Liveticker Terror in Paris: Der mutmaßliche Drahtzieher Abdelhamid Abaaoud ist laut "Washington Post" tot
Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge ist vermutlich tot. Die "Washington Post" beruft sich auf europäische Geheimdienste. Der Mittwoch im Liveticker.
Mutmaßlicher Drahtzieher Abdelhamid Abaaoud ist laut "Washington Post" tot +++ Terrorgruppe von Saint-Denis war offenbar zu Anschlägen bereit +++ Frau sprengt sich bei Razzia in die Luft +++ Status von Salah Abdeslam noch unklar +++
Texte, Bilder und Videos zum Terror in Paris finden Sie hier auf unserer Themenseite. Den Liveticker vom Dienstag können Sie hier nachlesen, den von Montag hier.
0:00 Uhr - Gute Nacht: Der Spätdienst meldet sich jetzt ab. Wir sind Donnerstagfrüh wieder für Sie da!
22:55 Uhr - Schweden hebt die Terrorwarnstufe an: Schweden fahndet nach einem Mann, der wohl einen Anschlag im Land geplant hat. Die Terrorwarnstufe wurde angehoben. Mehr dazu hier.
22:09 Uhr - IS-Sympathisanten attackieren jüdischen Lehrer in Marseille: Ein Lehrer einer jüdischen Schule im südfranzösischen Marseille ist am Mittwochabend Opfer einer Messerattacke geworden. Die Angreifer hätten sich als Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausgegeben, berichtete der Sender France24 unter Berufung auf Ermittler. Der Geschichtslehrer wurde von drei Personen angegriffen, die antisemitische Parolen äußerten, wie die Polizei laut der Nachrichtenagentur AFP erklärte. Das Leben des Mannes jüdischen Glaubens ist nicht in Gefahr. Der Angriff fand gegen 20 Uhr statt. Die Polizei fandet nach den Tätern. Innenminister Bernard Cazeneuve wurde von den Behörden informiert.
20:57 Uhr - Mehrere Bomben sollten beim Länderspiel explodieren: Beim Fußball-Länderspiel Deutschland-Niederlande in Hannover drohten nach Informationen von „Bild.de“ mehrere Bomben zu explodieren. Die Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung zitierte am Mittwoch aus einem Geheimpapier des Verfassungsschutzes für Innenminister Thomas de Maizière (CDU), das auf Informationen eines ausländischen Geheimdienstes basiere. Darin heißt es laut „Bild.de“: „Eine Gruppe von mehreren Angreifern plant das Fußballspiel zwischen Deutschland und Holland anzugreifen. Der Angriff wird mit mehreren Sprengsätzen innerhalb des Stadions erfolgen. Zudem soll eine Bombe in der Stadt Hannover detonieren.“ Weiter heiße es in dem Papier: „Die Sprengsätze werden in einem Rettungswagen ins Stadion geschmuggelt. Der Anführer der Gruppe wird im Stadion anwesend sein. Seine Aufgabe ist es, den Anschlag zu filmen. Nach Mitternacht ist ein weiterer Anschlag am Bahnhof Hannover geplant.“ Nach offiziellen Darstellungen wurde bisher kein Sprengstoff in oder am Stadion gefunden. Festnahmen gab es auch nicht. „Wir wissen bis heute nicht, ob der Hinweis so zutraf“, sagte De Maizière am Mittwoch in der Sendung „ZDF spezial“.
An der angespannten Sicherheitslage wird sich nach Einschätzung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière so schnell nichts ändern. „Die Terrorgefahr wird längere Zeit bestehen bleiben in Europa und in Deutschland“, sagte der CDU-Politiker. „Ob jetzt „längere Zeit“ Monate oder Jahre sind, will ich nicht vorhersagen. Aber das ist keine Sache von Wochen.“ De Maizière wies darauf hin, dass der Islamische Staat in seinem Bekennerschreiben eine Serie von Anschlägen angekündigt habe
20:22 Uhr - Attentäter sprachen sich per SMS ab: Die Attentäter von Paris haben wohl per SMS kommuniziert. Ein Handy mit der Textnachricht „Wir legen los, wir fangen an“ sei in einem Mülleimer nahe des Musiksaals „Bataclan“ gefunden worden, bestätigte der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt François Molins am Mittwoch in Paris. Es gelte nun festzustellen, wer der Adressat der Nachricht sei. Bei dem Anschlag auf ein Rockkonzert in dem Musikclub vergangenen Freitag gab es die meisten der mindestens 129 Todesopfer.
20:17 Uhr - Keine Demos beim Klimagipfel in Paris: Die französische Regierung untersagt Kundgebungen anlässlich des UN-Klimagipfels in Paris. Die für den 29. November und 12. Dezember geplanten Demonstrationen dürften nicht stattfinden. Zu dem Treffen vom 30. November bis 11. Dezember werden Dutzende Staats- und Regierungschefs erwartet.
19:57 Uhr - Aussagen des Staatsanwalts widersprechen nicht der "Washington Post": Der Pariser Staatsanwalt hatte vor einer Dreiviertelstunde gesagt, der Drahtzieher Abdelhamid Abaaoud sei nicht unter den Festgenommenen. Gleichzeitig sagte er, die Leichen seien noch nicht identifiziert. Es könnte also sein, dass Abdelhamid Abaaoud unter den Getöteten ist.
19:47 Uhr - Laut "Washington Post" haben forensische Experten DNA-Proben vom Ort der Razzia in Saint Denis genommen: Die Geheimdienstquellen wollten anonym bleiben, gaben die Information aber weiter, ohne dass Offizielle bisher darauf eingegangen waren. Der Staatsanwalt von Paris hatte bei seiner Pressekonferenz vor wenigen Minuten nicht gesagt, dass der Drahtzieher tot sei.
19:39 Uhr - "Washington Post" beruft sich auf zwei Quellen in europäischen Geheimdiensten: Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist nach Angaben des Blattes bei den Polizeiaktionen am Mittwoch in Paris getötet worden.
19:32 Uhr - Staatsanwalt: Paris ist möglicherweise einem weiteren Terroranschlag entgangen: Die während einer Anti-Terror-Aktion in Saint-Denis überwältigte Gruppe sei bereit gewesen zu Aktionen, sagte der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt François Molins am Mittwoch in Paris.
19:30 Uhr - Staatsanwalt: Der als Drahtzieher der jüngsten Terroranschläge von Paris geltende Abdelhamid Abaaoud ist nicht unter den bei einem Einsatz in Saint-Denis nördlich von Paris festgenommenen Verdächtigen: Auch der flüchtige mutmaßliche Attentäter Salah Abdeslam sei nicht unter den Festgenommenen, sagte der Pariser Staatsanwalt François Molins am Mittwoch. Die Identität der Getöteten werde noch ermittelt.
19:22 Uhr - Staatsanwalt: In Saint-Denis am Morgen wurden Spezialkräfte eingesetzt: 5000 Schüsse wurden insgesamt abgefeuert, weil die Terroristen massive Gegenwehr leisteten.
19:14 Uhr - Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ist einem Zeitungsbericht zufolge tot: Das berichtete die "Washington Post" am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdienstkreise.
19:10 Uhr - Der für Terrorismus zuständige oberste Staatsanwalt François Molins gibt gerade eine Erklärung ab: Er sagt, dass Polizei und Justiz weiter intensiv ermitteln. Die Terroristen verfügten über eine umfangreiche Logistik, sagte er.
19:02 Uhr - Luxemburg verbietet Kauf anonymer Prepaid-Karten: Luxemburg hat den Verkauf anonymer Prepaid-Karten verboten, damit diese nicht von Terroristen benutzt werden können. Premierminister Xavier Bettel betrachte die Mobilfunk-Karten, die bisher ohne Angabe von Name und Adresse erworben werden konnten, als Sicherheitslücke, sagte ein Regierungssprecher am Mittwochabend. In Zukunft müssten die Käufer von Prepaid-Karten wie in anderen europäischen Ländern ihren Ausweis zeigen. Die Luxemburger Post entschied, ab sofort keine Prepaid-Karten mehr anonym zu verkaufen. Andere Anbieter anonymer Telefonkarten seien ebenfalls darum gebeten worden, sagte der Sprecher.
18:11 Uhr - Frankreich verlangt mehr Kontrolle an den EU-Außengrenzen und strikte Sicherheitskontrollen: Frankreich fordert nach den Terroranschlägen in Paris von seinen europäischen Partnern eine stärkere Kontrolle der Außengrenzen. Insbesondere die griechisch-türkische Grenze, die am häufigsten von Flüchtlingen auf dem Weg nach Europa genutzt werde, müsse besser überwacht werden, heißt es in einem Positionspapier für das Sondertreffen der EU-Innen- und Justizminister an diesem Freitag in Brüssel. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vor. „Es gibt drei Herausforderungen: der Zuwachs an Reisenden, einen bislang ungekannten Migrationsdruck und eine höhere Terrorgefahr als je zuvor“, steht in dem Papier. Frankreich verlangt, dass Migranten, die in Europa ankommen, strikten Sicherheitskontrollen unterliegen müssten. Dazu solle die EU-weite Fahndungsdatenbank Schengener Informationssystem SIS genutzt werden. Wenn Reisende bestimmte Risikoprofile erfüllten, müssten sie systematisch überprüft werden. In Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris gibt es Hinweise, dass mindestens ein Attentäter als Flüchtling getarnt in die EU eingereist ist, und zwar über die Balkanroute von der Türkei nach Griechenland. Paris möchte, dass die EU schneller handelt, um Terroristen von Finanzströmen abzuschneiden und Informationen über verdächtige Finanzaktivitäten auszutauschen. Das geplante europäische System zur Speicherung und Auswertung der Daten von Fluggästen zur Terrorabwehr (PNR-System) müsse schneller kommen. Auch die EU-Kommission hat bereits das Ziel genannt, dass PNR bis zum Jahresende stehen soll. Paris verlangt zudem, dass auch Flüge innerhalb der EU dabei einbezogen werden sollen.
18:04 Uhr - Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ Richtung Syrien aufgebrochen: Der französische Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ ist ins östliche Mittelmeer aufgebrochen. Das Schiff lief am Mittwoch aus Toulon aus. Ende der Woche soll es im Zielgebiet eintreffen. Dann könnten die Kampfflugzeuge von dort zu Einsätzen in Syrien starten, sagte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian vor der Nationalversammlung in Paris. Nach den Terroranschlägen vom Freitag in Paris hat Frankreich die Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien massiv verstärkt. Mit der Verlegung des einzigen Flugzeugträgers der französischen Marine werde die Schlagkraft verdreifacht, hatte Präsident François Hollande zu Wochenbeginn erklärt. Frankreich hat damit künftig 36 Militärflugzeuge in der Region. An Bord hat der Flugzeugträger Marine-Angaben zufolge 18 Rafale-Jagdbomber sowie acht Jagdbomber des Typs „Super Étendard“, dazu zwei Radaraufklärer und einige Hubschrauber. Geleitschutz geben zwei Fregatten und ein Atom-U-Boot. Die „Charles de Gaulle“ hatte bereits Anfang des Jahres vom Persischen Golf aus in den Kampf gegen den IS eingegriffen
17:16 Uhr - de Maizière fordert Eltern auf, radikalisierte Kinder zu melden: „Es ist kein Verrat am eigenen Sohn, an der eigenen Tochter, an der eigenen Familie, am eigenen Kollegen, kein Verrat am Mitschüler, sondern ein Ausdruck von Sorge und ein Zeichen von Liebe und Gemeinschaft, wenn man dafür sorgt, dass solche Radikalisierungsprozesse abgebrochen werden“, sagte Innenminister Thomas de Maizière auf der BKA-Herbsttagung in Mainz. Er verteidigte sich auch gegen Spott im Netz und Kritik. "Ein Innenminister kann nicht immer alles sagen, was er weiß." Es hatte Kritik an de Maizière gegeben, weil er nach der Absage des Länderspiels sagte, dass er nichts Näheres sagen könne, weil dies die Bevölkerung nur verunsichern würde. Die Lage sei so ernst gewesen, dass eine Durchführung des Spiels nicht angeraten war.
17:06 Uhr - DNA-Tests nach Saint-Denis-Einsatz: Noch immer ist unklar, ob der mutmaßliche Drahtzieher der Attentäter von Paris Abdelhamid Abaaoud, unter den Festgenommenen oder Toten bei der Polizeiaktion in Saint-Denis war. Laut CNN sollen DNA-Tests jetzt Klarheit bringen.
16:40 Uhr - Kritik an de Maizière: Die Linksfraktion im Bundestag beantragt eine Sondersitzungen der Bundestagsausschüsse für Verteidigung, Auswärtiges und Inneres. „Die Bundesregierung lässt das Parlament und die Öffentlichkeit im Unklaren, wie sie die aktuelle Lage wirklich einschätzt und welche Konsequenzen sie aus dem von Frankreich erklärten Bündnisfall zieht“, sagte Fraktionschefin Sahra Wagenknecht dem Tagesspiegel. Zur Begründung erklärte sie weiter: „Minister und Regierungskreise wollen den Bundeswehreinsatz in Mali deutlich ausweiten und die Bundeswehr möglicherweise sogar im Syrien-Krieg einsetzen. Der Innenminister sorgt für extreme Verunsicherung. Das ist ein hochgefährliches und zum Teil grundgesetzwidriges Spiel mit den Ängsten der Bevölkerung." Die Regierung müsse umgehend die Karten auf den Tisch legen. Die Sondersitzungen der Ausschüsse sollen nach Forderung der Fraktion in der kommenden Woche stattfinden.
16:09 Uhr - Falscher Alarm bei zwischengelandeten Air-France-Flugzeugen. Bei den am Morgen in den USA umgeleiteten zwei Flugzeugen der französischen Fluggesellschaft Air France hat es einen falschen Alarm gegeben. Beide sind nach anonymen Drohungen auf Flügen von den USA nach Paris umgeleitet worden. Eine Maschine sei in Los Angeles gestartet und auf dem Weg nach Paris auf einen Flughafen in Salt Lake City (Bundesstaat Utah) gelotst worden, teilte der Flughafen in der Nacht auf Mittwoch mit. Eine zweite Maschine mit 298 Menschen an Bord war von Washington nach Paris aufgebrochen, musste aber im kanadischen Halifax wieder landen. Es habe sich um „falschen Alarm“ gehandelt, teilte Air France nun mit. Es habe anonyme Drohungen gegeben, hieß es in einem Statement der Fluggesellschaft. Deshalb habe man sich entschieden, die Maschinen vorsichtshalber ihren Flug unterbrechen zu lassen. Die Passagiere in Halifax mussten bis Mittwochabend (Ortszeit) auf ihren Weiterflug warten. In Salt Lake City startete noch in der Nacht eine Maschine der Partnergesellschaft Delta, die die Fluggäste aufnahm und nach Paris brachte.
16:01 Uhr - Festgenommene planten offenbar Attentate: Laut dem französischen Sender France 2 planten die bei der Polizeiaktion festgenommenen beziehungsweise getöteten Terroristen Anschläge am Flughafen Roissy und im Pariser Geschäftsviertel La Defense. Bestätigt sind diese Informationen bisher allerdings nicht.
15:35 Uhr: De Maizière verteidigt Spielabsage: Thomas de Maizière (CDU) hat die Entscheidung, das Spiel Deutschland - Holland abzusagen verteidigt. Es gebe täglich viele Hinweise und Informationen. "Nehmen wir jeden Hinweis ernst, legen wir das öffentliche Leben lahm. Ignorieren wir sie, gehen wir leichtfertig mit der öffentlichen Sicherheit um. Diese Abwägung muss in jedem Einzelfall getroffen werden", sagt de Maizière. Er lobt die Sicherheitsbehörden für ihre Arbeit. "Das war ernsthaft, zielführend und gemeinschaftlich." Es sei eine "bittere Entscheidung" gewesen. Aber im Lauf des Abends hätten sich die Hinweise verdichtet. Es sei aber nicht möglich auch zum Schutz der Quellen alle Hinweise und Details der Öffentlichkeit preiszugeben. De Maizière war wegen seines Auftritts kurz nach Bekanntwerden der Absage kritisiert worden, weil er sagte, dass er nichts sagen könne, da sonst die Bevölkerung verunsichert werde. Vor allem im Netz erntete er dafür scharfe Kritik. Mehr dazu lesen Sie hier. Mehr zu den Hintergründen der Absage hier.
15:19 Uhr - Telefonate führten Ermittler auf Spur: Aus abgehörten Telefonaten hatte die Polizei Hinweise, dass sich der mutmaßliche Drahtzieher der Terrorserie mit 129 Todesopfern, Abdelhamid Abaaoud, in der Wohnung aufhalten könnte. Ob der meistgesuchte Islamist Belgiens, der für die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien gekämpft haben soll, den Spezialkräften ins Netz ging, blieb zunächst unklar. Der Mann mit marokkanischen Wurzeln lebte früher in der Brüsseler Islamistenhochburg Molenbeek.
15:10 - Junger Mann unterbindet rassistische Attacke in Londoner U-Bahn: In Großbritannien ist er schon ein kleiner Held: Ashley Powys. Der junge Mann hat nach eigener Schilderung in der Londoner U-Bahn einen rassistischen Übergriff auf eine junge Frau unterbunden. Eine junge Muslimin mit Kopftuch sei von einem Mann verbal attackiert worden, der Mann habe ihr vorgeworfen, dass "ihre Leute" die Menschen in Paris ermordet hätten und sie mit Schimpfworten traktiert. Er sei dazwischen gegangen und habe sich zwischen beide gesetzt und in ein Gespräch vermittelt und später aus der Bahn begleitet. Sonst habe niemand in der Bahn reagiert und das passiere dem jungen Mädchen laut ihrer Aussage gegenüber Powys öfter. Der Post wurde etliche male geteilt und geliked. Von der jungen Frau gibt es noch keine Reaktion.
15:03 Uhr - Wolfgang Schäuble schließt Bundeswehreinsatz im Innern nicht aus. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hält zur Unterstützung der Polizei offenbar auch einen Bundeswehreinsatz im Inland nicht für tabu. Er sagte der "Rheinischen Post" zufolge bei einer Veranstaltung in Düsseldorf: "Wenn wir eine Situation hätten wie in Paris, möglicherweise mit Anschlägen an drei bis vier Orten, wird man darüber nachdenken müssen, ob unsere polizeilichen Fähigkeiten ausreichen." Die Frage sei dann, wie die schon an manchen normalen Wochenenden überforderten Sicherheitskräfte unterstützt werden könnten. Die Bundeswehr darf nur im Rahmen der Amtshilfe bei Katastrophen im Inland eingesetzt werden.
14:24 Uhr - Aachener Polizei will sich für irrtümliche Festnahmen entschuldigen: Die Aachener Polizei will sich „zeitnah“ und „angemessen“ bei den sieben Menschen entschuldigen, die sie bei der Terrorfahndung in Alsdorf fälschlicherweise festgenommen hat. Das teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. Geplant sei eine schriftliche Entschuldigung. Daneben will die Polizei ihr Vorgehen in persönlichen Begegnungen erklären und begründen. Sie hatte die sieben Menschen am Dienstag im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris festgenommen, später aber wieder freigelassen. Es hatte sich herausgestellt, dass ein festgenommener Mann in Alsdorf einem mit Haftbefehl gesuchten Terrorverdächtigen sehr ähnlich sieht.
13:54 Uhr - Viele traumatisiert nach Einsatz: Nach dem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis bei Paris haben Psychologen mehrere Dutzend traumatisierte Anwohner betreut. In der Mittagszeit waren etwa 30 Menschen in einer Klinik untergebracht, wie ein Mediziner vor Ort mitteilte. Insgesamt seien etwa 60 bis 80 Bewohner aus der unmittelbaren Nachbarschaft des am Mittwochmorgen gestürmten Hauses auf psychotherapeutische Hilfe angewiesen, sagte Jean-Marc Agostinucci vom Französischen Roten Kreuz. „Der Lärm der Explosionen und Schüsse hat sie zutiefst verstört.“ Bei dem Einsatz mitten in einem Wohngebiet waren zwei mutmaßliche Terroristen ums Leben gekommen.
13:46 Uhr - Offenbar IS-Kämpfer auf dem Weg nach Deutschland abgefangen: Am Flughafen von Istanbul hat die türkische Polizei acht mutmaßliche Dschihadisten aus Marokko festgenommen, die offenbar auf dem Weg nach Deutschland waren. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, wurden die Männer am Dienstag aus Casablanca kommend festgesetzt. Die mutmaßlichen Mitglieder der Miliz Islamischer Staat (IS) gaben demnach an, als Touristen ein paar Tage in Istanbul bleiben zu wollen und Hotelzimmer gebucht zu haben. Unter ihren Namen wurde aber keine Reservierung gefunden. Die Marokkaner wurden daraufhin einer Spezialeinheit übergeben, und Anti-Terror-Beamte fanden bei einem Verdächtigen ein handschriftliches Dokument, das offenbar die weitere Reiseroute aufschlüsselte: Anadolu zufolge wollte die Gruppe von Istanbul aus weiter Richtung Griechenland und über Serbien und Ungarn schließlich nach Deutschland. Auf dem Plan waren demnach auch Schmugglerboote, Zugverbindungen und Busreisen aufgelistet.
Wie die regierungsnahe Nachrichtenagentur weiter berichtete, stellten die Ermittler außerdem die Vermutung an, dass die Marokkaner getarnt als syrische Flüchtlinge über die Balkanroute reisen wollten. Bei der Leiche eines der Attentäter von Paris war nach den Anschlägen ein syrischer Pass gefunden worden, allerdings ist dessen Echtheit noch nicht geklärt.
13:31 Uhr - BKA sieht Deutschland im Visier der Terroristen: Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, hat Deutschland als "erklärtes Angriffsziel islamistischer Terroristen" bezeichnet. "Wir haben derzeit Erkenntnisse zu zirka 750 Personen aus Deutschland, die in Richtung Syrien und Irak gereist sind," erklärte Münch unmittelbar vor Beginn der BKA-Herbsttagung zum internationalen Terrorismus am Mittwoch in Mainz. Rund ein Fünftel der Ausgereisten seien Frauen, die sich aktuell in Syrien und im Irak aufhielten. "Etwa ein Drittel der ausgereisten Personen befindet sich wieder in Deutschland."
Münch wertetet die islamistischen Anschläge in Paris als "neuen, traurigen Höhepunkt". "Die Terrorakte richten sich gegen europäische Werte und damit auch gegen Deutschland." Das Vorgehen der Attentäter von Paris deute "auf gut ausgebildete, zu allem entschlossene Täter und eine längere Planung hin". Bei der Anschlagsserie am Freitag in der französischen Hauptstadt waren 129 Menschen getötet und mehrere hundert verletzt worden.
13:25 Uhr - Bilanz des Einsatzes in Saint-Denis: Die Staatsanwaltschaft und Innenminister Cazeneuve haben zentrale Informationen zum Einsatz in Saint-Denis veröffentlicht. Demnach sei man durch Überwachungsmaßnahmen und Telefongespräche auf das Appartement gestoßen. Man habe annehmen können, dass Abdelhamid Abaaoud, mutmaßlicher Drahtzieher der Anschläge in Paris, in der Wohnung anzutreffen sei. In der Wohnung habe sich dann eine Frau in die Luft gesprengt, eine weitere Person sei durch "Schüsse und Splitter" getötet worden. Insgesamt seien sieben Personen festgenommen worden. Fünf Polizisten seien zudem verletzt worden. Zur Identität der Toten und Festgenommenen könne man derzeit noch nichts sagen. Unklar sei auch, warum Spezialkräfte auch die Tür zu einer nahegelegenen Kirche aufgebrochen habe. Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande erklärte in einer Rede vor Bürgermeistern, dass es eine Verbindung zwischen dem Einsatz am Morgen in Saint-Denis und den Anschlägen gebe.
13:15 Uhr - Alle 129 Toten identifiziert: Fünf Tage nach den Anschlägen von Paris sind alle 129 Opfer identifiziert worden, meldet AFP. Rund hundert Familien hätten laut Regierung Abschied von ihren Angehörigen im gerichtsmedizinischen Institut nehmen können. In der Militärschule in Paris sei zudem ein Zentrum eingerichtet worden, um die Familien zu empfangen und zu unterstützen.
12:36 Uhr - Merkel verteidigt Länderspiel-Absage: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Absage des Länderspiels in Hannover verteidigt. Die Sicherheitsbehörden hätten eine "verantwortliche Entscheidung" getroffen, sagte sie bei einer Presseerklärung. Merkel sprach von einer schwierigen, aber richtigen Entscheidung im Spannungsfeld von Freiheit und Sicherheit. Sie dankte der Polizei - und den Fußballfans in Hannover für ihre besonnene Reaktion.
12:15 Uhr - Innenminister bestätigt zwei Tote: Bei dem Anti-Terror-Einsatz nördlich von Paris sind zwei Menschen getötet worden. Dies sagte Innenminister Bernard Cazeneuve in Saint-Denis. Sieben Menschen seien festgenommen worden.
11:57 Uhr - Offenbar zweiter Toter in gestürmter Wohnung: Die Nachrichtenagentur AFP meldet, dass in der gestürmten Wohnung zwei Menschen starben: Eine Frau, die sich selbst in die Luft sprengte, und ein Verdächtiger, dessen Identität zunächst nicht feststand. Dies habe ein Polizist gesagt. Auch die Zeitung "Le Monde" hatte von zwei Toten berichtet. Offiziell bestätigt ist diese Angabe noch nicht.
11:53 Uhr - Einsatz offiziell beendet: Der Polizeieinsatz in Saint-Denis ist nun auch offiziell beendet, das bestätigte der französische Regierungssprecher.
11:45 Uhr - Bilanz des Einsatzes zum jetzigen Zeitpunkt: Eine genaue Bilanz kann man noch nicht ziehen. Mindestens eine Frau kam ums Leben. Le Monde berichtet von einem weiteren Toten. Außerdem soll es laut unterschiedlicher französischer Medienberichte sieben Festnahmen gegeben haben. Die Staatsanwaltschaft hat bisher fünf bestätigt. Über die Identität der Toten und der Festgenommenen gibt es noch keine näheren Informationen. Es wird gemutmaßt, dass der Einsatz dem möglichen Drahtzieher der Anschläge in Paris, Abdelhamid Abaaoud, gegolten habe.
11:39 Uhr - AFP meldet Ende: Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass der Einsatz in Saint-Denis beendet sei und beruft sich auf die Polizei.
11:32 Uhr - Sieben Festnahmen: Die Staatsanwaltschaft hat bisher fünf Festnahmen bestätigt. Drei Personen sollen aus dem Gebäude, in dem sich mehrere Personen verschanzt haben, heraus festgenommen worden sein, zwei in der Nähe. Agenturen berichten nun von zwei weiteren Festnahmen.
11:30 Uhr - Wie ist die Sicherheitslage in Berlin? Nach dem abgesagten Länderspiel ist die "Bedrohungssituation in Berlin hoch", heißt es aus der Berliner Innenverwaltung. Täglich würden Maßnahmen auf Bundes- und Länderebene abgestimmt. Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte dem Tagesspiegel: "Die Bedrohungslage ist weiterhin auf einem sehr ernstzunehmenden Niveau. Wir haben allen Anlass, wachsam zu sein. Vorsicht ist geboten, Angst wäre jedoch ein falscher Ratgeber. Wenn wir uns jetzt nicht mehr vor die Tür trauen würden, hätten die Terroristen gewonnen." Mehr Infos zur Lage in Berlin gibt es hier.
11:24 Uhr - Deutsches Sicherheitskabinett tagt: In Berlin wird nach der regulären Kabinettssitzung der Bundesregierung am Vormittag auch das Sicherheitskabinett zusammentreten, wie aus Regierungskreisen bekannt wurde. Das Sicherheitskabinett besteht aus dem Vizekanzler, der Bundesaußenminister, der Bundesinnenminister, der Bundesverteidigungsminister, der Chef des Bundeskanzleramtes sowie bei Bedarf weitere Minister und Vertreter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, des Bundeskriminalamtes und des Bundesnachrichtendienstes an.
11:12 Uhr - Bewegung in Saint-Denis: Auf TV-Bildern ist zu sehen, wie weitere Menschen evakuiert werden. Außerdem verstärkt die Polizei ihre Präsenz vor einem Gebäude.
11:04 Uhr - Schäferhund des Sondereinsatzkommandos getötet: Ein Hund des Sondereinsatzkommandos kam bei dem Einsatz in Saint-Denis ums Leben, berichtet die französische Polizei. Dabei soll es sich um den 7-jährigen Diesel handeln. Auf Twitter wird um ihn unter dem Hashtag #jesuisunchien getrauert.
10:43 Uhr - Hinweise auf weiteren Anschlag: Die Verdächtigen in der Wohnung im Pariser Vorort Saint-Denis haben einem Insider zufolge einen weiteren Anschlag in der französischen Hauptstadt geplant. Dieser sollte im Geschäftsviertel La Defense stattfinden, sagt eine mit den Ermittlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
10:36 Uhr - Pressekonferenz zu abgesagten Länderspiel: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bedankt sich bei der Polizei und den Bürgern für eine besonnene Reaktion auf das wegen Terror-Verdachts abgesagten Länderspiel zwischen Deutschland und Holland. Sowohl die Ansetzung als auch die Absage des Spiels seien richtig gewesen. "Das, was mich an Informationen zur Absage erreicht hat, hat mich überzeugt", erklärt Weil. Die Behörden hätten richtig entschieden. "Die Sicherheitslage in Niedersachsen ist stabil", betont Weil, der zuvor erklärt hatte, dass sich viele Menschen Sorgen machten. Mehr zu den Umständen der Absage und den aktuellen Entwicklungen bei diesem Thema können Sie auch hier lesen.
10:28 Uhr - Möglicherweise zweiter Toter in Saint-Denis: Die Zeitung "Le Monde" berichtet auf Twitter unter Berufung auf eine Polizeiquelle von einer zweiten toten Person beim Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis. Eine Bestätigung gibt es dafür noch nicht.
10:20 Uhr - Psychologen vor Ort: Rund um den Einsatzort sind die Menschen geschockt, wie Augenzeugen in französischen Medien berichten. Auch viele Kinder und Familien wurden am frühen Morgen evakuiert und sind zum Teil im Schlafanzug auf die Straße geschickt worden. Einige wurden in angrenzenden Gebäuden untergebracht. Die Explosionen und Schüsse waren laut zu hören. Mittlerweile sind laut französischen Journalisten auch Psychologen vor Ort.
10:14 Uhr - 10:10 Uhr - Mehrere IS-Kämpfer bei Luftangriffen getötet: Bei Luftschlägen Frankreichs und anderer Länder sind in den vergangenen drei Tagen nach Angaben von Beobachtern mindestens 33 Kämpfer der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet wurden.
10:08 Uhr - Twitter-Nutzer berichten von Schuss: Via Twitter berichten Anwohner aber auch Journalisten vor Ort von Schüssen in Saint-Denis. Die meisten erklären, es habe sich um einen einzelnen Schuss gehandelt.
10:00 Uhr Informationsstand um 10 Uhr: Seit 4:20 Uhr, wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, läuft in Saint-Denis ein massiver Polizeieinsatz im Zusammenhang mit den Terrorangriffen auf Paris. Mehrere Personen haben sich in einer möglicherweise auch zwei Wohnungen in einer kleinen Seitenstraße im Norden von Paris verschanzt. Gegen 7:30 Uhr waren laute Explosionen während der Übertragung des französischen Fernsehens zu hören. Die Polizei stürmte eine Wohnung. Klar ist bisher, dass sich eine Frau mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt hat. Eine weitere Person kam ums Leben. Fünf Personen wurden laut Staatsanwaltschaft festgenommen. Derzeit halte sich noch eine Person in einer Wohnung verschanzt. Dabei könnte es sich laut französischer Medienberichten, die sich auf Polizeikreise berufen, um den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge, Abdelhamid Abaaoud, handeln.
9:56 Uhr - Die Bundesliga will spielen: Nach der Länderspiel-Absage von Hannover gibt es im deutschen Fußball eine Debatte um die Sicherheit. Die Bundesligaspiele am Wochenende sollen aber stattfinden.
9:42 Uhr - Razzien in Toulouse und Ariège: In anderen französischen Städten begannen am Mittwochmorgen weitere Polizeiaktionen, bei denen in den Städten Toulouse und Ariège, sowie in einer Kommune im Departement Haute-Garonne mehrere Wohnungen durchsucht wurden.
9:38 Uhr - Weiträumige Sperrung: Rund um den Einsatzort in Saint-Denis sperrt die Polizei weiterhin das Gebiet weiträumig ab. Spezialisten sollen im Einsatz sein, um die Wohnungen zu durchsuchen.
9:31 Uhr - Polizeieinsatz weiter in Gang. Der Polizeieinsatz in Saint-Denis ist trotz der Festnahmen noch nicht beendet. Noch immer hält sich mindestens ein Mann in einer Wohnung verschanzt, bestätigt auch die französische Staatsanwaltschaft.
9:26 Uhr - Wer ist Abdelhamid Abaaoud? - Der Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis galt offenbar Abdelhamid Abaaoud, dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris. Lesen Sie hier ein Porträt des Islamisten.
9:23 Uhr - In Hannover zieht sich Polizei nach Großeinsatz zurück: Nach dem aus Sicherheitsgründen abgesagten Fußball-Länderspiel in Hannover hat die Polizei weder Hinweise auf Sprengstoff gefunden noch Festnahmen vollzogen. "Es gab keine Festnahmen und keinen Sprengstoff", resümierte eine Polizeisprecherin in Hannover am Mittwochmorgen den nächtlichen Polizeieinsatz. Inzwischen ziehen sich die Einsatzkräfte in der niedersächsischen Landeshauptstadt wieder zurück. Nach wie vor sei die Polizei präsent, sagte die Sprecherin, "allerdings mit deutlich geringeren Kräften". Das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden war kurz vor dem Anpfiff am Dienstagabend aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Nach Polizeiangaben gab es konkrete Hinweise auf einen drohenden Sprengstoffanschlag. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) wollten sich zunächst nicht zum Ausmaß der Bedrohung äußern.
9:11 Uhr - Offenbar vier Polizisten verletzt: Laut der Nachrichtenagentur AP wurden bei den Einsatz vier Polizisten verletzt. Außerdem soll die Polizei mehrere Personen aus dem Wohnhaus in Sicherheit gebracht haben.
9:03 Uhr - Oberstaatsanwalt gibt Informationen: Die Oberstaatsanwaltschaft erklärt in einer Stellungnahme, dass sich eine Frau mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft gesprengt hat. Außerdem sei der Polizeieinsatz noch in Gang. Zudem habe es fünf Verhaftungen gegeben. Über die Identität der Verdächtigen sei noch nichts bekannt.
9:07 Uhr: Nachricht über Selbstmordattentäterin offiziell bestätigt: Wie die französische Nachrichtenagentur AFP jetzt unter Berufung auf offizielle Stellen berichtet, hat sich bei dem Polizeieinsatz in Saint-Denis tatsächlich eine Frau in die Luft gesprengt.
8:46 Uhr - Verfassungsschutzpräsident Maaßen gegen Absage von Großveranstaltungen: Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, hält nichts davon, aufgrund der Terrorgefahr in der nächsten Zeit Großveranstaltungen abzusagen. „Das würde ich auf keinen Fall empfehlen“, sagte er im ARD-„Morgenmagazin“. Andere Staaten hätten schon seit vielen Jahren Probleme mit terroristischen Bedrohungen. „Wir müssen auf diese Staaten schauen, wie die mit den Problemen zurechtkommen und wie die auch diese Probleme überwunden haben“, sagte Maaßen. Er nannte Israel, aber auch Großbritannien, Spanien und die USA als Beispiele. Dort gebe es trotzdem Fußballspiele und Musikveranstaltungen.
8:39 Uhr - Was bisher über den Einsatz in Saint-Denis bekannt ist: Bei dem Polizeieinsatz nach den Terroranschlägen von Paris sind mindestens zwei Verdächtige getötet worden. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, hat sich außerdem einen Frau in dem nördlichen Pariser Vorort Saint-Denis selbst in die Luft gesprengt. Mehrere Verdächtige hatten sich in einer Wohnung verschanzt. Bei der Razzia wurden laut AFP auch mehrere Polizisten verletzt, der Zugriff habe sich gegen den als Drahtzieher der Anschläge mit 129 Todesopfern gesuchten Islamisten Abdelhamid Abaaoud gerichtet. Nach einem mehrstündigen Einsatz seit dem frühen Morgen hieß es zunächst, ein Verdächtiger halte sich noch verschanzt. Kurz darauf war dann von zwei Festnahmen die Rede. „Die Aktion ist dabei, beendet zu werden“, teilte Justizministerin Christiane Taubira gegen 8.00 Uhr auf Twitter mit.
8:07 Uhr - Frau soll sich in die Luft gesprengt haben: Die genaue Informationslage ist noch unübersichtlich. Die Nachrichtenagentur sowie mehrere französische Medien berichten von mindestens zwei Toten, darunter eine Frau, die sich in die Luft gesprengt haben soll. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldet, dass ein Mann sich noch verschanzt halte.
7:56 Uhr - Laut Europe 1 Einsatz beendet: Der französische Radiosender Europe 1 als auch der France Inter melden, dass der Einsatz beendet sein soll. Es soll drei Festnahmen und drei Tote gegeben haben. Unter anderem sollen die Einsatzkräfte auch auf eine Frau mit einem Sprengstoffgürtel getroffen sein.
7:47 Uhr - Meldungen über Ende des Einsatzes: Der Nachrichtensender N-TV meldet, dass der Polizeieinsatz beendet sein soll.
7:39 Uhr: Möglicherweise drei Tote und drei Festgenommene: Ein Polizeireporter des französischen Radiosenders Europe 1 berichtet auf Twitter, dass bei dem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis drei Personen festgenommen und drei getötet wurden, darunter eine Frau mit einem Sprengstoffgürtel. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bislang nicht.
7:35 Uhr - Ausnahmezustand in Saint-Denis: Militär ist vor Ort, zahlreiche Polizisten, Krankenwagen und Feuerwehr. Außerdem waren mehrere Explosionen zu hören, zu denen es aber noch keine näheren Informationen gibt.
7:29 Uhr - Explosionen zu hören: Während der TV-Übertragungen der französischen Fernsehsender sind im Hintergrund laute Geräusche zu hören, bei denen es sich um Explosionen oder Gewehrsalven handeln könnte.
7:27 Uhr - Unübersichtliche Lage: Seit dem frühen Morgen läuft die Polizeiaktion. Auch Militär ist auf dem Weg zum Einsatzort. Ziel ist laut französischen Medien, die sich auf Polizeikreise beziehen, Abdelhamid Abaaoud, der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris. Es soll mindestens einen Toten gegeben haben, allerdings gibt es unterschiedliche Meldungen darüber, ob es sich um einen mutmaßlichen Terroristen handelt oder womöglich um einen Passanten. Andere französische Medien gehen von zwei Toten aus. Die Situation bewerten Korrespondenten vor Ort als kritisch, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Personen, die sich in der Wohnung verschanzt haben, auch Sprengstoff bei sich haben. Der Einsatzort ist eine wichtige aber auch recht enge Straße in Saint-Denis in der Nähe der Basilika.
7:14 Uhr - Mindestens ein Toter bei Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis: Bei dem Anti-Terror-Einsatz im Norden von Paris hat es mindestens einen Toten gegeben. Das berichtet AFP unter Berufung auf Ermittlerkreise im Vorort Saint-Denis. Eliteeinheiten belagern seit dem frühen Mittwochmorgen eine Wohnung, es kam zu heftigen Schießereien. Der Einsatz gilt dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge von Paris, dem belgischen Islamisten Abdelhamid Abaaoud.
7:01 Uhr - Polizisten leicht verletzt: Mehrere französische Medien berichten, dass sich frühere Meldungen, wonach sich bei dem Einsatz Polizisten leicht verletzt hätten, bestätigt hätten.
6:58: Einsatz gilt mutmaßlichem Terror-Drahtzieher Abaaoud: Wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Polizei berichtet, gilt der Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis dem Islamisten Abdelhamid Abaaoud, dem mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge von Paris.
6:53 Uhr - Saint-Denis: Saint-Denis ist einer der größten Vororte in Paris, in dem auch das Stadion "Stade de France" steht. Hier läuft seit dem frühen Morgen ein Polizeieinsatz, möglicherweise hat die Polizei dabei den mutmaßlichen Drahtzieher der Attentate Abdelhamid Abaaoud im Visier. Der Einsatz soll in der Nähe der Basilika in der Rue de la République stattfinden, erklärte der Bürgermeister von Saint-Denis.
6:42 Uhr - Le Monde berichtet von Toten: Die französische Zeitung "Le Monde" berichtet unter Berufung auf Polizeiquellen, dass es bei dem im Moment noch laufenden Polizeieinsatz zwei Tote gegeben haben soll. Allerdings gibt es dafür bisher keine offizielle Bestätigung.
6:37 Uhr - Einsatz läuft noch immer: Der Polizeieinsatz in Saint-Denis, einem Vorort im Norden von Paris, läuft nach wie vor. In einer Wohnung sollen sich Personen verschanzt haben. Der Zugverkehr ist unterbrochen auf einer für Paris zentralen Verbindung aus dem Norden ins Stadtzentrum.
6:29 Uhr - Bürgermeister von Saint-Denis warnt Bevölkerung: Der Bürgermeister von Saint-Denis ruft die Bevölkerung auf, in ihren Wohnungen zu bleiben. Hubschrauber kreisen über den Ort. Der Polizeieinsatz ist laut französischen Medienberichten seit 4:30 Uhr in Gang. Immer wieder sollen Schüsse fallen.
6:24 Uhr - Gesucht wird offenbar Abdelhamid Abaaoud: Zielperson des Anti-Terror-Einsatzes in Saint-Denis ist offenbar Abdelhamid Abaaoud, der mutmaßliche Drahtzieher der Terroranschläge von Paris. Das berichtet der französische Radiosender RMC auf Twitter.
6:20 Uhr - Staatsanwaltschaft bestätigt Einsatz: Die französische Staatsanwaltschaft bestätigt, dass der Polizeieinsatz im Zusammenhang mit den Terrorangriffen auf Paris steht.
6:15 Uhr - Zwei Air-France-Flugzeuge nach Bombendrohungen in den USA umgeleitet: Wegen Bombendrohungen sind in den USA zwei Maschinen der französischen Fluggesellschaft Air France kurz nach ihrem Start umgeleitet worden. Es habe anonyme Bombendrohungen gegen die Flugzeuge gegeben, teilte Air France mit. Eines der Flugzeuge wurde nach seinem Start in Los Angeles nach Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah umgeleitet, die andere Maschine landete aus Washington kommend im kanadischen Halifax. Beide Flüge sollten ursprünglich nach Paris gehen.
6:08 Uhr - Offenbar mehrere Polizisten verletzt: Bei dem Anti-Terro-Einsatz im Pariser Vorort Saint-Denis wurden einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP zufolge in der Nacht zu Mittwoch mehrere Polizisten verletzt. Die Agentur beruft sich auf Ermittlerkreise. Demnach waren unter anderem Polizisten der Eliteeinheit Raid im Einsatz. Unklar war, ob ein flüchtiger mutmaßlicher Attentäter gefasst werden sollte. Die Feuerwehr sprach von einem Einsatz gegen Bewaffnete, die sich in einer Wohnung verschanzt hätten. In Saint-Denis im Norden von Paris befindet sich die Fußballarena Stade de France, die eines der Ziele der Anschläge war.
6 Uhr - Schüsse bei Polizeieinsatz nahe Paris: Im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris hat die französische Polizei am Mittwochmorgen einen Anti-Terror-Einsatz nördlich von Paris gestartet. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Aus Ermittlerkreisen hieß es, im Pariser Vorort Saint-Denis habe es im Zuge eines Anti-Terror-Einsatz eine Schießerei gegeben.
5:14 Uhr - Terrorhinweis kam offenbar aus Frankreich: Die Warnung, die zur Absage des Länderspiel Deutschland - Niederlande in Hannover führte, kam offenbar vom französischen Geheimdienst. Das berichten "Spiegel Online" und "Bild" übereinstimmend. Demnach gab es zunächst Hinweise, dass eine Gruppe um einen namentlich bekannten Nordafrikanern einen Anschlag planen könne. Konkret war angeblich von Sprengmitteln, Sprengstoffgürteln, automatischen Waffen und Sprengsätzen an den Zufahrtswegen die Rede. Dann wies der französische Geheimdienst den Berichten zufolge zudem auf einen irakischen Schläfer hin, der einen Anschlag auf das Freundschaftsspiel geplant haben soll. (mit Agenturen)