zum Hauptinhalt
Bundeskanzlerin in der Kabine. Da strahlen alle um die Wette.
© dpa

WM 2014 im Live-Blog: Angela Merkel kommt in die Kabine, Party am Ku'damm

Am fünften WM-Tag stürmt Deutschland gegen Portugal zum Sieg und danach Angela Merkel die Kabine der DFB-Elf. In Berlin wird gefeiert - erst auf der Fanmeile, dann am Ku'damm. Und schließlich jubelt auch die alte Tante Hertha.

02.10 Uhr: Und damit endet der fünfte WM-Tag. Aber nicht ohne einen letzten Blick in unsere Lieblingskneipe. Denn im Hecht da brennt noch Licht. Gute Nacht!

02.00 Uhr: Das war doch am Ende noch richtig dramatisch in Natal. Und ausgerechnet ein Herthaner wird zum Helden für die USA. John-Anthony Brooks trifft per Kopf kurz vor Schluss zum 2:1-Sieg gegen Ghana. Hier gibt's den Spielbericht.

00.50 Uhr: 1:0 führen die USA zur Halbzeit gegen Ghana. Und das schon seit der 1. Minute. Da traf Clint Dempsey mit dem frühesten WM-Tor bisher. Seither ist aber nicht mehr so viel passiert, vielleicht tut sich nach dem Wechsel dann mehr.

23.55 Uhr: Während in Berlin offenbar alles rund um das Spiel gegen Portugal friedlich geblieben ist, gab es in Essen eine Schlägerei, in die 100 Menschen verwickelt waren. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, eskalierte ein Streit vor der Grugahalle, in der zuvor Tausende Menschen den 4:0-Sieg der deutschen Elf verfolgt hatten. Eine Person sei wegen gefährlicher Körperverletzung festgenommen worden.

23.45 Uhr: Bei Ghana spielt mit Kevin-Prince Boateng ein echter Berliner. Allerdings heute nicht von Beginn an, Boateng sitzt leicht angeschlagen auf der Bank. Das Spiel können Sie natürlich wieder live in unserem Ticker verfolgen. Viel Spaß!

23.15 Uhr: Einer geht noch am heutigen fünften WM-Tag. Die deutschen Gruppengegner Ghana und USA treffen um Mitternacht aufeinander. Im Blickpunkt steht dabei auch ein Deutscher. Wie ein Naturereignis kam Jürgen Klinsmann einst über Deutschland. Mit großem Krach verschwand er wieder. Heute trainiert er die US-Fußballer. Mit Hingabe. Und mit Erfolg. Doch das Herummäkeln an seiner Kompetenz ist geblieben, berichtet Sven Goldmann in seiner Reportage.

22.50 Uhr: Keine Tore zwischen Iran und Nigeria. Der ganz große Kracher ist es dann doch nicht geworden. Den Spielbericht zum ersten Remis bei dieser WM können Sie hier nachlesen.

22.30 Uhr: Die Einzelkritik zum Spiel der deutschen Mannschaft ist da. Unser WM-Reporter Michael Rosentritt hat sich alle 14 eingesetzten Akteure genau angesehen - und spart nicht mit Lob. Zur Einzelkritik geht es hier.

22.10 Uhr: Am Ku'damm wird derweil immer noch gefeiert. Ein paar tausend Menschen haben sich hier versammelt, vor allem in Höhe des Neuen Kranzler-Ecks an der Ecke Joachimstaler Straße. Ab der Uhlandstraße ist die Straße Richtung Osten gesperrt. Reporter Cay Dobberke berichtet von auffällig vielen Feiernden mit Migrationshintergrund. Buntesrepublik Deutschland, so hatte es Hatice Akyün heute schon versprochen.

Die Buntesrepublik Deutschland feiert den Sieg gegen Portugal auf dem Ku'damm.
Die Buntesrepublik Deutschland feiert den Sieg gegen Portugal auf dem Ku'damm.
© Cay Dobberke

21.50 Uhr: Halbzeit in Curitiba. Iran und Nigeria können die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Es steht zur Pause auch in dieser Höhe verdient 0:0. Aber noch bleiben 45 Minuten.

21.25 Uhr: Die Bundeskanzlerin hat sich nach dem Spiel der deutschen Mannschaft in die Kabine begeben und persönlich ihre Glückwünsche überbracht. Ein Foto gibt es davon auch.

20.55 Uhr: Weiter geht's mit Fußball - und dem eigentlichen Kracher des WM-Tages. Und natürlich können Sie auch das Spiel Iran gegen Nigeria wieder live in unserem Ticker verfolgen. Mit dabei ist übrigens auch ein Berliner. Aufseiten des Iran läuft Ashkan Dejagah von Beginn an auf. Na dann, viel Spaß!

20.50 Uhr: Die Verletzung von Mats Hummels ist wohl nicht so schlimm. "Ich gehe davon aus, dass es nicht dramatisch ist", sagte Bundestrainer Joachim Löw in der ARD. Hummels hatte in der 32. Minute den zweiten Treffer
für die deutsche Mannschaft erzielt, war dann aber in der 73. Minute vom Platz gehumpelt. "Er hat einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen, also keine Zerrung", erklärte Löw.

Prächtige Stimmung auf dem Ku'damm nach dem deutschen Sieg gegen Portugal. Und endlich kann man die großen Karossen mal allen zeigen.
Prächtige Stimmung auf dem Ku'damm nach dem deutschen Sieg gegen Portugal. Und endlich kann man die großen Karossen mal allen zeigen.
© Cay Dobberke

20.40 Uhr: Die Fanmeile leert sich bemerkenswert schnell, berichtet unser Reporter Karim El-Helaifi. Die meisten Zuschauer sind offenbar nur für dieses eine Spiel hierher gekommen. Wer danach noch weiterfeiern will, macht sich auf den Weg in andere Stadtteile. So wie der 22-jährige Marcel, der eine riesige selbstgenähte Deutschlandfahne mit sich herumschleppt – und damit nach dem Ende des Spiels den Fußmarsch zum Ku’damm antritt, wo er weiterfeiern will. Andere Fans zieht es direkt nach Hause, viele mit der Erklärung, dass sie am Dienstag ja arbeiten müssten. Viele sind noch nach dem Spiel ganz euphorisch. So wie Susi und Benny Böddecker, die erst vor kurzem geheiratet haben. „Perfekt“ sagen sie über den Abend auf der Fanmeile und schwärmen von der tollen Stimmung. Auch die Polizei hat an diesem Abend kaum Unangenehmes zu berichten. Ein paar Rangeleien unter Betrunkenen, ein paar Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz – „alles im normalen Rahmen“, sagt ein Polizeisprecher.

20.15 Uhr: Unser Kollege Cay Dobberke ist am Ku'damm, dem Zentrum der Berliner Autokorso-Bewegung. Dort hat sich schon kurz nach Abpfiff einen Wagenkolonne gebildet und rollt hupend durch City West.

Susi und Benny Böddecker haben den Tag auf der Fanmeile in vollen Zügen genießen können.
Susi und Benny Böddecker haben den Tag auf der Fanmeile in vollen Zügen genießen können.
© Karim El-Helaifi

20.00 Uhr: Den Spielverlauf können Sie nun hier in unserem Spielbericht vom Kollegen Michael Rosentritt. Und falls Sie nicht genug kriegen können von diesem 4:0-Sieg, dann gibt es auch noch eine Bildergalerie, die der Sportkamerad Jörg Leopold für Sie zusammengebastelt hat.

19.51 Uhr: Schlusspfiff im Berner Wankdorf! Oh, Entschuldigung, wir waren kurz eingenickt. Aber in Salvador da Bahia ist auch Schluss. Deutschland gewinnt gegen Portugal ungefährdet mit 4:0, nach einer eher attraktionsarmen zweiten Halbzeit. So einen Spaziergang hätte wohl selbst Taka, das Gürteltier-Orakel aus Erfurt, nicht vorhergesehen.

19.45 Uhr: Na, also der doppelte Flüsterfuchs ist das wohl nicht, oder? Portugals Spieler sind nicht besonders begeistert von der Leistung des serbischen Schiedsrichters Masic, wie dieser Schnappschuss von Raul Meireles zeigt.

19.35 Uhr: Bei Berlins Portugiesen ist die Stimmung hingegen im Keller, wie unser Reporter Vinzenz Greiner aus Prenzlauer Berg berichtet. „Jetzt könnte man eigentlich nach Hause gehen“, sagt Fabio Oliveira, der im portugiesischen Restaurant „Lata – Berlin has it“ in der Schönhauser Allee eigentlich einen Sieg seiner Mannschaft feiern wollte. Dort hatte es bereits zuvor bei der Elfmeter-Entscheidung kräftiges Kopfschütteln unter den portugiesischen Gästen gegeben. Einer sagt „Na, na, na...“ Sein Kollege am Tisch, der eine heiße Chorizo-Wurst vor sich hat, sagt: „Sicher kein Elfer. Aber das ist Fußball: Was zählt, ist die Zahl oben in der Ecke des Bildschirms.“

Bruno Fusce, der das Spiel zusammen mit deutschen und portugiesischen Freunden guckt, „will nur noch, dass es schnell vorbeigeht“, wie er sagt. Und Patricia Dimiz findet: „Jetzt kann man nur noch trinken.“ Sie ist froh, dass ihr deutscher Freund dieses Spiel woanders schaut.

19.26 Uhr: Die Stimmung auf der Fanmeile ist - erwartungsgemäß - sehr gut, berichtet unser Reporter Karim el-Helaifi. Auch die Polizei hat dort zumindest bislang kaum etwas zu tun. Die meisten Fans verfolgen das Spiel hochkonzentriert – und sind nach jedem der drei deutschen Tore in der ersten Halbzeit in euphorischen Jubel ausgebrochen. Der Veranstalter meldet eine 80-prozentige Auslastung der 700 Meter langen Strecke – was etwas mehr als 100.000 Besuchern entsprechen dürfte.

18.45 Uhr: Und noch ein Tor für Deutschland. Wieder Müller. Die Portugiesen, die seit der Roten Karte gegen Pepe nur noch zu zehnt sind, müssen sich für die zweite Halbzeit etwas einfallen lassen. Aufgabe? Spielabbruch? Gruppentherapie?

18.31 Uhr: Noch ein Tor für Deutschland. Angela Merkel fällt vor Freude fast von der Tribüne, nachdem Mats Hummels einen Eckball von Toni Kroos per Kopf versenkt. Wo ist Helmut Schön?

18.12 Uhr: Tor für Deutschland. Thomas Müller hat per Elfmeter getroffen. Links unten - wie Andreas Brehme im WM-Finale 1990 in Rom.

18.00 Uhr: Der Ball rollt.

Deutschland ohne Klose, Podolski und Schweinsteiger

17.58 Uhr: Kurz vor dem Anpfiff nochmal ein Schwenk nach Prenzlauer Berg: Im portugiesischen Restaurant „Lata – Berlin has it“ in der Schönhauser Allee ist alles für den Abend vorbereitet – fehlen nur noch die Gäste, wie Reporter Vinzenz Greiner berichtet. Die werden erst kurz vor Spielbeginn erwartet. Denn alle 90 Plätze, 20 davon auf dem Gehweg, wurden im Voraus reserviert.

Immer wieder haben am Nachmittag noch Menschen angerufen, die hier mitfeiern wollen – und denen Inhaberin Ana Belchior (46) absagen muss. Weil es in dem verwinkelten Restaurant einige tote Winkel gibt, wird noch schnell aus portugiesischen „Sagres“-Bierkisten eine improvisierte Bank gebaut, damit jeder einen Blick auf den Fernseher auf der Fensterbank erheischen kann. 2:1 - so lautet die Prognose der Wirtin, natürlich für die Portugiesen. Um ihre Hüfte hat sie einen Portugal-Schal geschlungen, der beim Torjubel zum Einsatz kommen soll.

17.55 Uhr: Beim letzten Aufeinandertreffen bei der EM vor zwei Jahren in Polen und der Ukraine gewann Deutschland 1:0 durch Thomas Müller. Die Bilder des Spiels finden Sie in dieser Fotostrecke. Noch fünf Minuten, um in Erinnerungen zu schwelgen.

17.50 Uhr: Was sich Joachim Löw so vor dem Spiel gegen Portugal überlegt und bei sei seiner Aufstellung gedacht hat, hat unser Redakteur Michael Rosentritt in seinem Bollwerk-Artikel aufgeschrieben.

17.40 Uhr: Die Portugiesen starten mit folgender Aufstellung: Rui Patricio - Bruno Alves, Pepe, Joao Pereira, Fabio Coentrao - Miguel Veloso - Joao Moutinho, Raul Meireles - Nani, Cristiano Ronaldo - Hugo Almeida. Auf den Star der Portugiesen haben die deutschen Spieler besonders im Fokus, wie unser Redakteur Stefan Hermanns aus Brasilien schreibt.

17.30 Uhr: In einer halben Stunde wird in Salvador da Bahia angepfiffen. Alles was sonst noch rund um das Spiel passiert - ob auf der Fanmeile oder in der Szene-Kneipe "Zum Hecht" - finden Sie natürlich hier im obligatorischen Live-Blog.

Anfangs nur auf der Bank: Lukas Podolski (l.) und Bastian Schweinsteiger.
Anfangs nur auf der Bank: Lukas Podolski (l.) und Bastian Schweinsteiger.
© dpa

17.20 Uhr: Joachim Löw überrascht mit seiner Aufstellung für das Auftaktspiel gegen Portugal: Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski, Miroslav Klose und Andre Schürrle sitzen zunächst auf der Bank, es beginnen dafür Mario Götze und Mesut Özil. Das ist die deutsche Formation: Manuel Neuer - Jerome Boateng, Per Mertesacker, Mats Hummels, Benedikt Höwedes - Philipp Lahm - Sami Khedira, Toni Kroos - Mesut Özil, Mario Götze, Thomas Müller.

16.57 Uhr: Nochmal zurück zu Jürgen Klinsmann im weitesten Sinne: Der ehrgeizige Schwabe wurde ja 1990 mit Deutschland in Rom als Spieler Weltmeister, unter anderem zusammen mit einem kleinen Mann aus Wedding: Thomas "Icke" Häßler. Tagesspiegel-Redakteur Johannes Ehrmann hat sich 24 Jahre nach dem bislang letzten deutschen WM-Triumph mit "Ickes" Entdecker Heinz Boock getroffen, denn der weiß, wie man Weltmeister formt, wie er hier erzählt.

16.50 Uhr: Auch die Berliner Polizei tummelt sich auf der Fanmeile am Brandenburger Tor - natürlich um zu arbeiten. die neusten Infos zum Ablauf des dortigen Public Viewing finden Sie zum Beispiel hier.

16.34 Uhr: Vor acht Jahren hat Jürgen Klinsmann noch die deutsche Elf zum Sommermärchen bei der WM 2006 gepusht, jetzt will er mit den USA für Furore in Brasilien sorgen: Der Nationalcoach ist die Hoffnung des US-Fußballs, wie unser Reporter Sven Goldmann hier in seiner Reportage berichtet.

16.08 Uhr: Wir schalten nochmal um zur sich langsam füllenden Fanmeile in Berlin mittig: Stefan Kowalik (30) und seine Verlobte "Rica Müller wie Thomas Müller" (18) sind extra aus Wolfsburg angereist, wie sie unserem Tagesspiegel-Reporter Karim el-Helaifi erzählten. Stefan im Reus-Trikot: "Wenn Reus nicht spielen kann, muss er umso öfter auf der Fanmeile vertreten sein." Eigentlich wollten Rica und Stefan dieses Jahr noch heiraten. Doch die WM kam dazwischen. "Ich bin überglücklich, dass ich eine Frau gefunden habe, die genauso fußballverrückt ist wie ich."

Am Mittwoch geht es dann wieder zurück in die Heimatstadt. "Nur um frische Klamotten zu holen." Hoffentlich hält der Zug auch und vergisst nicht wieder den Wolfsburger Bahnhof. Pünktlich zum Spiel gegen Ghana wollen die beiden nämlich wieder zurück in Berlin sein.
16.00 Uhr: Vom alten Kahn ist es - übrigens - nur ein Steinwurf bis "zum Hecht": Ein Stimmungsvideo zur Szene-Kneipe am Stutti, die uns, wie Sie vielleicht schon gemerkt haben, am Herzen liegt, finden Sie hier. Denn wenn die Fanmeile um ein Uhr nachts wieder schließt, geht's im Hecht erst so richtig los.

Warum Jürgen Klopp heute doppelten Grund zum Feiern hat

15.55 Uhr: Unsere Kolumnistin Hatice Akyün grüßt und schreibt: "Damit wir wieder unbeschwert in einem Fahnenmeer schwelgen können und nach einem Sieg unserer Mannschaft hupende Autos im Schritttempo durch die Stadt fahren, setze ich auf unsere Berliner Deutschtürken. Ansonsten freue ich mich, wenn unsere Jungs der Welt zeigen, dass die Buntesrepublik Deutschland ihre Stärke aus der Vielfalt zieht. Oder wie mein Vater sagen würde: 'Sabir acidir, meyvesi tatlidir.' Geduld ist bitter, die Früchte umso süßer." Und hier schreibt sie noch mehr zum WM-Auftakt der Deutschen.

15.40 Uhr: Der Dortmunder Bundesliga-Trainer Jürgen Klopp (auch bekannt als der Lon Chaney der Bundesliga) ist auch sechs Jahre nach seinem Ausscheiden beim ZDF der beliebteste WM-Experte im deutschen Fernsehen geblieben. Doppelter Glückwunsch von dieser Stelle, denn Klopp feiert heute auch seinen 47. Geburtstag. Laut einer Umfrage der Universität Hohenheim sehen 80 Prozent der Deutschen Klopp als geeigneten Fußballfachmann vor der Kamera an. Die heutigen TV-Experten Oliver Kahn (ZDF/70 Prozent) und Mehmet Scholl (ARD/68) kommen auf deutlich geringere Werte, teilt die Stuttgarter Hochschule mit. Klopps weiterhin große Beliebtheit liege an einer Kombination von „Fußball-Sachverstand, Unterhaltungswert, Sympathie, Ausstrahlung und Schlagfertigkeit“ bei dem 47-Jährigen, sagte der Leiter der Hohenheimer „WM-Studie“ Markus Voeth. Er erklärte weiter, die WM sei „der Fernsehmagnet schlechthin“. Mehr als 98 Prozent der 929 Befragten hätten angegeben, WM-Spiele im TV verfolgen zu wollen.

Drei Viertel hätten dabei keine Präferenz für einen bestimmten Sender. „ARD und ZDF bieten im Grunde ein völlig austauschbares Übertragungsformat“, sagte Voeth. Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender lieferten „keinen Grund, warum zwei Sender die WM abwechselnd übertragen".

Taka waltet ihres Amtes. Im Hintergrund sieht man übrigens Haufen von gekochter Hühnerhaut, ihrer Lieblingsspeise.
Taka waltet ihres Amtes. Im Hintergrund sieht man übrigens Haufen von gekochter Hühnerhaut, ihrer Lieblingsspeise.
© dpa

15.27 Uhr: Und täglich frisst das Gürteltier! Auch bei dieser WM darf natürlich ein Orakel nicht fehlen. Und deshalb hat der Zoopark Erfurt nun Taka ins Rennen geschickt. Die Gürteltier-Dame orakelt die WM-Spiele der deutschen Nationalmannschaft. Die sportliche Zukunft liest sie übrigens in gekochter Hühnerhaut, ihrer leib- und Magenspeise. Für das Duell mit Cristiano Ronaldo und Co ist Taka sehr zuversichtlich: sie tippt auf Sieg für Deutschland. Aller Euphorie zum Trotz muss aber die Glaubwürdigkeit von Taka angezweifelt werden, denn die Thüringerin ist ein Braunborsten-Gürteltier und ihr ursprüngliches Hauptverbreitungsgebiet ist vor allem Argentinien. Mit den Bedingungen in Bahia kennt sie sich also kaum aus.

15.20 Uhr: Ein bisschen enttäuscht war unsere Fotografin Kitty Kleist-Heinrich schon, als sie sich aufmachte, um schwarz-rot-gold Geschmücktes in Berlin zu knipsen. Heraus kam zwar eine schmucke Bildergalerie, aber so richtig überschwänglich wie zu jüngstvergangenen WM-Zeiten kam das Ganze nicht mehr rüber. Früher war mehr Lametta! Passt der neue, eher leise Patriotismus etwa zur neuen, erfolgsorientierten Nüchternheit der deutschen Mannschaft (vgl. WM-Blog weiter unten)? Was meinen Sie?

15.02 Uhr: Auf nach Salvador da Bahia, wo sich Merkel und Gürteltier gute Nacht sagen. Besser hätte der Spielort für das erste WM-Spiel der deutschen Elf gegen Portugal nicht gewählt werden können. Denn die Arena Fontenova steht im Bundesstaat Bahia, aus dem auch das Vorbild von WM-Maskottchen "Fuleco", das Nördliche Dreibinden-Gürteltier (Tolypeutes tricinctus), stammt. Diese gefährdete Art steht zudem auf der Roten Liste, da sie wegen ihres Fleisches gejagt und in ihrem Lebensraum immer weiter eingeschränkt wird. Sein südlicher Verwandter (Tolypeutes matacus) lebt in der Grenzregion von Brasilien, Paraguay und Argentinien und gilt als gering gefährdet. Die Bundeskanzlerin ist bereits vor Ort. Ob sie dem Gürteltier einen Besuch abstatten wird, ist nicht bekannt. Denn vor dem Spiel geht sie erst einmal ins Kloster, laut dpa ins Benediktinerkloster São Bento in Salvador. Bento heißt übrigens der Trainer Portugals.

14.45 Uhr: Noch gut drei Stunden bis zum Spiel. Nicht nur für die deutschen Fans ein Ereignis, sondern - logo! - auch für die 4055 Portugiesen in Berlin, berichtet Tagesspiegel-Reporter Vinzenz Greiner. Sie rücken so langsam in ihren Cafés und Kneipen zusammen: Von der angesagten Lisboa Bar am Boxhagener Platz in Friedrichshain bis zum eher gediegenen Restaurant A Telha in Wilmersdorf, in dem sich vor allem ältere Einwanderer träfen, werde es bei der Live-Übertragung des Spiels Deutschland gegen Portugal eng, glaubt Ines Thomas Almeida. Für Leute, die Lissabonner Flair suchen, empfiehlt die Herausgeberin des portugiesisch-berlinerischen Kulturmagazins „Berlinda“ das „Lata – Berlin has it“ in der Schönhauser Allee. Schon vor vier Tagen wurde in dem Restaurant der letzte Platz reserviert. Der Manager rechnet mit 60 Prozent Portugiesen.

14.35 Uhr: Wem die Fanmeile zu unhip und das 11-Freunde-Quartier zu hip ist, der hat noch jede Menge andere Möglichkeiten des Public Viewings in Berlin und Brandenburg. Einen Überblick geben wir hier. Dürfen wir uns dennoch erlauben, ähem, den einzig wahren Gucktipp unter Freunden hier noch einmal loszuwerden? Ja? ... Wir hören nichts, deshalb: Auf in den "Hecht" in Charlottenburg, ungeschlagene Location bislang.

14.20 Uhr: Die Nachricht, dass Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher aus dem Koma erwacht ist, beschäftigt auch die deutschen Fußball-Nationalspieler in Brasilien. „Was für eine großartige Nachricht!!!“ twitterte Schumachers Freund Lukas Podolski. „Ich bin so froh und glücklich, seit ich es eben erfahren habe.“ Der ehemalige Schalker Bundesliga-Profi Hans Sarpei schrieb bei Twitter:„Eine Botschaft, die schöner ist als jeder Sieg.“ Und postete dazu ein Bild von Michael Schumacher mit dem Hashtag #KeepFightinMichael.

14.00 Uhr: Hospitant Kit Holden - den kennen Sie schon, etwas weiter unten gibt es sogar ein Bekennerbild von ihm - hat sich für uns mal die Presse seines Heimatlands Großbritannien angeschaut, denn die schreibt ja immer nett und luschtig über Fußball. Nach der Niederlage gegen Italien wird auf der Insel mal wieder die süße Lust am Untergang gepflegt - so lange eben halbwegs gepflegt gespielt wird. Das war gegen Italien so und deshalb wähnt man sich nun raus aus dem seit 1966 andauernden finsteren Mittelalter des englischen Fußballs.

Zum WM-Titel wird's aber mangels wirklich begabter Spieler nicht reichen. Was liegt da näher, als einen Hochveranlagten einfach einzugemeinden? Cristiano Ronaldo wird mir nichts dir nichts zum Engländer erklärt, schließlich spielte er mal bei Manchester United, und soll es nun dem deutschen Feind, der im Vergleich zu früher von der britischen Presse inzwischen allerdings meistenteils wohlwollend beleuchtet wird, so richtig zeigen mit seinen Portugiesen.

13.30 Uhr: Verwirrung um die Berliner Fanmeile. Nachdem es eben noch von den Ordnern hieß, die Meile mache erst um 15 Uhr auf, sind die Tore seit einigen Minuten nun doch schon geöffnet. Vermutlich haben die Ordner unser Berliner Genörgel hier im Blog gelesen. Also hin da - obwohl wir vom Live-Blog, Sie ahnen es, doch eher folgendes Etablissement fürs beschaulicheres Public Viewing empfehlen würden: Die Charlottenburger Kneipe "Zum Hecht" am Stutti.

13.20 Uhr: Unser speziell entsandter Reporter Karim El-Helaifi meldet von der Fanmeile: Die Tore sind entgegen ersten Meldungen noch nicht offen, dabei stehen hier schon die ersten Fans der deutschen Nationalmannschaft. Jawhara, 20, und ihre Schwester Sara, 27, kommen aus Wittenau, aus dem Norden Berlins, dem schönen Bezirk Reinickendorf. Sie konnten nicht schlafen, erzählen sie, lagen bis 4 Uhr im Bett, um 6 Uhr seien sie dann aufgekratzt losgefahren, schon mal rein in die Stadt. Ihr Outfit: Trainingsanzug, Deutschland-Shirt, Fahne, Deutschland-Tasche. Die erste Reihe sollte ihnen gehören. Und wann gehen die Tore auf zur WM-Fanmeile? Der Wachmann schleckt am Eis. Dauert noch ein bisschen. "15 Uhr machen wir auf." Aha. Das hatte sich erst anders angehört, zum Beispiel auch bei der Nachrichtenagentur dpa, die für gewöhnlich gut informiert ist.

Konzentriert und fit: Cristiano Ronaldo hofft mit Portugal auf einen Auftaktsieg gegen Deutschland bei der WM 2014 in Brasilien. Schließlich hat er mit Real Madrid auch schon Bayern München in der Champions League besiegt.
Konzentriert und fit: Cristiano Ronaldo hofft mit Portugal auf einen Auftaktsieg gegen Deutschland bei der WM 2014 in Brasilien. Schließlich hat er mit Real Madrid auch schon Bayern München in der Champions League besiegt.
© dpa

12.55 Uhr: Unsere besten Freunde, die 11Freunde kabeln derweil Folgendes aus Berlin-Friedrichshain, denn nicht jeder hat ja Lust zum patriotischen Gesumse am Brandenburger Tor zu gehen:

"Mit dem Spiel gegen Portugal beginnt endlich auch für die deutsche Nationalmannschaft der Ernst des Weltmeisterschaftslebens. Und da der gemeine Fan ja der zwölfte Mann ist, gilt es ab Montag auch für uns Daheimgebliebene. Die Jungs brauchen uns jetzt, ganz klar, und da sind wir sogar bereit, dem Jogi und dem Hansi die überraschend ausgebliebene Nominierung zu verzeihen. Wer also Özil, Podolski, Götze und Kollegen beim von uns zurückhaltend auf 8:0 getippten Auftaktgefiedel zuschauen will und das nicht alleine und traurig zuhause vor dem Röhrenfernseher tun möchte, sollte seinen Schminkstift und die schwarz-rot-goldene Afro-Perücke einpacken und sich auf den Weg ins 11FREUNDE WM-Quartier im Postbahnhof am Ostbahnhof machen. (Schminke und Afro auf dem Weg bitte wegschmeißen. Danke.) Wir freuen uns auf ein volles Haus und Partystimmung zur ersten Partie der Nationalelf, aufgrund des zu erwartenden Ansturms sollten zeitig Plätze gesichert werden, denn wer spät kommt, den bestraft die Einlasskontrolle. Nach Deutschlands historischem Kantersieg werden wir natürlich auch die anschließenden Spiele Iran gegen Nigeria und Ghana gegen die USA übertragen, letzteres ganz muckelig im Indoor-Bereich."

Bis hierhin vielen Dank, wir bleiben in Verbindung.

12.40 Uhr: Zum ersten deutschen WM-Spiel gegen Portugal eröffnen dann heute in Deutschland auch die richtigen Fanmeilen, nicht nur die aus Lego. Am Brandenburger Tor in Berlin werden schon ab mittags 13 Uhr die ersten Fans erwartet, Anpfiff ist um 18 Uhr. Auf der 700 Meter langen Fanmeile auf der Straße des 17. Juni, wo das Spiel auf neun Großbildschirmen übertragen wird, können bis zu 100.000 Menschen feiern. Frühes Erscheinen wird empfohlen.

Eine friedliche Fanmeile - aus Lego

12.25 Uhr: Die Fanmeile zur Fußball-WM 2014 ist eröffnet! Okay, okay, nur die im Legoland am Potsdamer Platz. Aber die ist herrlich: Es gibt Wurstbuden, viel Polizei, Fähnchen, keine Krawall-Nervensägen, aber daumengroße Toiletten. Wir alten Lego-Veteranen verneigen uns und grübeln, ob unsere olle Legokiste noch bei Mutter auf dem Dachboden steht. Hier sind die Bilder. Unsere Berlin-Reporter stärken sich noch ein wenig für den langen Fußballabend. Gleich sind sie aber in der Stadt und versorgen Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit aktuellen Fußball-Eindrücken, auch von der großen Fanmeile.

12.15 Uhr: Nationalspieler jubeln im fernen Brasilien über die Genesung von Michael Schumacher. Lukas Podolski eben bei Facebook: "Was für eine gute Nachricht!! Schumi wach ! Hab es gerade gehört und bin einfach glücklich !! Alles Gute für dich und deine Familie mein Freund!"

12.10 Uhr: Heute ist es endlich so weit, Deutschland startet auch in das WM-Turnier und träumt vom Titel. Um 18Uhr ist Anpfiff. Sie sind da noch unterwegs? Kein Problem. Sie können die Zwischenstände bestimmt hier und da auf den vielen Bildschirmen auf den Straßen Berlins mitverfolgen. Oder live im Radio in Ihrem Auto. Die BVG sagt die deutschen Tore und die Zwischenstände in ihren Bussen und Bahnen auch durch. Und selbst wenn Sie hoch oben in den Wolken sind: Bei den großen deutschen Fluggesellschaften informieren die Piloten Ihre Passagiere über jedes relevante Detail bei der Partie gegen Portugal und generell bei allen Deutschlandspielen. Hier in der Redaktion haben wir schon besprochen, was die beste Strategie ist, um nichts zu verpassen wenn man nach Spielbeginn blöderweise noch von A nach B muss. Ein guter Tipp: unser Liveticker zum Spiel.

11.50 Uhr: Lionel Messi in der Einzelkritik, nicht nur was den Fußball betrifft: "Die Argentinier kamen zu Zehntausenden, sie belagerten Rios Strände, Straßen, Plätze und natürlich auch das Maracana, das berühmteste Fußballstadion der Welt. Bestimmt die Hälfte der knapp 75.000 Zuschauer trugen Leibchen mit blau-weißen Längsstreifen. Na und, hat Lionel Messi gesagt, als die Arbeit getan und der WM-Neuling Bosnien und Herzegowina 2:1 besiegt war." Mehr zur Person Messi lesen Sie hier.

Wie Morrissey im Fritz-Walter-Trikot: Unser englischer Hospitant Kit Holden bekennt sich zur deutschen Mannschaft. Jetzt kann gegen Portugal zum Auftakt der Gruppe G bei der WM 2014 in Brasilien für Deutschland nichts mehr schief gehen.
Wie Morrissey im Fritz-Walter-Trikot: Unser englischer Hospitant Kit Holden bekennt sich zur deutschen Mannschaft. Jetzt kann gegen Portugal zum Auftakt der Gruppe G bei der WM 2014 in Brasilien für Deutschland nichts mehr schief gehen.
© Markus Hesselmann

11.40 Uhr: Belgien gilt als Geheimfavorit beim Turnier in Brasilien. Morgen startet das Team von Trainer Marc Wilmots gegen die Elf aus Algerien. Einen Videobericht zur vielleicht anstehenden, großen Überraschung haben wir für Sie auch.

11.25 Uhr: Argentinien, einer der Titelfavoriten wohl notiert, konnte im Spiel gegen Bosnien-Herzegowina nicht überzeugen. Superstar Lionel Messi hatte zwar viel Ballkontakt, aber nur um den Ball immer wieder zu verlieren.

11.10 Uhr: Die von Singapur aus operierende Wettmafia hat angeblich schon im vergangenen Jahr Vorbereitungen für Manipulationen der laufenden Fußball-WM in Brasilien eingeleitet. Das geht aus einem am Montag in dem
asiatischen Stadtstaat veröffentlichten Buch eines einheimischen Journalisten und Manipulationsexperten hervor. “Das Syndikat hatte bereits damit begonnen, bei Spielen von Vereinen und Nationalmannschaften in Europa einen Kreis von Spielern und Schiedsrichtern aufzubauen. Alles, was es bei der WM noch hätte tun müssen, wäre gewesen, seine Gewinne einzusammeln“, schreibt Buchautor Zaihan Mohamed Yusof in seinem Werk “Foul! Über die Wettmafia in Singapur“. Neben den Korruptionsvorwürfen schlechte Werbung für die Fifa und ihre WM.

10.45 Uhr: Weiterhin wird die WM in Brasilien von Protesten begleitet. Viele Demonstrationen verlaufen friedlich, manchmal greifen die WM-Gegner zu Steinen und die Polizei zum Tränengas. Wir haben für Sie die Eindrücke in einer Bildergalerie zusammengestellt.

Der Morrissey von Kreuzberg bekennt sich zur deutschen Elf

10.05 Uhr: Als Kind wurde er belächelt, weil er Bayern-München- und Deutschland-Fan war - und das auf der Insel, die es historisch bedingt nicht so hat mit den Deutschen. Eine schwere Kindheit nahm ihren Lauf. Doch in jüngerer Zeit wurde Kit Holden, unser englischer Hospitant, vom fußballstilistischen Loser zum Hipster. Deutschland ist auf einmal angesagt in England, eigentlich schon seit der rauschenden Fußball-Party 2006, die viele englische Fans begeistert mitfeierten.

Heute erschien Kit Holden, der gern auch für den Independent und die Daily Mail über deutschen Fußball schreibt, mit Fritz-Walter-Retrotrikot im Tagesspiegel-WM-Newsroom. Dazu stilechtes dunkles Jackett, Hornbrille und Faconschnitt: Der Morrissey von Kreuzberg.

9:45 Uhr: Arbeitnehmer und Fußball-Fan - da braucht es verständnisvolle Vorgesetzte während der WM, am besten solche, die auch Fußball-Fan sind. So wie zum Beispiel bei Zalando, der Internet-Shop schmeißt ein Barbecue für seine Mitarbeiter. Welche Arbeitgeber sonst noch Public Viewings veranstalten und wer im Gegenteil sogar Wimpel an den Firmenwagen verbietet, lesen Sie hier im Beitrag unseres Kollegen aus der Berlin-Redaktion, Thomas Loy.

9.30 Uhr: User "hauror_jai" sieht die Sache positiver, zumindest mit Blick auf das erste Deutschland-Spiel heute Abend gegen Portugal: "Da für mich bei den großen Teams - im positiven oder negativen Sinn - bis jetzt nur Italien meine Erwartungen bestätigt hat, wage ich doch einfach mal für Deutschland einen weitaus optimistischeren Tipp: 3:1." Was meinen Sie zum Ausgang des Portugal-Spiels und der Weltmeisterschaft? Diskutieren Sie mit.

8.55 Uhr: Unsere Debatte läuft an: "Wenn man nur vom Titel redet, kann man schnell unsanft fallen", kommentiert unser User "wahrheitler". "Die Bayern hatten fast jedes Spiel gewonnen und dachten, Real wäre ein Kinderspiel." Portugal habe sich verbessert, "alles lastet nicht mehr nur auf Ronaldo, auch Almeida und andere spielen tragende Rollen". Im Gegensatz dazu habe sich Deutschland verschlechtert, "vor allem im Sturm, aber auch die Abwehr ist nicht mehr so sattelfest". Ob das überproportionierte Mittelfeld das ersetzen könne, sei fraglich. Und dann folgt eine eher düstere Prognose: "Ein Desaster wie in Frankreich 04 scheint möglich, wahrscheinlich ist ein radikaler Umbruch auch für die Zukunft das beste." Bei der EM 2016 könne dann "mit neuem Führungspersonal und Spielern" wieder angegriffen werden, die jetzigen scheinen "ausgelaugt und selbstgefällig". Frischem Wind werde keine Chance gegeben von "Bestandswahrern und Untitelbaren". Was meinen Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser? Teilen Sie diese Sicht auf die Chancen des deutschen Teams oder trauen Sie der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw mehr zu? Diskutieren Sie mit - im Kommentarbereich etwas weiter unten auf dieser Seite.

8.40 Uhr: Die brasilianische Polizei ist erneut gegen Demonstranten bei der Fußball-WM vorgegangen. Etwa 200 zum Teil vermummte Protestierende wurden am Sonntag in Rio de Janeiro von der Polizei zurückgedrängt, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten. Die Menge skandierte "Fifa, geh zurück in die Schweiz!" und versuchte erfolglos, eine Polizeiabsperrung rund um das Maracanã-Stadion zu durchbrechen. Die Sicherheitskräfte setzten Pfefferspray ein. Einige der Demonstranten zogen daraufhin in das benachbarte Viertel Vila Isabel weiter und beschädigten dort zwei Banken, wie das brasilianische Online-Portal G1 berichtete. Auf Bildern dort ist auch der Einsatz des Pfeffersprays zu sehen. Auch im südbrasilianischen Porto Alegre gingen WM-Gegner auf die Straße. Die Proteste dort blieben friedlich. In der Hauptstadt Brasília machten etwa 300 Demonstranten ihrem Ärger über die Milliardenausgaben für die WM Luft. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es in Brasilien immer wieder auch teils gewalttätige Proteste, bei denen die hohen öffentlichen Kosten für die WM und die im Jahr 2016 anstehenden Olympischen Spiele in einem Land, in dem unzählige Menschen in Armut leben, kritisiert wurden.

8.15 Uhr: Nicht nur Manuel Neuer, noch ein nicht ganz unwichtiger Spieler hat sich genau rechtzeitig fit gemeldet: Cristiano Ronaldo bestätigte bei der Abschluss-Pressekonferenz am heutigen Spielort Salvador de Bahia, dass er "absolut bereit" (dpa) sei für das Duell mit den Deutschen. „Ich bin zwar nicht bei 110, aber bei 100 Prozent. Doch das ist genug, um der Mannschaft helfen zu können“, sagte Cristiano Ronaldo. Mit seinem Knie sei alles okay.

Der Ernst des Spielens: Bundestrainer Joachim Löw muss bei der WM 2014 in Brasilien mit der deutschen Nationalmannschaft wohl Weltmeister werden, wenn er als Erfolgstrainer und nicht nur als Innovator in die deutsche Fußball-Geschichte eingehen will.
Der Ernst des Spielens: Bundestrainer Joachim Löw muss bei der WM 2014 in Brasilien mit der deutschen Nationalmannschaft wohl Weltmeister werden, wenn er als Erfolgstrainer und nicht nur als Innovator in die deutsche Fußball-Geschichte eingehen will.
© dpa

Aber: „Wir sind gegen Deutschland nicht der Favorit und wir haben große Respekt vor unserem Gegner." Das heiße wiederum nicht, dass Portugal die Deutschen nicht schlagen könne. Geht es nach seinen Mitspielern und den Fans der Portugiesen, wird „CR7“ nach der erfolgreichen Behandlung seiner Knie- und Oberschenkel-Probleme einfach da weitermachen, wo er im Frühjahr aufgehört hat. Mit Real Madrid warf Cristiano Ronaldo nacheinander Schalke 04, Borussia Dortmund und Bayern München aus der Champions League.

Jetzt soll er sich im ersten WM-Spiel auch die deutsche Nationalmannschaft vornehmen - zumal ja seine Teamkollegen Pepe und Fabio Coentrão ebenfalls dabei waren beim Triumphzug von Real Madrid. „Mit Real Madrid haben wir es ja auch geschafft, gegen Bayern München zu gewinnen." Dass Ronaldos Einsatz gegen Deutschland lange Zeit fraglich war, haben die Portugiesen übrigens äußerst geduldig und unaufgeregt hingenommen.

Die letzte Chance auf den Titel für die "goldene Generation"

7.45 Uhr: Falls Sie sich wundern, dass wir hier schon vor dem Auftaktspiel von Titel und Finale sprechen: Da befinden wir uns in nicht ganz so schlechter Gesellschaft, denn die Nationalspieler tun's auch. „Wir fangen direkt mit einem Finale an“, sagte Torhüter Manuel Neuer zum ersten Gruppenspiel. Und überhaupt sei jedes Spiel bei dieser Fußball-WM ein Finale und so wolle man das jeweils auch angehen. „Ich mag diese Spiele, die großen Turniere, die großen Momente“, verkündete Neuer, der sich gestern rechtzeitig und vollständig fit gemeldet hatte. Das Duell mit dem Team um Weltfußballer Cristiano Ronaldo wird demnach nur das erste von sieben Endspielen bis zum Gewinn des vierten WM-Titels am 13. Juli im legendären Maracana-Stadion von Rio den Janeiro sein.

7.00 Uhr: Guten Morgen! Deutschland greift ein in die Fußball-WM in Brasilien. Heute Abend um 18 Uhr unserer Zeit geht es im Auftaktspiel der WM-Gruppe G gegen Portugal mit einem der möglichen WM-Superstars Cristiano Ronaldo. Vor dem Anpfiff in Salvador de Bahia zu erkennen ist ein neuer Ernst im Team des Bundestrainers Joachim Löw. Denn nach Jahren der Imagepflege durch schwungvoll-kreativen Spaßfußball muss jetzt wohl so langsam ein Titel her, damit die goldene Generation um Philipp Lahm, Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger nicht als blecherne Generation in die Fußball-Geschichte eingeht.

Zumindest sind sie nicht mehr die stählerne Generation, das haben Joachim Löw und sein Vorgänger Jürgen Klinsmann geschafft. "Die Deutschen waren plötzlich nicht mehr die Panzer, die alles niederwalzen", schreibt unser WM-Reporter Stefan Hermanns, der zusammen mit Michael Rosentritt die Nationalmannschaft für uns in Brasilien begleitet, in seinem Kommentar. "Die Deutschen waren leichtfüßig, sie waren beschwingt, sie waren – auf sympathische Art – unwiderstehlich." Das kam auf einmal auch international gut an. Nicht ganz ungern gesehen ist dabei sicher auch die neue deutsche Titelflaute.

Was meinen Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser? Holt Joachim Löw mit der deutschen Nationalmannschaft diesmal den Titel, seinen ersten in einem großen internationalen Turnier? Oder ist das in Südamerika eigentlich gar nicht möglich als europäisches Team? Wie schneidet Deutschland Ihrer Meinung nach ab bei dieser WM? Und was ist Ihr Tip für das Auftaktspiel heute gegen Portugal? Kommentieren und diskutieren Sie mit! Nutzen Sie dazu bitte die einfach zu bedienende Kommentarfunktion etwas weiter unten auf dieser Seite (leider derzeit noch nicht auf unserer mobilen Seite).

Wir bloggen auch heute und wie immer bei dieser WM den ganzen Tag für Sie, vom frühen Morgen bis tief in die Nacht. Hier werden Sie gut informiert und hoffentlich auch gut unterhalten. Den Blog vom vierten Tag der WM finden Sie hier zum Nachlesen. Da ging es neben den drei Spielen des Sonntags um ausgefallene Hymnen und funktionierende Tortechnik - sowie natürlich noch einmal um die Sperre des Fußball-Kaisers Franz Beckenbauer durch die Fifa. Unseren Live-Ticker samt Spielplan und vielen Statistiken finden Sie hier. Zum Tippspiel des Tagesspiegel geht es hier.

Diskutieren Sie mit dem WM-Blogger Markus Hesselmann bei Twitter

Zur Startseite