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Der amerikanische Außenminister John Kerry (links) hat in den USA jahrelang für einen Klimavertrag gekämpft. Zwischen ihm und dem chinesischen Klimabeauftragten, Xie Zhenhua ist über die Jahre ein tragfähiges Vertrauensverhältnis entstanden. Hier sprechen die beiden mit Edna Molewa (links), der südafrikanischen Umweltministerin. CHRISTOPHE PETIT TESSON (links), der südafrikanischen Umweltministerin.
© Christophe Petit Tesson/dpa

21. Weltklimagipfel in Paris: Klimavertrag – der niedrige Ölpreis hilft

Ausbau erneuerbarer Energien rechnet sich schon heute. Weltweites Lob für das Pariser Klimaabkommen.

Das Pariser Klimaabkommen ist „die beste Chance, den einen Planeten zu retten, den wir haben“, hat der amerikanische Präsident Barack Obama am Sonntag gesagt. Der erste internationale Vertrag, der alle Staaten zum Klimaschutz verpflichtet, war am Samstagabend in Paris beschlossen worden. Der indische Premierminister Narendra Modi twitterte, „die Klimagerechtigkeit hat gesiegt“.

Die Reaktionen auf den Pariser Klimagipfel waren überwiegend positiv. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte: „Ungeachtet der Tatsache, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, ist dies ein Zeichen der Hoffnung, dass es uns gelingt, die Lebensbedingungen von Milliarden Menschen in Zukunft zu sichern.“ Wissenschaftler wie der Potsdamer Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber begrüßten den Abschluss. Er sagte: „Der Geist von Paris hat die Geister von Kopenhagen besiegt.“ Niklas Höhne vom New Climate Institute hob hervor, dass die Weichen für mehr globalen Klimaschutz gestellt seien, „auch wenn die nationalen Klimazusagen noch nicht ausreichen“.

Bedenken kamen von Umweltschützern, denen das Abkommen zu unverbindlich ist. Sie kritisieren auch, dass der Schiffs- und Flugverkehr nicht im Vertrag enthalten sind. Dagegen äußerten Teile der Industrie Bedenken, weil Industrieländer aufgrund ihrer historischen Verantwortung für den Klimawandel mehr leisten sollen als Entwicklungsländer. Das benachteilige sie auf den internationalen Märkten, bemängelte der Verband der Chemischen Industrie. Unternehmensverbände, die eine Dekarbonisierung als wirtschaftliche Chance sehen, dazu gehören viele große Technologieunternehmen, sind dagegen begeistert, weil sie sich in ihrer Strategie bestätigt sehen.

Der Übergang von den fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas zu erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasserkraft, wird allerdings nicht problemlos verlaufen. Viele neue Ölstaaten, etwa in Afrika, wo fast überall neue Öl- und Gasquellen gefunden worden sind, werden sich nicht an der Ausbeutung der Ressourcen hindern lassen wollen. Der aktuell niedrige Ölpreis begünstigt den Ausbau der erneuerbaren Energien. Steigt er wieder, könnten sehr schmutzige Fördertechniken wie die Ölsandförderung in Kanada oder die Bohrungen im Polarmeer wieder wirtschaftlich werden.

Mit den Milliarden für die Klimafinanzierung können Treiber der Energiewende wie Deutschland aber bis dahin Fakten im Bereich der Erneuerbaren schaffen. Das hat sich Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vorgenommen, denn das Abkommen enthalte „das feste Versprechen, die Entwicklungsländer“ zu unterstützen.

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