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Olaf Scholz und Andrea Nahles.
© Wolfgang Kumm/AFP

Casdorffs Agenda: Vielen Wählern reicht’s schon jetzt

Erst entscheidet die SPD über die GroKo, dann über ihre Minister. Warum? Damit das Personaltableau nicht zerredet wird. Das wirkt intransparent. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Nun reicht’s aber langsam. Wie die SPD das Thema Groko und Minister behandelt – das nervt. Jetzt will sie doch tatsächlich (wenn die Mitglieder zustimmen) die künftigen Ressortchefs erst am 12. März benennen.

Das ist die Woche, in der dann auch Angela Merkel zur Regierungschefin wiedergewählt werden könnte. Und was will die SPD erreichen? Andrea Nahles, Parteivorsitzende in spe, will nicht, dass das Personaltableau vorher eine Woche lang zerredet wird. Ja, sollen besser alle überrascht werden und dann den Mund halten? Also „Fresse“ gewissermaßen?

Gibt es einen Deal mit Gabriel?

Viel Vertrauen in ihre eigenen Entscheidungen hat Nahles wohl nicht. Und wieder einmal wirkt da was intransparent. Denn gäbe es kein Problem, bräuchten Nahles und Interimschef Olaf Scholz eine Diskussion nicht zu fürchten.

Wahrscheinlich ist es aber so, dass sie einen Deal mit Sigmar Gabriel erwägen, was viele in der Führung ärgern könnte. Und dass sie zusätzlich Probleme haben, einen ostdeutschen Ministerkandidaten zu benennen. Insgesamt 16 Posten, keiner aus dem Osten? Das hätte nur weiteren Vertrauensverlust bei den Ostdeutschen zur Folge.

Vielen Wählern reicht’s schon jetzt.

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