Berlinale 2015 im Blog: Wim Wenders: "Ich träume noch von einer Komödie"
Er erhält den Ehrenbären, aber fertig ist Wim Wenders noch lange nicht. Außerdem: Lars Eidinger schweigt ausnahmsweise und Oliver Hirschbiegel ist fasziniert von einem Hitler-Attentäter. Der Tag im Berlinale-Blog zum Nachlesen.
Über 30 Versuche eines Attentats auf Adolf Hitler soll es gegeben haben. Die meisten sind schon im Ansatz gescheitert. Nur zweimal explodierten wirklich Bomben, doch allein Graf Stauffenberg und die Verschwörer des 20. Juli 1944 haben dann ihren verdienten Nachruhm erhalten. Der schwäbische Tischler und Tüftler Johann Georg Elser indes, der Kühnste und Erstaunlichste von allen, die den Tyrannen töten wollten, ist von den Historikern anerkannt worden. Ihm sind Gedenktafeln gewidmet, auch im Saal des ehemaligen Bürgerbräukellers in München, wo Elsers Dynamitladung Hitler knapp verfehlte. Aber zum allgemeinen deutschen (und gar weltgeschichtlichen) Helden ist Elser nie geworden.
13 Minuten fehlten, sonst hätte der Abend des 8. Novembers 1939 vermutlich die Historie Europas und der Welt verändert. Oliver Hirschbiegels Biopic „Elser“ heißt im internationalen Verleih „13 Minutes“, und der fürs Hitler-„Untergangs“-Opus oscargekrönte Regisseur hofft nun mit all seinen Produzenten und angeschlossenen Sendern und Spendern auf den großen Durchbruch. Doch er verzwergt die Geschichte des Hitler-Attentäters zum Dorfmelodram. Lesen Sie die ausführliche Rezension zu dem Film hier nach.
+++Ehrenbär für Wim Wenders +++
Den hat er sich verdient: Wim Wenders wird auf der 65. Berlinale mit einem Ehrenbären ausgezeichnet. Da soll er natürlich ein paar salbungsvolle Worte sagen dürfen.
Wenders über:
... die Restaurierung seiner Filme: "Wenn man ins Kino geht - und ich gehe oft ins Kino - und dann kommt ein Film, wo es kratzt und rauscht und springt, dann heißt es immer: Hier sieht man Filmgeschichte. Ich wollte eigentlich nicht, dass es meinen Filmen so geht. Oh, soll ich auf Englisch reden? Nein? Okay. In der Wim Wenders-Stiftung haben wir die Möglichkeit, all diese Filme aufzubereiten, die sehen jetzt aus, als wären sie gestern gemacht worden. Da haben die jungen Leute, die die heutzutage zum ersten Mal sehen, nicht das Gefühl, die sind von gestern - die sind jetzt jung und frisch und brauchen mich schon längst nicht mehr."
... 3-D: "Ich bin ja 70, das wissen wir alle, es geht jetzt eher um die Filme, die ich nicht mehr machen kann. Aber die meisten, die ich noch machen werde, werden in 3-D sein. Das Verfahren versucht, so gut wie möglich zu imitieren, was Augen tun. Augen machen keine Schnitte, keinen Zoom und sehen fast alles in kontinuierlicher Zeit. Deshalb haben wir uns überlegt, in "Every Thing Will Be Fine" lieber immer kurze Zeitabschnitte in Realzeit zu zeigen. Dann springt der Film, lässt das aus und erzählt wieder ein neues Stück Zeit. Er arbeitet also mit Auslassungen, ist aber immer Realzeit. Ich finde es gerade in 3-D unangenehm, wenn man mit der Zeit springt, weil es so ein intensives Ereignis ist."
Wim Wenders ergreift selbst das Wort: "Darf ich ihnen mal was erzählen? Ich hab hier einen Ehrengast, der sitzt da hinten." Moderator: "Das war nicht abgesprochen." Wenders: "Am Anfang meiner Karriere gab es einen Punkt, wo ich doch ziemlich erschüttert dastand und sagte: Wenders, du kannst hier nicht weiter Filme nach Vorbildern drehen, nur machen, was andere schon gemacht haben. Dann haben wir gesagt, wir machen einen Film ohne Vorbild. Das war mein vierter, "Alice in den Städten". Mit dem bin ich Filmregisseur geworden, vorher war ich keiner. Und das verdanke ich einem Mädchen namens Alice, die unglaublich viel dazu beigetragen hat, dass ich meine Sprache gefunden habe. Alice durfte immer "Cut" sagen, das hört man heute noch. Und heute ist sie natürlich kein kleines Mädchen mehr, sondern eine erwachsene Ärztin - aber sie ist da." Eine Frau steht auf, Applaus. "Es ist mir eine besondere Freude, dass sie heute hier sein kann."
Wenders über:
... seine früheren Arbeiten: "In den letzten Jahren war ich fast täglich mit ihnen konfrontiert. Ich hatte das Gefühl, als wären die von einer anderen Person. Die Lebenserfahrung überschattet sozusagen das Produkt. Ich dachte eigentlich, dass der Film das Hauptgewicht hätte, aber es wiegt schwerer, mit meinen Mitarbeitern und den Schauspielern zusammen gewesen zu sein. Jede Person und jeder Mensch ist wichtiger, als die Rolle, in die man sie verwandelt."
... Peter Handke und Rüdiger Vogler: "Beides sind enorm wichtige Männer in meinem Leben, auf verschiedene Weise. Peter Handke ist mein ältester Freund, den habe ich noch vor dem Abitur kennengelernt. Ich wäre nicht der einzige meiner Klasse an der Filmhochschule gewesen, wenn Handke mir nicht sein Buch in die Hand gedrückt und gesagt hätte: Mach doch damit einen. Ich verdanke dem Peter wahnsinnig viel. Er ist mein ältester Freund, mein Leben hätte einen anderen Verlauf genommen, wenn ich den nicht getroffen hätte. Zu Rüdiger habe ich eine andere Beziehung. Der hat die Rollen übernommen, in die ich mich selbst reingesteckt hab. Ich hab ihn lange Zeit mein Alter Ego genannt - inzwischen nenne ich ihn mein altes Ego. Er hat immer wieder diese Rollen übernommen, obwohl er wusste, dass er mehr zu tragen hat, als die meisten Schauspieler."
... die Bezeichnung als Klassiker: "Als Klassiker hätte man schon ganz schönes Gepäck. Bei dem neuen Film dachte ich, es wäre doch die Lösung, nicht als etwas geschlossenes betrachtet zu werden, wenn man was neues zum Festival mitbringt. Das haben wir dann mit Ach und Krach geschafft. Wir haben ja noch die Musik aufgenommen, als die Berlinale anfing. Meines ist ein ongoing work, kein completed work."
... seine Träume: "Erstmal bin ich ganz froh, dass es diese Maschine nicht gibt, in der man seine eigenen Träume beobachten kann. Das werde ich hoffentlich nicht mehr erleben. Wenn ich an die Zukunft denke, will ich Sachen machen, die ich noch nie versucht habe. Eines davon: Eine Komödie! Nun lachen sie alle. Das ist wirklich ein Traum von mir. Vielleicht bin ich inzwischen alt und weise genug, um auch so was noch mal hinzukriegen. Wenn ich mir angucke, wer wirklich gute Komödien gemacht hat - das waren richtig ernste Leute. Insofern habe ich wahrscheinlich doch noch eine Chance."
+++Zweite Pressekonferenz: Lars Eidinger im Wettbewerb +++
Mit "Vergine giurata" bzw. "Sworn Virgin" von Laura Bispuri steigt Berlins Theaterliebling Lars Eidinger auch in den Wettbewerb um den goldenen Bären ein. Wobei es im Film ausnahmsweise weniger um ihn geht, als vielmehr um eine junge Frau, die in der archaischen Bergwelt Albaniens vor einem Schicksal aus Ehefrau und Dienerin flieht, indem sie Jungfräulichkeit schwört und fortan als Mann behandelt wird. Doch nach zehn Jahren will sie diesem Joch entkommen und setzt sich in einen Zug nach Mailand, zu ihrer Schwester. Die allerdings hat nicht unbedingt auf sie gewartet...
Trotzdem sticht der deutsche Schauspieler schon beim Foto-Call heraus - einfach, weil er den Rest der Crew um einen Kopf überragt und auch von seiner Haarspange nicht abgelassen hat. Außerdem dabei: Laura Bispuri (Regisseurin, Drehbuchautorin), Alba Rohrwacher (Schauspielerin), Flonja Kodheli (Schauspielerin), Marta Donzelli (Produzentin).
Der Jungfräulichkeits-Schwur ist offenbar auch in Albanien recht selten, Regisseurin Bispuri wird entsprechend gefragt, was sie veranlasst hat, das als Sujet zu nehmen. "Ich habe viele Dokus zu diesem Thema gesehen", sagt sie, "und fahre auch oft nach Albanien. Ich habe viele dieser geschworenen Jungfrauen angetroffen und mit ihnen gesprochen, es gibt im Film auch zwei echte, und wir haben uns davon inspirieren lassen." Darstellerin Alba Rohrwacher fügt an: "Wir sind mit dieser Situation sehr respektvoll umgegangen, es war uns wichtig, das zu verstehen. Wir waren mit Laura dort. Wir haben gemeinsam gelernt, dieses spezielle Albanisch zu sprechen."
Darstellerin Alba Rohrwacher wird gefragt, was es heißt, sich in einen männlichen Körper hineinzuversetzen - und die Regisseurin, was es heißt, mit dem ersten Film gleich auf der Berlinale eingeladen zu sein. Rohrwacher: "Es schien mir unmöglich, aber dann war es doch gar nicht so schwer. Wenn jemand einen anleitet, gut anleitet, dann wird das auch machbar." Bispuri: "Meine Gefühle darüber sind fast banal - ich bin stolz, angespannt, und finde, es ist sehr wichtig, dass mal wieder ein italienischer Film im Wettbewerb ist. Ich bin glücklich."
Frage an Laura Bispuri, ob es die Traditionen, von denen im Film die Rede ist, unverändert gibt? Laura Bispuri: "Gibt es. Zwar kommt gerade ein bisschen Bewegung in die Sache. Doch das geschieht alles sehr langsam, und es ist noch ein langer Weg, bis die Frauen normale Rechte haben. Meine schönste Begegnung: Ich kam in den Bergen in ein Haus mit vier Frauen von vier verschiedenen Generationen. Ich wollte von ihnen wissen, ob das, was ich schreibe, einen realen Hintergrund hat. Sie haben mir tolle Ratschläge gegeben und mir geholfen. Es gab ein Mädchen dort, das habe ich gefragt, was ihr Traum ist, und es sagte: Autofahren zu können. Nein, die Situation dort ist immer noch nicht einfach für die Frauen." Über die Auswahl von Lars Eidinger: "Als ich Lars das erste Mal gesehen habe, fiel es mir wie Schuppen vor die Augen, und als ich ihn mit Alba zusammen gesehen hatte, wusste ich, dass die beiden den Film zusammen machen müssen. Ich glaube stark an eine Begegnung zwischen den beiden im Film."
Über ihre Beziehung zu Albanien: "Die entstand eigentlich durch diesen Film. Ich habe vor dreieinhalb Jahren beschlossen, ihn zu drehen, und bin in das Land gereist. Ich habe mich verliebt. Ich muss immer wieder dorthin zurückkehren. Oft wollte ich in diese Berge zurück, diese Leute treffen, diese Orte aufsuchen. Ich glaube, dass das im Film auch rüberkommt: Die Faszination, die ich entwickelt habe." Zur Ziege in der ersten Szene: "Die stand nicht im Drehbuch. Irgendwie fehlte ein Augenblick, darüber haben wir beim Dreh gesprochen, und dann kam es durch Improvisation auf diese Szene, bei der die Männer mit dieser Ziege rumspielen. Die Ziege war irgendwie dorthin gekommen, wo sie eigentlich nicht hingehört."
Und das war´s - viele Fragen an Regisseurin Laura Bispuri, zwei an Alba Rohrwacher, keine einzige an Lars Eidinger oder die ebenfalls anwesenden Flonja Kodheli oder Produzentin Marta Donzelli. So läuft es manchmal, dabei sein ist alles. Das Festival kennt ohnehin kein Atemholen: Gleich geht es weiter mit der Hommage an Wim Wenders.
+++ Erste Pressekonferenz mit Lars Eidinger +++
Dora wehrt sich nicht, als ein Fremder sie gegen die Wand einer U-Bahn-Toilette drückt und von hinten in sie eindringt. Sie sagt auch nicht Nein. Weil sie gar nicht versteht, was da gerade passiert. In „Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ ist die Hauptdarstellerin (Victoria Schulz) geistig behindert und gerade 18 geworden. Weil ihre Mutter ihre Beruhigungstabletten abgesetzt hat, fängt Dora langsam an, ein Verlangen nach Nähe und Sex zu spüren. Die Eltern sind geschockt, als sie von der Vergewaltigung erfahren, doch Dora mag Peter (Lars Eidinger), diesen düsteren, attraktiven Mann und trifft sich weiter mit ihm. Dann wird sie schwanger, treibt ab, wird wieder schwanger. Aber will sie ein Kind? Kann sie es aufziehen? Können die Eltern ihr den Kontakt mit Peter verbieten? Dora möchte selbstbestimmt leben. Was ist richtig, was falsch? Und wann wird er verletzt, der freie Wille?
"Die Szenen sind mehr als böser Mann fickt armes Mädchen hart", sagt Lars Eidinger bei der Pressekonferenz. Trotzdem sagt er aber auch: "Ich war manchmal froh, wenn der Dreh zu Ende war." Für ihn sind Film und Theater zwei Berufe. "Beides ist für mich wie Sex, beides kann schön sein, aber Theater ist für mich eine Sexorgie." Die Zuschauer seien sehr gefesselt gewesen, sagt die Regisseurin Stina Werenfels. Das offene Ende mache nachdenklich. "Lars, sie sind wirklich so süß", sagt ihm am Ende dann noch eine Journalistin. "Und so toll."
+++Goldener Ehrenbär für Wenders +++
Glückwunsch, Glückwunsch: „Die Filmstadt Berlin beglückwünscht Wim Wenders zum Goldenen Ehrenbären", sagt Michael Müller am Donnerstagmorgen. "Dass die Berlinale einen Berliner Filmkünstler auf diese Weise für sein Lebenswerk ehrt, ist bemerkenswert. Wim Wenders‘ Leben und sein Werk sind so international, kosmopolitisch und kreativ wie seine eigene Stadt."
Der 69-Jährige hat mit Filmen wie „Der Himmel über Berlin“ und „Pina“ Filmgeschichte geschrieben. Bei der Gala im Berlinale-Palast (22.00 Uhr) läuft eine digital restaurierte Fassung seines Thrillers „Der amerikanische Freund“ von 1977 mit Bruno Ganz und Dennis Hopper. Wie er das finde, sich darum zu kümmern, dass sein Werk nicht verloren geht? "Die Filme sind ein bisschen wie meine Kinder, ich fühl’ mich für die verantwortlich. Das geht jetzt sogar besser, seit sie niemandem mehr privat gehören, auch nicht mir, sondern der Wim-WendersStiftung", sagte er im Interview mit dem Tagesspiegel.
+++ Der Tag im Überblick +++
Deutschland! Nazis! Widerstand! Der Wettbewerbsbeitrag „Elser“, Oliver Hirschbiegels Drama über den Hitler-Attentäter, feiert am heutigen Donnerstag um 16 Uhr am Berlinale-Palast seine Weltpremiere. Natürlich in Anwesenheit des Regisseurs. Aber auch Hauptdarsteller Christian Friedel und die anderen Schauspieler werden da sein, unter ihnen Katharina Schüttler und Burghart Klaußner. Für seinen Hitler-Film „Der Untergang“, war der Regisseur zuvor für einen Oscar nominiert worden.
Mehr Uniformen (auf der Leinwand!): Schon um 15 Uhr wird im Haus der Berliner Festspiele der rote Teppich ausgerollt – für die deutsche Premiere des italienischen Erste-Weltkriegs-Alpendramas „Torneranno i prati“ („Greenery Will Bloom Again“) im Special. Regisseur Ermanno Olmi, ehrwürdige 83, kann aus gesundheitlichen Gründen leider nicht kommen, seine Schauspieler Claudio Santamaria und Alessandro Sperduti aber schon.
Und abends? Zurück an den Potsdamer Platz! Im Rennen um die begehrten Bären-Trophäen geht als einer der letzten Kandidaten der italienische Beitrag „Sworn Virgin“ (19.00 Uhr) an den Start. Regisseurin Laura Bispuri begleitet in ihrem Kinodebüt eine junge Frau (Alba Rohrwacher) auf ihrem schmerzhaften Weg aus der archaischen Abgeschiedenheit Albaniens in eine moderne Großstadt. Zum Schauspielteam gehört auch Berlins Theaterliebling Lars Eidinger (39), der gerade erst mit einem fulminanten „Richard III.“ in der Berliner Schaubühne Premiere feierte.
Und Eidinger, die Zweite: Fast gleichzeitig ist Eidinger am Abend auch in dem Drama „Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ (21.30 Uhr) zu sehen. In der Verfilmung eines Stücks des Schweizer Dramatikers Lukas Bärfuss spielt er einen skrupellosen Liebhaber. Es geht um ein 18 Jahre altes geistig behindertes Mädchen, das seine Sexualität entdeckt und schwanger wird. Eine Überraschung ist Victoria Schulz in der Titelrolle. Jenny Schily spielt die Mutter. Regie führt die Schweizerin Stina Werenfels.
+++ Premiere von "Fifty Shades of Grey" +++
Schon nachmittags hatten Fans ihr Lager vor dem Zoo-Palast aufgeschlagen, um den Stars am Abend ganz nah zu sein.
"Fifty Shades of Grey" feiert auf der Berlinale Premiere, die ganze Welt schaut zu und die Fans wollen nur einen: Jamie Dornan. „Ja-mie, Ja-mie!“ Aus Dutzenden Mädchenkehlen schallte der Lockruf über den roten Teppich vor dem Zoo-Palast. Und dann? Hier geht es weiter. Sie können sich auch ein paar interessante Thesen zu dem Film durchlesen, bei denen auch Loriot vorkommt - oder sehen im Video zu, wie Harald Martenstein bei der Premiere des Films gewesen ist. "Eine Frau befreit, durch die Kraft ihrer Liebe, einen Mann von seinen Unarten", fasst er die Geschichte darin zusammen. Es sei kein guter Film, aber auch nicht der Schlechteste, den er jemals gesehen habe.
Unser Filmkritiker Jan Schulz-Ojala schreibt über den Film: "Es sind nicht die – zumal raren und spät expliziter werdenden – Sadomaso-Szenen, auf die es in diesem so sexsüchtig antizipierten Film ankommt. Sondern es ist das über die physische Begegnung der Körper hinausgehende Glühen, das die 21-jährige Literaturstudentin Anastasia Steele erfasst. Von der späten Entjungferung stürzt sie unmittelbar in das Verhältnis zu einem emotional rätselhaft defekten Mann, den sie durch Liebe zu vermenschlichen sucht. Das Gesicht der 25-jährigen Dakota Johnson, Tochter von Melanie Griffith und Don Johnson, verkörpert – oder sollte man sagen: beseelt – diese Aufgewühltheit auf anrührende Weise." Seine ausführliche Rezension können Sie hier nachlesen.