Flüchtlingsdebatte und Weltfrauentag: Rote Rosen für Angela Merkel
Sie wollten sich bedanken für Angela Merkels "Wir schaffen das": Regina Ziegler, Volker Schlöndorff und andere Kulturschaffende brachten der Kanzlerin rote Rosen.
Stell dir vor, du kriegst Blumen und bist gar nicht da, weil du gleich nach dem EU-Türkei-Gipfel ein Date mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hast: Als eine Gruppe Kulturschaffender, angeregt von Regisseur Volker Schlöndorff und der Filmproduzentin Regina Ziegler, der Kanzlerin am Dienstag für ihre Flüchtlingspolitik danken wollten, konnte Angela Merkel den dicken Strauß roter Rosen und den Dankesbrief nicht persönlich entgegennehmen.
Rund 100 Prominente hatten sich für die Aktion pünktlich zum Weltfrauentag zusammengetan, darunter auch der Publizist Michel Friedman sowie die Schauspielerin Andrea Sawatzki und ihr Kollege Christian Berkel. „Wir wollen Frau Merkel in ihrer Haltung bestärken“, sagten die Initiatoren Regina Ziegler und Volker Schlöndorff bei der Übergabe der Blumen an der Pforte des Kanzleramts in Berlin. Zu Merkels „Wir schaffen das“ gebe es keine Alternative.
Auch Senta Berger, Barenboim und Wenders unterzeichneten den Dankesbrief
Die Welt, heißt es in dem Schreiben, steht am Anfang gewaltiger Veränderungen. Krieg, Not und Klimawandel würden in den nächsten Jahrzehnten Millionen zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Mauern und Gesetze würden sie nicht aufhalten. "Deshalb erscheint es uns richtig, diese Wahrheit heute schon auszusprechen, die Herausforderung anzunehmen und Europa auf diese Völkerwanderung so vorzubereiten, dass wir sie langfristig, mit Herz und Verstand, bewältigen können, ohne unsere eigenen Werte aufzugeben."
Zu den zahlreichen prominenten Unterzeichnern gehören auch Daniel Barenboim, Iris Berben, Senta Berger, David Chipperfield, Veronica Ferres, Maria Furtwängler, Elke Heidenreich, Nico Hoffmann, Dieter Kosslick, Jan Josef Liefers, Marius Müller-Westernhagen, Thomas Ostermeier, Hans Neuenfels, Til Schweiger und Wim Wenders.
Es sei eine schnelle Idee bei einem Telefonat mit Regina Ziegler gewesen, sagte Schlöndorff dem Tagesspiegel, man habe sich doch sehr über die Äußerungen etwa eines Peter Sloterdijk geärgert. Schlöndorff produziert zur Zeit mit Ziegler-Film seinen nächsten Film "Montauk". (mit dpa)