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Im Museum Barberini werden 2020 in einer neuen Ausstellung 110 Gemälde von Claude Monet zu sehen sein. Hier: „Ortseingang von Giverny im Winter“ aus dem Jahr 1885.
© Museum Barberini
Update

Vorschau: Das sind die kulturellen Höhepunkte 2020 in Potsdam

Neue Ausstellungen im Museum Barberini, spannende Romane von Potsdamer Autoren, Orgel- und Rockmusik: Einige Höhepunkte des Kulturjahres 2020.

KUNST

Noch bis zum 2. Februar sind sie im Museum Barberini zu sehen: Die Stillleben von Van Gogh sowie Kunstwerke aus DDR-Zeiten. Wer die Holzschuhe, die getrockneten Fische und die üppigen Blumensträuße des niederländischen Malers oder etwa die leuchtenden Bilder von Wolfgang Mattheuer noch nicht gesehen hat, hat also noch etwas Zeit. Dann kurz durchatmen und schon steht die nächste Starausstellung an: „Monet. Orte“ heißt sie und ist vom 22. Februar bis 1. Juni zu sehen. Rund 110 Gemälde von Claude Monet sollen gezeigt werden, welche die Orte und Landschaften des Malers widerspiegeln, an denen er arbeitete und die seinen Stil mit beeinflusst haben. Es wird die wohl größte Monet-Ausstellung in Deutschland werden. 

Auch nach Monet lohnt sich der Besuch: Vom 27. Juni bis 11. Oktober zeigt „Rembrandts Orient“ westöstliche Begegnung in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Ab 7. November ist außerdem „Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde“ zu sehen.

Genauso spannend und dazu noch mit Lokalkolorit: Das Potsdam Museum zeigt ab 8. Februar eine umfangreiche Sonderausstellung mit Gemälden, Pastellen und Zeichnungen des Werderaner Malers Karl Hagemeister.

Karl Hagemeisters Bilder werden dieses Jahr im Potsdam Museum zu sehen sein.
Karl Hagemeisters Bilder werden dieses Jahr im Potsdam Museum zu sehen sein.
© Ottmar Winter

LITERATUR

Das diesjährige Festival Lit:Potsdam wird vom 2. bis 7. Juni stattfinden. Welche Autoren vor Ort lesen werden, ist noch nicht bekannt.

Bekannt sind aber schon mindestens vier neue Romane von Potsdamer Autoren, die 2020 erscheinen. Besonders spannend klingt das Buch „Angstfresser“ von Grit Poppe, das sie am 18. Februar um 20 Uhr in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47, vorstellt. Darin erzählt sie von Kyra, einer jungen Frau, die an den Gespenstern ihrer Vergangenheit zu zerbrechen droht.

Nur einige Tage später, nämlich am 27. Februar, stellt Steffen Schroeder „Mein Sommer mit Anjaum 19 Uhr in der Heinrich von Kleist Schule, Friedrich-Ebert-Straße 17, vor. Der Potsdamer Schauspieler, der vor allem aus der ZDF-Serie „SOKO Leipzig“ bekannt ist, erzählt in dem Roman von einer wilden Liebe.

Kurz danach, am 2. März erscheint bei Suhrkamp Lutz Seilers neuer Roman „Stern 111“, in dem der Buchpreisträger sich mit der Geschichte seiner Eltern und ihrer Übersiedlung in den Westen auseinandersetzt. Den Roman stellt er am 31. März um 20 Uhr in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47 vor.  Erste, sehr vielversprechende Einblicke in sein Buch gab Seiler bereits 2019 im Rahmen des 25. Geburtstages des Brandenburger Literaturbüros.

Im Spätsommer ist endlich wieder ein Nicht-Krimi von Sven Stricker zu lesen. „Bin noch da“ heißt sein Roman, der am 18. August bei Rowohlt erscheint und von Moritz Liebig erzählt, der sich nach dem Tod seiner Mutter wieder mit seinem Vater auseinandersetzen muss – und damit total überfordert ist. Von Stricker – dessen Krimis übrigens absolut zu empfehlen sind – ist eine nachdenklich kluge und auch witzige Geschichte zu erwarten. 

Witzig wird mit Sicherheit auch die Lesung „Die Ehebriefe von Theodor und Emilie Fontane“ von Kabarettist Rainald Grebe und Schauspielerin Tilla Kratochwil am 10. Februar um 20 Uhr in der Villa Quandt, Große Weinmeisterstraße 46/47.

Die Potsdamer Schriftstellerin Grit Poppe bringt dieses Jahr einen neuen Roman heraus.
Die Potsdamer Schriftstellerin Grit Poppe bringt dieses Jahr einen neuen Roman heraus.
© Andreas Klaer

FILM

Es war die erste Produktion in der Filmkulisse Neue Berliner Straße des Filmstudios Babelsberg: die Serie „Babylon Berlin“. Die ersten beiden Staffeln liefen bereits erfolgreich, ab 24. Januar ist nun die dritte Staffel der Serie bei Sky zu sehen. Für den Herbst ist sie im Ersten angekündigt.

Vom 20. Februar bis 1. März findet die 70. Ausgabe der Berlinale statt – das Potsdamer Filmmuseum wird traditionell im Anschluss Filme aus der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ zeigen.

Vom 22. bis 26. April findet zum 49. Mal das Internationale Studierendenfilmfestival Sehsüchte unter dem Motto „20:20 Vision“ in der Filmuniversität Babelsberg statt.

Das Filmmuseum feiert 2020 das Kino an sich. Im März startet eine ganzjährige Veranstaltungsreihe mit paralleler Foyerausstellung zu „125 Jahre Kino“. Mit Live-Musik, Performances und Soundcollagen sollen unterschiedliche Kinoformen und historische Aufführungspraktiken seit der Erfindung des Kinos gefeiert werden.

Liv Lisa Fries in einer Szene der dritten Staffel der Serie "Babylon Berlin". 12 neue Folgen der Serie sind ab 24. Januar bei Sky zu sehen. 
Liv Lisa Fries in einer Szene der dritten Staffel der Serie "Babylon Berlin". 12 neue Folgen der Serie sind ab 24. Januar bei Sky zu sehen. 
© Frederic Batier/X Filme/Sky/dpa

THEATER

Bis zum Saisonende wartet das Hans Otto Theater tatsächlich noch mit zehn Premieren auf. Bereits am 16. Januar ist Mozarts Schwester“ von Daniël van Klaveren in der deutschsprachigen Erstaufführung in der Reithalle zu sehen. Erzählt wird von den Geschwistern Mozart, die beide musikalisch begabt sind und mit dem Vater durch Europa reisen. Doch Maria Anna, Wolfgang Amadeus’ ältere Schwester, muss sich irgendwann den gesellschaftlichen Normen beugen und heiraten. Es folgen die Premieren von „Wir sind auch nur ein Volk“ am 17. Januar und einige mehr. Schließlich geht die Saison am 5. Juni mit „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni dem Ende zu.

Zwischen all den Stücken am Stadttheater darf das Neue Globe Theater nicht vergessen werden: Am 16. April feiert das neue Stück Der tollste Tag oder Figaros Hochzeit“ im T-Werk Premiere. Die Komödie von Peter Turrini erzählt die aus Mozarts Oper bekannte Geschichte um Figaro, seiner Susanne und den lüsternen Grafen Almaviva – lustige Verkettungen garantiert.

Die wird es im Sommer auch im Heckentheater geben: Das Potsdamer Poetenpack präsentiert hier ab 2. Juli „Der Ritter von der flammenden Mörserkeule“. Die Komödie von Francis Beaumont und John Fletcher erzählt von einer Schauspieltruppe und ihren Pannen.

Vom 10. bis 20. September finden in der Nikolaikirche bereits zum dritten Mal die Potsdamer Jedermann-Festspiele mit Hugo von Hoffmannsthals Klassiker über einen hartherzigen Mann statt.

Richtig spannend wird es dann wieder vom 3. bis 7. November, wenn das 27. Internationale Unidram Festival in der Schiffbauergasse stattfindet.

Das Neue Globe Theater bringt im April eine Inszenierung von „Der tollste Tag oder Figaros Hochzeit“ in das T-Werk. 
Das Neue Globe Theater bringt im April eine Inszenierung von „Der tollste Tag oder Figaros Hochzeit“ in das T-Werk. 
© Philipp Plum/Neues Globe Theater

TANZ

Unter anderem Tanzperformances zeigt das Festival „Made in Potsdam“ vom 15. Januar bis 2. Februar in der fabrik, Schiffbauergasse 10. Das Eröffnungsstück „More than Things“ des Kanadiers Emile Pineault mutet akrobatisch an. Das Kindertanzstück „Spinnen“, das am 19. Januar gezeigt wird, soll Kinder zur Bewegung animieren. Für die Aufführung sucht die fabrik noch tanzbegeisterte Kinder ab neun Jahren. Infos und Anmeldung per Mail an jeanne.chapy@fabrikpotsdam.de. 

Ebenfalls in der fabrik finden vom 12 bis 24. Mai wieder die Potsdamer Tanztage statt. Ein Festival, auf dem internationale Künstler ihre Produktionen vorstellen.

Auch im Jahr 2020 werden wieder die Tanztage in der fabrik stattfinden.
Auch im Jahr 2020 werden wieder die Tanztage in der fabrik stattfinden.
© fabrik Potsdam

MUSICAL

An dieser Stelle eine Warnung: „Das Phantom der Oper“, das am 4. März um 20 Uhr im Nikolaisaal zu sehen ist, hat nichts mit der berühmten Produktion von Andrew Lloyd Webber zu tun. Die hier gezeigte Version basiert zwar ebenfalls auf dem Roman von Gaston Leroux, ist aber von Sängerin Deborah Sasson und Jochen Sautter geschrieben worden. Die inzwischen 60-Jährige verkörpert schrägerweise auch die junge Christine.  Immerhin: Das Phantom wird von Musicalstar Uwe Kröger gespielt, der als Tod im Musical "Elisabeth" Kultstatus erlangt hat.

Viel schmissiger klingt da die Jugendproduktion „Große Dramen, Kleine Dramen“ der Musical Minds Potsdam. Das Stück erzählt von einer Boyband sowie ihrem Ringen mit der Musikwelt und ist vom 23. bis 27. Januar im Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64, zu sehen.

"Das Phantom der Oper" von und mit Deborah Sasson sowie mit Uwe Kröger.
"Das Phantom der Oper" von und mit Deborah Sasson sowie mit Uwe Kröger.
© Nikolaisaal Potsdam/promo

POPULÄRE MUSIK

Die Potsdamer Indie-Band Planet Obsolescence bringt 2020 ihr Debütalbum heraus und viele bekannte Gesichter sind in Potsdam zu Gast. So etwa die Liedermacherin Sarah Lesch, die am 12. Februar um 20 Uhr im Waschhaus, Schiffbauergasse 6 auftritt. Am 26. August sind um 20 Uhr Jan Josef Liefers & Radio Doria open air im Waschhaus zu erleben. Sehr viel rockiger wird es am gleichen Ort am 29. August, wenn die Band Tocotronic um 18 Uhr die Bühne unsicher macht. Am Ende des Jahres, nämlich am 14. November wird es wieder ruhiger: Dann ist Gregor Meyle mit Band um 20 Uhr im Waschhaus zu Gast.

Im Lindenpark, Stahnsdorfer Straße 76, ist unter anderem die Berliner Elektropop-Musikgruppe Mia zu erleben. Sie treten dort am 23. Mai um 20 Uhr auf.

"Tocotronic" kommen ins Potsdamer Waschhaus.
"Tocotronic" kommen ins Potsdamer Waschhaus.
© Andreas Klingert/promo

KLASSISCHE MUSIK

Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci, die vom 12. bis 28. Juni stattfinden, stehen 2020 unter dem Motto „Flower Power“. Ein vollständiges Programm steht noch nicht. Bekannt ist: Am 28. Juni ist Henry Purcells Semi-Opera „The Indian Queen“ in der Orangerie Sanssouci zu sehen. Die traditionellen Fahrradkonzerte finden am 14. Juni statt.

2020 ist Beethoven-Jahr – und so finden auch in Potsdam mehrere Konzerte mit der Musik des Komponisten statt, der am 17. Dezember 1770 geboren wurde – vor 250 Jahren. So ist etwa am 15. Februar um 18 Uhr „Die große Beethoven-Nacht“ im Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Straße 10/11 zu erleben. Eine Rekonstruktion von Beethovens „großer musikalischer Akademie“.

Ab Mai wird der Internationale Orgelsommer wieder in Potsdams Kirchen stattfinden und seinen Zuhörern die Königin der Instrumente nahe bringen.

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