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Auf der Fassade eines historischen Gebäudes sind Lichteffekte zu sehen.
© dpa

Neuauflage der Exzellenzinitiative: Wie sich die Humboldt-Universität warmläuft

Wenn 2016 die Neuauflage der Exzellenzinitiative ausgeschrieben wird, will die Humboldt-Uni gut vorbereitet sein. Der scheidende Präsident rät zum Alleingang.

Die Humboldt-Universität läuft sich warm für die nächste Runde der Exzellenzinitiative. Bis zum Frühjahr 2016 sollten „Bausteine“ zur Fortschreibung des Zukunftskonzepts stehen, mit dem die HU 2012 in der zweiten Runde des Wettbewerbs erfolgreich war, sagte HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz am Dienstag im Akademischen Senat. Diese Bausteine könne das Präsidium dann an die Neuausschreibung der Exzellenzinitiative anpassen. Dabei operiert die Universität allerdings mit mehreren Unbekannten.

Unklar, wie die Fortsetzung des Wettbewerbs aussehen wird

Denn noch wird in der großen Koalition und zwischen den Akteuren auf Bundes- und Landesebene ausgehandelt, wie die Fortsetzung des Wettbewerbs ab 2017 überhaupt aussehen soll. Und sehr wahrscheinlich wird nach der für den 17. November anberaumten Wahl eines neuen Präsidenten der HU oder einer neuen Präsidentin nicht mehr Olbertz den neuen Antrag der HU verantworten, was dieser allerdings nur am Rande erwähnte.

Unklar ist auch, ob sich die HU überhaupt mit einer Variante ihres Zukunftskonzepts zu exzellenter Forschung, Nachwuchsförderung und einer neuen „Governance“ erneut bewerben kann. Zwar wurde den fünf in der zweiten Wettbewerbsrunde gekürten „Eliteunis“ die Chance auf eine zweite Förderperiode zugesichert. Aber bislang hat sich nur die SPD eindeutig positioniert. Sie will den fünf Neuen, darunter auch die TU Dresden und die Uni Bremen, eine Wahloption bieten.

"Eine Chance, aber keine Garantie auf weitere Förderung"

Nach einer erfolgreichen Evaluierung könnten sie für fünf Jahre nach den alten Bedingungen weitergefördert werden. Oder sie könnten sich gemeinsam mit allen anderen Unis auf ein neues, mindestens sieben Jahre laufendes Format bewerben. Dann liefen sie aber Gefahr, in der direkten Konkurrenz zu scheitern. Die Unionsfraktion formuliert es offener: Die fünf Unis sollten „eine Chance, aber keine Garantie auf weitere Förderung erhalten“, sondern in die neuen Förderformate integriert werden.

Olbertz sieht die HU nicht als Teil eines Großforschungsverbundes

Olbertz jedenfalls rät der Humboldt-Uni, weiter auf das Zukunftskonzept zu setzen und damit auf die Förderung als einzelne Universität. Er sehe die HU „nicht als Teil eines Großforschungsverbundes“. Joachim Gassen, Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied des Akademischen Senats widersprach: Im starken Forschungsverbund Berlin-Brandenburg könne man sich besser gegen die bundesweite Konkurrenz aufstellen. Bei den Vorarbeiten für Neuanträge zu großen Forschungsvorhaben (Clustern) ist das offenbar schon der Fall. HU, FU und TU sowie die Uni Potsdam träfen sich regelmäßig, berichtete Peter Frensch, Vizepräsident für Forschung. Gemeinsame Anträge könnten in den Bereichen Klima, Digitalisierung und Robotik liegen.

Unterdessen schiebt die HU schon die Evaluierung ihres Zukunftskonzeptes an – unter anderem mit einer Online-Umfrage unter allen Uniangehörigen dazu, wie es gewirkt und was es verändert hat.

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