Produzentin Regina Ziegler wird 70: Spuren im Sand
Mehr als 400 Filme hat Regina Ziegler bereits produziert - dabei war der Anfang gar nicht leicht. Jetzt wird die toughe Berlinerin 70.
„Wenn schon durch die Wüste gehen, dann auch Spuren hinterlassen.“ So lautet einer der Lieblingssprüche von Regina Ziegler, und man kann sagen, dass sie ihm ihr Leben lang treu geblieben ist. Rot ist ihre Lieblingsfarbe, aber nicht deshalb steht sie, wo immer sie auftaucht, sofort im Mittelpunkt des Geschehens. Viele Mythen ranken sich um die Figur des Filmproduzenten. Die weibliche Ausgabe davon hat Regina Ziegler geprägt. Spuren hinterließ sie bislang mit weit über 400 Filmen, von denen viele mit nationalen und internationalen Preisen bedacht wurden: vom Bundesfilmpreis über den Jurypreis in Cannes bis zum Goldenen Löwen in Venedig und dem American Cinema Foundation Award, den sie 1999 in Los Angeles erhielt.
Das Jurastudium brach sie ab
Kein Wunder, dass sie das Wunschstudium der Eltern rasch abbrach. In dieser Frau steckte keine Juristin. Ihre Berufung fand sie als Redaktions- und Produktionsassistentin beim Sender Freies Berlin. Schon mit 29 Jahren machte sie sich 1973 mit einer eigenen Produktionsfirma selbstständig. Große Risikofreude und unerschöpflicher Optimismus wurden ihre Markenzeichen. „Ich dachte, ich wäre tot“, hieß die erste Zusammenarbeit mit ihrem späteren Ehemann, dem Filmemacher Wolf Gremm. Er hatte sie auch zur Selbstständigkeit ermutigt.
Geschäftlich sah sie sich in den ersten schweren Jahren oft als Minus-Millionärin. Noch lange hin war es da bis zum International Emmy Award für den ZDF-Dreiteiler „Die Wölfe“, den sie 2009 erhielt oder bis zum Fernsehpreis für die Serie „Weißensee“, der 2011 fällig war. Dass die „Erotic Tales“, die auch im Fernsehen zu sehen waren, von 150 Festivals gebucht wurden, gehört zu ihren Spuren in der Wüste, vielleicht auch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, das sie 1998 bekam. Seit 2000 ist Tochter Tanja mit an Bord im Unternehmen.
Das harte Geschäft hat ihr nie den Spaß verdorben
Natürlich ist Regina Ziegler tough, aber sie ist keine Feministin. Ganz unideologisch hat sie sich durchgesetzt in einer von Männern beherrschten Welt. Das harte Geschäft hat ihr nie den Spaß daran verdorben, eine Frau zu sein, an der Lust am leuchtend roten Lippenstift etwa oder der Freude über die frischen Rosen, die ihr Wolf Gremm noch nach langen Ehejahren ans Bett stellte.
Am Samstag vor 70 Jahren wurde Regina Ziegler als Tochter einer Journalistin und eines Brunnenbauers und Wünschelrutengängers in Quedlinburg geboren. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass die Produzentin ausgerechnet am internationalen Frauentag Geburtstag hat. Da sie ihrer Berufung ohne Angst gefolgt ist, konnte sie einen anderen Lieblingsspruch verwirklichen: „Ich lebe mein Leben wirklich aus.“ Auch wenn man sich noch viele Filme von ihr wünscht, ist heute schon mal ein Tag erreicht, an dem man sagen kann: Diese Mission ist Regina Ziegler geglückt. Elisabeth Binder
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