Hier badet Potsdam: Die beliebteste Badestelle der ganzen Stadt
Einen schöneren Ausblick beim Schwimmen hat man in ganz Potsdam nicht: Der Heilige See bietet eine prächtige Kulisse - eine offizielle Badestelle gibt es dort jedoch nicht. Das hält die Potsdamer aber nicht ab.
Potsdam - Die prunkvolle Welterbe-Kulisse des Heiligen Sees im Neuen Garten ist die liebste Badewanne der Potsdamer: planschen in direkter Nachbarschaft von Marmorpalais und Schloss Cecilienhof, mit Blick auf Pfaueninsel und Jungfernsee. Direkt am Ufer laden weitläufige Wiesen und schattenspendende Bäume zum Verweilen ein, der Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens wurde unter anderem von Peter Joseph Lenné in seine heutige Form gebracht.
Ein wahrhaft königliches Badevergnügen also, das jedoch vom Eigentümer, der Stiftung preußische Schlösser und Gärten, nicht wirklich gern gesehen wird. Die Stiftung duldet die Nutzung des 1,3 Kilometer langen Sees durch hitzegeplagte Stadtbewohner lediglich, es gibt keine offiziellen Schilder oder Hinweise, die zum Baden einladen.
Als Kompromiss gibt es am Nordufer eine große Liegewiese mit geeignetem „Wasserzugang“, direkt daneben liegt ein kleiner FKK-Bereich. Ausländische Gäste sind öfters mal erstaunt, wenn sie in der Welterbestätte plötzlich an textilfreien Potsdamern vorbeilaufen. Der Zulauf an heißen Tagen ist groß: Die Schlösserstiftung hat ihre liebe Not, die Badefans auf die tolerierte Badestelle zu begrenzen, ins Wasser gegangen wird jedenfalls am gesamten Rund des Sees, egal ob erlaubt oder nicht. Ausgenommen sind natürlich die privaten Ufergrundstücke an der Ostseite, wo sich allerlei Prominenz niedergelassen hat - mit einer kleiner Ausnahme: Längst hat sich eine Badestelle gegenüber des Marmorpalais etabliert.
Hinkommen
Wer direkt zur Badestelle will, geht über den Nordeingang: Entweder mit Rad, Auto oder Tram-Linie 93 zur Haltestelle „Glienicker Brücke“ fahren und dann zu Fuß oder mit dem Rad die Schwanenallee hinunter über die Schwanenbrücke. Alternativ kann man auch über den südlichen Eingang an der Gotischen Bibliothek in den Neuen Garten gelangen, muss dann allerdings ein gutes Stück zur Badestelle laufen. Dafür hat man aber einen prächtigen Blick auf den See und den Park.
Ankommen
Potsdamer, Berliner und Touristen können sich glücklich schätzen: Es gibt keinen Eintritt im Neuen Garten, so wie in allen anderen Welterbeparks in Potsdam auch. Die Öffnungszeiten richten sich nach denen der Parkanlage: Von 8 Uhr morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Abkühlen
Die Wasserqualität ist hervorragend, allerdings ist der Zugang zum kühlen Nass relativ begrenzt: Nur ein kleiner provisorischer Sandstreifen bietet einen Einstieg in den See, der niemals als Badesee konzipiert wurde. Das Einsteigen an den übrigen Uferstellen wird von der Schlösserstiftung nicht gern gesehen, da dadurch die Uferkante immer weiter heruntergetreten wird.
Auf der anderen Seeseite ist sogar an einigen Stellen das Ufer eingebrochen und Bäume sind umgestürzt.
Zurzeit scheint auch der Wasserstand am Heiligen See aufgrund der anhaltenden Trockenheit relativ niedrig.
Genießen
Imbiss-Stände und Eisverkäufer entsprechen nicht dem Denkmalschutz – dementsprechend gibt es am Heiligen See weder das eine noch das andere. Wer kühle Getränke und etwas zu Essen beim Baden genießen möchte, muss sich selbst versorgen. Wer ein Stückchen läuft, findet aber weiter nördlich das „Café Cecilie“ im Hof von Schloss Cecilienhof sowie die Meierei mit ihrem stets gut besuchten Biergarten. Etwas versteckt in der Orangerie des Neuen Gartens liegt außerdem „Pandoras Café“.
Und das Beste daran
Wasser gibt es hier im Überfluss. Wem es am Heiligen See zu voll ist, geht einfach ein paar Meter weiter und badet im Jungfernsee, an den der Neue Garten auch grenzt.
Die nächste Folge der Badesee-Serie erscheint am Mittwoch in den PNN. Dann: Der Groß Glienicker See
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