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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
© John MacDougall/AFP

Casdorffs Agenda: Angela Merkel, Kanzlerin der Sozialdemokraten

Welche Partei vertritt die Kanzlerin? Sie regiert so, dass es den Genossen gefällt. Für die SPD wäre es besser, die Bürger wählten echte Sozialdemokraten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Kein Wunder, dass die Bürger denken, sie hätten doch die Sozialdemokraten gewählt: weil Angela Merkel regiert. Die redet und handelt so, dass ein Genosse schwerlich etwas dagegen sagen kann.

Im Gegenteil, eigentlich nur dafür. Wie die Kanzlerin sich zum Beispiel zur Essener „Tafel“ geäußert hat – eine Konservative hätte anders geredet. Sie würde auch anders denken. Das macht alles noch schwieriger für die SPD.

Deshalb muss sie ihr Personal fürs nächste Kabinett umso sorgsamer auswählen. Sie muss das Sozialdemokratische stärken, originär und originell, muss Sicherheit und soziale Gerechtigkeit verbinden, Kompetenz mit Konsequenz. Und das am besten mit Frauen, die Merkel in einem übertreffen: Klarheit. Frauen, die sich etwas trauen, Franziska Giffey, Klara Geywitz.

Die Bürger sollen doch nicht nur denken, sie hätten die Sozialdemokratie gewählt – sie sollen die wahren Sozialdemokraten wählen.

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