Hier badet Potsdam: Zentral mit Aussicht
Das Strandbad in Babelsberg ist zwar keine der besonders geheimen oder ruhigen Badestellen in Potsdam, dafür schwimmt man hier mit grandiosem Ausblick.
Potsdam - Eine Gruppe Schüler springt auf dem Beachvolleyballplatz umher. Am Ufer buddeln Kleinkinder neben ihren Eltern im Sand. Dazwischen sitzen vereinzelt Rentner auf den Bänken und beobachten das lebendige Treiben. Alle Generationen kommen im Strandbad Babelsberg zusammen. Zwei Babelsbergerinnen, beide Ende 20, lassen sich bei 32 Grad in der prallen Mittagssonne bräunen. Eine von ihnen, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, sagt: „Wir kommen wegen der Bequemlichkeit hier her. Es ist nicht weit weg und man bekommt hier alles, was man braucht: Toiletten, Kiosk, Liegen.“ Dafür zahle sie gerne 4 Euro Eintritt. Das Einzige, das man am Strandbad Babelsberg nicht bekommt: Ruhe. Aufgrund der zentralen Lage ist hier selbst unter der Woche viel los.
Hinkommen
Das Strandbad wird von den Stadtwerken betrieben und heißt offiziell Stadtbad Babelsberg. Es liegt am östlichen Ufer des Tiefen Sees nahe der Humboldtbrücke. Am schnellsten kommt man mit dem Rad oder zu Fuß an, denn das Strandbad liegt im Stadtpark Babelsberg, Autos sind nicht gestattet. Vor dem Parkeingang gibt es einen Parkplatz für maximal sechs Fahrzeuge. Die restlichen mehreren Hundert Meter bis zum Eingang muss man zu Fuß zurücklegen. Das Strandbad ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Die Tram 94 und 99 halten an der Station Alt Nowawes, die etwa 15 Minuten zu Fuß entfernt liegt. Etwa 20 Minuten Fußweg entfernt hält auch der Bus 694 an der Station Spindlerstraße. Direkt neben dem Eingang ist eine große Fläche für Fahrräder reserviert. Dahinter liegt ein Spielplatz mit Klettergerüsten, Schaukeln, einer Rutsche und jeder Menge Sand. Sportbegeisterte können sich beim Tischtennis oder Beachvolleyball austoben. Strandkörbe für Faulenzer gibt es für 5 Euro pro Tag, eine Sonnenliege mit Auflage kostet 3 Euro. Man kann sich aber auch einfach mit einer Decke unter die vielen hohen Bäume, die auf der großflächigen Wiese verteilt stehen, legen.
Ankommen
Das Strandbad ist täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet vier Euro, ab 17 Uhr nur noch die Hälfte. Ermäßigung gibt es unter anderem für Schüler und Azubis, Studenten, Arbeitslose, Rentner, Asylbewerber und Menschen mit Behinderungen. Familien können die Familienkarte für acht Euro erwerben, damit können bis zu acht Personen ins Bad, darunter maximal zwei Erwachsene.
Abkühlen
Der Strandabschnitt ist relativ kurz gehalten, von der Wiese bis zum Wasser sind es nur wenige Schritte. Sonnenanbeter können sich auf einem der beiden Stege ausbreiten, die vom Ufer ins Wasser führen. Ein Absperrseil markiert den Bereich für Nichtschwimmer und kleine Kinder. Etwa hundert Meter neben dem Strand endet der sandige Abschnitt abrupt, stattdessen wuchert dort Schilf. Die Wassertemperatur beträgt laut Thermometer 20 Grad. Der Tiefe See hat seinen Namen nicht zu Unrecht: Die tiefste Stelle misst 16 Meter. Wärmer wird es also eher nicht. Nach Angaben des Landesamts für Umwelt und Gesundheit ist die Wasserqualität des Tiefen Sees ausgezeichnet und erreicht drei von vier Sternen. Allerdings ist Vorsicht nach länger andauernden Hitzeperioden geboten: Ein Schild in der Anlage weist auf die Gefahr durch Blaualgen hin.
Genießen
In einem richtigen Strandbad darf ein Kiosk natürlich nicht fehlen. Bier vom Fass gibt es ab 3 Euro. Auch Weinschorle, Sekt und Limonaden werden verkauft. In der Tiefkühltruhe warten verschiedene Eissorten, darunter Klassiker wie Magnum Eis für 2,50 Euro oder Calippo. Snacks und Kaffee sind auch vorhanden, der Eiskaffee mit Vanilleeis und Sahne kostet 3,90 Euro. Die Küche hat täglich bis 19 Uhr geöffnet und bietet hauptsächlich Deftiges und Frittiertes an. Pommes rot oder weiß gibt es für 2,60 Euro, für Fleischesser stehen Thüringer Rostbratwurst, Schnitzel, Buletten und Bockwurst auf dem Speiseplan. Eine Bockwurst mit selbstgemachtem Kartoffelsalat kostet 6 Euro.
Und das Beste
Schwimmen kann man im Tiefen See mit grandioser Aussicht: Auf dem gegenüberliegenden Ufer zeichnet sich das eindrucksvolle rote Dach des Hans Otto Theaters ab. Sieht man genauer hin, erkennt man auch die Zichorienmühle in der Schiffbauergasse, daneben die Villen der Berliner Vorstadt. Auch ein Blick in die andere Richtung lohnt sich. Dort ragt über hohen Bäumen der Flatowturm empor. Selbst der Weg von der Straßenbahnhaltestelle zum Strandbad Babelsberg ist ein Erlebnis, nicht grundlos zählt der Park Babelsberg zum Unesco-Weltkulturerbe. Auch der Blick aufs Wasser wird nicht langweilig: Hin und wieder fährt ein großes Ausflugsschiff die Havel entlang, auch kleinere Motor- und Segelboote schippern vorbei.
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