Treffpunkte, Razzien, Tatorte: Wie der Staat gegen Berliner Clans vorgeht
Ihre Reviere reichen längst über Neukölln hinaus. Jetzt schlägt der Staat gegen Berliner Clans zurück. Wie gefährlich sind sie wirklich?
Am Tempelhofer Feld wird zwischen Familien beim Sonntagsausflug ein Mann mit acht Schüssen getötet. Schwerbewaffnete feuern bei einer Verfolgungsjagd durch Mitte auf Polizisten. Aus dem Bodemuseum wird eine 3,75 Millionen Euro teure Goldmünze gestohlen. Das sind nur drei der Taten, die arabischen Clans in der Stadt zugerechnet werden – und damit zur Bildung einer Legende beitragen. Kein Zufall, dass Serien wie „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ ein Millionenpublikum faszinieren. Denn die Clans gehen tatsächlich so dreist, brutal und vor allem öffentlichkeitswirksam vor, wie es die Dramaturgie einer Fernsehshow verlangt. Und das macht die Clans zum Politikum.
Obwohl Taten arabischer Großfamilien nur einen Bruchteil der organisierten Kriminalität ausmachen, rüstet der Staat auf. Maskierte Spezialkräfte stürmten allein im Vorjahr fast ein Dutzend Mal Wohnungen, Lokale und Autohöfe – zuweilen mit Rammbock, Schutzschild und Spürhund. Die zuständige Oberstaatsanwältin wird von Personenschützern begleitet. Und drei Senatoren planen derzeit neue Schritte im Anti-Clan-Kampf.
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Wie gefährlich sind die Clans wirklich? Wo sind sie aktiv? Was macht der Staat – und mit welchem Erfolg? Der Tagesspiegel sprach mit Polizisten, Anwälten, dem Innensenator und Geschäftsleuten. Fest steht, die Clans stehen unter Druck. Ihre Reviere reichen aber längst über Neukölln hinaus.
WANN IST EIN CLAN EIN CLAN?
Seit der Wende sind Ermittlern zufolge hunderte Männer aus meist zehn Großfamilien in Berlin vor allem durch Raub, Diebstahl, Hehlerei, Körperverletzung, Nötigung, Erpressung, Drogenhandel, Betrug aller Art, Geldwäsche sowie Verstößen gegen das Waffengesetz, seltener durch Tötungsdelikte aufgefallen. Die Älteren, die vor 30 Jahren aus dem Libanon kamen, haben oft schon in den Neunzigern in Haft gesessen. Einige Jüngere stehen derzeit erstmals vor Gericht.
Vereinfacht betrachtet bilden verwandte Familien einen Clan, in dem zuweilen noch ein Abstammungsmythos gepflegt wird. Einige Angehörige der in Berlin aktiven Clans betrachten sich als Mahallami, eine arabische Volksgruppe mit kurdischen Einflüssen, die einst aus dem Süden der Türkei in den Libanon floh. Andere – wie die Abou-Chakers oder die Familie des auf dem Tempelhofer Feld ermordeten Nidal R. – bezeichnen sich als Palästinenser. Ob Beirut oder Berlin: Leitlinie eigenen Handelns ist die Ehre, der Wohlstand, die Macht der Familie.
Und die ist groß. Viele derjenigen, die in Berlin für Schlagzeilen sorgen, haben Verwandte in Bremen, Essen, Brüssel, Kopenhagen, Malmö. Zur Beerdigung Nidal R.s in Schöneberg kamen 2000 Männer; auch Wagen aus Schweden fuhren vor. Insgesamt dürfte das Milieu – aus Kernfamilien, Verwandten, Angeheirateten und Bewunderern – in Berlin mehr als 10.000 Männer und Frauen umfassen. In diesen Familien gibt es Angehörige, die nicht durch Straftaten aufgefallen sind. Sie gehen regulären Jobs nach, andere ziehen weg. Insofern lässt sich Ex-Bundesrichter Thomas Fischer zustimmen, der auf „Spiegel-Online“ schrieb: Individuen, nicht Sippen begingen Taten. Damit ein Clan das Attribut „kriminell“ verdiene, reichten Taten einzelner Mitglieder und die zulässige Zeugnisverweigerung der Verwandten nicht aus.
Allerdings gibt es in Berlin eben auch einen Clan, der allein 200 bei der Polizei aktenkundige Angehörige umfasst. Der in Berlin lebende Fachautor und Mafia-Kritiker Sandro Mattioli spricht vorsichtig von einer „kriminellen Kultur bestimmter Familien“, die entstanden sei. Die Clans ähnelten zumindest partiell auch der klassischen Mafia: Es seien Männerbünde, es gebe ein Schweigegebot und einige Familien machten es Angehörigen schwer, aus Geschäften auszusteigen. Bundes- und Landeskriminalbeamte arbeiten noch daran, „Clan-Kriminalität“ – analog zu Rockern und Extremisten – zu definieren: Wie viele Verwandte müssen also welche Taten begehen, um als „Clan-Kriminelle“ eingestuft zu werden?
WIE PROFESSIONELL AGIEREN DIE CLANS?
Von der Mafia in Italien oder den Kartellen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion unterscheiden sich die Berliner Clans erheblich. Es mangelt den meisten ihrer einschlägig aktiven Männer an Strategie und Souveränität. Immer wieder kommen Ermittler ihnen auf die Spur, weil einzelne Clanmitglieder mit ihren Straftaten protzen. Nach aufsehenerregenden Taten werden Luxuswagen und Schmuck gekauft. Immer wieder verplappert sich der Clan-Nachwuchs auch vor Zeugen oder bei abgehörten Gesprächen. So soll ein Verdächtiger im Fall der gestohlenen Goldmünze mit seiner 11 000-Euro-Kette geprahlt haben. Selbst bei schweren Verbrechen arbeiteten die Täter dilettantisch: Nachdem drei Männer im Mai 2017 einen 43 Jahre alten Mann in Britz totprügelten, durchwühlte offenbar einer von ihnen ohne Handschuhe die Hose des Opfers auf der Suche nach einem Schuldschein – und hinterließ dabei Spuren seiner DNA.
Anders als den Mafiosi aus Neapel fehlt es den Gangstern aus Neukölln auch an Einfluss in staatlichen Strukturen. Keiner der Familien ist es, soweit bekannt, bisher gelungen Richter oder Abgeordnete zu bestechen. Zwar drangen in Einzelfällen polizeiliche Dienstgeheimnisse ins Clanmilieu durch, dennoch konnten Ermittler in den vergangenen Monaten fast wöchentlich Drogen oder Waffen konfiszieren. Viele Clan-Mitglieder sitzen zudem oft Jahre in Haft. Nach dem Raub bei dem Überfall auf ein Pokerturnier am Potsdamer Platz 2010 und dem Raub im KaDeWe 2014 wurden Beschuldigte verurteilt, nach dem Goldmünzen-Bruch 2017 und dem Geldtransporter-Coup 2018 Verdächtige verhaftet.
WIE GEFÄHRLICH SIND SIE WIRKLICH?
Ermittler stufen die Verdächtigen bekannter Clans oft als Täter mit „OK-Bezug“ ein. OK steht für „organisierte Kriminalität“, also illegales, arbeitsteiliges, dauerhaftes Handeln, dessen Profite in die Legalwirtschaft zu überführen versucht werden. Zuletzt wurden in Berlin noch 14 von 68 OK-Verfahren von deutsch-arabischen Familien dominiert. Sie konkurrieren dabei mit anderen, oft besser organisierten, weniger auffälligen Banden: Als an einem Juliabend 2015 zwei Männer aus einem Wagen am Olivaer Platz auf Kontrahenten schossen – von denen einer zurückfeuerte und eine Passantin verletzte –, vermuteten Ermittler, die Tat gehöre zum Kampf zwischen Albanern, die sich für Spielhallen an der nahen Lietzenburger Straße interessierten, und den Clan-Leuten, die dort das Sagen haben. Das Bundeskriminalamt erklärte, ausländisch geprägte OK-Gruppen waren 2017 meist türkisch, polnisch, albanisch, litauisch, russisch, italienisch, nigerianisch, bulgarisch dominiert – erst danach kamen aus dem Libanon stammende Familien. Auch dass die Clans die Stadt unter sich aufgeteilt hätten, ist ein Mythos. Ein hoher OK-Ermittler bezeichnete die Allianzen im Milieu als zu schnelllebig, die Charaktere als zu aufbrausend, um Reviere und Geschäftsfelder systematisch zu trennen.
Es ist die Milieu-Kultur, nicht die kriminelle Intelligenz, die die Clans gefährlich macht. Von effizienteren Banden unterscheidet die Clans, dass sie ohne Rücksicht auf Strafverfolgung vorzugehen scheinen. Eine 15-fache Mutter aus der Familie O. soll einem Mitarbeiter des Bezirksamts Neukölln einst gesagt haben: „Knast macht Männer“. Immer wieder werden Straftaten aufgeklärt, weil Verdächtige wenig später bei Autorennen oder Schlägereien festgenommen werden. Innensenator Andreas Geisel, SPD, formuliert es so: „Der Schaden, den diese Täter anrichten, hat nicht nur materielle Dimensionen. Sondern auch immaterielle – deren Verhalten untergräbt die Akzeptanz unserer Gesetze, unserer Demokratie.“
WAS IST ÜBER DIE FAMILIEN BEKANNT?
Am berüchtigtsten sind nicht nur in Berlin die Abou-Chakers. Im Kern geht es um sechs Brüder, deren Eltern aus dem palästinensischen Flüchtlingslager Wavel im Libanon kamen. Vor allem Arafat Abou-Chaker, 42 Jahre, profitierte lange von der Freundschaft zu Rapper Bushido, mit dem er Haus an Haus in Kleinmachnow wohnte. Im März 2018 kam es zum Bruch. Arafat saß im Januar dieses Jahres wegen mutmaßlicher Kidnapping-Pläne vorübergehend in U-Haft, womöglich – so der Vorwurf – erwog er Bushidos Kinder zu entführen. Zudem wird wegen Abrechnungsbetruges ermittelt: Einige Brüder sollen an einer Physiotherapiepraxis beteiligt gewesen sein, in der Arafat einen Hausmeister verprügelt haben soll. Kürzlich war er deswegen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Als Kopf des Überfalls auf das Pokerturnier am Potsdamer Platz 2010 wurde ein anderer Bruder verurteilt, fast zur gleichen Zeit saß ein vierte Bruder wegen einer Sucht im Haftkrankenhaus statt im regulären Gefängnis.
Weniger bekannt, aber im Milieu gefürchtet ist die Familie A.-Z.: Zu mehr als vier Jahren war der sich selbst als „Präsident“ bezeichnende Mahmoud Al-Z. 2008 verurteilt worden. Der einschlägig Vorbestrafte soll ein Kilo Kokain und zehn Kilo Haschisch nach Deutschland geschmuggelt und verkauft haben. Nach der Haft zog er ins Ruhrgebiet, wurde aber 2018 wieder in Berlin gesehen. Andere Angehörige wurden wegen des Überfalls auf das KaDeWe und eines Mordauftrages an einem Nebenbuhler verurteilt.
Familie A. wiederum ist oft nur Ermittlern und der Gewerbeaufsicht ein Begriff. Ihre Angehörigen sind im Rotlichtgewerbe aktiv. Ein Flügel der Familie hat eine Shisha-Bar auf der einen und einen Hipster-Burger-Laden auf der anderen Straßenseite einer Neuköllner Magistrale.
In den vergangenen Jahren wurden öfter Angehörige der Großfamilie M. in Berlin gesehen. Die meisten Familienmitglieder leben in Bremen. Einer der Männer ist dadurch aufgefallen, dass er mit einer multiethnischen, rockerähnlichen Truppe die Hells Angels provozierte.
Viele Angehörige der Familie C. arbeiten für einen Sicherheitsdienst im Berliner Westen. Aufgefallen ist der Nachwuchs durch Betäubungsmittel, zuletzt wegen Falschgeldverdachts. Viele C.-Mitglieder wohnen nördlich des Hermannplatzes.
Der Nachwuchs der Familie El-N. ist für den Einsatz junger Dealer in den U-Bahnlinien 8,7 und 2 bekannt. Familienangehörige werden oft in der Neuköllner Siegfriedstraße gesehen.
Die Familie O. ist äußerst weit verzweigt. Viele Angehörige sind unbescholten, andere fielen durch Schmuggeltabak und Schlägereien auf.
Zur Familie Al-K. gehört Yassin, der 2003 einen Polizisten erschoss. Sein Bruder soll 2018 bei einem Einbruch einen Mieter erstochen haben.
Zur kleineren Familie R. gehört der am Tempelhofer Feld erschossene Nidal R., der seit der Wende immer wieder verhaftet wurde: Raub, versuchter Totschlag, Diebstahl, Nötigung.
Die selbst für das Milieu ungewöhnlich große Familie R. II ist bekannt, weil Angehörige 2017 in Britz einen Mann erschlagen und die Goldmünze im Bodemuseum gestohlen haben sollen. Zuvor sprengte ein Familienmitglied eine Sparkasse, andere klauten KPM-Vasen und Metallschrott. Andere sind verdächtigt, am Überfall auf einen Geldtransporter 2018 mitgewirkt zu haben.
Alle Familien bestreiten die Vorwürfe.
WIE WIRKUNGSVOLL IST DER STAAT?
Der Druck steigt. In Neukölln scheiterten Gewerbekontrollen einschlägiger Läden früher oft daran, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes von einem Mob umringt wurden. Das ist vorbei. Ämter und Polizei kontrollieren sogar häufiger – im Wissen, dass Kollegen zur Verstärkung bereit stehen. Seit Investoren den Kiez entdeckt haben, scheitern die Clans dort auch bei der Suche nach geeigneten Immobilien. Das Milieu zieht auf der Suche nach anderen Gelegenheiten durch die Stadt. „Verdächtige aus dem Clanmilieu“, sagt Senator Geisel, „sind inzwischen auch in Steglitz, Charlottenburg, Spandau und Reinickendorf aktiv.“ Dort, so berichten Beamte, würden alte Lokale gekauft, neue gegründet. Auch deshalb einigte sich Geisel mit dem Justiz- und dem Finanzsenator 2018 auf einen Fünf-Punkte-Plan: Kern ist die ressortübergreifende Koordinierungsstelle beim Landeskriminalamt und verschärfte Vermögenskontrollen. Denn Clan-Männer kaufen nach wie vor Häuser, vermieten Wohnungen, betreiben Wachfirmen, verleihen Autos, eröffnen Lokale. Weitgehend legal. Dort kann jedoch Geld aus Drogenhandel, Erpressungen, Einbrüchen gewaschen werden.
Im Sommer hatten Ermittler 77 Immobilien konfisziert, weil die zuletzt erwähnte Familie R. sie mit illegalen Gewinnen, also Beutegeld, erworben haben soll. Dabei wurde deutlich, wo das Vermögen eingesetzt war: Neben Häusern, Dachgeschosswohnungen und einer Gartenkolonie in Berlin, fand sich auch ein Areal im Potsdamer Umland. Seit Juli 2017 kann der Staat leichter Geld einziehen, wenn dessen Herkunft unklar ist. So einfach wie bislang dürfte es die Familien nicht mehr gelingen, Beutegeld einzusetzen.
Noch vor vier Jahren kaufte ein Sprössling der Familie R., der offiziell Hartz IV bezog, einer Wohnungsbaugesellschaft ein Stadtrandhaus ab. Die circa 250.000 Euro hatte der Mann vorrätig – und darüber sogar die Bürgschaft „einer renommierten Bank“, wie Neuköllns früherer Bürgermeister Heinz Buschkowsky kürzlich bei einer Diskussionsrunde sagte. Buschkowsky, SPD, saß im Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft, sah der ordnungsgemäßen Bürgschaft wegen aber keine Möglichkeit, den Verkauf abzuwenden. Wie weit das neue Gesetz ausgelegt wird und ob der Staat das vorläufig konfiszierte Haus der Familie R. behalten darf, entscheiden nun Gerichte.
Um zu vermeiden, dass ihnen Wohnungen und Gewerberäume weggenommen werden, lassen Milieugrößen sie von weitgehend Unbekannten mieten oder kaufen. Die Ermittler erfahren das zwar zügig, doch oft ist den offiziellen Betreibern rechtlich wenig vorzuwerfen. So trafen sich im Jahr 2018 in einer Bar in Neukölln vorbestrafte Männer einer der polizeibekannten Familien. Betreiberin ist eine unbescholtene Brandenburgerin. Sie wiederum nimmt mit dem Laden offiziell Geld ein – das die Clan-Mitglieder als Gäste mitbringen. Zudem kann sie Angehörige der Familie legal als Tresenkräfte anstellen. Ermittler vermuten, dass die Frau nicht selbst darüber bestimmt, was im Laden passiert. So lange sie den Männern gegenüber loyal ist, lässt sich das kaum beweisen.
In einem anderen Fall hatten Beamte in Mitte erfahren, dass in einem Laden für legale Rauchwaren auch synthetisches Cannabis verkauft wurde. Der Laden wurde ordnungsrechtlich geschlossen. Den Betreiber, ein Deutscher, störte das offenbar wenig. Er lebt im Ausland und hatte den Laden inoffiziell Männern einer der Familien überlassen. Verurteilt werden letztlich wohl nur ein paar Kunden, die sich mit Drogen erwischen ließen. Künftig dürften solche Läden öfter durchsucht werden. Berlins Staatsanwaltschaft will Fachleute anstellen, die verdächtiges Vermögen aufspüren, zudem sind die Ämter aufgefordert, verdächtige Läden zu melden.
WAS PASSIERT ALS NÄCHSTES?
Wie sehr sich die Lage verändert hat, zeigt auch der von Sozial- und Christdemokraten diskutierte Vorschlag, Kinder und Frauen aus den Familien herauszuholen. In Neukölln wird geprüft, ob die Söhne bestimmter Eltern aus Kindeswohlgründen in staatliche Obhut genommen werden können. Anwälte kritisieren das, äußern sich zu einzelnen Mandanten aber ungern. „Aussteigerprogramme unterstellen, dass Familienmitglieder unter Druck in der Familie gehalten werden, um dann Straftaten zu begehen“, sagt Hannes Honecker von der Vereinigung Berliner Strafverteidiger. „Ich weiß nicht, woher diese Erkenntnis kommen soll.“
Vielleicht hat der Jurist recht, vielleicht reicht die Bindekraft des Milieus auch so aus. Was Kritiker der neuen Law-and-Order-Politik aber unterschätzen: Die zur Schau gestellte Aggressivität, die Verachtung von Sozialverträglichkeit sendet eine fatale Botschaft. Bieten sie doch eine vermeintliche, einfachere Alternative zu Aufstieg und Anerkennung durch Arbeit und Bildung. Trotz aller Anstrengungen steht der Kampf gegen die Clans noch am Anfang.
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