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Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek (CDU), gestikuliert bei einem Gespräch in ihrem Büro.
© imago/photothek

Eröffnung des Futuriums in Berlin: Karliczek will mit Haus der Zukunft Ängsten entgegenwirken

Bildungsministerin Anja Karliczek will im „Futurium“ zeigen, „wie moderne Technik unser Leben verbessern kann“. Zukunftsforscher beraten sie dafür.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek (CDU), erwartet vom „Futurium“, dass es den Besuchern Zukunftsängste nimmt. Karliczek eröffnet am heutigen Donnerstag das in vier Jahren für 65 Millionen Euro in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs erbaute „Haus der Zukunft“.

Die Skepsis gegenüber neuen Technologien resultiere daraus, „dass sich viele Menschen nicht vorstellen können, wie moderne Technik unser Leben verbessern kann“, sagte Karliczek dem Tagesspiegel. Das Futurium solle ein offenes Haus des Austausches über die Zukunft werden, „das wirklich jeden anspricht“.

Dank an Fridays for Future für "Rückenwind"

In Richtung der Schülerbewegung „Fridays for Future“, die die Politik vehement zum Handeln auffordert, sagte Karliczek: Wenn ihr Ministerium nicht seit vielen Jahren die Forschung zum Klimawandel vorangetrieben hätte, „dann gäbe es das heutige Wissen über den Klimawandel nicht in dieser Form“.

Gleichzeitig betont die Bundesbildungsministerin, Forschungs- und Entwicklungsprojekte etwa für die Digitalisierung der Mobilität mit Bus, Bahn und E-Bikes hätten „dank ,Fridays for Future‘ jetzt ganz anderen Rückenwind in der Bevölkerung“.

Gentechnik in der Pflanzenzucht: EU-Recht anpassen?

Karliczek startet auch einen „Foresight“-Prozess, in dem ein 17-köpfiges Gremium unter der Leitung von Armin Grunwald (Karlsruher Institut für Technologie) ihr Ministerium zu technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beraten soll. Ein Thema könne der Umgang mit neuen Möglichkeiten der Medizin, etwa mit der Gen-Schere Crispr, sein.

In Hinblick auf die Gentechnik hält Karliczek es für „richtig“, dass Eingriffe in die menschliche Keimbahn in Deutschland verboten bleiben. In der Pflanzenzüchtung sollte dagegen diskutiert werden, „inwieweit das bestehende EU-Recht risikoorientiert anzupassen ist“.

"Regenbogenfamilien sind Teil der gesellschaftlichen Realität"

Im Foresight-Prozess soll es auch um den gesellschaftlichen Wertewandel und um die künftige Rolle von Familie und Partnerschaft gehen. Zu ihrer Ende 2018 erhobenen umstrittenen Forderung nach Studien über die Auswirkungen gleichgeschlechtlicher Elternschaft sagte Karliczek: „Kindern in gleichgeschlechtlichen Familien geht es sicher genauso gut wie Kindern in anderen Familien“.

Regenbogenfamilien seien heute „Teil der gesellschaftlichen Realität“. Ihr sei es um die Frage gegangen, „ob es gesellschaftliche Auswirkungen hat, wenn Kinder tendenziell weniger von Müttern und Vätern gemeinsam aufgezogen werden“, so Karliczek.

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