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Eine Ladung kostet derzeit 5 Euro.
© Sebastian Gabsch PNN

Infrastruktur für E-Autos: Sechs neue Ladesäulen bis Jahresende

Potsdam will weitere Ladesäulen bauen, allein in der Gutenbergstraße laden im Schnitt 2,7 Autos täglich. Doch die meisten Säulen sind privat.

Potsdam - Die Landeshauptstadt hat eine positive Zwischenbilanz ihres Standortkonzeptes für Ladesäulen gezogen: Im April 2018, als das Konzept beschlossen wurde, gab es in Potsdam 147 angemeldete Elektroautos, im Dezember waren es 556. Besonders von September bis Dezember hatte es mit durchschnittlich 41 Neuanmeldungen pro Monat ungewöhnlich viele Registrierungen für Elektro-Autos gegeben.

Theoretisch können derzeit 62 Fahrzeuge zeitgleich laden

Derzeit befinden sich in Potsdam 31 öffentlich zugängliche Ladesäulen, pro Säule können zwei Fahrzeuge aufgeladen werden. 20 dieser Ladesäulen wurden von der Stadt zusammen mit der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) für insgesamt 340 000 Euro errichtet, die anderen befinden sich unter anderem an Standorten wie dem Stern-Center oder an Autohäusern. Eine Übersicht findet man auf der Webseite www.ladesaeulenregister.de.

Die meisten Ladestationen in Potsdam sind jedoch nicht öffentlich zugänglich, immerhin 85 Prozent: „Der Großteil der Ladevorgänge findet auch in Potsdam bisher noch an Standorten im privaten und nichtöffentlichen Raum statt – zu Hause, beim Arbeitgeber oder auf anderen privaten Parkflächen“, sagt Thomas Schenke, kommissarischer Fachbereichsleiter Mobilität und technische Infrastruktur der Stadt Potsdam. „Wir halten jedoch Infrastruktur auch im öffentlichen Raum für das Gesamtsystem und eine attraktive und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur für unbedingt notwendig.“

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Die Ladesäulen, die am meisten genutzt werden, befinden sich in der Innenstadt: An der Spitze liegt die Schnelladesäule in der Gutenbergstraße mit 2,7 Ladungen pro Tag, danach kommt die Ladesäule am Bassinplatz mit 2,5. In diesem Bereich sollen künftig aufgrund der Nachfrage weitere Stationen eingerichtet werden. Am wenigsten genutzt wird der Standort am Bahnhof Marquardt mit 0,1 Ladung pro Tag. Die Säule in der Gutenbergstraße ist Potsdams einzige Schnellladesäule; laut Standortkonzept gebe es in Potsdam allerdings Bedarf für mindestens fünf davon.

Einmal laden kostet in Potsdam fünf Euro. Das sei zwar noch nicht kostendeckend, sagt Schenke, dafür müsste man an jeder Säule täglich mindestens vier bis fünf Ladevorgänge haben. Aber man wolle das Angebot attraktiv halten, da man noch in der Startphase sei, so Schenke: „In Leipzig zum Beispiel ist das Laden sogar kostenlos.“ Auch Peter Oswald, Vertriebsleiter der EWP, bekräftigte das Potential der Infrastruktur: „Das Engagement für Elektromobilität ist für die Energie und Wasser GmbH eine Investition in die Zukunft.“

An Laternen wird nicht geladen

Stadt und EWP planen bis Ende 2021 sechs weitere Ladesäulen in Potsdam zu errichten: In der Georg-Hermann-Allee 99, in der Zeppelinstraße 178, in der Lindenstraße 27, in der Breiten Straße 20, in der Lotte-Pulewka-Straße 23 und in der Berliner Straße 131. Weitere fünf öffentliche Ladesäulen werden derzeit von der EWP geplant und sollen bis Ende 2022 installiert werden. Insgesamt gibt es laut Standortkonzept 54 geeignete Orte für Ladesäulen in Potsdam, auf die sich der Ausbau in den kommenden Jahren konzentrieren soll. Straßenlaternen gehören ausdrücklich nicht dazu: „Man kann zwar eine Ladestation mit Laterne bauen, aber nicht umgekehrt, das ist technisch nicht sinnvoll“, sagt Schenke.

Die Stadt sieht ihre Aufgabe beim Ausbau vor allem dort, wo es für private Anbieter zu unattraktiv wäre, öffentlich Ladesäulen zu errichten: „Da geht es vor allem um Standorte wie zum Beispiel die Brandenburger Vorstadt oder Uetz-Paaren – da müssen wir hin.“, sagt Schenke. Mittlerweile würden aber auch immer mehr Wohnungsbauunternehmen bei Neubauten zahlreiche Ladestationen in Tiefgaragen bauen, so Schenke. Auch Supermarktketten oder große Schnellimbissketten würden auf ihren Parkplätzen vermehrt Ladesäulen planen.

Wie viele Ladestationen es im klimaneutralen Quartier Krampnitz zukünftig geben soll, konnten Schenke und Oswald noch nicht sagen. Auch hier sei zwar Ladeinfrastruktur geplant, aber gleichzeitig soll Krampnitz auch ein autoarmer Stadtteil werden.

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