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Russische Botschaft: Nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier kriselt es diplomatisch zwischen Berlin und Moskau.
© Bernd von Jutrczenka/dpa

Von Mietpreisen bis EM-Tickets: Das war heute wichtig – die Fragen des Tages

Die Folgen eines Mordes, ein Läster-Video und eine Entschuldigung: Hier sind die Themen des Tages im Überblick – und einige Empfehlungen aus der Chefredaktion.

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Was ist heute passiert?
Nach dem Mord an einem Georgier in Berlin eskaliert der Streit zwischen Deutschland und Russland. Die Bundesregierung hat auf den Verdacht, dass staatliche russische Stellen in die Tat verwickelt sein könnten, reagiert und zwei Diplomaten ausgewiesen. Sie hätten sich „trotz wiederholter hochrangiger und nachdrücklicher Aufforderungen“ nicht hinreichend an der Aufklärung der Tat mitgewirkt. Russland reagierte prompt und kündigte Vergeltungsmaßnahmen an. Mehr Hintergründe zur diplomatischen Krise lesen Sie hier. Was über den Täter und die Ermittlungen bekannt ist, haben wir hier zusammengestellt.
Mieten und Wohnungspreise steigen in Deutschland weiter an. Das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen zum Wohnungsmarkt in Deutschland vorgelegt. Daraus geht hervor, dass aufgrund niedriger Zinsen, guter WIrtschaftslage und steigender Einkommen die Nachfrage nach Immobilien weiter zugenommen hat, was auch die Preise weiter steigen lässt. Dasselbe gelte für den Mietmarkt. Hinzukomme, dass die Baubranche nicht hinterher komme, Wohnungen zu bauen. 2018 gab es dem Statistischen Bundesamt zufolge mehr als doppelt so viele genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Wohnungen wie 2008. Mehr dazu lesen Sie hier.
Staats- und Regierungschefs spotten über US-Präsident Donald Trump. Ein Video, das den kanadischen Regierungschef Justin Trudeau, Großbritanniens Premier Boris Johnson und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron beim Nato-Gipfel in London anscheinend beim Lästern über ihren US-Kollegen zeigen, wurde am Mittwoch zum Twitter-Hit. Darauf angesprochen, erklärte Donald Trump bei einer Pressekonferenz, Trudeau sei heuchlerisch („two-faced“). Der US-Präsident sagte die Abschluss-Pressekonferenz später ab. Mehr zu dem Video und zum Nato-Gipfel lesen Sie hier.
Deutschland hat bislang noch keine Migranten der Sea Watch 3 aufgenommen. Die Bundesregierung hatte im Juni angekündigt, elf von Carola Rackete in Italien an Land gebrachte Migranten aufzunehmen. Doch harren die weiter in einem Lager aus. Alle Hintergründe dazu lesen Sie hier.
Zentrum für Politische Schönheit entschuldigt sich. In einer Stellungnahme räumt das Künstlerkollektiv Fehler ein. Das Kernstück der Säule soll nun verhüllt werden. Der Zapfenstreich für Samstag wurde abgesagt. Mehr dazu hier.

Was wird diskutiert?
Der Mietendeckel bleibt eines der wichtigsten Debattenthemen – bei uns in der Redaktion vor allem aber auch unter unseren Leserinnen und Lesern. Eines haben - trotz der unterschiedlichen politischen Bewertung – viele gemeinsam: Skepsis, ob das Gesetz verfassungskonform ist. Das Bundesinnenministerium hat ein vernichtendes Gutachten dazu erstellt. Finale Antwort auf die Frage, ob der Mietendeckel mit dem Grundgesetz vereinbar ist, wird mutmaßlich das Bundesverfassungsgericht geben.

Unser Community-Mitglied Urbi_et_Orbi zieht deshalb ein nüchternes Fazit: „Eins steht fest, klarer Gewinner des Mietendeckels sind die Anwaltskanzleien.“ Mehr zum Gutachten des Bundesinnenministeriums und der Debatte in unserer Community lesen Sie hier.

Ein Aufreger ganz anderer Art spielte sich in Berlin-Spandau ab. Dort ging seit Tagen die Angst um, dass der Wolf nach Berlin gekommen ist, weil vor einigen Wochen ein totes Schaf gefunden worden war „ausgerechnet vor einem beliebten Kinderbauernhof“. Jetzt liegt das Ergebnis der DNA-Analyse vor. In der aktuellen Ausgabe des Bezirksnewsletters für Spandau meines Kollegen André Görke können Sie nachlesen, ob halb Spandau bald mit dem Wolf tanzt – oder sich wieder beruhigt hinlegen kann.

Was könnte ich heute Abend lesen?
Heute möchte ich Ihnen gerne die Recherche meines Kollegen Frederik Hanssen zur Sanierung der Komischen Oper ans Herz legen. Denn Berlin droht das nächste Baufiasko. Vom BER wollen wir nicht reden, auch im Kulturbetrieb gibt es einige Projekte, die sich hinziehen und immer teurer werden. Die Staatsoper und auch das Museum der Moderne könnte man da nennen. Bei der Komischen Oper, einer der beliebtesten Spielstätten in Berlin, soll ebenfalls saniert und neugebaut werden.

Aber man verliert sich in einem Dschungel der Zuständigkeiten, ungeklärter Grundstücksverhältnisse und Verwaltungsfehlern. Seine Recherchen können Sie ab 19:30 Uhr in unserem e-Paper lesen. Wer kein Abo hat, könnte hier eines zur Probe abschließen und sofort lesen. 30 Tage kostenfrei.

Außerdem hat meine Kollegin Susane Vieth-Entus eine Umfrage unter Berliner Pädagogen zum kostenlosen Schulessen ausgewertet. Das Ergebnis ist eindeutig: Die Belastung für alle – Schüler, Lehrer, Pädagogen – ist groß, weil der Anspruch kaum zu realisieren ist und den Qualitätsanforderungen oft nicht gerecht wird. Gut gemeint, ist eben nicht gleich gut gemacht. Die Auswertung können Sie hier lesen.

Was könnte ich heute Abend unternehmen?
Klein aber fein: Das Vinpearl in der Raumerstraße in Prenzlauer Berg bietet feine asiatische Küche. Vor allem die Pho-Suppen sind sehr zu empfehlen, aber auch Tagesgerichte und Sushi gibt es. Schlicht eingerichtet mit Hockern kann man hier sehr ungezwungen gut essen. Das fanden auch die Kollegen des Checkpoint. Dort können Sie die Empfehlung und weitere Tipps für Essen, Trinken und Ausgehen gut nachlesen.

Wer lieber Zuhause bleiben will, könnte sich ja seinen eReader schnappen und ein neues Buch runterladen. Mein Kollege Gregor Dotzauer hat geschaut, was politische Satire kann und empfiehlt den neuen Roman von Ian McEwan „Die Kakerlake“ und von Ma Jian „Traum von China“. Seine Besprechung der Bücher finden Sie hier.

Gibt es was im Fernsehen?
Bestimmt. Aber heute Abend möchte ich Ihnen Tagesspiegel.de empfehlen. Dort können Sie die Aufzeichnung unserer Veranstaltung „Rebound“ von heute Nachmittag anschauen. Dort diskutiert meine Kollegin Juliane Schäuble mit dem ehemaligen NBA-Star Dirk Nowitzki und dem ehemaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel – über das Aussteigen, Höhenflüge und Tiefschläge. Unter diesem Link wird das Video ab etwa 20 Uhr verfügbar sein. Viel Spaß dabei.

Was muss ich morgen wissen?
Welche Kliniken sind die besten Berlins – das fragt der Tagesspiegel seit 2005 alle zwei Jahre die niedergelassenen Ärzte in der Hauptstadt. Nun liegen die Ergebnisse der aktuellsten Umfrage vor. Insgesamt haben fast 2400 niedergelassene Mediziner ihre Favoriten unter den knapp 60 Berliner Krankenhäusern für mehr als 60 Krankheiten genannt. Welches ist das empfehlenswerteste Haus für den Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes, welches das beste für die Geburtshilfe und welches für die Augenoperation beim Grauen Star?

Die Antworten darauf und außerdem News, Hintergründe und Analysen aus der Gesundheitspolitik lesen Sie morgen früh in unserem neuen Background „Gesundheit & E-Health“. Offiziell startet der Background im Januar, aber Sie können sich bereits jetzt für die Betaphase registrieren. Hier geht es lang.

Wer in den kommenden Tagen nach Frankreich reisen will, sollte sich auf Chaos einstellen. Die Franzosen gegen in den Generalstreik und legen das halbe Land lahm. Und das hat Auswirkungen für alle Reisende. Was man jetzt wissen muss, und welche Reisewege betroffen sind, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Zahl des Tages
19.300.000 – So viele Tickets wurden laut Uefa für die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Sommer bereits angefragt. Am heutigen Mittwoch startete die zweite Verkaufsphase. Die deutsche Fußballnationalmannschaft wird bei der EM drei Gruppenspiele in München absolvieren. Dafür stehen den deutschen Fans exklsuiv aber nur jeweils 12.000 Tickets zur Verfügung. Wie man an Karten kommt, haben wir hier für Sie zusammengeschrieben.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wenn Sie Fragen, Hinweise, Kritik zu unserem neuen Newsletter haben, können Sie mir gerne mailen. christian.tretbar@tagesspiegel.de

Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen Ihr Christian Tretbar Mitglied der Chefredaktion

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