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Hier badet Potsdam: Der Baggersee am Stern ist ein echter Geheimtipp

Verstecktes Idyll: Der Baggersee am Stern ist vielen Potsdamern unbekannt. Manchmal hat man den See fast für sich.

Potsdam - Zwischen den Plattenbauten am Stern, der Nuthe-Schnellstraße und der Eisenbahn-Trasse entlang der Wetzlarer Straße vermeint man kaum, einen erholsamen Ort im Grünen zu finden. Und doch liegt hier im Dreieck zwischen den genannten Ortsmarken eine kleine Naturidylle: Offiziell heißt das 3,8 Hektar große Gewässer Schäfersee, doch die meisten kennen ihn ganz schlicht als Baggersee am Stern. Eine kleine Ungenauigkeit, denn gebaggert wurde hier tatsächlich nicht: Vielmehr war von 1983 bis in die 1990er-Jahre hinein ein sogenanntes „Saugspülverfahren“ mit Rohrleitungen angewendet worden, um rund 150.000 Kubikmeter Sand vom Gelände des heutigen Sees zum Schlaatz zu transportieren. Ziel der aufwendigen Aktion war es, dort festen Baugrund für die geplante Wohnsiedlung zu schaffen.

Danach nahm die Natur ihren Lauf: Die Baugrube lief mit Wasser voll und Tiere und Pflanzen eroberten sich das Gebiet zurück. Nach und nach entdeckten die Anwohner den Baggersee als Naherholungsgebiet, irgendwann wurde auch ein befestigter Rundweg angelegt. Das umliegende Wäldchen lässt fast vergessen, dass gleich nebenan die Schnellstraße und die Bahntrasse verlaufen. Auch am Ufer spenden viele Bäume Schatten.

Bei den Bewohnern von Schlaatz und Stern ist der Baggersee das ganze Jahr hindurch äußerst beliebt: Nicht nur zum Baden, sondern auch zum Gassigehen oder Eislaufen im Winter. Auch Angler schätzen den See, in dem sich unterschiedliche Fische wie Barsche, Schleien und Brassen tummeln.

Hinkommen

Am besten lässt sich der See mit dem Rad oder der Tram erreichen: Einfach mit den Straßenbahnlinien 92 oder 96 bis zur Haltestelle „Turmstraße“ fahren, dann die besagte Turmstraße ein Stück herunterlaufen und in die Fichtenallee einbiegen. Nach drei Minuten Fußweg ab der Haltestelle stehen Besucher schon am Ufer. Wer mit dem Auto unterwegs ist, parkt am besten am Johannes-Kepler-Platz und läuft dann die verbleibenden 500 Meter die Straße „Am Schäferfeld“ herunter, immer entlang der Tramschienen.

Mit dem Fahrrad kommt man auch bequem vom Schlaatz zum Baggersee, indem man zunächst die Fußgängerbrücke über die Nuthe-Schnellstraße überquert und dann unter der Brücke zum See nach rechts abbiegt.

Ankommen

Der Baggersee ist komplett öffentlich: Es gibt weder Zäune noch Eintritt noch Öffnungszeiten. Allerdings gibt es auch keine Beleuchtung und keine sanitären Anlagen.

Abkühlen

Auch wenn es „nur“ ein Baggersee ist: Die Wasserqualität ist einwandfrei, Probleme mit Algen hat der See in der Regel nicht. Rund um das Ufer sind viele lauschige Badestellen mit kleinen Stränden verteilt, so dass sich jeder sein Plätzchen aussuchen kann.

Geniessen

Genießen kann man hier nur das, was man selber mitbringt: Der nächste Imbiss findet sich am Johannes-Kepler-Platz. Am See gibt es keine Möglichkeiten, etwas zu Essen oder zu Trinken zu kaufen.

Und das Beste daran

Aufgrund seiner Lage ist den Baggersee am Stern bei nicht allzu vielen Potsdamern bekannt. Anders als etwa am Heiligen See oder am Templiner See herrscht hier nur selten Gedränge. Manchmal hat man den See fast für sich.

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Die anderen Teile der PNN-Badeserie:

Der Heilige See

Der Groß Glienicker See

Das Waldbad Templin

Der Glindower See

Das Freibad Kiebitzberge in Kleinmachnow

Wer am Ufer des Baggersees am Stern steht, merkt kaum, dass nebenan die Bahn fährt und die Autos über die Schnellstraße rauschen. Der See gehört zu den unbekannteren Badestellen und ist deshalb auch bei Sommerwetter selten überlaufen.
Wer am Ufer des Baggersees am Stern steht, merkt kaum, dass nebenan die Bahn fährt und die Autos über die Schnellstraße rauschen. Der See gehört zu den unbekannteren Badestellen und ist deshalb auch bei Sommerwetter selten überlaufen.
© Andreas Klaer

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