Bau der Garnisonkirche: Scharfe Fronten in Potsdams Dauerkonflikt
Am Freitag sollen Gegner und Befürworter des Wiederaufbaus der Garnisonkirche vor dem Hauptausschuss angehört werden. Ein Überblick zur Lage.
Potsdam - Die brandenburgische Landeshauptstadt streitet seit Jahrzehnten um den Wiederaufbau des Turms und Kirchenschiffs der Garnisonkirche. Der Konflikt um die einstige preußische Militärkirche steht sinnbildlich für mehrere Auseinandersetzungen – jene zwischen Gegnern und Befürwortern eines historisierenden Stadtumbaus, aber angesichts der Historie des 1968 gesprengten Baus geht es auch um den Umgang mit der wechselvollen Geschichte der Stadt. Bei einer Anhörung am Freitag im Rahmen einer Sondersitzung des Hauptausschusses der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung sollen nun Befürworter und Gegner ihre Positionen zur Nutzung eines möglichen Kirchenschiffs vortragen. Die meisten der dazu eingeladenen Initiativen und Institutionen haben ihre Stellungnahmen den Stadtverordneten-Fraktionen bereits zur Verfügung gestellt. Die PNN geben einen Überblick.
Was ist Thema der Anhörung am Freitag?
Es geht um den Vorschlag von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) für den künftigen Umgang mit dem umstrittenen Bauprojekt in der Potsdamer Innenstadt. Bekanntlich hat der Rathauschef als Diskussionsgrundlage vorgeschlagen, auf dem Grundstück des ehemaligen Kirchenschiffs eine internationale Jugendbegegnungsstätte für Bildung und Demokratie zu errichten. Er will zudem mehr inhaltliche Mitarbeit der Stadt. Die Diskussion über die Geschichte der Kirche werde „häufig auf ihre Symbolik für das verbrecherische nationalsozialistische Regime reduziert“, heißt es in der Vorlage von Schubert für das Stadtparlament. In anderen Städten wie Nürnberg, München, Köln und der Gemeinde Berchtesgaden werde an Orten mit ähnlicher Geschichte „eine aktive Auseinandersetzung in Mitverantwortung der Stadt geführt“. Dies sei auch in Potsdam wichtig. Kritiker fürchten, dass die Kirche ein Wallfahrtsort für Neonazis wird und erinnern an den „Tag von Potsdam“, als am 21. März 1933 Reichspräsident Hindenburg dem neuen Kanzler Hitler vor der Kirche die Hand gab.
Warum findet die Anhörung statt?
Schubert hat mit seinem Vorschlag die Hoffnung verbunden, im Stadtparlament einen neuen Kompromiss zum Umgang mit dem Thema zu finden. Dazu sollen die Positionen aller Seiten auf den Tisch, um die Meinungsbildung bei den Kommunalpolitikern zu befördern. Um 17 Uhr beginnt die öffentliche Anhörung, drei Stunden soll sie dauern. Die Stadtverordneten haben dabei Fragerecht. Der Ort: Der Havel-Saal im Hauptquartier der Industrie- und Handelskammer (IHK) in der Breiten Straße, gegenüber der Turmbaustelle. Laut Rathaus ist auch eine Internet-Liveübertragung geplant - zu erreichen über www.potsdam.de.
Was soll als Konsequenz aus der Anhörung geschehen?
Schubert erhofft sich einen mit möglichst breiter Mehrheit gefassten Beschluss des Stadtparlaments, wie er sich als Vertreter der Stadt im Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche verhalten soll. Bisher gebe es dafür verschiedene Beschlusslagen, so sein Argument für die vor vier Monaten begonnene Debatte.
Welche Position vertritt die Evangelische Kirche in Potsdam?
Der Evangelische Kirchenkreis Potsdam spricht sich gegen ein originalgetreues Kirchenschiff aus. „Einen historisierenden Wiederaufbau des ehemaligen Kirchenschiffes kann sich der Kreiskirchenrat nicht vorstellen“, heißt es in der Stellungnahme des Kirchenkreises, der mehr als 20 000 Christen vertritt. Mit der Erlöser-, der Friedens- und der Nikolaikirche gebe es eine ausreichende Zahl von Kirchengebäuden im Zentrum der Stadt, die fußläufig erreichbar seien. Aus Sicht des Kreiskirchenrates wäre zu überlegen, ob anstelle eines Gebäudes die in Rede stehende Fläche am Turm der Garnisonkirche „als offene Anlage gestaltbar ist“. Gleichwohl stellt der Kirchenkreis unter Superintendentin Angelika Zädow klar, dass man das Projekt bereits unterstütze – zum Beispiel mit einem Darlehen über 250 000 Euro. Die bereits „im Rahmen der Möglichkeiten“ begonnene Bildungsarbeit der Stiftung für den Wiederaufbau begrüße man „ausdrücklich“. Bereits die evangelische Landeskirche hatte ihren Millionenkredit für den Bau mit der Forderung verknüpft, dass am Kirchenschiff der Bruch mit der Geschichte architektonisch klar erkennbar sein muss.
Welche Position vertreten die Befürworter des kompletten Wiederaufbaus der Kirche?
Die Initiative Mitteschön lehnt den Vorschlag von Schubert ab. „Es werden ja immer wieder vermeintlich notwendige Brüche bei diesem Bau gefordert, um die neue Nutzung auch von außen zu dokumentieren. Wir glauben, das würde dem ganzen Projekt schaden“, heißt es in der Stellungnahme der Bürgerinitiative. Daher sei man für den originalen Wiederaufbau der Kirche – als „eine architektonische, harmonische und stadtbildprägende Einheit“. Der „Bruch“ mit der Geschichte der Kirche sei die von Mitteschön favorisierte Nutzung zum Beispiel als „europäisches Kultur- und Friedensforum“. Auch für eine kirchliche und eine gesellschaftlich öffentliche Nutzung macht man sich stark. Eine Nutzung nur als Jugendbildungsstätte sei „zu kurz gesprungen“, so Mitteschön.
Der Garnisonkirchturm wird bereits gebaut. Wann ist er fertig und wer bezahlt ihn?
Der neue Garnisonkirchturm soll im Sommer 2022 eröffnet werden. Für die Fertigstellung des rund 40 Millionen Euro teuren Bauwerks fehlten derzeit noch knapp vier Millionen Euro, sagte zuletzt Wieland Eschenburg vom Vorstand der Baustiftung. Die Bauarbeiten am dritten Sockelgeschoss des knapp 90 Meter hohen Turms sollen in wenigen Wochen abgeschlossen werden. Inzwischen sei eine Höhe von 14 Metern erreicht. Der Bund will gut 20 Millionen Euro der Baukosten tragen, die evangelische Kirche will fünf Millionen Euro Kredite bereitstellen. Das Kreditangebot sei noch nicht in Anspruch genommen worden, sagte Eschenburg. 2019 seien rund eine Million Euro privater Spenden eingeworben worden.
Bemerkenswert: Die Stiftung für den Wiederaufbau und die Fördergesellschaft haben im Vorfeld der Anhörung noch keine Stellungnahme abgegeben. Ein Stiftungssprecher verwies auf eine Mitteilung zum Neujahrsempfang: „Unser Augenmerk liegt momentan auf der Fertigstellung des Turmes“, so die Stiftung damals. Und: Mit dem Beschluss des Bundes über die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie zum Areal des früheren Kirchenschiffs richte sich der Fokus „erstmals auf eine Projektetappe, die auf die Fertigstellung des Turmes folgen könnte“. Bisher ist als Stiftungszweck der „Wiederaufbau des Kultur- und Baudenkmals Garnisonkirche“ festgelegt. Die Fördergesellschaft hatte den Satzungszusatz eines „historisch getreuen und vollständigen“ Wiederaufbaus bereits 2016 gestrichen.
Welche Positionen vertreten die Gegner des Wiederaufbaus?
Sie alle lehnen Schuberts Idee ab. In den Stellungnahmen heißt es unter anderem, die Frage nach dem Kirchenschiff müsse zukünftigen Generationen überlassen werden. Die Stadt Potsdam solle zudem „eine Teilrückgabe des Grundstücks fordern“, heißt es in der Stellungnahme der Bürgerinitiative „Potsdam ohne Garnisonkirche“. Damit solle der komplette Erhalt des benachbarten Kreativhauses Rechenzentrums gesichert werden. Die demokratiefeindliche Geschichte der Militärkirche vor 1945 müsse deutlich stärker thematisiert werden als bisher. Der Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam fordert ferner, der begonnen Turmbau solle nicht über das zweite Obergeschoss hinausgehen – der Turmstumpf könne ein Mahnmal sein. Die christliche Profilgemeinde „Die Nächsten“ forderte unter anderem einen Baustopp für den Turm, der seit 2017 wiedererrichtet wird. Ziel sei eine Änderung der Baupläne, „um die Stadt und die Christen zu befrieden und rechte Nationalisten und Militaristen mit einem verwandelten Äußeren zu befremden“. Solange die Turmfinanzierung nicht gesichert sei, seien Debatten über ein Jugendbegegnungszentrum „realitätsfremd“.
Welchen Einfluss hat eine Entscheidung auf die Zukunft des Rechnenzentrums?
Großen. Und gerade die Befürworter des Rechenzentrums mobilisieren nun ihre Kräfte. So forderte am Dienstag auch der Verein zur Freundlichen Übernahme des Rechenzentrums (Für e.V.) ein Aussetzen der Abrissklausel für den Bau und die Erarbeitung eines Stadtentwicklungsplans für das gesamte Areal. Mit dem Rechenzentrum könne der Turm eine demokratische Stütze erhalten, „die helfen wird, den Ort vor rechter Vereinnahmung zu schützen“. Eigentlich soll das Rechenzentrum bis Ende 2023 abgerissen werden, weil es dem Kirchenschiff im Wege stünde – als Ersatz ist bereits ein Kreativquartier anstelle der ehemaligen Feuerwache in der Nähe geplant. Dies sei als „gute Ergänzung“ zu bewerten, so der von Nutzern des Rechenzentrums getragene Für-Verein. Auch der Stadtjugendring machte sich in einer Erklärung gegen den Abriss des Rechenzentrums stark.
Nicht bei der Anhörung vertreten ist der bekannte Wiederaufbaukritiker Phillip Oswalt, Architekturexperte und frühere Leiter der Dessauer Bauhaus-Stiftung. Er warb am Dienstag für seine Idee, neben dem jetzt akzeptierten Garnisonkirchturm statt eines historisierenden Kirchenschiffs ein modernes zweigeschossiges Ausstellungsgebäude zu errichten – als Ort der kritischen Auseinandersetzung mit der preußischen Geschichte. Für einen solchen Lernort werde eine weit größere Fläche benötigt, als die derzeit im Turm geplanten Ausstellungsräume, so Oswalt. Um den Bruch mit der Kirchengeschichte zu vollziehen, müsse auch das Rechenzentrum erhalten werden. Und: Vor der Fertigstellung des Turms müsse der Lernort errichtet werden, forderte Oswalt weiter. Die Gelder, die derzeit in den Turmbau fließen, müssten deshalb umgelenkt werden. In der Architektur und in den Inhalten von Turm und Lernort müsse ein „doppelter Bruch“ mit der Geschichte vollzogen werden. In die Gestaltung sollten auch frühere Kriegsgegner Preußens einbezogen werden, etwa die Herero in Afrika.
Den Erhalt des Rechenzentrums hatte auch der Historiker Martin Sabrow vom Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) angeregt. Auch Schubert hatte zumindest Sympathie für einen Teilerhalt signalisiert – gegen einen kompletten Erhalt sprechen laut der Bauverwaltung die Mindestabstandsregeln für Gebäude.
Woher erhält Schubert noch Gegenwind?
Von dem Potsdamer Verein Hochdrei e.V., der unter anderem seit mehr als 20 Jahren die internationale Jugendbildungsstätte Hochllandhaus betreibt. Mit Schuberts Vorschlag, der ohne Abstimmung über die außerschulische politische Jugendbildung in Brandenburg erfolgt sei, sehe man sich in seiner Existenz bedroht, erneuerte der Verein am Dienstag seine Kritik an Schubert. Bei dessen Vorstoß handele es sich um „einen politischen Schachzug“, die Zerstörung fachlich ausgezeichneter Arbeit werde „in Kauf genommen“. Aus dem Rathaus sagte Sprecher Jan Brunzlow dazu, der Verein könne sich an der Arbeit der Jugendbegegnungsstätte beteiligen und davon profitieren. Schubert hatte die Europäische Jugendbildungsstätte in Weimar als Vorbild für seinen Plan genannt. Hierzu stellte auch der Stadtjugendring fest, die gewünschte Auseinandersetzung mit der Geschichte dieses Ortes sei auch ohne Jugendbegegnungsstätte möglich.
Wie positionieren sich die Parteien im Stadtparlament?
Noch sehr unterschiedlich. Eine eindeutige Mehrheit für Schuberts Idee ist bisher nicht erkennbar. Das liegt auch daran, dass die rot-grün-rote Rathauskooperation noch nicht mit einer Stimme spricht. So hat die Grünen-Fraktion den Vorschlag gemacht, dass eine Gruppe zufällig ausgewählter Bürger „Empfehlungen zu Nutzung und baulicher Ausprägung“ der Kirche erarbeiten soll – so ein Vorschlag für einen Bürgerrat hatte sich aber schon vor Jahren als nicht mehrheitsfähig erwiesen. Und auch bei den Grünen ist der Vorschlag umstritten.
Die SPD hingegen will sich erst nach der Anhörung klar positionieren, wie ihr Fraktionschef Daniel Keller sagt. Für Linke-Fraktionschef Stefan Wollenberg ist die Debatte hingegen eng mit dem Rechenzentrum verknüpft. Dieser Bau der DDR-Moderne sei schon architektonisch ein „wichtiger Anker, den es als sichtbaren Bruch in der Geschichte der Stadt und als Zeugnis der unterschiedlichen geschichtlichen Epochen dringend zu bewahren gilt“, so Wollenberg.
Dagegen hat sich die CDU auf einen originalgetreuen Wiederaufbau festgelegt, man will eine „Bürgerkirche“ für Friedens- und Versöhnungsarbeit. Angesichts des von linkeren Fraktionen dominierten Stadtparlaments ist eine Mehrheit aber unwahrscheinlich. Auch die AfD will den kompletten Wiederaufbau.
Wer entscheidet letztlich, was gebaut wird – und was nicht?
Bauherr ist die Stiftung Garnisonkirche, sie wird von einem Kuratorium geführt, in dem neben anderen Alt-Bischof Wolfgang Hubert, Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck, Superintendentin Zädow, und Oberbürgermeister Schubert sitzen. Schwer vorstellbar ist allerdings, dass die Stiftung Garnisonkirche gegen eine Mehrheit des Stadtparlaments ein Kirchenschiff errichten würde.
Wie ist die aktuelle Beschlusslage in der Stadtverordnetenversammlung?
Die Gegner argumentieren mit dem Mitte 2014 im Zuge dem Bürgerbegehrens zur Garnisonkirche gefassten Beschluss, „alle für die Stadt rechtlich zulässigen Möglichkeiten zu nutzten, um auf die Auflösung der Stiftung Garnisonkirche Potsdam hinzuwirken“. Obwohl sich das als unmöglich erwies, gelte der Auftrag weiter, so die Gegner. Weitere Beschlüsse zum Wiederaufbau wurden im Zuge des Bürgerhaushalts getroffen – nämlich, dass die Stadt kein Geld für das Projekt geben soll. Bereits 2008 hatte die Stadt den Beitritt zur Stiftung Garnisonkirche beschlossen – und auch das Grundstück für den Bau mitgeliefert. „Eine Entscheidung über einen eventuellen Wiederaufbau des Kirchenschiffs soll gesondert getroffen werden und künftigen Generationen vorbehalten bleiben“, hieß es in dem Beschluss damals weiter.
Was hat das abgeschaltete Glockenspiel der Garnisonkirche mit der Auseinandersetzung zu tun?
Eigentlich nichts. Denn die Stiftung will ohnehin ein neues Geläut. Aktueller Stand ist, dass ein sogenanntes Friedenscarillon mit 51 Glocken „mit gemildert mitteltöniger Stimmung“ seinen Platz im Turm finden soll. Damit sollen verschiedene Melodien programmierbar sein. Laut der Stiftung will man so eine „Sammlung von Friedens- und Freiheitsliedern der verschiedenen Nationen anlegen, die es ermöglicht, Gäste aus verschiedenen Ländern mit ihren Liedern zu begrüßen“. Das Glockenspiel auf der Plantage war wegen seinen teils revanchistischen Inschriften abgeschaltet worden. Der wissenschaftliche Beirat der Stiftung hatte der Stadt empfohlen, „das Glockenspiel allenfalls als Ausstellungsstück zu zeigen – in stark reflektierter Brechung, also mit historischer Kontextualisierung und wissenschaftlichen Erklärungen.“ Die Entscheidung von Schubert steht noch aus, er hat weitere Expertise angefordert.
Wie schätzen Intellektuelle die Historie der Kirche und den Umgang mit ihr heute ein?
Unterschiedlich, je nach Position zum Projekt. Jedenfalls hatten zum Beispiel Künstler, Wissenschaftler und Architekten im vergangenen August ein Umdenken beim Wiederaufbau gefordert. Das Projekt ziehe keinen deutlichen Trennstrich zu Kaiserreich und Nationalsozialismus und knüpfe kritiklos an die Geschichte der Kirche als zentralen Identitätsort in der NS-Zeit und der Zeit der deutschen Kolonialkriege an, hieß es damals in einem Offenen Brief unter anderen an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Zu den Unterzeichnern gehörten die Künstler Thomas Demand, Monika Bonvicini und Klaus Staeck, der Historiker Manfred Gailus oder Architekten Peter Kulka, Matthias Sauerbruch und Philipp Oswalt.
Dagegen hatte der Potsdamer Historiker Johannes Leicht 2018 in einer Internet-Dokumentation zur Historie des Baus von 1918 bis 1945 erklärt, als eine reine Nazi-Kirche, wie Kritiker meinen, könne man die Garnisonkirche nicht betrachten – das Bild sei differenzierter. So habe er bei seinen Recherchen Dokumente gefunden, in denen Kirchenwürdenträger vor Ort über mögliche Veranstaltungen – etwa der Hitlerjugend – stritten. Gleichwohl hätten nach dem „Tag von Potsdam“ 1933 immer mehr NS-Gruppen angefragt, ob sie das Gotteshaus auch nutzen könnten. Bei den deutschlandweit stattfindenden Kirchenwahlen 1933 stimmten demnach in der Garnisonkirche 217 Gemeindemitglieder für die NS-Gegner, 280 aber für die Deutschen Christen – rund 56 Prozent. Die Geschichte der Garnisonkirche dürfe man nicht auf den 21. März 1933 reduzieren, so das Credo der Stiftung.
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