Corona-Lockerungen in Potsdam: Baden mit Abstand
Konzerte, Sport und Dampferfahrten: Mit den neuen Lockerungen ist in der Stadt wieder einiges mehr an Freizeitgestaltung möglich. Was öffnet, was bleibt geschlossen? Ein Überblick.
Kinos, Theater, Fitnessstudios – die brandenburgische Landesregierung hat am Dienstag wie berichtet zahlreiche Lockerungen für Kultur- und Freizeiteinrichtungen beschlossen. Was das in Potsdam bedeutet, zeigt unser Überblick.
MUSEEN
Die meisten Potsdamer Museen wie das Barberini oder das Potsdam Museum haben bereits wieder geöffnet, natürlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und nur mit Mund- und Nasenschutz. Am Freitag folgt nun auch das Naturkundemuseum: Maximal 30 Besucher dürfen sich gleichzeitig im Museum aufhalten, der Shop und die Garderobe im Foyer sind weiterhin geschlossen, auch Mitmachangebote für Kinder gibt es vorerst nicht. Das Filmmuseum, das bereits teilweise wieder geöffnet hat, will ab dem 25. Juni seine große Sandmann-Ausstellung eröffnen und plant ab Juli wieder regulär alle Ausstellungen anzubieten.
KINOS
Im Filmmuseum sollen demnächst auch wieder Filme laufen: Am 20. Juni ist die Wiederaufnahme des Kinobetriebs mit dem Stummfilmklassiker „Das Wachsfigurenkabinett“ von 1924 geplant, begleitet von Live-Musik. Bis August wird es immer wieder einzelne Filmveranstaltungen geben, danach soll zum normalen Programm übergegangen werden. Laut den Regelungen des Landes können Kinos schon ab dem 6. Juni wieder öffnen, allerdings mit maximal 75 Personen pro Vorstellung. Wann das Thalia Kino wieder öffnet, ist aber noch unklar: Im Laufe des Junis werde es einen Testlauf geben, man favorisiere aber eher den 2. Juli, sagt Vize-Geschäftsführerin Daniela Zuklic: „Wir haben jetzt noch gar keine Filme und müssen uns erst ein Konzept überlegen.“ Man sei sehr froh, dass es endlich einen Termin gebe, doch bis zum 6. Juni sei das nicht zu schaffen: „Wir müssen zunächst mal wissen, welche Anforderungen wir erfüllen müssen, welche Filme wir bestellen und wie viele Säle wir öffnen können.“ Ob das UCI-Kino in den Bahnhofspassagen ab dem 6. Juni wieder öffnen wird, ist unklar: Die Betreiber waren am Mittwoch nicht zu erreichen.
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THEATER UND KONZERTE
Theater dürfen ebenfalls ab dem 6. Juni ihren Betrieb wieder aufnehmen, auch hier gilt die 75-Personen-Regel. Das Hans Otto Theater hat aber schon angekündigt, dass es sich nicht lohne, kurz vor Start der regulären Sommerpause am 19. Juni das Haus wieder zu öffnen. Kartenverkauf, Bühnenbau und Proben benötigen zu viel Vorlaufzeit. Auch das Kabarett Obelisk wird aus den gleichen Gründen frühestens Ende Juni wieder Vorstellungen zeigen. Im Nikolaisaal hingegen soll es bald wieder Konzerte im kleinen Rahmen geben: Am 2. Juni will die Leitung das Programm bekannt geben. Im Waschhaus und im Lindenpark sind vorerst keine Konzerte geplant, Partys bleiben bis auf weiteres verboten. Zumindest der Lindenpark plant jedoch, im Laufe des Sommers eine Reihe kleinerer Open Airs zu veranstalten. Diese sind laut Landesregierung ab dem 6. Juni mit maximal 150 Besuchern wieder möglich.
BILDUNGSANGEBOTE
Die Volkshochschule im Bildungsforum bietet bereits wieder Präsenz-Vorlesungen für zwei bis fünf Teilnehmer an, ab Freitag auch mit maximal 15 Personen, je nach Größe des Raumes. Dies gilt allerdings nur für die Kurse, die bereits (online) laufen, das normale Semester startet erst wieder im September. Im Sommer soll es dennoch einzelne Kurse geben, zum Beispiel Deutsch als Fremdsprache. Das Selbsthilfezentrum Sekiz ist ab dem 2. Juni wieder geöffnet, allerdings nur für Selbsthilfegruppen, nicht für Interessengruppen oder Kurse. Um Voranmeldung wird gebeten, es gelten die Hygiene- und Abstandsregeln.
SPORT UND FREIZEIT
Ab Freitag dürfen Fitnessstudios, Tanzschulen, öffentliche und private Indoor-Sportanlagen sowie Turn-, Gymnastik- und Sporthallen wieder öffnen. Bedingung sind jedoch entsprechende Hygienekonzepte, stündliches Lüften und kontaktfreie Sportarten (außer für Familien). Fitnessstudios wie Fitness First bitten um vorherige Anmeldung, das Mitbringen eigener Handtücher und den Verzicht auf „zu intensives und schweißtreibendes Training“. Zudem solle man bereits in Trainingskleidung erscheinen, Umkleiden und Duschen sind gesperrt. Um den Mindestabstand zu gewährleisten können nicht alle Geräte genutzt werden.
Ab 13. Juni dürfen auch Spaß- und Freizeitbäder und Trockensaunen ohne Aufgüsse wieder aufmachen. Das Strandbad im Park Babelsberg und das Waldbad Templin haben ab Samstag wieder auf, für beide gilt eine Besucherobergrenze: Im Waldbad Templin dürfen maximal 966 Gäste und im Stadtbad Park Babelsberg maximal 444 Gäste zeitgleich anwesend sein. Wasserrutschen und Beachvolleyballplätze sind gesperrt. Die Abstandsregel müsse überall eingehalten werden, „auch auf der Liegewiese, im Wasser und am Badestrand“, dies werde kontrolliert, hieß es in einer Pressemitteilung der städtischen Bäderbetriebe.
Um die Besucherzahl zu steuern, können die Tickets nur online unter www.blp-shop.de erworben werden. Um möglichst vielen Menschen den Besuch zu ermöglichen, werden in beiden Strandbädern täglich zwei Zeitfenster angeboten, von neun bis 14 Uhr und von 15 bis 20 Uhr. In der Stunde dazwischen werden intensive Reinigungsarbeiten durchgeführt. Das Blu bleibt weiterhin geschlossen, das Kiezbad am Stern ist wegen Sanierungsarbeiten ebenfalls geschlossen.
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WEISSE FLOTTE
Die Weisse Flotte fährt wieder: Das Wassertaxi ist bereits seit 25. April wieder unterwegs, seit dieser Woche gibt es auch ein Programm an Ausflugsfahrten und vereinzelten Abendfahrten. Ganztagesfahrten wird es vorerst noch nicht geben. Nur die Hälfte der möglichen Personenzahl darf auf den Schiffen mitfahren, Mund- und Nasen-Schutz muss weder außen noch innen getragen werden, lediglich beim Ein- und Ausstieg sowie beim Gang auf die Toilette.