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Verkehrstauglich ist Bonds Aston Martin DB10 zwar nicht - Christie's erwartet trotzdem einen Erlös von 1,5 Millionen Pfund für das "Showcar".
© Angelo Carconi/ dpa
Update

James Bond-Auktion: Ein Dienstwagen für 3,1 Millionen Euro

Das Londoner Auktionshaus Christie's versteigerte am Donnerstagabend Requisiten aus "Spectre". Spektakulärstes Objekt: der berühmte Aston Martin.

Er ist schnell. Er ist sexy. Und er ist der Inbegriff von Männlichkeit. Von null auf hundert in 3,2 Sekunden. "Hat ein paar nette Tricks auf Lager", sagt Quartiermeister "Q". Wie hätte er ahnen können, dass der Aston Martin DB10, eigentlich vorgesehen für den Geheimagenten 009, nie für seinen ursprünglichen Zweck zum Einsatz kommen würde? James Bond sah ihn, wollte ihn – und nahm ihn sich. In Rom lieferte er sich damit eine spannende Verfolgungsjagd entlang dem Tiber.

Jetzt wechselte das Gefährt erneut den Besitzer: Donnerstagabend wurde er im Londoner Auktionshaus Christie’s mit zehn weiteren Original-Requisiten aus dem Film "Spectre" versteigert. Für umgerechnet 3,1 Millionen Euro. Im Straßenverkehr wird sich der neue Besitzer des Gefährts damit nicht bewegen dürfen. Es wurde ausschließlich zu Filmzwecken angefertigt. Schon bei der Weltpremiere von "Spectre" am 26. Oktober vergangenen Jahres in der Londoner Royal Albert Hall wurde es als "Showcar" ausgestellt.

Zu ersteigern sind Bonds Uhr, sein Anzug - und eine Maske

Der Aston Martin ist wohl das schillerndste Stück, das ersteigert werden konnte. Doch auch die anderen Objekte können sich sehen lassen, etwa die Armbanduhr des Geheimagenten, eine Omega Seamaster 300. Im Film ist sie mit einigen Extras ausgestattet. Als Bonds Gegenspieler Franz Oberhauser – gespielt von Christoph Waltz – versucht, 007 qualvoll umzubringen, reicht ein Druck auf ihren Zeiger, um eine Bombe detonieren zu lassen und Bond so das Leben zu retten. Zu haben war das gefährliche Schmuckstück für 20.000 Pfund. Wem es gar 30.000 Pfund wert ist, genauso auszusehen wie 007, bekam dazu ebenfalls die Gelegenheit: Unter den zu versteigernden Requisiten ist auch der weiße Zweiteiler, den der Geheimagent zum Abendessen mit seiner Gespielin Madeleine Swann trug.

Für Bieter mit extravaganterem Modegeschmack womöglich interessant: die Totenkopf-Maske, die Bond zu Beginn des Films auf dem "Tag der Toten" in Mexiko trug und die nun 18.000 Pfund einbringen könnte. Auch online können Bond-Fans bis zum 23. Februar ihr Glück versuchen. Über seine Internetseite versteigert das Londoner Auktionshaus verschiedene weitere Stücke. Wer zum Beispiel seinen Martini in typischer Bond-Manier "geschüttelt, nicht gerührt" genießen will, kann für 5.500 Pfund das entsprechende Equipment ersteigern – auch wenn er nicht auf Christie’s Liste der Eingeladenen steht. Zum Verkauf steht außerdem eine von Daniel Craig signierte Original-Filmklappe, Bonds Schulterholster und das Prepaid-Handy, das 007 seiner Assistentin Moneypenny schenkte, damit sie ihn auf seiner gefährlichen Mission auch auf inoffiziellem Wege erreichen konnte.

Eines der traditionsreichsten Auktionshäuser weltweit

1766 von dem Briten James Christie gegründet, ist das Auktionshaus Christie’s eine der traditionsreichsten Einrichtungen ihrer Art auf der ganzen Welt. Mit Hauptsitz in der britischen Hauptstadt ist es schon seit langer Zeit im Geschäft. Zu den wichtigsten Zweigstellen gehören die Filialen in New York, Paris, Mailand, Dubai und Hongkong. Christie’s ist heute in Besitz des französischen Unternehmers François Pinault. Zu der von ihm geführten Firmengruppe gehören unter anderem auch bekannte Modemarken wie Yves Saint-Laurent, Gucci und Puma. Ausgerichtet werden jährlich rund 350 Auktionen in mehr als 80 verschiedenen Kategorien, darunter Kunst, Schmuck, Fotografie oder Wein.

Nicht die erste Bond-Auktion

James Bond ist bei Christie’s nicht zum ersten Mal ein Thema. Anlässlich des 50. Jubiläums der Filmreihe um den berühmten britischen Agenten gab es bereits 2012 eine Auktion, auf der Filmrequisiten versteigert wurden. Eines der teuersten Stücke, das bei Christie’s je unter den Hammer kam, hat ebenfalls einen Bezug zu Bond. 2001 ersteigerte ein Bieter für mehr als 40.000 Pfund den "Dr.-No-Bikini", den das Bond-Girl von 1962, Ursula Andress, in dem Film "James Bond 007 jagt Dr. No" getragen hat.

Anlass für die Auktion an diesem Donnerstagabend war die Veröffentlichung von "Spectre" auf Blu Ray und DVD in den USA und Großbritannien. Der Erlös aus den Bond-Auktionen wird in vollem Umfang an verschiedene wohltätige Organisationen gehen, darunter zum Beispiel "Ärzte ohne Grenzen". Auch der "United Nations Mine Action Service", den Daniel Craig selbst privat unterstützt, wird profitieren. Die Organisation der UN setzt sich unter anderem für die Beseitigung und Vernichtung von Landminen ein.

Julia Beil

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