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Edelmetall um den Hals. Das SCP-Team bekam als unterlegener Halbfinalist die Bronzemedaille.
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Aus im Halbfinale, aber Freude über Bronze: SC Potsdam beendet erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte

Sie haben wieder gekämpft, mussten aber die dritte Niederlage hinnehmen: Der SC Potsdam ist im Halbfinale der Frauenvolleyball-Bundesliga am Titelverteidiger Schweriner SC gescheitert. Trotzdem gab es eine glänzende Veredelung. 

Schwerin - Die erfolgreichste Saison in der Vereinshistorie des Frauenvolleyball-Bundesligisten SC Potsdam ist Geschichte. Am Donnerstagabend verloren die Potsdamerinnen das dritte Halbfinalspiel gegen den Schweriner SC auswärts 0:3 (27:29, 16:25, 18:25) und sind damit in der Vorschlussrunde der Deutschen Meisterschaft ausgeschieden. Der Titelverteidiger aus Mecklenburg-Vorpommern hatte zuvor auch die anderen beiden Partien mit 3:2 und 3:1 gewonnen, wodurch die Best-of-five-Playoffserie bereits nach drei Matches beendet ist.

Das stimme etwas traurig, sagte SCP-Kapitänin Anne Hölzig anschließend im Fernsehinterview bei Sport1. Doch insgesamt könne ihr Team stolz sein. "Wir haben viel erreicht diese Saison." Im zehnten Jahr seiner Erstligazugehörigkeit qualifizierte sich der Brandenburger Verein erstmalig für das Bundesliga-Halbfinale - Platz vier nach der Hauptrunde war eine Wiederholung des besten Abschneiden aus dem Jahr 2016/17. Außerdem gelang zum zweiten Mal auch im Deutschen Pokal der Einzug ins Semifinale, in dem ebenfalls Schwerin nicht zu überwinden war

Wieder pure Dramatik im ersten Satz

Doch Potsdam hatte es dem nationalen Rekordmeister stets äußerst schwer gemacht. „Gegen sie müssen wir uns jeden einzelnen Punkt hart erkämpfen“, sagte Schwerins Assistenztrainer Martin Frydnes schon nach dem zweiten Halbfinalspiel am Samstag. Und so ging es nun am Gründonnerstag auch weiter. Im ersten Satz lagen die Teams bis zum 11:11 gleichauf, dann setzten sich die Gastgeberinnen auf vier Punkte ab (20:16). Aber der SCP kam wieder heran. Kollektive Willensstärke - dieses Jahr ein ganz großes Plus der Havelstädterinnen. Jene sei auch durch den kurzfristigen Trainerwechsel im Dezember forciert worden, erklärte Anne Hölzig. Als Davide Carli aus persönlichen Gründen durch Guillermo Hernandez ersetzt worden war, sei das keine einfache Situation gewesen. "Aber das hat uns nochmal zusammengeschweißt. Es ist ein guter Teamgeist entstanden." Mit diesem sorgte der SCP wieder für Dramatik im ersten Satz. Beide Mannschaften erspielten sich zunächst zwei ungenutzte Satzbälle, ehe Schwerin seinen dritten verwandelte.

Schwerin gegen Stuttgart im Finale - kein Duell um Platz drei

Doch die erneute Enttäuschung - in den vorherigen Duellen erlebte Potsdam auch mehrfach ein knappes Scheitern - zeigte nunmehr Wirkung. "Wir haben zu viele Fehler gemacht", bemängelte Anne Hölzig. Der Favorit nahm sie dankend an und kam zu zwei weiteren, diesmal klaren, Satzgewinnen. Nach insgesamt über 300 intensiven, teils hochklassigen und fast durchgehend spannenden Minuten war die Entscheidung bei diesem Halbfinale gefallen.

Im Finale ab dem 27. April trifft der Schweriner SC auf den Hauptrundenbesten Allianz MTV Stuttgart, der sich gegen die Ladies in Black Aachen auch mit 3:0 Siegen durchsetzte. Weil in der Volleyball-Bundesliga kein Duell um Platz drei ausgetragen wird, erhalten beide unterlegenen Halbfinalisten Bronze. Gerade für Potsdam war es die glänzende Belohnung am Ende einer starken Saison. Das wussten auch die Fans des Schweriner SC zu würdigen. Bei der Medaillenübergabe an den SC Potsdam spendeten sie unter stehenden Ovationen lauten Applaus und donnernde Trommelschläge. 

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