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Usain Bolt wirbt für Puma.
© REUTERS

Sportartikelhersteller Puma: Teure Werbekampagne drückt Ergebnis

Teure Werbung mit Sprinter Usain Bolt und Popstar Rihanna belasten das Quartalsergebnis des Sportartikelherstellers Puma. Auch der starke Dollar erschwert das Geschäft.

Eine teure Werbekampagne mit US-Popstar Rihanna und Sprinter Usain Bolt sowie Ausgaben für den Aufbau eigener Geschäfte haben den Sportartikelhersteller Puma im dritten Quartal belastet. Der Rivale von Adidas und Nike litt zudem weiter unter dem starken US-Dollar und dem Wertverfall von Währungen in wichtigen Auslandsmärkten.

Firmenchef Björn Gulden machte am Freitag aber Hoffnung, dass der neue Kurs, den er Puma seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren verordnet hat, im kommenden Jahr Früchte trägt. „Wir erwarten 2016 Verbesserungen“, sagte Gulden.

Die olympischen Sommerspiele sollen helfen

Das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach (Bayern) setzt im kommenden Jahr vor allem auf die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich sowie die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro.

Der weltweit drittgrößte Sportartikelhersteller kehrte allerdings dank guter Geschäfte mit Schuhen in die Gewinnzone zurück. Der Konzern erwirtschaftete von Juli bis September unter dem Strich einen Gewinn von 20 Millionen Euro. Im zweiten Quartal hatte Puma noch gut 3 Millionen Euro Verlust geschrieben. Im Vorjahresvergleich schnitten die Herzogenauracher allerdings enttäuschend ab. Unter dem Strich sackte der Konzerngewinn um fast ein Drittel ab.

Auch der starke Dollar belastet das Geschäft

Außer den teuren Kampagnen mit den Weltstars Bolt und Rihanna bereitet dem Unternehmen auch der starke US-Dollar Sorgen. Zudem ist Puma stärker als seine Konkurrenten vom Geschäft in Schwellenländern abhängig, deren Währungen zum Dollar besonders stark an Wert verloren. Dadurch sank auch das operative Ergebnis (Ebit) von Juli bis September um gut 11 Prozent auf 41 Millionen Euro. Der S-Dax-Konzern verbesserte seine Quartalserlöse im Vergleich zum Vorjahr zwar um 8,4 Prozent auf 914 Millionen Euro, was auf die Region Amerika und Asien/Pazifik zurückzuführen war.

In Europa sanken die Umsätze aber. Im Vorjahr habe noch der erstmalige Verkauf von Produkten des britischen Fußball-Clubs FC Arsenal beflügelt. Zudem fehlten die Umsätze der inzwischen verkauften Outdoor-Marke Tretorn.

Im kommenden Geschäftsjahr könnte die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich dem Geschäft wieder Aufwind geben. Neben dem Gastgeber statten die Herzogenauracher auch Tschechien, die Slowakei, Österreich und die Schweiz aus. Zudem steigen die Olympischen Sommerspiele in Rio mit Markenbotschafter Bolt.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete unter Berufung auf Kreise, dass der französische Puma-Mutterkonzern Kering langsam die Geduld mit seiner strauchelnden Tochter verliere und für einen Verkauf offen stehe. „Gerüchte gibt es vor jeden Quartalszahlen wieder. Wir haben keine Indikatoren dafür, dass Kering im Verkaufsprozess ist“, betonte Gulden. Der Luxusgüterkonzern hatte sich 2007 - damals noch unter dem Namen PPR - die Kontrolle an Puma gesichert und hält rund 86 Prozent an dem Sportartikelhersteller. Die Spekulationen gaben auch den Puma-Aktien Aufwind. Sie standen zuletzt mit mehr als 3 Prozent im Plus.

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