistische Methoden zu setzen: So gibt es in der brasilianischen Regierung laut Presseberichten Bestrebungen, den Export von Spielern zu bremsen. Ziel sei es, zu verhindern, dass junge Spieler vor dem 19. Geburtstag ein Auslandsengagement annehmen, berichtete die Zeitung „Estado de São Paulo“ am Donnerstagabend (Ortszeit) in ihrer Online-Ausgabe.

"Brasilien kann nicht länger Spieler exportieren. Spieler zu exportieren heißt, dass die Stadien nicht mehr voll werden. Welches ist die größte Attraktion in einem fußballverliebten Land wie unserem, zu einem Fußballspiel zu gehen? Die Cracks zu sehen" sagte Staatspräsidentin Dilma Rousseff in einem CNN-Interview.

Selbst wenn es so käme, hätten die brasilianischen Talente ja noch mal Glück gehabt. Denn etwa im ehemaligen Jugoslawien durften Fußballer erst mit Vollendung des 28. Lebensjahrs ins Ausland wechseln, tschechoslowakische Spieler sogar erst mit 32 Jahren.

Maradona erklärt, wie man Deutschland schlägt

12:40 Uhr: In alter Kicker-Manier drehen wir nun wieder den Scheinwerfer - nein, nicht auf Rainer Holzschuh, sondern auf Deutschlands Finalgegner. Und kaum einer kennt sich mit WM-Endspielen gegen Argentinien wohl so gut aus wie Klaus Augenthaler, der sowohl 1986 als auch 1990 gegen die Südamerikaner dabei war. 11Freunde-Kollege Tim Jürgens hat sich mit "Auge" über die WM 1990 unterhalten - das Interview lesen Sie hier.

12.20 Uhr: Fußball ist zur Zeit allgegenwärtig, logisch dass es da auch beim Polit-Talk von Maybritt Illner um die Fußball-WM ging - trotz Spionage-Krise und Bombardements in Israel und Gaza. Nur leider schaffte es die Sendung nicht übers Stammtisch-Niveau hinaus, wie unser TV-Kritiker Matthias Kalle befand. Seine Rezension finden Sie hier.

12.05 Uhr: Nicht nur Joachim Löw, auch sein Gegenüber im WM-Finale ist ein Masterplaner. "Auch der Coach kann mal einen schlechten Tag haben", sagt Argentinien-Coach Alejandro Sabella, der bei der Fußball-WM auf die Taktik der Zurückhaltung setzt und es so mit seinem Team bis ins Finale geschafft. Mehr über den Mann, der schon 1998 als Co-Trainer seine WM-Lektionen lernte, können Sie hier lesen.

11.50 Uhr: Kein Tagesspiegel-WM-Liveblog ohne die tägliche Dosis Diego Maradona: Diesmal hat Argentiniens Fußball-Ikone der Nationalelf seines Landes geraten, das deutsche Team im Finale der Fußball-WM vor allem im Mittelfeld unter Druck zu setzen. Dies sei der Knackpunkt für einen Sieg gegen Thomas Müller und Co., sagte er in seiner Sendung „De Zurda“ („Mit Links“) des venezolanischen TV-Senders Telesur. Brasiliens großer Fehler bei der 1:7-Niederlage gegen das Löw-Team im Halbfinale sei es gewesen, der deutschen Schaltzentrale zu viel Freiheit eingeräumt zu haben. Dagegen hätten Ghana und Algerien die deutsche Mannschaft bereits im Mittelfeld angegriffen und damit in Schwierigkeiten gebracht.

Übrigens, Maradona-Fans können sich schon mal freuen: Denn die Fernsehsendung, die im Grunde aus einem täglichen, einstündigen Monolog des einstigen Weltmeisters besteht, hat sich unser Kollege Dominik Bardow mal genauer angesehen. Dazu dann morgen mehr.

11.25 Uhr: Sein Bild ging um die Welt: Der so sympathisch-traurig dreinschauende Brasilien-Fan, der sich auf der Tribüne in Belo Horizonte verzweifelt an seinen WM-Pokal klammerte. Wer ist dieser Mann und was hat er mit dem Pokal gemacht? 11Freunde-Redakteur Ron Ullrich hat mit ihm gesprochen, das Interview finden Sie hier.

10.50 Uhr: Aufregung um das Elfmeterschießen zwischen Holland und Argentinien: "Hat der Elfmeter von Ron Vlaar doch die Linie überquert?" fragt der britische "Guardian" und präsentiert einen Videoclip des besagten Elfmeters, in dem zu sehen ist, dass der Ball, nachdem Schütze und Torwart schon abgedreht haben, der Ball noch einmal Fahrt aufnimmt und rückwärts in Richtung Torlinie rollt. Wurde hier ein reguläres Tor aberkannt? Müssen die Niederländer nun umgehend in den nächsten Flieger zurück nach Brasilien steigen um ein Wiederholungsspiel zu bestreiten?

Unklar in der Szene ist 1. ob Vlaar den Ball zuvor noch berührt, wodurch es ein unerlaubter Nachschuss wäre, und 2. ob der Ball beim Zurückrollen überhaupt vollständig die Linie überquert. Beides sieht eher so aus, als wäre die Entscheidung "Kein Tor" korrekt gewesen, aber eine Rest-Wahrscheinlichkeit bleibt. Und die reicht ja bekanntlich allemal für Verschwörungstheorien, Internet-Aufschreie und sonstige Spekulationen.

Und was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser? Hätte der Treffer zählen müssen? Oder lief alles korrekt ab? Und sollte hier tatsächlich eine Fehlentscheidung vorliegen - was soll dann passieren? Würde es den Holländern irgendetwas nützen? Diskutieren Sie mit.

10.25 Uhr: Für die deutsche Mannschaft könnte der diese WM das Ende einer langen Reise sein - wenn sie den Titel holt. Und nur der zählt jetzt noch, denn von zweiten Plätzen und leeren Händen hat die "Generation Sommermärchen" genug. Deshalb sind nun alle erfüllt von wilder Entschlossenheit. Mehr dazu hier im Bericht unseres WM-Reporters Stefan Hermanns.

09.55 Uhr: Hier mal ein paar interessante Zahlen zum WM-Finale, zusammengestellt von den Kollegen der dpa: Gegen den zweimaligen Weltmeister Argentinien hat Deutschland eine negative Bilanz. Von den bislang 20 Partien konnten nur sechs gewonnen werden. Fünf endeten ohne Sieger, neun wurden verloren. Das letzte WM-Duell endete vor vier Jahren in Südafrika im Viertelfinale mit einem deutschen 4:0-Triumph. Es ist bereits das dritte WM-Endspiel gegeneinander: Argentinien siegte 1986 in Mexiko mit 3:2, vier Jahre später gelang Deutschland in Rom die Revanche. Für Deutschland ist es das achte WM-Finale. Drei endeten mit dem Titelgewinn.

Das DFB-Team ist seit 17 Länderspielen ungeschlagen. Es ist die längste Serie ohne Niederlage in der Amtszeit von Bundestrainer Löw. Zwölf Partien wurden in der WM-Saison gewonnen, fünf endeten unentschieden. Unter Jupp Derwall blieb die Nationalmannschaft von Oktober 1978 bis Dezember 1980 in 23 Spielen ungeschlagen - deutscher Rekord.

09.20 Uhr: Argentinien ist nicht nur Lionel Messi. Hier in diesem Blog wurden ja zum Beispiel schon Kun Aguero und Angel di Maria erwähnt, doch da gibt es noch einen, der für viele sogar der eigentliche Chef dieser argentinischen Mannschaft ist: Javier Mascherano vom FC Barcelona. Unser Kollege Sebastian Stier hat hier aufgeschrieben, warum der kleine Defensivmann so wichtig für das Spiel der Südamerikaner ist.

08.50 Uhr: Deutschlands WM-Finalgegner Argentinien ist vom Weltverband Fifa zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt worden. Wegen mehrerer Verstöße gegen die FIFA-Regularien muss der argentinische Verband 300 000 Schweizer Franken (rund 247 000 Euro) zahlen. Grund ist offenbar, dass die Südamerikaner zu den Pressekonferenzen vor den Partien gegen Nigeria, die Schweiz und Belgien jeweils keinen Spieler entsandt hatten. Dies ist neben dem Auftritt der Nationaltrainer Pflicht.

08.25 Uhr: Und nochmal Neymar: Der hält im WM-Finale, anders als die meisten seiner Landsleute, nicht zu Deutschland. Angeblich aber nur wegen seines Vereins-Kumpels Lionel Messi. „Das kommt euch vielleicht komisch vor, dass ein Brasilianer für Argentinien ist, aber ich bin nicht für Argentinien. Ich bin für Messi“, sagte der 22-jährige Stürmer bei seiner Pressekonferenz. „Wenn ihr so wollt, bin ich Fan des Messi Fußball Clubs.“ Mit Javier Mascherano hat er noch einen zweiten Clubkollegen vom FC Barcelona im argentinischen Team. „Ich wünsche meinen Freunden Glück und hoffe, dass sie gewinnen“, ergänzte er. „Messi ist eine Person, die früher mein Idol war, und die ich heute noch mehr bewundere, je mehr ich ihn jeden Tag erlebe.“

Und Neymar weint: "...dann könnte ich heute im Rollstuhl sitzen"

"Zwei Zentimeter weiter in der Mitte und ich könnte im Rollstuhl sitzen" - Brasiliens Starspieler Neymar bei einer emotionalen Pressekonferenz.
"Zwei Zentimeter weiter in der Mitte und ich könnte im Rollstuhl sitzen" - Brasiliens Starspieler Neymar bei einer emotionalen Pressekonferenz.
© AFP

08.00 Uhr: Brasiliens Superstar Neymar hat den nächsten tränenreichen Auftritt dieser WM gegeben - und sich erstmals seit seinem WM-Aus wieder im brasilianischen Trikot gezeigt. Auf einer emotionalen Pressekonferenz trug er das gelbe Jersey der Selecao mit den Unterschriften seiner Mitspieler und sprach von „einer der schlimmsten Wochen in meinem Leben. Es war schlimmer, als ich mir jemals hätte vorstellen können.“. Dabei meinte er sowohl die brutale 1:7-Niederlage seiner Mannschaft gegen Deutschland als auch seine schwere Wirbelverletzung. "Wenn er mich zwei Zentimeter weiter in der Mitte getroffen hätte, heute....“ sagte der Stürmer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Teresópolis und fing an zu weinen. "Dann könnte ich heute im Rollstuhl sitzen."

Dem Übeltäter Juan Zúñiga zeigte er sich weiterhin leicht verbittert, würde ihm aber verzeihen. „Alle, die was vom Fußball verstehen, wissen, dass so ein Foul nicht normal ist“, sagte Neymar. Er habe sich immer gegen Fußtritte wehren können, „aber wenn ich jemandem den Rücken zuwende, habe ich keine Möglichkeit, mich zu schützen.“ Er hatte nach dem Vorfall am vergangenen Freitag beim 2:1-Sieg in Fortaleza zunächst seine Beine nicht gespürt, wie Trainer Luiz Felipe Scolari später erzählte, und war in Panik geraten.

Der Kolumbianer Zúñiga habe ihn am nächsten Tag angerufen und um Verzeihung gebeten. „Ja, ich würde ihm verzeihen. Ich fühle keine Wut, keinen Hass, nichts. Er sagte, er habe nicht die Absicht gehabt, mich zu verletzen. Ich wünsche ihm das Beste, dass er glücklich wird und Erfolg in seiner Karriere hat.“

07.30 Uhr: Neues in Sachen Ticket-Skandal: Der des illegalen WM-Ticketverkaufs beschuldigte britische Topmanager Ray Whelan ist auf der Flucht. Das bestätigte am Donnerstag die Staatsanwaltschaft in Rio de Janeiro, wie die Kollegen von der dpa schreiben. Die Ermittlungsbehörde hatte elf vorläufige Haftbefehle beantragt, darunter auch gegen Whelan. Den Anträgen sei von der Justiz stattgegeben worden. Staatsanwalt Marcos Kac zeigte insgesamt zwölf Tatverdächtige an, die in illegale Ticketdeals verwickelt sein sollen. Die Polizei sei im Einsatz, um Whelan festzunehmen. Alle Beschuldigten müssten sich wegen Korruption, illegalen Tickethandels, Bildung einer krimineller Vereinigung und Geldwäsche verantworten. Einige sitzen bereits in Untersuchungshaft.

07.05 Uhr: Auch gestern ist natürlich viel debattiert worden - in erster Linie über die Finalchancen der deutschen Mannschaft. Dies und alles Weitere, was sich am Donnerstag rund um diese Weltmeisterschaft und die Endspielvorbereitungen ergeben hat, können Sie hier noch einmal nachlesen.

06.50 Uhr: Ebenfalls zwischenzeitlich am Oberschenkel verletzt aber im Halbfinale schon wieder mit von der Partie war bei Argentinien Stürmer Kun Agüero von Manchester City. Und der warnte am Donnerstagabend bei der argentinischen Pressekonferenz eindringlich vor den Stärken der DFB-Elf. „Das, was da am Dienstag mit Brasilien passiert ist, kann jeder anderen Mannschaft genauso passieren, wenn man den Deutschen zu viel Raum gibt“, sagte der 26-Jährige.

Die Hoffnung neben Lionel Messi. Champions-League-Sieger Angel di Maria konnte nach seiner Oberschnkelverletzung zumindest schon wieder ein bisschen laufen.
Die Hoffnung neben Lionel Messi. Champions-League-Sieger Angel di Maria konnte nach seiner Oberschnkelverletzung zumindest schon wieder ein bisschen laufen.
© Reuters

Agüero gab sich gleichzeitig aber auch selbstbewusst. „Wir stehen nicht zufällig im Finale", sagte er. Und Deutschland werde sich "ganz bestimmt Sorgen wegen uns machen. Denn wir haben definitiv Offensivspieler in unserem Team, die ihnen Schwierigkeiten bereiten können.“ Wie sehen Sie das liebe Leserinnen und Leser? Wie angsteinflößend fanden Sie die bisherigen argentinischen Darbietungen bei dieser Weltmeisterschaft? Haben die bisher eher Glück gehabt? Oder ist vielleicht gerade die minimalistische Art und Weise, mit der die Südamerikaner ohne viel spielerischen Glanz und mit zahlreichen knappen Siegen sich bis ins Finale durchgekämpft haben, ein Grund zur Sorge und vielleicht auch ein Zeichen der Stärke? Liegen diese Argentinier der deutschen Mannschaft oder passen sie eher in die Kategorie "unangenehmer Gegner"? Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit, hier im Kommentarbereich etwas weiter unten auf dieser Seite.

06.30 Uhr: Noch zwei Tage bis zum großen Finale in Rio de Janeiro. Die deutsche Mannschaft hat nun über einen Monat lang im Campo Bahia in Santo André residiert, wird sein Stammquartier aber heute Abend endgültig verlassen. Nach einem letzten Geheimtraining in Santo André wird sich der Tross in Richtung Finalspielort aufmachen.

Und damit herzlich Willkommen zu unserem WM-Blog an diesem Feitag, mit dem wir Sie wie gewohnt von früh bis spät mit allen Nachrichten aus dem Deutschen Lager und allen weiteren Informationen rund um das WM-Finale versorgen werden. Und zum Auftakt gleich eine Meldung aus dem Lager von Deutschlands Final-Gegner Argentinien: Dort hat der zuletzt verletzte Angel di Maria gestern Lauftraining absolviert, und kann sich wieder leichte Hoffnung auf einen Einsatz im WM-Finale gegen Deutschland machen, wie die Presseagentur dpa berichtet. Auch einige Sprints sollen dabei gewesen sein. Der 26-jährige Angreifer von Real Madrid hatte sich während der Viertelfinal-Partie gegen Belgien am vergangenen Samstag am Oberschenkel verletzt und fehlte deshalb im Halbfinale.

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