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Am Leipziger Dreieck werden die Gleise verlegt.
© Sebastian Gabsch PNN

Hybridbusse, Kläranlage, Krampnitz: Stadtwerke Potsdam investieren 50 Millionen Euro

Der Potsdamer Stadtwerkeverbund konnte Corona bislang ohne größere Finanzlücken bewältigen. 2021 wird an vielen Stellen investiert.

Potsdam -  Klärwerk, Krampnitz, Hybridbusse: Die Potsdamer Stadtwerke wollen in diesem Jahr rund 50 Millionen Euro in verschiedene Vorhaben investieren. Die finanzielle Lage im Konzernverbund sei auch nach dem Corona-Jahr stabil, sagte Geschäftsführerin Sophia Eltrop bei der Vorstellung der Pläne am Donnerstag. Die Einnahmeverluste bei dem am stärksten von der Krise betroffenen Verkehrsbetrieb seien durch staatliche Gelder ausgeglichen worden. Die Verluste bei der Bäderlandschaft könnten im Verbund ausgeglichen werden. Ein Überblick über die Vorhaben.

Neue Rohre, Energie und Wärme für Krampnitz

Die Energie und Wasser Potsdam (EWP) hat mit rund 40 Millionen Euro das größte Investitionsvolumen unter den Stadtwerke-Tochterunternehmen. Rund 7,2 Millionen Euro fließen allein in die 2020 begonnene Erweiterung der Kläranlage in Nedlitz. Die soll nach Abschluss der Arbeiten 2022 das Abwasser von zusätzlich bis zu 40.000 Menschen klären können, so Eltrop – eine Voraussetzung auch für die Entwicklung von Krampnitz. In dem künftigen Stadtteil beginnen außerdem die Arbeiten für das Niedrigtemperaturnetz zur Wärmeversorgung, so Eltrop. Auch werden Gasleitungen verlegt. Zudem werden Ausschreibungen für den Leitungsbau sowie archäologische Tiefbauarbeiten mit einem Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro vorbereitet.

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Eine zweistellige Millionensumme investiert die EWP den Angaben zufolge in den Rohrleitungsbau. Größtes Projekt ist hier mit 1,1 Millionen der Austausch der maroden Leitungen unter der Behlertstraße – eine Baustelle mit Auswirkungen für den Autoverkehr.

Neue Ladesäulen

Auch in Elektromobilität investiert die EWP: Zusätzlich zu den vorhandenen 20 Ladesäulen sollen in diesem Jahr sechs weitere Säulen für insgesamt 95.000 Euro errichtet werden. Auch wenn die Säulen bislang nicht ausgelastet sind, wolle man die Infrastruktur für mehr E-Mobilität schaffen, so Eltrop. Langfristig werde man zudem die Netze schrittweise entsprechend ertüchtigen müssen.

Ab 2023 erstmals reine E-Busse

Der Verkehrsbetrieb (ViP) investiert in eine klimafreundlichere Flotte: Neun Hybridbusse für insgesamt 3,8 Millionen Euro seien bestellt und sollen im Sommer in Betrieb genommen werden, wie ViP-Technikchef Uwe Loeschmann sagte. Außerdem bereite man sich für den Einstieg in die E-Mobilität ab 2023 vor: Für reine E-Busse müsse man die Ladeinfrastruktur planen und errichten. Dazu liefen derzeit Studien, es geht unter anderem um die Frage nach dezentralen Ladepunkten an Bus-Wendestellen.

Neue Tramschleife am Leipziger Dreieck

Das für die Fahrgäste sichtbarste Großprojekt läuft am Leipziger Dreieck: Im Rahmen des Umbaus des Verkehrsknotenpunktes verlegt der Verkehrsbetrieb die Gleise und schafft so eine neue Wendemöglichkeit für Straßenbahnen – allein 2021 sind dafür 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Die 2019 begonnenen Arbeiten sollen im September abgeschlossen sein, so Loeschmann. In Ausnahmesituationen wie bei Bombenentschärfungen könne man das Netz künftig durch die neue Gleisführung unkomplizierter teilen.

Kiezbad und Arbeiten am blu

Die Sanierung des Kiezbads Am Stern verzögert sich wie berichtet – das 4,7 Millionen-Euro-Projekt soll nun im dritten statt im ersten Quartal abgeschlossen werden. Bei dem Bau aus dem Jahr 1989 werden unter anderem Glasfassaden und veraltete Technik ausgetauscht, erklärte Ute Sello, die Chefin der Bäderlandschaft. Mit Blick auf die baldige Konkurrenz durch die Haveltherme in Werder (Havel) wird auch am blu im kleineren Rahmen investiert: Neben Verschönerungsarbeiten für „mehr Gemütlichkeit“ – etwa mit Pflanzen und der Beleuchtung – werden derzeit auch Mängel am Trinkwasserkaltleitungssystem beseitigt. 

Wer für die Mängelbeseitigung zahlt, sei noch strittig. Das 2017 eröffnete Bad hatte wegen Legionellenbefall im Herbst 2019 vorübergehend schließen müssen. Auch auf den Ausbau des blu-Wellnessbereichs mit weiteren Saunen bereitet man sich vor, die Baugenehmigung stehe noch aus, so Sello. Durch den pandemiebedingt eingeschränkten oder ganz ausbleibenden Besucherverkehr sei das Vorhaben nicht mehr so dringend wie noch Anfang 2020. Beim Strandbad Babelsberg laufen Vorbereitungen für die Verlagerung in Richtung Humboldtbrücke, man hoffe auf 1,6 Millionen Euro Fördermittel vom Bund.

LED-Straßenlicht

Die Stadtbeleuchtung Potsdam setzt die Modernisierung der Straßenbeleuchtung fort. In diesem Jahr werden den Angaben zufolge 700  000 Euro für LED-Licht in Straßenlaternen ausgegeben. Am Havelufer in Potsdam-West wurden 150 000 Euro in die mitlaufende Beleuchtung des Schul- und Radweges investiert (PNN berichteten) – ein Pilotprojekt für Bewegungslicht im öffentlichen Raum.

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