Serie zur Landtagswahl 2019: Wahlkreis 20: Vor dem Ende der SPD-Ära
Im Wahlkreis 20 mit Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal treten dieses Mal viele politische Newcomer an. In unserer Serie zur Landtagswahl stellen wir die Wahlkreise der Stadt und ihre Themen vor.
Zum Wahlkreis 20 gehören Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow und Nuthetal. Die PNN geben einen Überblick über die Ausgangslage und die wichtigsten Themen des Wahlkreises.
Die Chancen
Der Wahlkreis mit den vier politisch recht unterschiedlich gesinnten Gemeinden war bisher in den Händen der SPD. Der Teltower Landtagsabgeordnete Sören Kosanke, der nicht mehr antritt, holte 2009 und 2014 das Direktmandat. 2004 machte der Kleinmachnower Jens Klocksin das Rennen für die SPD. Doch die Vormachtstellung der Sozialdemokraten bröckelt: die vergangene Wahl fiel äußerst knapp aus. Kosanke hatte 23 Stimmen Vorsprung zu Daniel Mühlner (CDU). Die Grünen hingegen holten im Wahlkreis bei der Kommunal- und Europawahl in diesem Jahr kräftig auf. Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass das Analyseportal election.de eine mittlerweile 63-prozentige Wahrscheinlichkeit ausweist, dass B90/Grüne-Kandidatin Alexandra Pichl das Direktmandat holt.
Auch die Chancen für die CDU sind nicht schlecht: Die Wahrscheinlichkeit, dass Dietrich Rudorff den Wahlkreis gewinnt, liegt laut election. de bei 33 Prozent. Für SPD-Kandidat Sebastian Rüter liegt die Wahrscheinlichkeit bei drei Prozent.
Viele der Kandidaten im Wahlkreis 20 sind politische Newcomer, der prominenteste unter ihnen ist der Teltower Hans-Peter Goetz, der zugleich Spitzenkandidat der brandenburgischen FDP ist. Er jedoch erhielt 2014 nur 3,6 Prozent der Stimmen.
Die Themen
Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow, an der Grenze zu Berlin gelegen und das an Potsdam angrenzende Nuthetal haben die klassischen Probleme prosperierender Speckgürtelgemeinden. Dazu zählen vor allem der Kampf um gute Anbindungen an die nahen Städte, besonders das Thema Stammbahn sowie die S-Bahn nach Stahnsdorf stehen seit Jahren auf der Agenda. Alle sieben Direktkandidaten fordern zumindest eine bessere Anbindung an Berlin.
Ein weiteres, hitzig debattiertes Thema ist der Zuzug. Während Bauflächen in Kleinmachnow und Nuthetal begrenzt sind, wachsen Teltow und Stahnsdorf stetig weiter. Der Kampf um das verbleibende Grün wird immer härter ausgefochten. Als Beispiel sei die bisher ergebnislos geführte Diskussion zu einem neuen Standort für die Stahnsdorfer Feuerwache genannt. Sie könnte womöglich in ein Landschaftsschutzgebiet gebaut werden. Immerhin: der Ausbau an Schul- und Kitaplätzen ist in den wachsenden Gemeinden auf einem guten Weg.
Auch der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum wird immer größer – zumal der Druck auf dem Wohnungsmarkt in Berlin und Potsdam seit Jahren deutlich in den vier Gemeinden zu spüren ist. Hinzu kommt, dass die Belegungsbindung für viele Sozialwohnungen in Teltow bald ausläuft. Experten empfehlen der Stadt schon jetzt die Weichen zu legen, damit der Wohnraum weiterhin günstig angeboten werden kann. Hier sind kreative Ideen gefragt, in Nuthetal gibt es dazu bereits erste Ansätze: Ältere Menschen können dort mit jungen Familien ihr Zuhause tauschen.
Um sich im Eigenheim auch sicher zu fühlen, spielt in den Kommunen nahe der Autobahnen auch das Thema Sicherheit eine große Rolle. Eine Hochburg der Einbrecher ist das wohlhabende Kleinmachnow. Gefordert wird seit Langem eine höhere Polizeipräsenz. Um für mehr Sicherheit und Schutz zu sorgen, sind freiwillige Sicherheitspartner in den Kommunen bereits in den Kommunen unterwegs.
Die PNN veranstalten am Donnerstagabend einen Talk mit den Kandidaten der Region zur Landtagswahl. Los geht es um 19 Uhr im Kirchsaal der Gemeinde Kleinmachnow am Zehlendorfer Damm 211. Anmeldung unter www.pnn.de/talk ist erwünscht; der Eintritt ist frei.
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