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Das Potsdam Museum am Alten Markt.
© Andreas Klaer

Vor der Hagemeister-Schau: Mehr Unterstützung fürs Museum

Ausbau-Debatte angestoßen, Geld eingeworben: Der Förderverein des Potsdam Museums zieht Bilanz und freut sich auf die nächste große Ausstellung - mit einem speziellen Wein.

Potsdam - Auf dem Neujahrsempfang des Fördervereins des Potsdam Museums ist es bereits deutlich spürbar: das Hagemeister-Fieber. Am 8. Februar eröffnet im Potsdam Museum die große Ausstellung mit Werken des Werderaner Malers Karl Hagemeister. Bereits im vergangenen Jahr hat der Förderverein emsig Geld dafür gesammelt. 30.000 Euro sind zusammengekommen, wie Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins, am Dienstagabend beim Empfang im Potsdam Museum bekannt gab.

Überhaupt sei 2019 ein erfolgreiches Jahr gewesen: 80.000 Euro hat der Förderverein insgesamt eingenommen, 2800 Gäste besuchten die vom Verein organisierten Veranstaltungen und die Mitgliederzahl ist von etwa 250 auf 264 gewachsen. Auch im sozialen Netzwerk Facebook hat der Verein Zuwachs bekommen: Die Followerzahl stieg von 900 auf 1250 an. „Die Präsenz in sozialen Netzwerken ist ja heutzutage immer wichtiger, von daher freut uns auch das“, sagte Wicke am Dienstag.

Zum Schmunzeln brachte er die zahlreich erschienenen Gäste mit der Ankündigung, dass es passend zur kommenden Ausstellung einen Hagemeister-Wein geben wird. Der stammt – der Herkunft des Malers gerecht werdend – aus Werder (Havel) vom Weingut Lindicke. Ein Müller-Thurgau wird es sein, ausgeschenkt wird er aber erst zur Ausstellungseröffnung. Bereits seit vergangenem Jahr ist der Hagemeister Kalender 2020 erhältlich; die Einnahmen aus dessen Verkauf fließen allesamt in die Finanzierung der Ausstellung. Die letzte Spende des Jahres 2019 erhielt der Förderverein von der Potsdamer Filiale der BB-Bank in Höhe von 1450 Euro. Das Geld wird für die Restaurierung des Gemäldes „Uferlandschaft. Schilfufer mit auffliegender Stockente“ aus dem Jahr 1892 verwendet.

Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam Museums, vor zwei verschollen geglaubten Ölgemälden. Hier bei der Präsentation der Bilder im Dezember 2018.
Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam Museums, vor zwei verschollen geglaubten Ölgemälden. Hier bei der Präsentation der Bilder im Dezember 2018.
© Ottmar Winter

Bevor die Konzentration sich voll und ganz auf Hagemeister richtet, blickte der Förderverein am Dienstag auf weitere Erfolge zurück: Die größte Aufmerksamkeit und Resonanz erreichte dabei die Veranstaltungsreihe „30 Jahre Friedliche Revolution in Potsdam“. 19 Zeitzeugen hatte der Förderverein dazu eingeladen, die ihre Erinnerungen an wichtige Ereignisse des Jahres 1989 mit 930 Gästen bei zehn über das Jahr verteilten Veranstaltungen teilten. Für die Erschließung der Sammlung mit historischen Potsdam-Fotos von Werner Taag kamen 7610 Euro zusammen.

Ein besonderer Erfolg: Das vom Verein unterstützte Projekt zur Recherche und Veröffentlichung jüdischer Orte in Potsdam ist mit dem Rolf-Joseph-Preis ausgezeichnet worden. Schüler des Humboldt-Gymnasiums hatten jüdische Orte erforscht und einen interaktiven Stadtplan entworfen, um jüdisches Leben in Potsdam sichtbar zu machen.

Bewegung kam laut Wicke in die vom Förderverein und dem Potsdamer Kulturverein angestoßene Diskussion zur Erweiterung des Potsdam Museums mit einem Anbau und der damit verbundenen Präsentation des hauseigenen Kunstbestands. Die Kampagne „Unsere Kunst ans Licht“ sei von den Stadtverordneten aufgegriffen und Anträge zur Machbarkeitsprüfung gestellt worden. Das Ende sei allerdings offen.

Für das Potsdam Museum war 2019 vor allem die Ausstellung „Umkämpfte Wege der Moderne“ mit 13.380 Besuchern ein Erfolg, wie der stellvertretende Direktor Hannes Wittenberg sagte. Für die Restaurierung ausgewählter Objekte hatte der Förderverein knapp 10.000 Euro gesammelt. Mit dem Erwerb eines Fotokonvoluts der Potsdamer Fotografin Susanne Müller unterstützte er außerdem die Sonderausstellung „Potsdam unter dem Roten Stern 1945 bis 1994“. Sie hatte 7070 Besucher. Neben der Hagemeister-Ausstellung kündigt das Potsdam Museum für 2020 auch eine Schau mit Werken des Potsdamer Fotografen Frank Gaudlitz an. Sie wird ab 5. September zu sehen sein und zeigt Aufnahmen aus den Jahren 1986 bis 2019.

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