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Knappes Ding. Christian Diener schrammte über 200 Meter Rücken am Einzelfinale vorbei. 
© Bernd Thissen/dpa

Potsdamer Christian Diener bei der Schwimm-WM: Als Trost ein Olympia-Platz für das Team

Bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Südkorea präsentierte sich Christian Diener nicht in Bestform. Zumindest konnte der Potsdamer einen wichtigen Staffelerfolg verbuchen, was zum guten Trend der deutschen Mannschaft beisteuerte. 

Gwangju - Ein wichtiges Erfolgserlebnis stellte sich für Christian Diener zum Abschluss ein. Am letzten Wettkampftag der Weltmeisterschaften in Südkorea belegte der Rückenschwimmer des Potsdamer SV im OSC mit der 4x100-Meter-Lagenstaffel den achten Platz. Dank dieses Top-12-Resultats wurde für Deutschland der Olympiastartplatz in dieser Disziplin gesichert. „Damit sind wir sehr zufrieden“, sagte Diener anschließend im ZDF-Interview. Wie bei der Vorjahres-EM war das deutsche Männer-Quartett das drittbeste Team vom europäischen Kontinent. Er, versicherte Diener, habe alles gegeben.

Enttäuscht. Für Christian Diener lief es in Gwangju nicht so wie erhofft.
Enttäuscht. Für Christian Diener lief es in Gwangju nicht so wie erhofft.
© Bernd Thissen/dpa

An Einsatz mangelt es dem Schützling von Trainer Jörg Hoffmann nie. Doch bei der WM in Gwangju reichte das trotzdem nicht, um richtige Top-Leistungen abzuliefern. In der Staffel wie auch beim Einzel über 100 Meter verfehlte der 26-Jährige deutlich die persönliche Bestzeit – ebenso auf seiner Paradestrecke, den 200 Metern. Eine Sekunde schneller war der Olympia-Siebte schon, weshalb die Tatsache, dass er auf dem neunten Rang nur um sieben Hundertstel am Finaleinzug vorbeischrammte, umso bitterer ist. „Da beißt er sich natürlich in den Hintern“, meinte Hoffmann, der die Rennen von der Heimat aus verfolgt hatte. „Schade. Nach den Trainingsergebnissen war unsere Hoffnung, dass etwas mehr drin ist.“ Dennoch sei die Saison für Diener „okay“ gewesen, bilanzierte der Coach. „Die WM-Qualifikation war schon nicht so einfach bei den schwierigen Bedingungen.“ Neun Monate lang mussten Potsdams Schwimmer aufgrund der Sanierung ihrer Halle am Luftschiffhafen ins blu-Bad ausweichen. „Das war nicht optimal, hat viel Regenerationszeit gekostet und sich daher negativ auf das Training ausgewirkt.“ Da seit April wieder im Luftschiffhafen die Bahnen gezogen werden können, zeigt sich Hoffmann aber optimistisch für den Leistungsaufbau Richtung Olympia 2020 in Tokio.

Auf dem Weg dorthin präsentierten sich die deutschen Beckenschwimmer nach zuletzt einigen Misserfolgen insgesamt verbessert. Florian Wellbrock glänzte am Sonntag mit Gold über 1500 Meter Freistil, Sarah Köhler (beide Magdeburg) hatte auf der gleichen Distanz Silber geholt. Hinzu kamen drei vierte Plätze sowie 14 Finalqualifikationen. Eine weitaus stärkere Bilanz als bei der WM 2017 (einmal Silber/fünf Finals). „Das ist ein sehr, sehr positiver Trend“, sagte Bernd Berkhahn. Der deutsche Teamchef konnte darüber hinaus als sehr positiv verbuchen, dass seine Mannschaft in allen sieben olympischen Staffelrennen die Olympia-Tickets löste. Auch dank Christian Diener, für den der mannschaftliche Erfolg am Ende ein Trost angesichts seiner nicht so überzeugenden Einzelleistungen war. (mit dpa)

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