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Holzzaun vor dem Gebäude der Fachhochschule: Der Fahrplan für den Abriss steht.
© A. Klaer

FH Abriss: Es wird ernst: Großbaustelle Potsdamer Mitte

Der Sanierungsträger der ProPotsdam hat bei einer Bürgerversammlung den detaillierten Fahrplan zum Abriss der FH und zur anschließenden Neubebauung vorgelegt.

Potsdam - In der Potsdamer Mitte wird es ernst: Der Sanierungsträger der städtischen ProPotsdam hat am Dienstagabend bei einer Bürgerversammlung den detaillierten Fahrplan zum Abriss des alten Fachhochschulgebäudes und zur anschließenden Neubebauung vorgestellt. Vor Begin der Bürgerversammlung protestierten Abrissgegner vor dem Potsdam Museum.

Die Fachhochschule soll den Plänen zufolge bis September 2018 in vier Phasen abgerissen werden. Die erste Phase der Bauvorbereitung ist dabei fast schon abgeschlossen. Dazu gehörten unter anderem die Abnahme der Fassaden-Waben, die Fällung der Bäume im Staudenhof und die Aufstellung des Bauzaunes in dieser Woche. Der öffentliche Durchgang durch den Staudenhof ist damit nicht mehr möglich, Fußgänger und Radfahrer vom Alten Markt in Richtung Innenstadt müssen stattdessen die Straße Am Alten Markt oder die Friedrich-Ebert-Straße nutzen.

Schadstoffbeseitigung und Abriss des DDR-Baus mit "erschütterungsarmen Rückbautechniken"

Im November 2017 beginnt die Schadstoffbeseitigung, für die der Sanierungsträger insgesamt fünf Monate einplant. In dieser Zeit sollen Fugen, der Dachaufbau, Fassadenplatten und Mauerblenden entfernt werden. Im Inneren des Baus müssten unter anderem Akustikplatten, Dämmmaterialien, Trafos, Kühlzellen und Fußböden fachgerecht entfernt werden. Dabei würden entsprechende Schutzmaßnahmen vorgenommen, es würden keine Schadstoffbelastungen nach außen dringen, erklärte Sanierungsträger-Chefin Sigrun Rabbe.

Der eigentliche Abriss soll von April bis August 2018 geschehen. Dabei würden keine Abrissbirnen zum Einsatz kommen, es seien auch keine Sprengungen geplant, sagte Rabbe. Der Bau soll von Nord nach Süd geschossweise abgetragen werden. Das abgetragene Material werde zunächst auf der Fläche entlang der Friedrich-Ebert-Straße gelagert. Beim Abriss sollen „erschütterungsarme Rückbautechniken“ genutzt werden, es seien regelmäßige Kontrollen durch Erschütterungsmessungen geplant. Um die Staubemissionen während des Abrisses zu minimieren, soll das Gebäude und die entstehenden Schutthaufen mit Wasser besprüht oder abgedeckt werden. Zudem kämen Industriestaubsauger zum Einsatz. Schadstoffbelastetes Material soll verpackt und in verschlossenen Containern gelagert und transportiert werden.

Bei der Entfernung des Kellers muss der Grundwasserspiegel möglicherweise abgesenkt werden

In der vierten Phase des Abrisses soll im September 2018 der Keller entfernt werden. Möglicherweise wird dann auch eine Absenkung des Grundwasserspiegels nötig – das hänge vom Grundwasserstand nach dem Abriss ab. Ohnehin sollen mögliche Auswirkungen des Abrisses auf die umliegenden Gebäude und Freiflächen – darunter etwa die Nikolaikirche, das Bildungsforum und der Landtag – von einem Gutachter beobachtet werden. Im September sei mit einer ersten Bestandsaufnahme begonnen worden, die im Oktober abgeschlossen werden soll.

Neu bebaut werden soll das sogenannte Areal Block III, auf dem heute noch der FH-Kopfbau steht, von 2019 bis 2022. Derzeit erarbeiten 43 nach der ersten Interessenbekundungsverfahren im Frühjahr ausgewählte Bauherren ihre Entwürfe. Ab 15. November werden die Entwürfe in anonymisierter Form vor Ort in einer Infobox und im Internet öffentlicht vorgestellt. Im Dezember soll die Auswahlkommission tagen, im Juni 2018 die Entscheidung im Stadtparlament fallen, wer bauen darf. Der sogenannte Block IV rund um das Bildungsforum soll von 2018 bis 2023 entwickelt werden.

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