Geschichte: Wer war Malinche?: Die Geliebte des Konquistadoren
Von der Mutter verkauft, den Spaniern versklavt: Wie Doña Marina im 16. Jahrhundert zuerst Hernán Cortés und dann das Reich der Azteken eroberte.
Wie sah sie aus? Die Abbildungen, die wir kennen, sind fast ausnahmslos nach ihrem Tod entstanden, sie finden sich in frühmexikanischen Kodizes, in einigen Chroniken der spanischen Eroberer. Auf diesen Bildern lacht sie nie, oft steht sie zwischen kämpfenden Männern, sie, die einzige Frau. Ein strenger Mittelscheitel teilt ihre Haare, sie hält sich stets gerade, es gibt Historiker, die diese Haltung „arrogant“ nennen. Häufig trägt sie die reich bestickte „Huipil“, die traditionelle aztekische Bluse.
Sehr oft schwebt auf den Abbildungen eine eingerollte Zunge über ihrem Kopf, das passt, denn sie sprach ja mehrere Sprachen: die der Maya, des Volkes, bei dem sie aufwuchs. Und Nahuatl, die Lingua franca des Kontinents, die auch jener Stamm sprach, in den sie geboren wurde, in Tehuantepec an der Südostküste von Mexiko. Und gleichzeitig die Sprache der Azteken, die ihre Gemeinschaft unterjocht hatten. Spanisch, die Sprache der Eroberer, der Konquistadoren, lernte sie später. Sie lernte sie schnell.
Sie war die „lengua“, die Zunge, die Übersetzerin. Diese Fähigkeit rettete wohl ihr Leben. Sie half jedenfalls, einen Krieg zu entscheiden. Eine Kultur zu vernichten. Einen Kontinent zu verändern, zu prägen. Für immer.
Sicher ist: Bis heute bedeutet „malinchista“ im mexikanischen Spanisch „Verräterin“. An den eigenen Leuten. An der eigenen Gruppe. Am eigenen Land, an Mexiko. Nie, nie, nie würde eine mexikanische Mutter einer Tochter ihren Namen geben: Malinche.
Die Spanier kamen nach Mexiko des Goldes wegen
November 1519: Hernán Cortés, Anführer einer sehr überschaubaren spanischen Eroberungsarmee, steht auf einer Passhöhe zwischen zwei erloschenen Vulkanen. Er blickt auf ein Hochtal, etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel, er sieht den riesigen Texcoco-See, er sieht die Stadt: Tenochtitlan, die Stadt im Wasser, Sitz des Azteken-Herrschers Moctezumas, ein Wunder der Baukunst. 200 000 Menschen leben hier, fast doppelt so viele wie in London zu jener Zeit. Auf den Ruinen der Stadt sollte sich Jahrhunderte später Mexiko-Stadt zu einer Megacity auswachsen. Cortés sieht Tempel und Paläste, er sieht die Dämme und Aquädukte, gewissenhaft kultivierte Felder, er sieht die Brücken, die von der Stadt über den See führen. Auf dem Wasser Tausende brauner Kanus – die Azteken leben auf dem See, nicht an Land. Cortés will sich diese Stadt untertan machen, sie der spanischen Krone sichern, zu ihrem und nicht zuletzt zu seinem Wohl. Neben ihm steht: Malinche.
Im Frühling des Jahres war der 34-jährige Cortés vor der Ostküste Mexikos aufgetaucht, 300 Kilometer von der Azteken-Hauptstadt Tenochtitlan entfernt: elf dickbauchige Schiffe, 530 Mann Besatzung, 16 Pferde, 14 Kanonen. Von Kuba aus war er aufgebrochen – den Abenteurer lockte das Gold, das es in dem fremden Land im Überfluss geben sollte. Unbedingt wollte Cortés es finden und in seinen Besitz bringen. Mit allen Mitteln.
Malinche war ein Geschenk
Was er wohl nicht ahnte: Jenes Indianervolk, das er sich zum Feind machen wollte, gehörte zu den erfolgreichsten Kriegernationen der damaligen Welt. An die 100 000 bestens ausgebildete Kämpfer standen unter Waffen, bereit für Moctezumas Befehle. Seit die „Mexica“, wie sie sich selbst nannten, zwei Jahrhunderte zuvor aus dem nordamerikanischen Kalifornien nach Mittelamerika kamen, hatten sie sich 324 000 Quadratkilometer zu eigen gemacht, ein Gebiet größer als das moderne Italien. Mehr als 40 indigene Stämme hatten sie unterworfen, versklavt, unterjocht.
Sie fordern unablässig Tribut: Kakao und Früchte, Gold und Silber, den wertvollen Kautschuk. Die ersten Indigenen, denen Cortés begegnet, zeichnen ein düsteres Bild der Azteken: „Die Bewohner jener Dörfer“, so schreibt der spanische Chronist Bernal Díaz del Castillo, „beklagten sich bitter über Moctezuma und über seine Steuereintreiber, die ihnen alles stehlen würden, was sie besaßen und ihre Frauen und Töchter vor ihren Augen und denen ihrer Ehemänner vergewaltigten.“
Trotzdem sind die Spanier auch in diesen Provinzen Feinde. Sie fühlen sich ständig beobachtet und, ja, sie werden auch angegriffen, hauptsächlich von Maya-Stämmen, die zuvor von den Azteken besiegt worden waren. Allerdings sind diese Auseinandersetzungen kleinere Scharmützel, die Cortés’ Männer schnell für sich entscheiden. Die Besiegten versuchen die Konquistadoren mit Geschenken zu besänftigen, dazu gehören, wie in so vielen Kriegen, auch Frauen. Am 15. März 1519, so notiert ein Begleiter Cortés’, bot eine geschlagene indigene Gruppe 20 Frauen an, unter ihnen: Malinche.
Cortés lässt sie nicht mehr von seiner Seite
Sie wurde auf der Halbinsel Yucatán geboren, die Tochter eines einheimischen Herrschers. Sie war zwar keine „Mexica“, aber die Sprache der Azteken wurde in ihrer Region gesprochen. Nachdem ihr Vater gestorben war, hatte sich ihre Mutter neu verheiratet und bekam einen Sohn, dessen Erbrecht sie sichern wollte. Sie verkaufte ihre Tochter an eine Maya-Gruppe, als Sklavin, zur freien Verfügung, danach erklärte die Mutter das Mädchen für tot.
Cortés fällt die junge Frau sofort auf: Sie ist scharfsinnig und eloquent, und Spanisch lernt sie in Windeseile. Und er begreift schnell, von welchem unschätzbaren Wert sie für ihn sein kann: Als sie sich bei den Tlaxcalteken aufhalten, einem den aztekischen Eroberern in inniger Feindschaft verbundenen Volk, tauchen abends plötzlich vornehme Fremde auf. Malinche erklärt Cortés, dass es sich um Steuereintreiber aus Tenochtitlan handelt. Und der Spanier, versierter Militär, ergreift seine Chance: Er lässt die Männer gefangen nehmen – das bringt ihm die Wertschätzung der Tlaxcalteken ein. Dann weist er seine Männer an, zwei der Azteken heimlich zu befreien, sie sollen ihrem Herrscher Moctezuma von dem gnädigen Spanier berichten. Spätestens seit dieser Episode lässt Cortés Malinche nicht mehr von seiner Seite. Sie wird wohl schnell auch seine Geliebte, aber vor allem ist sie Übersetzerin, sein Ohr und seine Zunge.
Die Ankunft der Fremden ist den Azteken ein Rätsel
Nun lernt er von ihr, über die Weltsicht der Azteken. Ihre Geschichte begreifen sie ausschließlich als die Erfüllung vorangegangener Prophezeiungen. Kriege, die Unterwerfung anderer Völker, selbst der eigene Untergang – alles ist vorherbestimmt, alles schon einmal gesagt und in Piktogrammen aufgeschrieben worden. Jedes Detail ihres Lebens ist eigentlich ein immer wiederkehrendes Ritual: Von den aztekischen Bauern wird berichtet, dass sie ihre Bohnen so spät einsäen, dass sie in den Herbstfrösten erfrieren. Als ein Spanier nach dem Grund fragt, antwortet der Bauer: „Alles hat seine Berechnung, seinen Grund, seinen Tag.“
In dieser Kultur ist kein Platz für Einmaliges, für Neues, schon gar nicht für so etwas Unberechenbares wie die Ankunft der Fremden und ihres Anführers Cortés. Und obwohl Moctezuma ein 50-jähriger machtbewusster Herrscher ist, hat er doch nur gelernt, die Gegenwart mithilfe der in der Vergangenheit aufgetretenen Situationen zu interpretieren. Cortés’ Ankunft aber ist in diesem System unerklärlich – und deshalb ist der Azteke völlig unsicher, wie er sich verhalten soll. Obwohl die Spanier wohl schon seit ihrer Ankunft von seinen Spähern beobachtet werden, obwohl Moctezuma leicht ihre Vernichtung befehlen könnte, tut er zunächst – nichts. Cortés’ Begleiter Díaz del Castillo fasst Berichte aztekischer Adliger zusammen: „Sie sagten, ihr Herr habe erfahren, dass wir auf dem Weg nach Tenochtitlan seien. Er halte jeden Tag Beratungen ab, ohne jedoch zu einer Entscheidung zu kommen, bald schickte er den Befehl, man solle uns ehrenvoll empfangen und in seine Stadt geleiten, bald lasse er sagen, seine Götter hätten ihm nun geraten, uns zu töten oder in Fesseln legen zu lassen.“
Cortés’ Gier ist geweckt
Diese Reaktion kommt Cortés sehr gelegen, seine Weltsicht ist bereits durchaus modern, auch wenn die Menschen in Europa bis ins frühe Mittelalter ähnlich gedacht haben wie die Azteken. Cortés hat schon begriffen, dass er seine Gegner verstehen, sich für sie interessieren, ihre Stärken herausfinden muss – und ihre Schwächen. Deshalb setzt er nun Malinche ein, ab jetzt ist sie ein Werkzeug des Eroberers, seine Geheimwaffe. Die Spanier nennen sie jetzt ehrerbietig „Doña Marina“. Ihr geht es wohl um ihr Wohlergehen, um ihr Leben. Ihm geht es um alles.
Und nun zieht er im November 1519 mit seinen Männern in Tenochtitlan ein, Moctezuma lässt sie gewähren. Die Spanier bestaunen Dutzende von Palästen, sie sind mit Alabaster und Jaspis, einer Quarzart, verziert. Sie laufen durch die Gassen, die von unzähligen einstöckigen, aus Adobe-Ziegeln erbauten Häusern gesäumt sind. Sie bewundern die Kanäle und Dämme, die vielen Märkte und Gärten. Díaz del Castillo schreibt: „Einige unserer Soldaten fragten sich, ob dies alles nur ein Traum sei.“ Die Indianer zeigen keine feindliche Regung, Moctezuma empfängt die Eindringlinge persönlich, er trägt mit Juwelen besetzte Stiefel, die Sohlen sind mit Goldplättchen belegt. Zur Begrüßung überreicht er Cortés eine Halskette aus vergoldeten Hummern. Der revanchiert sich mit einem Armband aus Glasperlen. Der Aztekenherrscher weist ihnen den Palast seines Vaters zu und macht ihnen weitere Geschenke: eine goldene Scheibe in der Größe eines Wagenrads, einen Helm voller Goldkörner, güldene Figuren von Enten, Tigern, Affen. Cortés’ Gier ist geweckt.
Die Spanier trauen dem Frieden nicht
In seiner ersten Unterhaltung lässt er Malinche von dem spanischen Monarchen erzählen, der an einem Ort herrsche, wo die Sonne aufgehe. Malinche suggeriert, dass es sich bei dem europäischen Herrscher um Quetzalcoatl handelt, jener obersten Gottheit, deren Rückkehr die alten Chroniken der Azteken vorhersagen. Malinche empfiehlt Moctezuma, die Spanier möglichst pfleglich zu behandeln.
Und so bezieht der Feind ganz friedlich Quartier in der Hauptstadt der Azteken. Es müssen Tage voll trügerischem Frieden gewesen sein, voll dräuender Spannung. Immer noch sind die Spanier geblendet von der überbordenden Pracht, aber sie werden auch Zeuge der Menschenopfer, die hier täglich dem Kriegs- und Sonnengott Huitzilopochtli dargebracht werden – damit der, durch Blut gestärkt, jeden Morgen erneut die Sterne und den Mond besiegen kann. Meist sind es Kriegsgefangene, denen der Hohepriester bei lebendigem Leib das Herz herausschneidet, die Köpfe werden abgehackt und auf einem Schädelgerüst ausgestellt, der Rest des Körpers wird den Tieren zum Fraß vorgeworfen. Obwohl Malinche den Spaniern das Ritual erklärt, ist deren Entsetzen grenzenlos. Zudem trauen sie dem Frieden nicht, immer mehr Soldaten beknien Cortés, den freundlichen Moctezuma nicht zu unterschätzen.
Der Untergang des Aztekenreichs beginnt
Inzwischen hat der Konquistador dank Malinches Vermittlung begriffen, dass das aztekische Herrschaftssystem hierarchisch aufgebaut ist: Macht man Moctezuma unschädlich, ist der Aztekenstaat gelähmt. So marschiert Cortés mit 30 bewaffneten Männern zu Moctezuma, ergreift ihn samt seiner Entourage und lässt alle in sein Quartier bringen. Der Kaiser wehrt sich nicht, seine Krieger verurteilt die Passivität ihres Anführers ebenfalls zur Untätigkeit. Der aztekische Feldherr macht sich gemein mit seinem Entführer: Er scherzt mit seinen Bewachern, unterhält sich mit Cortés über den spanischen Königshof – während die aztekischen Adligen über das unwürdige Verhalten ihres Anführers schäumen. Nach einem Monat unterwirft sich Moctezuma der spanischen Krone, in traurigen Worten gelobt er dem fernen Monarchen Treue.
Einige Monate darf sich Cortés als Herrscher von Mexiko fühlen, er plündert die Goldminen, in den Tempeln der Azteken stellt er Heiligenbilder auf. Das Staatswesen läuft derweil unbehindert weiter, nur die Opferungen müssen jetzt heimlich stattfinden. Dann aber erreicht Cortés die Nachricht von der Ankunft einer Flotte an der Küste – der kubanische Gouverneur will den aufmüpfigen Cortés zur Rechenschaft ziehen. Der verlässt Tenochtitlan gemeinsam mit Malinche und einer Eliteeinheit und überträgt einem spanischen Statthalter für einen Monat die Macht.
Doch der hält sich nicht an das fragile Gleichgewicht, auf das Cortés noch geachtet hatte. Bei einem Fest schlachten seine Männer 3000 Menschen ab, darunter fast den gesamten aztekischen Hochadel. Im Tumult stirbt auch Moctezuma. Von wessen Hand? Das ist bis heute unklar, wahrscheinlich haben ihn seine spanischen Wachsoldaten erdolcht. Ein Bruder Moctezumas übernimmt nun das Kommando der Azteken und greift die Spanier frontal an. Cortés ereilt die Nachricht von den Kämpfen auf dem Rückweg, als er ankommt, bleibt ihm nur die Flucht. Hunderte Spanier und Tausende seiner indianischen Verbündeten kommen um, Cortés flüchtet zu jenen Stämmen, die ihm vor Monaten Loyalität im Kampf gegen Moctezuma geschworen hatten.
Und was geschah mit Malinche?
Der spanische Konquistador sammelt hier neue Truppen, der Gouverneur von Kuba hat ein Einsehen und schickt ihm weitere spanische Kämpfer. Als Cortés nun erneut gegen Tenochtitlan zu Felde zieht, tut er den Azteken nicht den Gefallen, sich auf einen, ihrem Ehrenkodex entsprechenden, Manngegen-Mann-Kampf einzulassen. Er wählt eine überlegene, eine europäische Kriegslist – und belagert die Stadt. Monatelang, bis die verzweifelten Einwohner sich von Eidechsen, Schwalben und den Salzgräsern des Sees ernähren. Im August 1521 fällt die Stadt. Die Spanier und ihre Verbündeten töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt, Krieger und Zivilisten, egal. Danach macht Cortés die stolze Stadt Tenochtitlan dem Erdboden gleich – auf den Trümmern entsteht die Kolonie Neuspanien.
Und Malinche? Sie wird bei Cortés bleiben, wenigstens noch eine Weile. Sie lebt mit ihm in seinem neu erbauten Palast in Coyoacán, einem Nachbarbezirk von Tenochtitlan. Sie berät ihn bei den Verhandlungen zur Festlegung von Steuern und Abgaben zum Aufbau des Kolonialsystems. Sie folgt ihm auch, als Cortés 1524 Mexico verlässt und zu einer Expedition nach Honduras aufbricht. Dort wird Cortés ihrer wohl überdrüssig, er verheiratet sie kurzerhand mit einem seiner Offiziere – es wird berichtet, dass der Bräutigam bei der Hochzeit betrunken gewesen sei. Über ihre Leben danach berichtet keine Chronik mehr, keine spanische, keine mexikanische – ihr Auftritt in der Weltgeschichte ist vorbei. Wahrscheinlich stirbt Malinche zwischen 1527 und 1529.
Einige Jahre vorher aber hatte sie Cortés einen Sohn geboren. Martín hieß er, der Sohn eines Weißen und einer Indianerin. Martín, der erste der Mestizen, die heute etwa 75 Prozent der mexikanischen Bevölkerung ausmachen. Malinche, die Vermittlerin, die Verräterin – sie ist auch die Urmutter ihres Landes.
Azteken und Spanier
Die Azteken
Aztlan war nach ihrer alten Überlieferung ein mythischer Ort, der jedoch nie lokalisiert werden konnte. Im 14. Jahrhundert breiteten sich die Azteken im Hochtal von Mexiko aus und nannten sich selbst Mexica.
Die Hauptstadt
Im Zentrum ihres Reiches lag Tenochtitlan auf dem Gebiet des heutigen Mexiko-Stadt. Die Stadt soll bis zu 200 000 Einwohner gehabt haben, war damit die größte Siedlung Amerikas, größer als etwa London oder Mailand seinerzeit. Die Stadt selbst lag in einem See, dehnte sich auf mehrere Inseln aus und war über fünf Dämme mit dem Festland verbunden. Alle Wege liefen auf den Templo Mayor zu, den Tempelbezirk mit der riesigen Hauptpyramide und der rituellen Opferstätte.
Der Dolmetscher
Malinche war nicht die einzige, die den Spaniern das Land erklären konnte. Es gab mindestens zwei Schiffbrüchige, die jahrelang in Mexiko gelebt hatten. Cortés versprach ihnen die Freiheit. Der eine, ein Franziskanermönch namens Gerónimo de Aguilar, nahm an, diente dem Eroberer als erster Dolmetscher.
Der Widerständler
Der andere, ein spanischer Matrose namens Gonzalo Guerrero, verzichtete. Guererro bekleidete unter den Maya inzwischen den Rang eines Anführers. Spanische Zeugen beschreiben ihn als von Kopf bis Fuß tätowiert. Er hatte die Tochter eines Maya-Fürsten geheiratet und gilt als Vater der ersten mittelamerikanisch-europäischen Familie. Guerrero führte mit den Maya einen erbitterten Guerillakrieg gegen die Spanier und starb 1536 in einem Gefecht. Vor allem in der indianisch geprägten Provinz Quintana Roo im Süden Mexikos wird er bis heute verehrt. Anders als Malinche sind ihm mehrere Denkmäler gewidmet.
Recherchiert von Andreas Austilat.
Stephan Draf